@Steirer
Dem Namen nach bist Du aus Österreich. Die dortigen Gesetze kenne ich nicht.
In D gibt es eine Begrenzung der Anbaufläche für Keltertrauben und Sorten, welche als Keltertrauben und Tafeltrauben nutzbar sind. Für Keltertrauben gibt es für jedes dt. Weinbaugebiet eine Liste zugelassener Sorten. Für Tafeltrauben gibt es keine Begrenzung bezüglich Sorten.
Wegen der Überproduktion von Wein in der EU gilt eine Begrenzung der Anbaufläche für Keltertrauben, aber wenn ich mich richtig erinnere, müsste diese Anbaubegrenzung 2017 oder um die Drehe auslaufen. Damit wird der europäische Weinmarkt liberalisiert.
In österreichischen und schweizer Rebschulen gibt es, soweit mir bekannt, kaum interessante Tafeltraubensorten. In Polen und Slowakei gibt es recht gute Anbieter, aber deren Reben sind meist ungepfropft und können deshalb in D und Ö in Weinbaugebieten nicht angebaut werden (Reblausgefahr).
Eine zunehmende Anzahl osteuropäischer Sorten bekommst Du hier bei Jakob (Internet: bigtrauben) und in der Rebschule Schmidt. Beachte, dass sich die Reifezeiten auf die russische Stadt Nowotscherkask beziehen. Das gilt für alle osteuropäischen Sorten aus Russland, Moldawien und der Ukraine, sozusagen ein Standard. Hier in D kann dann z.B. ein Reifedatum Endi Juli in Nowotscherkask am Bodensee Anfang August sein und bei mir in Dresden außerhalb des Elbtales Mitte September.
Ich hatte schon erwähnt, dass die meisten osteuropäischen Sorte (ohne solche aus Ungarn oder Tschechien) sehr viel wüchsiger sind als hiesige Keltertrauben oder Tafeltrauben und andere Abstände in der Reihe und andere Erziehungstechniken benötigen. Die ganze Literatur zum Anbau von Tafeltrauben geht davon aus, dass Tafeltrauben wie Keltertrauben erzogen werden müssen und das stimmt auch annähernd bei den hiesigen Sorten, ist aber grundfalsch bei osteuropäische Sorten. Wir haben da viel Lehrgeld zahlen müssen, aber nun wissen wir (darunter auch Jakob, silesier u.a.), worauf es ankommt. Die optimale Erziehungstechnik ist auch vom Klima des Standortes abhängig.
Unter den osteuropäischen Sorten gibt es Supersorten und auch mehr oder weniger Reinfälle. Bevor Du eventuell solche Sorten kaufst, empfehle ich Dir, erst mal hier im Forum zu lesen oder zu fragen und Dich nicht allein auf die Sortenbeschreibungen der Anbieter zu vertrauen.
Mit einer ungünstigen Erziehungsmethode werden selbst aus Supersorten aus Osteuropa nur kleine Trauben und Beeren und ein wässriger Geschmack. Dazu verzögert sich u.U. die Reife um mehrere Wochen.
Bei Wahl einer guten Sorte und einer optimalen Anbaumethode kannst Du Trauben wie aus dem Supermarkt ernten, z.B. wie die Sorte Italia aus Italien. Der Unterschied zu Deinen jetzigen Sorten ist wie Tag und Nacht, aber rode jetzt nicht gleich alle Deine Reben, sondern steige behutsam ein.