News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Düngewirkung von Kompost (Gelesen 29366 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
Antworten
Benutzeravatar
Tempel-Hof-Gärtner
Jr. Member
Beiträge: 129
Registriert: 14. Aug 2025, 17:21
Region: BB-Streusandbüchse
Höhe über NHN: 30
Bodenart: sandig-humos
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Düngewirkung von Kompost

Tempel-Hof-Gärtner » Antwort #75 am:

Hey, come on, thuja, das ist doch jetzt nicht Dein Stil (& Niveau), dieses Kauderwelsch von nicht miteinander in Einklang stehenden grundsätzlichen N-Mineralisationswerten mit zufälligen Witterungs-Differenzen zu "erklären"... 8)

Das mit den Algen auf der Oberfläche ist interessant: Hatte ich im letzten Winter mal auf meinen "Winterkisten" (flache Gemüsekisten, die draußen Ende September mit Wintertauglichem besät werden und dann irgendwann im November ins Gewächshaus umziehen, wenn da wieder Platz ist [LAG hoffte immer, dass die allerletzten Tomaten doch noch reif werden... *gg*]).
Die Kisten, die Anfang November dann eine einmalige & anleitungsgerechte Portion Flüssigdünger bekommen haben (sollte ja noch schnell verdaulich sein) haben dann alsbald angefangen, diesen "Flaum" anzusetzen. Höhepunkt war im Januar (siehe Bild). Habe das dann abgekratzt und dann war das "Problem" aber auch vorbei. Durch besonders gutes Wachstum haben sich diese extra gedüngten Kisten - im Vergleich zu anderen Flächen ohne diese schnell-verdaulich-Düngung - aber nicht ausgezeichnet... :(
Dateianhänge
20240115_Höhepunkt Algenwachstum
20240115_Höhepunkt Algenwachstum
Wer einen Tag lang glücklich sein will, der betrinke sich.
Wer einen Monat lang glücklich sein will, der schlachte ein Schwein und esse es auf.
Wer ein Jahr glücklich sein will, der heirate.
Wer ein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner.
Benutzeravatar
hobab
Beiträge: 4656
Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
Wohnort: Berlin
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Düngewirkung von Kompost

hobab » Antwort #76 am:

30 Liter sind das in der Regel nicht Tempelhofer, da es ja keine homogene Masse ist nach dem Ausbringen, also eher sowas wie 25. Durchaus im Rahmen der Empfehlungen. Außerdem handelt es sich ja bei mir nicht um Küchenabfälle, sondern hauptsächlich um Laub und eher vorsichtig gedüngten Rasenschnitt. Wenn hier über Kompost gesprochen wird, wird so getan als gäbe es den einen ‚Kompost‘ - der hat aber völlig verschiedene Nährstoffanteile je nach Garten.
Berlin, 7b, Sand
Benutzeravatar
thuja thujon
Beiträge: 22313
Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
Höhe über NHN: 90
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Re: Düngewirkung von Kompost

thuja thujon » Antwort #77 am:

Tempel-Hof-Gärtner hat geschrieben: 11. Dez 2025, 22:21 Hey, come on, thuja, das ist doch jetzt nicht Dein Stil (& Niveau), dieses Kauderwelsch von nicht miteinander in Einklang stehenden grundsätzlichen N-Mineralisationswerten mit zufälligen Witterungs-Differenzen zu "erklären"...
Es geht da um viel mehr, Bodenbewegung etwa. Ein Kartoffeldamm setzt natürlich viel mehr N frei als ein unbearbeitetes Beet und wenn man 3 mal hackt oder anderweitig Unkraut jätet hat man damit auch schon einmal gedüngt.

Hobab, ein Zehntel davon wäre im Rahmen. Ich gebe dir aber recht, Laubkompost hat natürlich deutlich weniger Nährstoffe als einer aus Rasenschnitt oder Gemüseputzresten. Es sind ohnehin alles Durchschnittswerte und nichts absolutes.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Benutzeravatar
Tempel-Hof-Gärtner
Jr. Member
Beiträge: 129
Registriert: 14. Aug 2025, 17:21
Region: BB-Streusandbüchse
Höhe über NHN: 30
Bodenart: sandig-humos
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Düngewirkung von Kompost

Tempel-Hof-Gärtner » Antwort #78 am:

hobab hat geschrieben: 12. Dez 2025, 09:21 30 Liter sind das in der Regel nicht (...) eher sowas wie 25. Durchaus im Rahmen der Empfehlungen.
Aber wie man's dreht und wendet: Auch 25 Liter sind (zumindest mathematisch) irgendwie mehr als jene fantastischen 3, die in den hier gemeinten Empfehlungen immer zitiert werden... ;)
An welche Empfehlungen denkst Du denn dabei eigentlich...?

Ob Laub-Kompost (mit Rasenschnitt-Beimengung) nun so ganz andere innere Werte hat als Grünschnitt- / Garten- oder gar Bioabfall-Kompost?
Zumindest für den Vergleich Grünschnitt- versus Bioabfall-Kompost gibt es dazu (von der Bundesgütegemeinschaft Kompost höchstpersönlich) einen aufschlussreiche Übersicht (siehe Anhang). Quintessenz: Die Unterschiede sind geringer, als man denken könnte.

Doch auch der bei der ja gänzlich anderen C/N-Wert Grundkonstellation erwartbare grosse Unterschied zwischen Laub- & "normalem" Kompost fällt im praktischen Wissenschaftsleben (hier: Schweizer Studie aus 2017, wo gesammeltes Herbstlaub auf Schad- & Nährstoffe abgeklopft wurde [https://www.google.com/url?sa=t&source= ... LollWTv_39]; Seite 16 unten) zumindest bezogen auf den Stickstoff erstaunlich gering aus: Lediglich ein knappes Fünftel (18%) weniger als in den "sonstigen" Komposten (Phosphor allerdings in der Tat nur die Hälfte).

thuja thujon hat geschrieben: 12. Dez 2025, 12:06 Es geht da um viel mehr, Bodenbewegung etwa. Ein Kartoffeldamm setzt natürlich viel mehr N frei als ein unbearbeitetes Beet und wenn man 3 mal hackt oder anderweitig Unkraut jätet hat man damit auch schon einmal gedüngt.
Jetzt wirst Du ja noch kleinteiliger... ;D
Unter welchen Rahmenbedingungen vom pflanzenverfügbaren Stickstoff mal mehr und mal weniger tatsächlich auch pflanzenverfügbar gemacht wird, ist aber bei solchen Richtwerten, die eine "Institution" herausgibt, im Ergebnis-Ermittlungs-Vorgang als standardisiert vorauszusetzen und nicht abhängig davon, wie viel es gerade regnet / bewässert wird oder wie oft im Jahr ich hacke.

Wobei uns das natürlich schon wunderbar zur nächsten "Baustelle" überleiten könnte, Stichwort Wasser-Effizienz ("einmal Hacken spart dreimal Gießen"): Mulchen (also nicht-Hacken) = doppelungut? Sozusagen Anti-Faustische Fatalität: Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schaftt, hier: deutlich verringerte N-Freisetzung... => deutlich geringeres Wachstum...?
(gehört HIER aber selbstverständlich nicht hin, wollte nurmal ein bisserl den Stachel löcken... *gg*)
Dateianhänge
Inhaltsstoffe von Komposten_BGK.JPG
Wer einen Tag lang glücklich sein will, der betrinke sich.
Wer einen Monat lang glücklich sein will, der schlachte ein Schwein und esse es auf.
Wer ein Jahr glücklich sein will, der heirate.
Wer ein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner.
Benutzeravatar
hobab
Beiträge: 4656
Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
Wohnort: Berlin
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Düngewirkung von Kompost

hobab » Antwort #79 am:

Bei den drei Litern bin ich auch etwas skeptisch was genau in diesen drei Litern ist, von denen nicht mehr ausgebracht werden soll - Hauskompost, Laub? Der andere Punkt ist: es geht ja genau um Phosphor. Das Phosphor schlecht abgebaut wird - anders als Stickstoff - kann ein Problem sein, aber genau das scheint ja hier laut Pflanzenschutzamt keines zu sein. Vielleicht auch dank der sehr durchlässigen Böden in Berlin, die vermutlich auch schlecht lösbare Elemente verschwinden lassen (Spekulation meinerseits).

Und schließlich spielt es auch eine Rollle was genau mit Kompost abgedeckt werden kann - der Großteil des Kompostes den ich in Gärten verteile kommt auf Gehölzflächen, von denen auch die Masse der Rohstoffe des Komposts kommen, ich glaube nicht das es überhaupt möglich ist so die Gehölzflächen zu überdüngen. Gut, es kommt noch der Grasschnitt dazu, aber der Kompost kommt ja auch auf einige Beete, also nicht komplett unter die Gehölze zurück. Da eine starre Regel von drei Litern machen ist sicher ok wenn es ausdrücklich um Schrebergärten geht. Aber es gibt soviele Elemente die dabei nicht berücksichtigt werden, wie Größe der Flächen, Art des Kompostes, wie stark gedüngt wird, wie der Boden generell ist (Lehm, Sand, pH-Wert). Das Herbstlaub viel Stickstoff oder andere wichtige Elemente enthält bezweifle ich - denn den Stickstoff und andere wichtigen Nährelemente holt der Baum ja grade im Herbst aus den Blättern raus. Was sonst im Stadtdreck drin ist, hat vielleicht keiner rausgerechnet. Ich finde thujas Einwürfe sehr interessant, die machen ja noch klarer wie komplex das Thema ist - solche 3-L-Regeln mögen Sinn machen als Schlagwort damit Leute nicht Tonnen Kompost in den Garten kippen, aber ich glaube kaum, dass die auf jeden Garten passen.
Berlin, 7b, Sand
Benutzeravatar
thuja thujon
Beiträge: 22313
Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
Höhe über NHN: 90
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Re: Düngewirkung von Kompost

thuja thujon » Antwort #80 am:

Das doofe ist, dass man die 3 Liter fertigen Kompost aus einem vielfachen Frischmaterial gewinnt, also von mehr Fläche auf der es gewachsen ist, als auf der Fläche wo es verteilt wird. Wenn dann 4 oder 6g Phosphor in den 3 Litern gebunden sind, ist das etwa wie 100g von einem Blaukorn mit NPK 15-6-15. Mehr Phosphor kann keine Pflanze aufnehmen. Und nur deswegen die Regel nicht mehr als 3 Liter. Die darin enthaltenen 1,5 bzw 3 g Stickstoff reichen nicht für Pflanzenwuchs, das sind vielleicht 10g Blaukorn auf den Quadratmeter. Da geben manche selbst den Schneeglöckchen mehr, bei Blumenkohl oder Chili gerne das 10 bis 20 fache.

Und so kommt das mit den extrem überhöhten Mengen wohl auch in den Köpfen zustande, man düngt mit dem Dünger so viel, bis man was sieht und zufrieden ist. Problem ist dabei, man schaut auf den Nährstoff, der am allerwenigsten in dem Dünger enthalten ist.
Man würde doch auch nicht mit 1-2kg pro Quadratmeter Hornspänen düngen, um mit den darin enthaltenen 1% Phosphor das Wachstum sicherzustellen.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Benutzeravatar
hobab
Beiträge: 4656
Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
Wohnort: Berlin
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Düngewirkung von Kompost

hobab » Antwort #81 am:

Wie ich ja oben geschrieben habe, würden die Kompostmengen großteils da verteilt werden, wo auch das Ausgangsmaterial herstammt, da verdoppelt sich also auch keine Phosphormenge - aber erhöhen ist natürlich möglich, vor allem wegen Rasenschnitt und Rasen kriegt keinen Kompost. Bei großen Rasenflächen wird es natürlich problematisch, aber wie gesagt, das hängt dann halt stark von der jeweiligen Gartennutzung ab.

Das Stickstoff zusätzlich gedüngt wird ist klar, aber bei den meisten Gehölzen seh ich auch keinen besonders hohen Bedarf - ist ja auch nicht so das irgendjemand Waldbäume düngt, wachsen tun sie trotzdem. Was anderes sind auf Blüte gezüchtete Hochleistungspflanzen wie manche Rosen…
Berlin, 7b, Sand
Benutzeravatar
thuja thujon
Beiträge: 22313
Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
Höhe über NHN: 90
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Re: Düngewirkung von Kompost

thuja thujon » Antwort #82 am:

Auch Rosen bekommen in Gärten viel zu viel Stickstoff. Gehölze, da kann man es auf Lehmböden auch sein lassen, bei Sandböden ist der Kompost ok.

Was ich meine sind die `Abfälle´ aus den eigenen 300 Quadratmetern und von 3 solchen Nachbarn kompostieren und dann auf nur 20m² Gemüsebeet ausbringen und noch jammern, dass der Boden nicht locker genug ist und bei Trockenheit kein Wasser aufnimmt. Deshalb noch mehr Kompost dort hin wo schon zu viel ist und die anderen, eehr bedürftigen Flächen wie Rasen gehen leer aus.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Antworten