Die Dauersporen aus dem Boden für die Initialinfektion kommen nach wie vor nicht schneller an die Blätter. Die Infektionslawine beginnt erst mit Sekundärinfektionen. Der Turbo dafür ist eher nächtlicher Tau. Auch wenns jetzt mal ein paar Tage nass war (die Menge spielt keine Rolle für Infektionen, nur die Dauer und die Temperatur), ist "feucht" die letzten Jahre im Sommer seltener geworden. Aber Alternariaprobleme haben zugenommen, letztes Jahr war so ein Jahr.
Ich hab letzte Woche gepflanzt. 50% sind wieder resistente Sorten aus den Gardner-Linien und wieder extensiv: Gepflanzt in den Boden, der letztes Jahr mit Pferdemist verbessert war und Kürbisse drauf hatte. Spiralstab, damit sie ein bisschen hochkommt. Und dann nix. Kein rumzupfen, kein ausgeizen, nicht giessen, kein Dach, keine Schnur, kein Pipapo. Die meisten Sorten sind teildeterminant, werden nicht wirklich hoch, fallen dann (erwünscht) auseinander, ein Tomatenbestand entsteht, der sich gegenseitig festhält. Oder auch nicht, ist egal. Das sieht dann genau so aus wie in Norditalien die Freilandfelder die mit einer Art Mähdrescher geerntet werden, nur dass die -zig Hektar haben und ich ein bisschen weniger :-) Dort hol ich meine Masse für Sugo, getrocknete Tomaten, Ketchup, frische Sossen und die Resistenzen sorgen für Anbaurisikominderung.
Andere Sorten, etwa Kirsch- und Protztomaten (Nachbarn beeindrucken :-) bleiben im Hausgarten, gepflegter und luftiger.