In meinen Vogelbüchern findet sich auch der Hinweis "im Winter gelegentlich an Futterstellen" (Schmid) bzw. ausformuliert heißt es an anderer Stelle, dass einige Singdrosseln sich wie die Schwarzdrosseln an das Klima angepasst haben und nicht mehr wegziehen.Specht spricht von einem "Verstädterungsprozess".Melde schreibt 1991 in "Die Singdrossel": "Spärliche Wintervorkommen finden wir in der Schweiz, [...], in Südwestdeutschland, in den Niederlanden, ..." und verweist auf die Zunahme: "In früheren Jahrzehnten müssen die Überwinterungen [...] wesentlich seltener gewesen, wenn nicht gar ausgeblieben sein..." und nennt eine Quelle von 1939 (!) die dies für West-, Mittel- und Nordeuropa bestätigt.Behmann, Hölzinger und Klebb nennen einige Exemplare, selbst für Wismar und Poel werden an anderer Stelle Überwinterungen verzeichnet.Die Anzahl der Singdrosseln, die nicht mehr wegbleiben dürfte dank der milden Winter in den letzten Jahren noch zugenommen haben.Leider hat meine Drosselfamilie diese Werke nicht gelesen, denn sie hat sich pünktlich vom Acker gemacht. Ich hoffe nur, dass sie im März wiederkommen und dann auch erfolgreich bei mir brüten werden.

Die Singdrossel ist der schönste Vogel, den es gibt. Es ist unheimlich faszinierend, wie klug und vorsichtig diese Tiere sind, auch wenn es nur dem Instinkt zu danken ist.Damit meine ich nicht nur das scheue Verhalten während der Brutzeit sondern auch die Fähigkeit, Werkzeuge zu gebrauchen um an Nahrung zu gelangen. Welcher andere Vogel kann das schon?
04. Februar 2010 - erste Sichtung einer Wacholderdrossel am Futterplatz
21. Februar 2010 - erste Sichtung einer Rotdrossel am Futterplatz