Die Kernfrage ist auch, ob man das Wasser überhaupt hat (in der Regel hat man es nur im Hausgarten) und ob man es bezahlen kann. Wenn du im Sommer zu deinen 280mm noch magere 300mm extra draufbringst und hast einen 500qm Garten für Bäume, sind das satte 150 Kubikmeter. Da hilft auch kein Tank, die grossen Regenwassertanks liegen bei 7m3, die Kaverne der ehemaligen Hauskläranlage bei meinen Eltern hat 30, sowas ist schon die absolute Ausnahme und ein glücklicher Zufall.
Die Bewässerung selbst ist eine relativ ausgeforschte Sache, die man live in immer mehr Anbaugebieten sehen kann. Und so wirds auch im Garten laufen müssen: Zwergbäume wie auf den Plantage mit einer fest verlegten Bewässerungsanlage. Die entwickelten Systeme setzen auf Bodenfeuchtemessung im Wurzelbereich und ermöglichen eine bedarfsgerechte Wasserzufuhr. Diese Messung ist nichttrivial, das wahre Know-How und die Tricks liegt in der Anpassung an die Bodenverhältnisse, denn die Verfahren können nur indirekt messen. Mittlerweile ist man bei mikrothermischen Messverfahren angelangt. Die Bewässerung selbst, Menge und Dauer findet dann über Profile statt die vom Trockenschwellwert bis zur Sättigung gehen und dann auf die Feldkapazität absinken.
Erst mit den intelligenten Sensoren gibts eine gute Wasserersparnis. Das Wasser kommt über Tropfdüsen oder Schläuche in die Baumreihen. Hast du das nicht, musst du nach Gefühl vorgehen und Erfahrungswerte sammeln. Die Messung der verwendeten Wassermenge ist dabei die allernotwendigste Grösse.
Auf der Obstwiese finde ich mich mehr und mehr damit ab, dass diese Ära zu Ende geht. Es wird auch weiterhin extensiven Hobbyobstbau geben, aber er wird sich in Gunstlagen zurückziehen. Meine ist leider keine.