Ich habe viel zu lange nichts mehr hier geschrieben und völlig den Überblick verloren, was in den letzten paar Wochen hier gepostet wurde, so dass ich diesmal darauf verzichte, alle Eure Beiträge mit einem Kommentar zu versehen. Jedenfalls habe ich herrlich üppige und wunderschön gestaltete und top-gepflegte Gärten gesehen, gegen die der aktuelle Wildwuchs in meinem Garten wohl keinen Schönheitspreis gewinnen kann. Hier war es viel zu heiß und trocken für eine vernünftige Pflege, aber natürlich hat auch ein wilder Garten seinen Charme, und den Insekten gefällt die Blütenvielfalt auch so.
Fangen wir also an mit dem Blick hinunter in den Garten. Die ersten beiden Fotos stammen von letzter Woche, da war es noch etwas grüner, aber nun mischen sich zunehmend Brauntöne ins Bild. Die Margeriten am Hang haben von der Winterfeuchtigkeit profitiert und sind üppig gewachsen, und dieses Mal habe ich mir auch nicht die Mühe gemacht, den Schachtelhalm dort wegzurupfen, es ist ohnehin ein Kampf gegen die Windmühlen.
Sehr schön geworden sind auch die Pyramidenglockenblumen, die das Hangbeet nun in ein leuchtendes Blau tauchen. Auch Rudbeckia triloba ist hier nun aufgeblüht, die beiden werden in den folgenden Wochen sicher für viel Farbe in diesem Bereich sorgen. Im Nachbargarten leuchten gerade die große Goldgarbe und die Yuccas und sorgen so für einen schönen Hintergrund.
Auch die Ecke an der Trockenmauer ist immer noch sehr nett anzuschauen. Die Mädchenaugen leuchten hier in Gelb, für Blautöne sorgen Ballonblume und Sommerflieder. Die vertrockneten Stängel von Allium 'Miami' sorgen für vertikale Akzente, und über allem thronen die violetten Blütenbälle von Allium 'Summer Drummer'. Die alternde Stockrose hat nochmal zwei Blütenstängel geschoben, Gaura, Montbretie, Kugeldistel und Co. sorgen für bunte Farbtupfer.
Wieder einmal die Standardperspektive zum anderen Nachbarn, die Goldruten trotzen hier jeglicher Trockenheit und sind wieder mannshoch geworden. Den Rasen habe ich schon seit vier Wochen nicht mehr gemäht, das Gras wächst ohnehin nicht, und ich würde den Insekten nur die Blütenpracht abmähen. Was dort noch grün ist, sind vor allem Klee, Schafgarbe, Wegerich, Labkraut und andere Wildkräuter.
Spaß macht hingegen das Sonnenbeet am Zaun, zwar fehlt hier aufgrund der Trockenheit ein wenig die Höhe, aber Echinacea, Rudbeckia, Gaura, Lavendel, Sedum, Goldgarbe, Montbretien, Eryngium, Allium, Oregano, Stockrosen und Co. gedeihen hier ohne jegliche Bewässerung und sind stets von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Co. umschwärmt. Kalimeris und Helenium schwächeln leider, die brauchen wohl doch etwas mehr Wasser...
Oregano 'Thumble's Variety' ist ganz schön in die Breite gegangen, aber bei den Insekten steht er ausgesprochen hoch im Kurs, hier stärkt sich gerade ein Rotbraunes Ochsenauge an den Blüten.
Auch die Echinaceen sind ein Insektenmagnet, gestern sah ich hier auch einen Kaisermantel, aber heute wollte mir keiner vor die Kamera flattern.
Eryngium hat sich recht gut ausgesamt, die ersten Sämlinge kommen nun zur Blüte und erfreuen ebenfalls die Insektenwelt, hier ein Braunes Waldvögelchen, auch "Schornsteinfeger" genannt.
Gleiche Blüte, anderes Insekt: Eine Wildbiene, die Profis können sicher die Art nennen.
Hübsch finde ich den Schneefelberich aus dem "Herbstzauber"-Sortiment, ich hoffe, dass dieser nicht so wuchert wie der Goldfelberich. Hier scheinen sich vor allem Fliegen an den Blüten zu laben.
Dieser Goldruten-Horst blüht immer mindestens zwei Wochen vor allen anderen. Ob es eine Sorte ist, oder ein Zufallssämling? Sie stehen dort jedenfalls schon ewig, eingezwängt zwischen Solidago canadensis, die zwar ausbreitungsfreudig sind, aber andererseits sehr robust und ebenfalls bei den Insekten beliebt, so dass sie zumindest am Zaun Bleiberecht haben.
Eine nette Kombination haben die Ballonblumen in blau und weiß (von der Resterampe aus dem Gartencenter) und das rotlaubige Sedum (von einer netten Purlerin) ergeben. Natürlich drängelt sich auch hier wieder der Schachtelhalm vorwitzig ins Bild.
Intensiv beflogen werden auch die Glockenblumen, hier eine Biene mit über und über mit Blütenstaub bedecktem Hinterleib, sowie eine kleine Wildbiene im Anflug.
Zur Zeit hat mein Beet am Hang jedenfalls eher die Anmutung einer üppigen Ansammlung von Wildkräutern, neben den schon erwähnten Pflanzen blühen hier Knautien, Spornblumen, Wiesenflockenblumen, Skabiosen usw. um die Wette.
Der ungemähte "Rasen" beherbergt jede Menge Wildkräuter, seien es Wilde Möhre, Odermennig, Taubenkropf-Leimkraut, Echtes Leinkraut, Kleine Braunelle, Kleinköpfiger Pippau, Schafgarbe, Weißklee, Hornklee, Habichtskraut, Wegerich und andere, die ich nicht kenne. Sie alle trotzen der Trockenheit, und es wäre schade, sie einfach abzumähen, auch wenn die meisten sicher schnell wieder nachwachsen würden.