@ starking007: naja, ich hatte es so verstanden, dass es schon ein paar benannte sorten oder wenigstens regional einheitliche typen gab/gibt, die nicht alle irgendwie heißen und aussehen, sondern eben (eigentlich) wiedererkennbar sind. wie z.b. der gubener spilling.
und ich dachte, es wäre immerhin so, dass kirschpflaumen (myrobalanen) je nach typ unterschiedlich gefärbte runde früchte haben und wohl überwiegend sämlingspopulationen entstammen - ggf. aber nicht die, die als unterlage verwendet wurden/werden. zibarten hielt ich bisher für eine spezielle, eindeutig zu unterscheidende (wild)pflaume, die als brennobst tradition hat und ich dachte, es wäre gar nicht egal, ob eine zibarte rund, spindlig, blau oder gelb ist.
oder täusche ich mich da?
Du hast das meiner Meinung nach total richtig zusammengefasst. Wenn wir U. K. G. vertrauen, die nach meiner Kenntnis Spillinge am Besten untersucht hat, dann ist ein Spilling niemals rund und hat eben diese typischen halbmondförmigen Spillingskerne. Er ist damit eindeutig von allen anderen Pflaumen/Zwetschen zu unterscheiden und das schon seit dem 2. Jh. n. Chr.. Das haben wir ja unter "Spilling gesucht" ausreichend durchgekaut. Das es eine je nach Gegend bestehende Sprachverwirrung zum Begriff "Spilling" gibt, ist allen Beteiligten ausreichend bekannt. Ich hab hier sogar eine Abhandlung "Zur Sprachverwirrung bei den Spillingen". Der "Gubener Spilling", rot- bunte Spilling, gelb- rote Spilling, wohlriechende Spilling ist heute noch in der Gegend von Guben und im Havelländischen Obstbaugebiet um Werder/Havel nachzuweisen.
Darüber hinaus gibt es Kriechen, Kirschpflaumen und Zibarten, die alle gar nichts mit dem Spilling zu tun haben und auch eindeutig von diesem zu unterscheiden sind.
Wen das jetzt ganz konkret interessiert, der kann mir gern eine PM schicken, ich hab Infomaterial zusammengetragen, auch von der Pomologischen Gesellschaft zu Guben.
Das hatte ich Euch schonmal angeboten, mich intressiert diese für unsere Gegend typische Primitivpflaume sehr. Früher hatte in unserer Gegend jeder Hof einige Spillingsbäume, das haben mir die älteren Bauern genauso versichert, heute sind diese leider nur noch vereinzelt anzutreffen. Ich habe inzwischen 3 Besitzer an verschiedenen Standorten ausfindig gemacht und dabei die Frucht anhand des typischen Kernes identifiziert. Darüber hinaus hat Herr Bartsch Spillinge im Havelland identifiziert und mir auch Fotos zugemailt.
Wie der Weidenberger Spindling in das Ganze einzuordnen ist, weiß ich nicht. Nach Rückinfo der "Hüter" vor Ort ist die Einordnung schwierig. Vielleicht kann Axel da nochmal losziehen und Konkreteres nachfragen.