Igel? -- Jetzt? (Gelesen 22231 mal)

[carabea]

Katzenfutter frisst er ja. Mal sehen, was er zum Hundefutter sagt.Igelfutter wird keines gekauft und ich fange auch nicht an, kleine Portionen Hackfleisch zu braten u. ä. - irgendwo ist genug .Wenn er brav is(s)t, kaufe ich ihm ein paar Mehlwürmer ;)Meine Eltern haben in früheren Jahren öfter Igel erfolgreich überwintert, und das zu der Zeit, wo es durchaus üblich war, ein Schälchen Milch hinzustellen.Nachts hatte es schon einige Mal knapp unter null Grad. Das Risiko auf dem Balkon ist mir momentan einfach zu groß - er hat ja noch keine Reserven.

[Susanne]

Tochter beschwert sich schon, dass er sie nachts mit seinem Radau weckt.

Das heißt, er will raus. Ich würde dem unbedingt nachgeben, und den Igel nicht nur auf den Balkon, sondern im Garten unterbringen. Du kannst ihm ja eine Igelkiste bauen/kaufen und dort weiterfüttern.

[Albizia]

Ihr habt ja schöne Igelgeschichten. Mein Igelchen hab ich nicht mehr getroffen. Aber es gibt abends noch etwas Katzenfutter in das Schüsselchen vor den Kompost. Ist morgens immer weg. Keine Ahnung wer das futtert. Könnte auch Nachbars Katze sein. Aber ich bin guten Mutes, dass das Igelchen das packt. Hab ja schon seit Jahren den Igel im Garten. Scheint also auch genug Futter zu geben. Was machen eure Stacheltiere denn aktuell?

[Susanne]

Daß die Igel und nicht Nachbarskatzen, Vögel oder Mäuse das Futter gefressen haben, erkenne ich daran, daß die ausgelutschten Traubenschalen noch in den Näpfen liegen.Bei dem einen Igel kann ich mich auch persönlich von seiner Nahrungsaufnahme überzeugen, erstens, weil er pünktlich wie die Uhr antritt und zweitens, weil er ungeheuer laut schmatzt.Der Karton-Igel hingegen läßt mich warten, manchmal kommt er erst eine Dreiviertelstunde nach seinem Geschwister zum Essen...

[Susanne]

Heute abend hatte ich bei der Igelfütterung ein Aha-Erlebnis. Ich füttere den einen Igel direkt neben seinem Karton, das Geschwister etwa 4 m weiter weg, neben seinem Durchschlupf zum Außengelände. Ich habe die gefüllten Näpfe plaziert, dann noch ein bißchen gekrost und schließlich die Laube abgeschlossen. Meistens gucke ich dann noch ein bißchen zu (mit Abstand), ob die beiden über ihr Futter herfallen. Aber diesmal kam der eine Igel nicht pünktlich, statt dessen knusperte der Karton-Igel an seinem Napf.Ich gucke und denke, Mannomann, der Kerl ist aber dick geworden! Das sah schon nach einem soliden Pfund aus, und ich wurde richtig stolz, daß ich mein Sorgenkind so erfolgreich hochgepäppelt habe... Da kommt ganz geschäftig die Dreihundertgrammportion um die Kartonecke gewatschelt, sieht den Dicken im Futternapf und schaufelt ihn mit einem energischen Nasenstüber über die Reling! Der gibt auch sofort nach und trollt sich, während der Immernochzwerg sich über seinen Napf hermacht...Das ist das erst Mal, daß ich die beiden in Kontakt sehe. Offensichtlich kann sich der Kleine auch durchsetzen, aber gewichtsmäßig ist er immer noch viel zu wenig.Der andere ist an seinem Napf vorbei abgehauen, wahrscheinlich war er schon satt.

[FEIGling]

Hallo !Die fressen eh Alles, aber Insekten, Würmer ... sogar Nacktschnecken bekommen Ihnen besser .. und Obst auch ...Ciao !

[Dicentra]

Susanne, Deine Igelgeschichten sind unbezahlbar . Wenn der Karton-Igel zu spät kommt und Dich so lange warten lässt, ist es vielleicht eine Igeline .carabea, was ist denn aus euerm Gast geworden?LG Dicentra

[Susanne]

Ob Igel oder Igeline hätte ich vorher klären müssen... jetzt kann ich ihn kaum noch in die Hand nehmen. Er ist unheimlich schnell geworden und kann sich auch wieder komplett einrollen.

[carabea]

Susanne, Deine Igelgeschichten sind unbezahlbar . LG Dicentra

Allerdings

carabea, was ist denn aus euerm Gast geworden?

Er genießt weiterhin unser leicht widerwillige Gastfreundschaft ;)Hundefutter und Obst verschmäht er naserümpfend, gekochtes Ei wird nur genascht . Er hat natürlich nicht zugenommen.Gestern habe ich zähneknirschend Katzenfutter gekauft, daraufhin hat sich das kleine verwöhnte Miststück den Bauch vollgeschlagen.Da er weiterhin nachts im großen Karton herumtobt und die angefutterten Kalorien verbraucht, werde ich Susannes Rat folgen. Er wird morgen oder spät. übermorgen in den Garten umgesiedelt, bekommt einen kuscheligen Unterschlupf zwischen den Topfpflanzen. Müssen wir halt täglich in den Garten, der etwas entfernt ist, zum Füttern.

[Dicentra]

Das wird ihm sicher gefallen und das Beste für ihn sein. Noch ist es ja nicht zu kalt, da hat er noch Zeit, sich etwas Speck anzufuttern.Viel Erfolg mit dem "kleinen verwöhnten Miststück" ... *rofl*Dicentra

[Scilla]

Ja ja, auch hier wird nicht mehr alles gegessen, was auf Napf kommt, ts ts ;-)Seit einigen Tagen sehe ich den vermeintlichen Gartenhaus-Einzelgänger fast immer in Gesellschaft eines weiteren Jungigels und eines erwachsenen Tiers.Es ist schön zu sehen, wie die Jungigel zugenommen haben, auch die beiden unter der Fiederspiere unweit des Sitzplatzes. :DLGMirjam

[Susanne]

Die Fertigstellung der Igelhäuser hatte sich etwas hingezogen, aber gestern abend waren sie dann endlich fertig. Ich weiß jetzt schon, was ich bei den nächsten Hütten anders machen würde, aber was soll's.Was noch fehlte, waren Näpfe für ein bißchen Trockenfutter in den Häusern, für den Fall, daß die Igel die Hütten sonst nicht annehmen oder eventuell hungrig aus dem Winterschlaf erwachen. Groß durften die Näpfe nicht sein, am besten flach und eckig, und ziemlich schwer, damit sie nicht umkippen. Das Haushaltswarengeschäft hatte nix, das Tiergeschäft hatte nix, also bin ich noch in so einen Billigramschladen gegangen. Und siehe da, es gibt dort für 1 € knapp 2 cm hohe herzförmige Steingutformen, ideal, um sie in die Ecke der Hütte zu schieben! Im Garten habe ich die Hütten mit reichlich Stroh gefüllt und die Näpfe mit Trockenfutter. Die Hütte für den Dicken kam direkt neben seinen Durchschlupf, in der vagen Hoffnung, er möge sie annehmen. Ich hatte ihn schon zwei Tage lang nicht mehr gesehen, der Napf war aber immer leer. Die andere Hütte nahm ich mit auf den Rasen, denn dort konnte ich den Karton-Igel direkt umbetten.Zunächst habe ich den Karton vorsichtig vorgezogen und geöffnet. Aus dem kleinen Heuhaufen hatte der Igel inzwischen einen riesigen Heu-Laub-Berg geformt...

[Susanne]

Man kann an dem Foto sehen, daß der Karton bereits feucht wurde, er hätte den Winter sicher nicht überstanden.So, nun ging's darum, den Igel aus dem Heuhaufen zu frickeln. Sanftes Zureden, vorsichtiges Entblättern... da zuckt es unter den Heulagen und ich wundere mich, daß der Kerl so lang ist... isser aber nicht, sondern sie liegen beide im Karton und knacken tief und fest, Nase an Nase!Wofür habe ich mich eigentlich akribisch schlau gemacht über die Einzelgängerbedürfnisse der Igel? Mir den Kopf zerbrochen, keine Kosten gescheut und extra zwei Hütten gebaut?! Und nu? Einzel- oder Doppelzimmer die Herrschaften?Ich habe mich dann für Einzelzimmer entschieden, denn für zwei wäre so ein Apartment doch zu knapp bemessen.Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich eine größere Hütte gebaut...Die Umbettung ging dann ruckzuck, die Igel haben nur minimal gemeckert und dann gleich weitergeschlafen. Im Karton war's übrigens schön warm.

[Susanne]

Hier kann man sehen, daß die Kisten auf einer Styroporplatte stehen, das sollte dicht halten. Die Verglasungsfolie ist einfach mit Teppichklebeband aufgeklebt.Die Dächer habe ich mit Scharnieren befestigt, das würde ich heute nicht mehr machen. Zu viel unnötige Mühe, zwei kurze Leisten auf der Innenseite der Deckel hätten gereicht, um Verschieben zu vermeiden. Sicherheitshalber habe ich noch einen Stein aufs Dach gelegt, wahrscheinlich nicht nötig, aber man weiß ja nie... Windbö, Katzen...

[Susanne]

Apartmenthaus-Siedlung... Hier kann man auch die "Fenster" sehen. Es sind die mit Verglasungsfolie gedichteten Grifflöcher der (fertig gekauften) Holzkisten.