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Hilfe bei schrägem Gartenbaum (Gelesen 25985 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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marcir

Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

marcir » Antwort #60 am:

Querkopf, der Gingko wächst sehr langsam. Ein paar Jahre wirst Du weiterhin den Sonnenschirm brauchen. Meine stehen seit 01 und 06. Beide sind von 30 cm jetzt etwa 1.70 cm gewachsen (der 01ner gepflanzte wurde jetzt zum 2. Mal umgepflanzt, der hat dann immer so gegen 2 - 3 Jahre einen Pflanzschock, wo er kaum wächst).Was das jetzt mit "Hilfe bei schrägem Baum" zu tun hat? Ich pflanze vor, wenn dann der alte oder schräge Baum aufgibt, steht da bereits ein Junger, der übernehmen kann. Ich hoffe nur, der fällt nicht direkt auf den jungen, dann. Ab und zu schneide ich schon mal einen Ast in der Nähe herunter, deren Gewicht ich aber auch öfters unterschätze!
Querkopf
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

Querkopf » Antwort #61 am:

Hallo allerseits, eine letzte Frage zu meinem Kippkiefernschlamassel habe ich noch: Wie weit/ wie tief sollten die Wurzeln raus, um nachgepflanzten Gehölzen einen guten - und unbeschadeten! - Start zu verschaffen ? Ich frage vor allem deshalb, weil ich in jüngster Zeit ein bisschen (zu) viel über Hallimasch & Co. gelesen habe ::). Gestern war der motorsägende Nachbar da; der längelang ins Beet und auf die Wiese gefallene Stamm trocknet nun, in handliche Stücke geschnitten, auf seinem Brennholzlager vor sich. Die Starkäste auch. Kleineres Astzeug habe ich gehäckselt, ein Berg gut benadelter Teile wartet auf spätwinterliche Schattierungseinsätze. So weit, so gut. Der umgekippte Stubben sitzt allerdings noch drin. Wir haben einige Tricks versucht, um ihn von Hand hochzuhebeln (mit Maschinen kommt man nicht dran) - keine Chance, das Ding rührte sich nicht, keinen Zentimeter. Nachdem es möglichst kurz abgesägt war, wg. Gewichtsminderung, und ich eine nahe dran gepflanzte Rose rausgeholt hatte, wg. Platz zum Arbeiten, habe ich unterhalb der Oberflächen-Frostkruste ein wenig gebuddelt. Und sofort war klar, warum die Hebel-Versuche scheitern mussten: Der Baumstumpf ist seitlich und nach unten mit oberarm- bis oberschenkeldicken Wurzeln verankert. Sehr breit, sehr tief. Ein paar Starkwurzeln haben wir durchtrennt, teils mit der Motor-, teils mit der Handsäge: Sie waren völlig gesund, nicht die kleinste Spur von Fäule. Die Baumkipperei dürfte also rein mechanische Ursachen (Ungleichgewicht, dadurch einseitig Überdehnung und Abriss von Wurzeln) gehabt haben. Sobald es taut, werde ich diese Wurzeln nach Kräften ausgraben und den Stubben - mit Stützen drunter - hohl legen; der motorsägende Nachbar kommt dann zum finalen Einsatz rüber ;). Den Baumstumpf als solchen werden wir auf diese Art, stückweise, gut rauskriegen. Den stammnahen Teil der Starkwurzeln auch. Aber reicht das? Oder sollte wg. Pilz-Prophylaxe mehr Wurzelwerk ausgegraben, weggesägt und entsorgt werden? Danke für sachdienliche Hinweise ;D & schöne GrüßeQuerkopf P.S. Zur Nachpflanzung möchte ich euch auch noch was fragen. Aber das hat nichts mehr mit schiefen Bäumen zu tun, dazu beginne ich einen neuen Faden :).
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Landpomeranze †
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

Landpomeranze † » Antwort #62 am:

Ich würd sagen - hol raus, so viel zu rausholen kannst. Ich habe vor ein paar Jahren eine Kiefer umschneiden lassen (sie neigte sich bedenklich Richtung Haus) und den Baumstumpf drin lassen. Dieser Stumpf wurde sofort von Pilzen besiedelt und ist jetzt, nach vier oder fünf Jahren, total mit weißem Pilzgeflecht überzogen. Im Herbst habe ich mal einigen stärkeren Wurzeln nachgegraben, auch sie sind besiedelt.Ob es Hallimasch oder was anderes ist, weiß ich nicht, Fruchtkörper sind keine zu sehen. Aber neue Bäume pflanze ich trotz Respektabstand mit etwas mulmigem Gefühl.
Querkopf
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

Querkopf » Antwort #63 am:

Hallo, Landpomeranze,danke für die schnelle Antwort :). Uff, dann wird's womöglich nicht nur eine Groß-, sondern eine Mordsaktion ::)...Wobei ich deine Beobachtung an und für sich gar nicht beunruhigend finde: Dass ein Stumpf mitsamt Wurzeln von Pilzen besiedelt wird, ist normal - ohne Saprophyten, die Totholz futtern, würde das Zeug ja nie verrotten. Ich habe halt nur in letzter Zeit allerlei gelesen über Pilze, die sowohl saprophytisch als auch parasitisch leben und eventuell auch von toten Bäumen zu deren lebenden Nachbarn marschieren. Ich habe aber bei weitem nicht genug gelesen, um das Parasitenpilz-Risiko halbwegs einschätzen zu können. Und Halbwissen macht halt nervös ::) ;). Schöne GrüßeQuerkopf
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Waldfreund
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

Waldfreund » Antwort #64 am:

Es hört sich etwas ketzerisch an und krieg es bitte nicht in den falschen Hals. Aber Sicherheit das der nächste Baum Hallimasch kriegt, ist immer gegeben. Es gibt keine absolute Sicherheit. Im Boden lebt nun mal dieser Pilz.Ich kann nur von meiner Erfahrung her sagen, setz einen. Erfreu dich dran. Im Wald werden die Stubben auch nicht gerodet und doch wächst wieder ein Baum daneben. Ein Pilz wird für die Zersetzung des Restholzes benötigt. Das heißt nicht, dass der neue Baum geschädigt wird.Hallimasch dringt durch Verletzungen in den Baum ein. Das heißt, durch extremes Austrocknen eines lehmigen Bodens mit tiefer Rissbildung oder Bodenbewegung z.B. Knollenmergel an Hängen oder Bauarbeiten.
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Staudo
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

Staudo » Antwort #65 am:

Auch meiner Meinung nach besteht keine dringende Notwendigkeit den Stubben zu roden. Ich würde mir überlegen, wozu ich weniger Lust habe, zum ausbuddeln oder zum ertragen eines Stubbens.
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

partisanengärtner » Antwort #66 am:

Man kann den Stumpf auch mit einem geeigneten Pilz beimpfen. Der wehrt sich dann gegen weitere Besiedlung mit schädlicheren Arten. Pleurotus pulmonarius ein Austernpilz wäre möglicherweise auch für Kiefer geeignet. Geht aber nur solange der Stumpf nicht älter als ein paar Monate ist. Solange er noch lebt ist aber auch nicht gut, da er sich dann gegen Besiedlung wehrt. Bis Mai sollte das aber sicher vorbei sein und da sind die Temperaturen auch besser für die Impfung geeignet.Dauert ein paar Jahre bis er fruchtet, dann aber auch für viele Jahre.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

Querkopf » Antwort #67 am:

Hallo, Waldfreund, Staudo und Axel,danke auch an euch :).Der Stubben selber muss auf jeden Fall raus, hilft nix - er liegt ausgesprochen blöd, und ich brauche den Platz... Aber die Restwurzeln könnten ich dann durchaus drinlassen, wenn ich euch recht verstehe?Schöne GrüßeQuerkopf
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Waldfreund
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

Waldfreund » Antwort #68 am:

Ok. Den Stubben freigraben. Bei einem Steinmetzbetrieb eine Winde holen und aufbauen und dann zieh... Funktioniert meist mit einem Dreibein, der über das Objekt gestellt wird und mit Flaschenzug. Die müssen auf den alten Grabstätten auch das Gebüsch rausmachen und haben deshalb sowas. Oder das THW ist auch gut gerüstet. Auf jeden Fall frohes Schaffen ;)
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freitagsfish
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum

freitagsfish » Antwort #69 am:

Ok. Den Stubben freigraben. Bei einem Steinmetzbetrieb eine Winde holen und aufbauen und dann zieh... Funktioniert meist mit einem Dreibein, der über das Objekt gestellt wird und mit Flaschenzug.
das ist doch mal ein toller ratschlag! danke dafür! ich liebe dieses forum...
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