Hi,
ich versuche auch noch, für mich gute Johannisbeersorten zu finden. Habe dieses Frühjahr wieder sechs Sorten gepflanzt, da waren auch zwei schwarze bei. Muss nochmal nachschauen, ich glaube eine davon ist auch Silvergieters.
Unter meinen anderen Sträuchern ist auch eine
Ometa und eine
Ben Sarek . Die Ometa war geschmacklich tatsächlich ziemlich gut. Aber Ben Sarek hatte, wenn ich mich recht erinnere, von all meinen Schwarzen Johannisbeeren am wenigsten unter Johannisbeerrost zu leiden. Dummerweise hatte sie kaum Zuwachs und nur kleine Beeren, was man aber auf meine mangelnde Pflege im entfernt liegenden Garten zurückführen dürfte. Die Johannisbeersträucher werden dort sehr stark von Unkraut bedrängt. Nächster Besuch im Garten ist voraussichtlich nächste Woche, dann werde ich hoffentlich daran denken, nochmal genau nach Sorten, Wuchs und Fruchtansatz zu schauen.
Bye,
Robert
Nachtrag: Hab mal auf die Rechnung geschaut - die Schwarzen Johannisbeeren dieses Frühjahr waren:
Rosenthals Langtraubige Schwarze,
Silvergieters Schwarze und
Tsema. Habe sie vom
Artländer Pflanzenhof. Tja, leider ziemlich starke Überschneidung mit deinen Sorten... dafür kannst du mir ja mal erzählen, ob der Verkäufer mit seiner Beschreibung recht hat:
Silvergieters Schwarze: Große Beeren an langen Trauben. Dünne Schale, süß mit intensivem Aroma. Reift Anfang Juli. Ertrag hoch.
Rosenthals Langtraubige: Große Beeren an langen Trauben. Säuerlicher, starkaromatischer Geschmack. Reift Anfang Juli. Ertrag mittel bis hoch. Starker Wuchs, Holz etwas frostempfindlich.
Der Vollständigkeit halber auch die Beschreibung für
Tsema: Neue schwarze Johannisbeere. In Holland gezüchtet. Bringt große, lange bis sehr lange Trauben mit gut greifbaren Stiel hervor. Verrieselt wenig. Die Früchte reifen sehr gleichmääßig aus. die Reifezeit ist mittelfrüh. Sehr hohe und regelmäßige Erträge. Kräftiger und leicht hängender Wuchs.
Und zu
Titania schreiben sie: Neuzüchtung. Starker, aufrechter und sehr gesunder Wuchs. Sehr krankheitsunempfindlich.
Die sehr gut schmeckenden Früchte wachsen an langen Trauben und sind die größten Beeren, die bei schwarzen Johannisbeeren zu finden sind. So ist eine schnelle und große Ernte möglich.
Für den Hausgarten sehr zu empfehlen.
Na ja, und wenn wir schon dabei sind, hier noch ein paar Infos aus dem Buch "Beeren und besondere Obstarten" von Neuweiler, Röthlisberger, Rusterholz, Terrettaz aus dem Jahr 2000 im Verlag Landwirtschaftliche Lehrmittelzentrale:
Bona (Polen 1969)
Reifeperiode: Früher Reifebeginn, sechs Tage vor Ometa, kurze, konzentrierte Reifeperiode
Aussehen der Grappen: Kurze, sehr kompakte Grappen mit sehr kurzem Stielansatz. Geringe Neigung ztur Verrieselung. Grappengewicht: 6 bis 8 g.
Aussehen der Beeren: Sehr grosse, kugelige Beeren mit schönem Glanz. 100 Beeren-Gewicht: 170 bis 210 g.
Innere Qualität: Kräftiger, angenehmer, süsslicher Geschmack.
Festigkeit - Haltbarkeit: Mittlere Transportfestigkeit und Haltbarkeit. Erhöhte Neigung der Fruchthaut zum Aufplatzen. Erhöhte Regenempfindlichkeit.
Wuchs: Mittelstarker, eher breiter Wuchs.
Blütenbildung - Ertrag: Starke Neigung zur Blütenbildung. Erhöhte Empfindlichkeit für Blütenfrost. Hohe Ertragsleistung.
Anfälligkeiten: Hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Echten Mehltau und dem Johannisbeerrost.
Titania (Schweden)
Reifeperiode: Mittelfrüher Reifebeginn, drei Tage vor Ometa, konzentrierte Reifeperiode
Aussehen der Grappen: Mittellange bis lange, eher lockere Grappen mit kurzem Stielansatz. Erhöhte Empfindlichkeit für Blütenfrost. Im Übrigen geringe Neigung zur Verrieselung. Grappengewicht 6 bis 8 g.
Aussehen der Beeren: Grosse, abgeflacht kugelige Beeren mit schönem Glanz. 100 Beeren-Gewicht: 150 bis 180 g.
Innere Qualität: Mittelmässiger, etwas herber Geschmack. Refraktometerwert: 14,2% Brix.
Festigkeit - Haltbarkeit: Gute Transportfestigkeit und Haltbarkeit. Mittlere Platzfestigkeit. Mittlere Regenempfindlichkeit.
Wuchs: Starker, aufrechter Wuchs.
Blütenbildung - Ertrag: Mittlere Neigung zur Blütenbildung, mittlere Ertragsleistung.
Anfälligkeiten: Sehr widerstandsfähig gegenüber dem Echten Mehltau und dem Johannisbeerrost.
Ometa (Deutschland]
Reifeperiode: Mittelspäter Reifebeginn, 2. Juliwoche, konzentrierte Reifeperiode
Aussehen der Grappen: Lange, eher lockere Grappen mit langem Stielansatz. Erhöhte Empfindlichkeit für Blütenfrost. Mittlere Neigung zur Verrieselung. Grappengewicht: 5 bis 7 g.
Aussehen der Beeren: Mittelgrosse, kugelige Beeren mit schönem Glanz: 100 Beeren-Gewicht: 110 bis 120 g.
Innere Qualität: Kräftiger, süss-säuerlicher Geschmack. Refraktometerwert 16,8% Brix.
Festigkeit - Haltbarkeit: Gute Transportfestigkeit und Haltbarkeit. Mittlere Platzfestigkeit. Mittlere Regenempfindlichkeit.
Wuchs: Starker, aufrechter bis breiter Wuchs.
Blütenbildung - Ertrag: Starke Neigung zur Blütenbildung. Hohe Ertragsleistung.
Anfälligkeiten: Widerstandsfähig gegenüber dem Echten Mehltau und dem Johannisbeerrost. Wenig anfällig für Johannisbeergallmilben.
Hm, bei den Schweizern kommt die Titania nicht so gut weg. Ist auch nicht die grösste. Irgendwie muss man offenbar doch alle selber anbauen und einen eigenen Vergleich machen...
Letzer Nachtrag für heute: in dem Büchlein "Beerenobstsorten" von Peter Sorge, Neumann Verlag 1990 finden sich noch einige sehr detaillierte Beschreibungen. Das Buch gehört zu einer sehr guten Reihe aus der DDR (mein Exemplar riecht sogar noch immer intensiv nach DDR), andere Bände z.B.:
Seltenes Kern-, Stein- und Beerenobst und
Nüsse und Quitten von Friedrich/Schuricht
Aufgeführte Sorten der Schwarzen Johannisbeere (Jahreszahlen geben z.T. Aufnahme in die Sortenliste an, nicht Jahr der Züchtung):
Bogatyr (UdSSR 1976)
Lowes Auslese (England 1975)
Maron (DDR 1978)
Roodknop (Niederlande 1921)
Tinker (England 1978)
Wusil (DDR 1975)
Und schliesslich gibt es da noch die Broschüre aus der Reihe Garten-Fit mit dem Titel "Beeren" von Gabriele Lehari, Ulmer Verlag
Dort aufgeführte Sorten:
Andrega Daniels September Ometa Titania Viola Habe aber keine Lust mehr, das alles abzutippen... Gute Nacht!