Hallo Monti,
die Phacelia sieht ganz gut aus finde ich. Da wäre ich schon längst mit dem gartenwiesel durch.
Warum das? Solange ich die Fläche nicht in absehbarer Zeit brauche, lass ichs Wachsen.
Wickroggen, wie brichst du den um und was kommt danach rein? Wird gesäht, wenn ja was, oder pflanzt du vorgezogenes Gemüse? Sind Radieschen auf der Fläche möglich oder doch erst wenn die Tomaten rauswollen?
Ich werden den Aufwuchs mit der Sichel abmähen und als Mulch benutzen. Wenns nur der Roggen wäre, würde ich mal gar nicht umbrechen. Der sollte nicht mehr nachschieben, wenn er mal hoch genug war. Habe mal einen Beitrag gesehen, in dem ein Bauer den aufgewachsenen Roggen nur mit der Messerwalze bearbeitet hat, und anschließend direkt (ich meine es war Mais) gesäht hat.
Die Winterwicke wird aber weiter kräftig schieben. Geplant habe ich, es flach umzugraben, ca. 5 cm. Anschließend Kohl, Sellerie oder Mais pflanzen. Mit Saat in solche Fläche habe ich noch keine Erfahrungen. Ich möchte es aber auf jeden Fall mal ausprobieren.
Die Ackerbohnen hätte ich als Gründung dichter gesäht, alle 4-6cm eine mit dem selben Reihenabstand.
Aber auch da, wie bricht man sowas feuchtes um, wirklich vernünftig gewurzelt haben sie zwar noch nicht, aber bis das zumindest halb verrottet ist, dauerts auch wieder und blockiert die Beete zur Hauptfrühjahrsbestellung.
Flächen, ich die ich so eine Winterkultur einsähe, bestelle ich immer mit einer späten Frucht, damit ich genug Aufwuchs bekomme. Hier könnte ich an Chicoree oder Zuckerhut denken, dafür ist noch genug Zeit. Ich bestelle nicht alle Flächen zum Frühjar mit allem was geht. Zum einen würde ich dann mehr erzeugen als mit lieb ist und wir verarbeiten können, zum anderen sollen die Flächen so ein wenig ruhen.
Gesäht habe ich übrigens breitwürfig. Saatstärke etwas überhalb der Empfehlung des Vermarkters.
Hast du Erfahrungen mit dem Ramtillkraut? Soll im Gegensatz zu Phacelia zuverlässig abfrieren.
Nein, finde ich weniger Interessant bisher. Ich suche ja gerade Kulturen, die nicht abfrieren. So hab ich die Bedeckung über den Winter. So kann ich die Zwischenkultur gezielt räumen und habe die Wurzelmasse noch unverrottet im Boden. Die Struktur hält so länger an. Ich konzentriere mich dann wie gesagt auf die Flächen, die erst spät bestellt werden. Gerade Inkarnatklee finde ich da perfekt. Nach dem abmähen braucht man nicht mal umgraben, er wächst nicht mehr auf. Der Aufwuchs als Mulch hält das gesamte Jahr über (siehe Bild, links, war mitte Oktober, auf der Fläche stand eine Melone).
Inkarnatklee nach 5 MonatenDa ich immer durchwechsle, kommt so jede Fläche mal dran. Zusätzlich versuche ich immer eins von zwölf Beeten komplett raus zu nehmen und eine Sommerzwischenfrucht rein zu sähen, irgendwelche Blühmischungen bspw..
Auch wenn mal ein Streifen frei wird und nicht mehr vernünftig bestellt werden kann, kommt irgednwas drauf. Letztes Jahr z.B. Sonnenblumen-Sommerwicke-Gemenge.
Sonnenblumen-SaatwickeSonnenblume friert gut ab, Sommerwicke eher nicht so. Im Winter dann umgegraben.
Was mich persönlich interessieren würde wäre auf lange Sicht Strip-Till mit Gemüse. Zumindest die grobsamigen bzw vorgezogene wie Kohl usw. Also zumindest Presstopffähig sollte es sein.
Tomaten letztes Jahr auf abblühenden Feldsalat als Tastversuch waren ok, wurde aber später durch den vielen Regen und die Pflegearbeiten zerstört. Bei Tomaten trampelt man einfach zuviel rum.
Ich denke jetzt eher an Broccoli, Blumenkohl bzw Wirsing, bin mir bei letzterem aber nicht sicher wegen Sclerotina.
Prinzipiell soll bestimmtes Gemüse ja möglich sein:
https://www.bauernzeitung.ch/news-archiv/2015/pfluglos-geht-auch-im-gemuese/
In die Richtung wird es bei mir auch gehen.
Man muss aber damit leben, dass wenn ich so etwas umsetzen will, Abstriche bezüglich der Bestellung mit anderen Kulturen machen muss. Um Roggen oder Inkarnatklee zuverlässig abzumurksen, muss er auch erst mal geschossen sein, sonst kommt er wieder hoch.