Zum Thema Untergang von Kulturen gibt es ein interessantes Buch:
Jared Diamond: Kollaps (Warum Gesellschaften überleben oder untergehen)
Vielleicht gibt es das Buch in der nächsten Bibliothek. Für ein paar Euronen gibt es das Buch auch bei Amazon:
http://www.amazon.de/Kollaps-Warum-Gesellschaften-%C3%BCberleben-untergehen/dp/3596167302/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1265561258&sr=1-1Zum Thema industrielle Substratherstellung habe ich zwiespältige Erfahrungen. In Dresden gibt es seit mehreren Jahrzehnten eine sogenannte mechanisch-biologische Müllverwertung. Nachdem alle nutzbaren Stoffe abgetrennt wurden, bleiben im Prinzip nur noch keramischer Schutt und biologisch verwertbare Anteile üblig. Letztere werden abgetrennt, zerkleinern und zusammen mit Laub und Holzschnitzeln von der städtischen Baumpflege sowie dem Sammelgut von den braunen Tonnen (Bioabfälle) in großen Anlagen kompostiert.
Anschließend wird der Kompost verkauft oder als Mutterboden angeboten.
Für Grünanlagen mag das O.K. sein, aber für den Garten habe ich folgende Bauchschmerzen:
1. Man weiß nie, was für Schadstoffe bei der mechanisch-biologischen Müllverwertung mit in den Kompost kommen.
2. Das Laub stammt teilweise von den Straßenkehrmaschinen und ist damit mäßig schadstoffbelastet
3. Der Kompost wird thermisch oder chemisch sterilisiert. Damit sind zwar Unkrautsamen, Krabbeltierchen, Krankheiterreger (aus der braunen Tonne) tot, aber auch die nützlichen Mikroorganismen, die den Kompost im Boden aufschließen sollen. Ich hatte mal eine LKW-Ladung derartigen "Mutterboden" gekauft. Zwei Jahre wuchs darauf überhaupt nichts, nicht mal Unkraut. Andere Kunden hatten aber dieses Problem nicht.
4. Der aus dem Industriekompost (70 %) und Lehm (30 %) gemischte Mutterboden sah schön schwarz, locker und humusreich aus. Ich hatte eine ca. 15 ... 20 cm dicke Schicht in einigen Gartenbereichen aufgeschüttet und Rasen gesäht. Abgesehen von der zweiten Lieferung, wo nichts wachsen wollte, wuchs der Rasen sehr gut, so dass ich diesen sehr häufig mähen musste.
Drei Jahre später musste ich mal ein Loch graben - und siehe da, von dem Mutterboden war nur noch der Lehmanteil übrig. Der war nach ausgiebigen Regen wie Pudding und sonst hart wie Beton.
Ich würde nie mehr solchen "Mutterboden" kaufen, aber anderen gibt es bei uns nicht und beim Straßenbau bzw. Hausbau fällt praktisch nichts an.
Der Kompost ist verwendbar, aber ich würde diesen nur abseits des Obst- und Gemüsegartens einsetzen. Eigener Kompost ist eben das Beste. Das weiß man, was drin steckt. Leider reicht der eigene Kompost bei Weitem nicht aus, da die Ausgangsbedingungen zu schlecht waren.