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Der Umweltschutz der Reichen (Gelesen 10138 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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chamsi
Beiträge: 85
Registriert: 2. Mai 2010, 10:30

Re:Der Umweltschutz der Reichen

chamsi » Antwort #60 am:

Diese Diskussionen habe ich bereits geführt.In den Ländern, in denen ich gelebt habe.In Deutschland, in Ungarn und in Frankreich.Landwirtschaft hat KEINERLEI Berechtigung, wenn sie Landschaften zerstört,tierquälerisch ist, mit Milliardenbeträgen subventioniert wird und die Produktedann auch noch von zweifelhafter Qualität sind.Das gilt für JEDEN Wirtschaftszweig !Es gibt Alternativen, eine aktuelle Anregung findet sich im Buch vonSchweisfurth "Tierisch Gut".Er hat die Hermannsdorfer Landwerkstätten ins Leben gerufen,es sind PROFITABLE Alternativen .Ich habe selten so viel Brutalität gegenüber Natur und Tieren erlebt,wie in südlichen Ländern.Armut ist keine Entschuldigung für Brutalität, Gedankenlosigkeit undmangelnden Respekt.Diese menschlichen Eigenschaften sind nicht zum Überleben notwendig,im Gegenteil !
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Taques
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Re:Der Umweltschutz der Reichen

Taques » Antwort #61 am:

@max.Das ist Blödsinn! Ökologische Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung steht ALLEN Landwirten offen - ich selbst arbeite in einem Verband für ökologische Landwirtschaft.Meine eigenen Tiere (egal ob Ziegen oder Pferde) werden artgerecht in sehr großen naturnahen Offenställen mit 24 Std Koppelzugang, Quellen, Tümpel und in Gruppenhaltung gehalten (in einem Pensionsstall) - dafür fahre ich einfach 36 km dort hin....In dem Stall wo meine Tiere stehen werden Schweine in Freiland- & Gruppenhaltung artgerecht gehalten, ebenso Enten und Hühner und die Galloway Rinder laufen mit meinen Arabern auf der selben Koppel und teilen sich einen Offenstall....Jeder Bauer könnte das selbe oder ein höheres Einkommen mit ökologischer Umstellung erzielen, aber das ist eben oft mehr Arbeit und Umdenken verbunden.... und anstatt dem 08/15 Mais müßte man halt "Nieschenprodukte" wie Heilkräuter oder speziellen Hafer anbauen und flexiebel sein. Meine Familie hat ein großes Haus, großen Garten, viel Geld - aber trotzdem essen sie keine Bio-Lebensmittel (schmecken angeblich nicht) und auch Fleisch aus artgerechter Haltung wird abgelehnt (schmeckt nach Schwein, ist "zäher" da mehr Muskelfleisch, und und und) und der Garten besteht aus 2cm hohem Zierrasen, Thujen und Tannen (Obstbäume und Stauden machen im Herbst ja Dreck) und Insekten will man schon gar nicht..... - das ist alles Einstellungssache und da nutzt auch all mein Reden nix.Für mich besteht Umweltschutz aus Kompromissen - und in erster Linie steht für mich Tierschutz - dafür nehme ich auch mehr km in Kauf und esse kein Fleisch...LGTanja
max.
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Re:Der Umweltschutz der Reichen

max. » Antwort #62 am:

...Meine eigenen Tiere (egal ob Ziegen oder Pferde) werden artgerecht in sehr großen naturnahen Offenställen mit 24 Std Koppelzugang, Quellen, Tümpel und in Gruppenhaltung gehalten (in einem Pensionsstall) - dafür fahre ich einfach 36 km dort hin...
du sprichst von einem hobby, für das man opfer erbringt, wenn man sich das leisten kann. sonst läßt man es.ich bezog mich auf bauern, also leuten, die von ihrem land/ ihren tieren leben müssen.
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chamsi
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Re:Der Umweltschutz der Reichen

chamsi » Antwort #63 am:

So kann man, ein Beispiel von vielen, davon leben :www.herrmannsdorfer.de
Günther

Re:Der Umweltschutz der Reichen

Günther » Antwort #64 am:

Und alle anderen sind Idioten....Wieviele Leute leben auf welcher Fläche davon, wieviel beziehen sie von auswärts, und das alles ist überall durchführbar....
butternut

Re:Der Umweltschutz der Reichen

butternut » Antwort #65 am:

Meinen Beitrag zum Umweltschutz habe ich geleistet, indem ich keine Nachkommen gezeugt habe.
Das ist nur ein halber Schritt in die vermeintlich richtige Richtung. Vollziehe ihn ganz und tritt selber ab.
Ein bedenkenswerter Vorschlag, aber ich lehne derart radikale Schritte ab. Erstens möchte ich mich meiner Gesellschaft nicht berauben, zweitens bin ich zu feige. Drittens gehöre ich zu den privilegierten Menschen mit Garten. Dafür kann ich nichts und ich habe wenig getan, um ihn zu "verdienen". Ich bin trotzdem nicht gewillt, ihn anderen zu überlassen.
butternut

Re:Der Umweltschutz der Reichen

butternut » Antwort #66 am:

Vollständiger Verzicht auf Nachkommen=Entlastung für die Natur?Zu kurz gedacht. Der Platz und der Ressourcenverbrauch, den die eigenen Nachkommen eingenommen hätten, wird nun einfach von Nachkommen derjenigen eingenommen, die ohne jede Gedanken an die Endlichkeit der Ressourcen vermehren.
Der Ansicht bin ich nicht, der Einfluß, den Eltern auf ihren Nachwuchs haben, wird meiner Meinung nach überschätzt. Jenseits aller Blödelei möchte ich deutlich machen, daß Menschen zwangsläufig in das, was sie als "Natur" begreifen, eingreifen um sich zu ernähren. Mit Sozialromantik oder verträumten Idealisierungen lassen sich die vielen Menschen heute nicht mehr ernähren. Da hilft es auch wenig, vermeintlich Schuldigere als sich selbst auszumachen und anzuprangern. Auch das Argument mit den Herrmanndorfer Werkstätten kann nicht ernsthaft ziehen, wenn man überlegt, wer es sich leisten kann dort einzukaufen!Ich bin in der glücklichen Lage, mir Biofleisch kaufen zu können, eigenes Gemüse im Garten ohne Gift anzubauen und über Sinn oder Unsinn von Nisthilfen nachzudenken, das heißt aber noch lange nicht, daß ich besonderer Umweltschädling oder ein besonders umweltbewußter Mitmensch bin. Ob jemand seinen Balkon mit Altmüll versaut oder seinen Garten mit Kunststoffzwergen muß er selbst entscheiden, weil er damit seine direkte Umwelt, in der er lebt, gestaltet. Meiner Ansicht nach wäre es gesünder, jeder wäre sich über die direkten Folgen seines Tuns im Klaren, statt sich auf irgendwelche Folgen in ferner Zukunft zu konzentrieren. Egal was die meisten Menschen behaupten, es interessiert sie doch einen feuchten Kehricht, was nach ihrem Ableben mit dem Globus passiert.
Lehm

Re:Der Umweltschutz der Reichen

Lehm » Antwort #67 am:

Die "Reichen" können sich den "Umweltschutz", ob relevant oder nur demonstrativ-eingebildet, leisten.Die wirklichen Armen müssen ums Überleben kämpfen, für die ist "Umweltschutz" oft der pure Luxus....
Umweltschutz ist Luxus.Arme zerstören die Umwelt aber durch ihren gezwungernermasen armen Lebensstil nicht selten viel weniger als Reiche. Das ist mir ja bitter aufgestossen bei meiner Velotour, also dass da massenhaft reiche Ressourcenkiller nebenbei noch etwas für die Umwelt tun, statt ihren Lebensstil etwas zu mässigen. Welchen Wert hat eine Vogeltränke neben einer Garage, in der drei SUV stehen? Und wie schlimm ist es, wenn ein armer Favelabewohner eine löchrige Plastiktüte wegwirft?
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Cosmo Kramer
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Re:Der Umweltschutz der Reichen

Cosmo Kramer » Antwort #68 am:

Lehm, der Wert dieser Vogeltränke kann z.B. darin bestehen, dass der Besitzer undseine Kinder ein Gespür für Natur bekommen und diese somit auch schützenwollen. Das Leben in einer kleinen Stadtwohnung mag wohl weniger Platzverbrauchen als große Passivhäuser mit Ökogärten, aber ich denke, dassKinder, die mit Ökogarten etc aufwachsen, sich später sehr viel stärker für dieNatur einsetzen werden!Da sie, durch das Geld der Eltern wohl gefördert, wahrscheinlich eine relativhohe beruflich Qualifikation erwerben werden, haben sie auch die Möglichkeiten,Ideen für die Zukunft der Menschen mit der Natur zu entwickeln.Also halte ich es für völlig verkehrt, diesen, deiner Meinung nach scheinheiligen,Naturschutz anzuprangern!!Grüße
Lehm

Re:Der Umweltschutz der Reichen

Lehm » Antwort #69 am:

Mag sein.Es stört mich aber doch, dass Menschen verschwenderisch leben, dadurch die Umwelt rein durch die schiere Masse ihres Tuns schädigen und dann eben doch noch scheinheilig einen Steinhaufen am Rasenrand aufschichten.Arme können sich den Steinhaufen schenken oder haben ihn ganz unbeabsichtigt vor der Hütte, weil sie eh im Schutt leben.
bristlecone

Re:Der Umweltschutz der Reichen

bristlecone » Antwort #70 am:

Lehm, der Wert dieser Vogeltränke kann z.B. darin bestehen, dass der Besitzer undseine Kinder ein Gespür für Natur bekommen und diese somit auch schützenwollen. Das Leben in einer kleinen Stadtwohnung mag wohl weniger Platzverbrauchen als große Passivhäuser mit Ökogärten, aber ich denke, dassKinder, die mit Ökogarten etc aufwachsen, sich später sehr viel stärker für dieNatur einsetzen werden!Da sie, durch das Geld der Eltern wohl gefördert, wahrscheinlich eine relativhohe beruflich Qualifikation erwerben werden, haben sie auch die Möglichkeiten,Ideen für die Zukunft der Menschen mit der Natur zu entwickeln.Also halte ich es für völlig verkehrt, diesen, deiner Meinung nach scheinheiligen,Naturschutz anzuprangern!!Grüße
Demnach wäre "Umweltbewusstsein" etwas für behütete Zöglinge aus begütertem Hause?Ich fürchte, dass diese Sichtweise im Bürgertum inzwischen tatsächlich weit verbreitet ist.Ich finde sie scheinheilig, um nicht zu sagen verlogen, und elitär.Natur "lernt" man am besten nicht im Ökogarten, sondern in der freien Natur. Die aber sehen, wenn ich mich in meinem Umfeld so umschaue, inzwischen viele als viel zu bedrohlich an.
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Cosmo Kramer
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Re:Der Umweltschutz der Reichen

Cosmo Kramer » Antwort #71 am:

selbst wenn man Natur am BESTEN in der richtigen Natur "lernt", spricht dasnicht gegen einen Ökogarten! Selbstverständlich kann der Ökogarten eher das Interesse an der Natur wecken als ein Koniferengarten bzw gar kein Garten...Es reicht doch schon, wenn Kinder einen Laubfrosch im Garten sehen und anfangen, sich für Tiere zu interessieren....Damit ist vielleicht auch der Wille vorhanden, die Natur zu erhalten!Wie stellst du dir das Erleben richtiger Natur vor?Grüße
Lehm

Re:Der Umweltschutz der Reichen

Lehm » Antwort #72 am:

Das stimmt schon: eine Riesenvilla mit Ökogarten ist besser als eine Riesenvilla mit Rasen und Thuja.Was mich aber stört ist, dass die Bewohner dieser Riesenvillen Umweltschutz sozusagen als Kompensation ihrer Verschwendungssucht ausstellen, dem Passanten unter die Nase reiben: ja, wir tun was für die Umwelt, denn wir können uns auch das leisten. Ich habe mehr Achtung vor dem Genügsamen, der sich so eine Villa nicht leisten mag, weil er sich bewusst ist, dass die Ressourcen nicht unbeschränkt zur Verfügung stehen, auch dann nicht, wenn man noch ein wenig was für die Umwelt tut.
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Cosmo Kramer
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Re:Der Umweltschutz der Reichen

Cosmo Kramer » Antwort #73 am:

Die Reichen gibt es und sie wird es wohl auch noch längere Zeit geben....Wenn sie sich einen gewissen Luxus leisten wollen, sollen sie dies tun, dennes wird sich bei der Anzahl von Reichen kaum auf die globale Natur bzw Umwelt auswirken! Wenn sie den Luxus mit Naturschutz kombinieren, finde ich das nicht scheinheilig, denn man kann von wenigen Menschen erwarten, dass sie eine 100%-Linie fahren. Ich bin z.B. auch für Klimaschutz, trotzdem nehme ich schwachsinnigerweise das Auto um Brötchen zu holen. Das ist nicht konsequent, aber soll ich deshalb meine Meinung zum Klimaschutz komplett übern Haufenwerfen?
bristlecone

Re:Der Umweltschutz der Reichen

bristlecone » Antwort #74 am:

Wenn sie sich einen gewissen Luxus leisten wollen, sollen sie dies tun, dennes wird sich bei der Anzahl von Reichen kaum auf die globale Natur bzw Umwelt auswirken!
Tja, mit demselben Argument könnten alle Menschen in den Industriestaaten dann dafür plädieren, dass es in der Welt ja immer so weiter gehen kann - die paar Millionen in der westlichen Welt fallen gegen die gut 6 Milliarden Habenichtse im Rest der Welt nicht weiter ins Gewicht.
Es reicht doch schon, wenn Kinder einen Laubfrosch im Garten sehen und anfangen, sich für Tiere zu interessieren....
Dagegen ist nichts einzuwenden - ich störe mich daran, dass ein materiell stärker begütertes Umfeld zu einer tieferen Einsicht in die Natur führen soll.Klingt für mich nach: "Das arme Kind, die Eltern können sich keinen Ökogarten leisten, in dem es Frösche am eigenen Gartenteich erleben kann."
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