das ist wahrscheinlich der Knackpunkt: Bis Bäume das Zeitliche segnen, dauert es oft sehr, sehr lange - so lange, dass man keinen Bezug mehr herstellt zur Ursache. Schöne GrüßeQuerkopf... es gibt viele Beispiele, wo es gut klappt - zumindest für einen Zeitraum von 10 -15 Jahren (denn wo wird schon über einen langen Zeitraum konsequent beobachtet und - sollte der Baum doch abnippeln - es nicht auf was anderes geschoben). ...
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Einschüttungen von Bäumen (Gelesen 20910 mal)
Moderator: AndreasR
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Re:Einschüttungen von Bäumen
Hallo, Macrantha,
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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- Danilo
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Re:Einschüttungen von Bäumen
Damit hast du natürlich Recht, und in dieser Diskussion sind wir ja auch selbst zu dem Schluß gekommen, daß jeder Fall für sich betrachtet werden muß, da nützt alle Theorie nichts.Ich fand aber die Bewertung nach Waldgesellschaften als erste Orientierung gar nicht abwegig, da sie die natürliche Aufschüttungstoleranz der Baumarten ja in erster Näherung berücksichtigt, also Weide & Co an den Anfang und insbesondere Rot-Buche und Nadelhölzer als Charakterarten der flussfernen Hartholzwälder eben genau ans Ende dieser Toleranzkette stellt, wo sie ja offenbar hingehören.Also wenn schon "Statement", dann bitte: nicht auf mehr als 1/3 der Wurzelfläche, lockeres, sich nicht verdichtendes Material, Baumart und deren Empfindlichkeit berücksichtigen. Etwas anderen würde ich niemanden raten wollen. Denn wenn der Baum eingeht, dann ist es zu spät.Aber das ist natürlich nicht so "griffig".
Re:Einschüttungen von Bäumen
Nina - wie groß würdest Du denn den Wurzelteller des Mamutbaumes einschätzen? Ein 40 jähriger Baum dürfte da ja Einiges abdecken. Dein Wall hat ca. 4,5 m², auf denen der Sauerstoffaustasch unterbunden ist.Gibt es sonst noch verdichtete Bereiche?Gut ist es nicht, aber wenn der Baum eine ausrechend große Fläche mit seinem Wurzelsystem durchziehen kann, dann ist eine punktuelle Aufschüttung wohl nicht so schlimm.Wenn aber z.B. noch einige Wege oder Sitzplätze im Wurzelraum liegen, sieht es schon wieder anders aus. Es sei denn, die wurden mehr oder weniger mit der Baumpflanzung bzw. wenige Jahre danach angelegt - dann konnte der Baum ja herum wachsen.Ich habe leider nichts zur Empfindlichkeit oder zum Sauerstoffaustausch von Mammutbaumwurzeln gefunden, aber die Fläche des Walls scheint mir im Vergleich zur Baum/Wurzeltellergröße nicht gravierend. Ich halte jetzt aber zu diesem Thema die Augen offen.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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Re:Einschüttungen von Bäumen
Riesig!Nina - wie groß würdest Du denn den Wurzelteller des Mamutbaumes einschätzen? Ein 40 jähriger Baum dürfte da ja Einiges abdecken.

Re:Einschüttungen von Bäumen
Dann hat Dein Baum über den Daumen locker über 100m² Wurzelraum, der in letzter Zeit nicht zusätzlich verdichtet wurde?Dann würde ich mir keine Sorgen machen.
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Re:Einschüttungen von Bäumen
Uff!
Mir war schon ganz bang geworden.




Re:Einschüttungen von Bäumen
Hier oder in einem Parallelthread wurde die Ansicht vertreten, Buchen duldeten keinen Unterwuchs.Das ist so nicht richtig, wie das beigefügte Foto beweist.Es kommt wohl auf viele Faktoren an, was unter welchen Bäumen wächst (Schattendruck, Bodenverhältnisse, Wurzelmasse, Pflegemaßnahmen etc.)
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- Buchenforst_fars_2010.jpg (73.86 KiB) 136 mal betrachtet
Re:Einschüttungen von Bäumen
Genau so isses. Alles andere ist blanke Lehrmeinung.Damit hast du natürlich Recht, und in dieser Diskussion sind wir ja auch selbst zu dem Schluß gekommen, daß jeder Fall für sich betrachtet werden muß, da nützt alle Theorie nichts.Ich fand aber die Bewertung nach Waldgesellschaften als erste Orientierung gar nicht abwegig, da sie die natürliche Aufschüttungstoleranz der Baumarten ja in erster Näherung berücksichtigt, also Weide & Co an den Anfang und insbesondere Rot-Buche und Nadelhölzer als Charakterarten der flussfernen Hartholzwälder eben genau ans Ende dieser Toleranzkette stellt, wo sie ja offenbar hingehören.Also wenn schon "Statement", dann bitte: nicht auf mehr als 1/3 der Wurzelfläche, lockeres, sich nicht verdichtendes Material, Baumart und deren Empfindlichkeit berücksichtigen. Etwas anderen würde ich niemanden raten wollen. Denn wenn der Baum eingeht, dann ist es zu spät.Aber das ist natürlich nicht so "griffig".
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Re:Einschüttungen von Bäumen
Dann können wir ja in diesem Thread einfach weiterhin über diese ganz speziellen Einzelfälle sprechen und diskutieren...., daß jeder Fall für sich betrachtet werden muß, ...
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re:Einschüttungen von Bäumen
fars dein Bild zeigt aber einen sehr lichten Bestand. Ganz sicher nicht die Endphase eines Buchenwaldes. ;DHier in der Gegend (Fränkische Schweiz ist der häufiger zu finden.Ich nehme an der wurde partiell geerntet und das ist die Naturverjüngung.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re:Einschüttungen von Bäumen
Hallo, Axel, genau, man sieht fast nur dünne Stämmchen. Für deine "Gerade-geerntet"-Hypothese spricht auch, dass die Bäume in verdächtig gleichmäßigen Abständen wachsen
. Ein "Hallenwald" - davon war in #23-31 dieses Fadens die Rede - ist das nicht, es will erst einer werden
. Wenn's in 70, 80 Jahren so weit ist, wird der strauchige* Unterwuchs nahezu verschwunden sein. Schöne GrüßeQuerkopfedit: mit *gekennzeichnetes Wort ergänzt, der Präzisierung zuliebe


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Re:Einschüttungen von Bäumen
Ich hatte mal gelesen, dass es verschiedene Buchenwaldgesellschaften gibt, die von Untergrund und Klima abhängen. Je nach Typ sind sie recht artenreich (ich bin mit Buchenwald aufgewachsen, in dem man Hepatica, Cyclamen und diverse Orchideen findet) oder auch nicht.Wenn man bedenkt, dass die Buche der verbreitetste Laubbaum in Mitteleuropa sein soll, ist zu erwarten, dass die Wälder nicht überall gleich sind.
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Re:Einschüttungen von Bäumen
Hallo, Dunkleborus,damit hast du natürlich Recht. Aber: Die Unterschiede zwischen verschiedenen Buchenwaldgesellschaften betreffen primär den krautigen Unterwuchs. Der kann auf kalkhaltigen Böden vielseitig und artenreich sein, während er auf sauren Böden arm ausfällt. Allen Buchenwaldgesellschaften ist jedoch gemeinsam, dass mit der "Reife" des Ganzen, sprich: mit dem Heranwachsen der Bäume, strauchiger Unterwuchs immer weiter zurückgedrängt wird (das hatte ich weiter oben gemeint - ich hab's dort jetzt präzisiert) . Buchen-"Hallenwälder" bilden sich von Natur aus irgendwann auch auf basischen Böden, haben da aber eine Fülle krautiger Pflanzen zu Füßen
.Hier gibt es sehr gute Informationen über natürliche Waldgesellschaften, nicht nur zu Buchenwäldern. Schöne GrüßeQuerkopf

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Re:Einschüttungen von Bäumen
Ich kämpfe ja schon eine Weile mit dem Gedanken, mich hier nochmal als hemungsloser Baum-Gefährder zu outen...Aber okay, ich gestehe: Hab anno 1994 auch unsere Haus-(Sommer-) Linde auf einer eite mit großen Feldsteinen und Erde angeschüttet.Auf diesem (mittlerweile durch Wühlmausaktivitäten stark zusammengesackten) Hügel (von ehenmals ca. 70 / 80 cm Höhe und etwa 2m Umfang direkt auf einer Stammseite) wächst seit Ende 1995 eine Venusta pendula.Auf der anderen Stammseite (zwischen Lindenstamm und Haus, die nur knapp 2m voneinander entfernt sind) verläuft seit Frühjahr 1996 der Abfluß der vorderen Regenrinne (man, hat der Klempner damals geflucht!) und darauf wiederum ist ein angeschütteter Bereich mit Stauden, weil der Klempner die Leitung nicht in frostsicherer Tiefe zwischen die Wurzeln bekommen hat.Auf der Seite mit der Feldstein-Anschüttung wurde Anfang der Neunziger die Kanalisations-Zuleitung zur Straße gebaggert und verlegt. Für diverse weitere Leitungen entlang der Straße (ca. 2m vor der Linde) der dortige Wurrzelbereich mehrfach gekappt bzw. weggebaggert...Dafür reichen die Wurzeln im bisher unbebaggerten Bereich unter dem gesamten Feldstein-Lehm-Fundament (wenn man das "Fundament" nennen kann
) bis in die hintere Gartenecke (ca. 15 m entfernt).Jetzt frag ich mich die ganze Zeit, warum das Teil überhaupt noch lebt (und diesen Spätwinter schon wieder aufwändig in Kopfform gebracht werden muß):Laut der Tod-durch-mehr-als-5cm-Anschüttung-Theorie hätte es ja schon vor einiger Zeit aufs Haus kippen oder diverse Passanten erschlagen müssen...Vielleicht ist es aber mit den Bäumen so ähnlich wie mit Rosen: Die Biester sind zäher als man oft denkt und die Natur macht vieles möglich, das theoretisch nie passieren könnte 


Re:Einschüttungen von Bäumen
trotzdem finde ich, dass Danilos Ausführung als erste Orientierung sehr gut sind.
Für mich ist noch ein zusätzlicher Aspekt wichtig. Warum muss man auf Baumscheiben überhaupt zusätzliche Beete anlegen? Die Engländer beschreiben diese Prozedur für bestimmte repräsentative schattige Rabatten. Aber ich finde es wesentlicher unsere Sehgewohnheiten so zu verändern, dass wir Baumscheiben respektieren so wie sie eben aussehen. Bei bestimmten Bäumen. Erhaltenswerten schönen Exemplaren. Es gibt eine unselige Tendenz überall kräftig grüne saftig frische bunt blühende Sachen haben zu wollen. Das geht im Gehölzbereich nur mit künstlichen Mitteln. Bewässerung ist eine davon. Wenn man also an Aufschüttungen denkt, dann sollte man auch die Schläuche im Boden und das Wasserwerk mit extra Druckpumpe nicht vergessen.Damit hast du natürlich Recht, und in dieser Diskussion sind wir ja auch selbst zu dem Schluß gekommen, daß jeder Fall für sich betrachtet werden muß, da nützt alle Theorie nichts.Ich fand aber die Bewertung nach Waldgesellschaften als erste Orientierung gar nicht abwegig, da sie die natürliche Aufschüttungstoleranz der Baumarten ja in erster Näherung berücksichtigt, also Weide & Co an den Anfang und insbesondere Rot-Buche und Nadelhölzer als Charakterarten der flussfernen Hartholzwälder eben genau ans Ende dieser Toleranzkette stellt, wo sie ja offenbar hingehören.Also wenn schon "Statement", dann bitte: nicht auf mehr als 1/3 der Wurzelfläche, lockeres, sich nicht verdichtendes Material, Baumart und deren Empfindlichkeit berücksichtigen. Etwas anderen würde ich niemanden raten wollen. Denn wenn der Baum eingeht, dann ist es zu spät.Aber das ist natürlich nicht so "griffig".
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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