Eine tolle Sache für alle Kinder sind Waldkindergärten.Klingt für mich nach: "Das arme Kind, die Eltern können sich keinen Ökogarten leisten, in dem es Frösche am eigenen Gartenteich erleben kann."
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Der Umweltschutz der Reichen (Gelesen 9818 mal)
- Nina
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Re:Der Umweltschutz der Reichen
- Cosmo Kramer
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Re:Der Umweltschutz der Reichen
Die westliche Welt fällt, was Umweltzerstörung auf globaler Ebene angeht, aberganz gewaltig ins Gewicht, auch wenn der größte Anteil der Weltbevölkerungin armen Ländern lebt.Deshalb gilt das Argument, das ich für die "Reichen" genannt habe, eben nichtfür die gesamte westliche Welt.Ich wäre übrigens, damit wir uns nicht missverstehen, niemals der Auffassung, dassein wohlhabender Konzernführer, nur weil er zu Hause einen Ökogarten hat, seinenKonzern umwelt- und menschenfeindlich ausrichten kann und moralischunangreifbar ist! Ich sage nur, dass ein Ökogarten prinzipiell nicht verkehrt ist, und genau wiedas Passivhaus seine Berechtigung hat.Grüße
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Mündet das jetzt in eine Diskussion, ob Reiche (schlechter Ausdruck, da es nur wenige Reiche gibt; gemeint sind wohl eher Wohlhabende) umweltbewusster leben als die Minderbemittelten oder die Habenichtse?Das Umweltbewusstsein hängt meines Erachtens sehr stark von der Wohnsituation und von der Bildung ab, weniger vom Einkommen. Wir müssen nicht auf das Ausland schauen, sondern können beispielsweise unser Land nehmen. Ein mir befreundeter Studienrat, der auch zusammen mit den Jugendlichen den Schulgarten betreut, berichtet mir immer wieder, dass zumindest in dieser Altergruppe Naturschutz und Ökologie absolut ätzende Themen sind und so gut wie keinen Widerhall finden. Zwar findet man das Aufziehen von Pflanzen und das Anlegen des Gartens als recht unterhaltsam, lässt das aber nicht allzu tief unter die Haut gehen.Erst der eigene Grund und Boden, und sei er nur gepachtet, schärft den Blick für die Natur. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob eine Villa auf einen 5000 qm-Grundstück steht oder ein Reihenhaus mit 200 qm Garten auskommen muss. Gärtner sind qua Hobby sensibler auf die Natur eingestimmt, selbst wenn ökologisch noch nicht ausreichend."Arme", also die Nicht-Gartenbesitzer, dürften dem Naturgedanken tendeziell eher indifferent oder sogar gleichgültiger gegenüberstehen. Meine Meinung blendet selbstverständlich nicht aus, dass es viele Beispiele für das Gegenteil gibt.Ich urteile nach der Optik, wenn ich mir die Hochhaussiedlungen Frankfurts anschaue und selbst die Entsorgungsmethoden in unserer kleinen Stadt.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Zustimmung.Allerdings wird der Zusammenhang zwischen Einkommen und Bildung seit vielen Jahren in Deutschland wieder sehr viel enger.Aber eine Diskusion darüber würde hier wohl weit vom Thema abschweifen.Das Umweltbewusstsein hängt meines Erachtens sehr stark von der Wohnsituation und von der Bildung ab, weniger vom Einkommen.
- Cosmo Kramer
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Re:Der Umweltschutz der Reichen
Ich stimme dir auch zu!Allerdings ging es ja grundsätzlich darum, ob "Reiche" bzw Wohlhabende sich einWildbienenhaus kaufen und einen Fledermauskaste aufhängen sollen/dürfen.Da sage ich ganz klar, dass sie das natürlich machen sollen!grüßeMündet das jetzt in eine Diskussion, ob Reiche (schlechter Ausdruck, da es nur wenige Reiche gibt; gemeint sind wohl eher Wohlhabende) umweltbewusster leben als die Minderbemittelten oder die Habenichtse?Das Umweltbewusstsein hängt meines Erachtens sehr stark von der Wohnsituation und von der Bildung ab, weniger vom Einkommen. Wir müssen nicht auf das Ausland schauen, sondern können beispielsweise unser Land nehmen. Ein mir befreundeter Studienrat, der auch zusammen mit den Jugendlichen den Schulgarten betreut, berichtet mir immer wieder, dass zumindest in dieser Altergruppe Naturschutz und Ökologie absolut ätzende Themen sind und so gut wie keinen Widerhall finden. Zwar findet man das Aufziehen von Pflanzen und das Anlegen des Gartens als recht unterhaltsam, lässt das aber nicht allzu tief unter die Haut gehen.Erst der eigene Grund und Boden, und sei er nur gepachtet, schärft den Blick für die Natur. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob eine Villa auf einen 5000 qm-Grundstück steht oder ein Reihenhaus mit 200 qm Garten auskommen muss. Gärtner sind qua Hobby sensibler auf die Natur eingestimmt, selbst wenn ökologisch noch nicht ausreichend."Arme", also die Nicht-Gartenbesitzer, dürften dem Naturgedanken tendeziell eher indifferent oder sogar gleichgültiger gegenüberstehen. Meine Meinung blendet selbstverständlich nicht aus, dass es viele Beispiele für das Gegenteil gibt.Ich urteile nach der Optik, wenn ich mir die Hochhaussiedlungen Frankfurts anschaue und selbst die Entsorgungsmethoden in unserer kleinen Stadt.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Welch eine Frage, sie sollen! Und jeder auf seine (unvollkommene) Weise."Allerdings wird der Zusammenhang zwischen Einkommen und Bildung seit vielen Jahren in Deutschland wieder sehr viel enger."Zweifellos. Allerdings werden einkommensmäßige Nachteile m.E. gerne als Entschuldigung für fehlende Bildung angeführt.Vielleicht ist in diesem speziellen Zusammenhang die Sozialisierung eher in den Vordergrund zu rücken als die Bildung.Der pflegliche Umgang mit sich selbst, mit seiner Umgebung und mit der Natur ist nur im zweiten Schritt eine Frage der Bildung. In erster Linie wohl die der eigenen Wertschätzung. Und damit meine ich nicht die eines übersteigerten Selbstwertgefühls.
- Extremkompostierer
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Re:Der Umweltschutz der Reichen
Zustimmung.Der Sterilrasen und die Thujahecke wurden früher von den Reichen vorgelebt, die Armen versuchten nach möglichkeit genauso tolle "Natur" zu haben, deshalb sind heute die Schrebergärten Kopien dieser alten Reichengärten 8)Wenn heute Fledermauskasten und Blumenwiese aus den Gärten der Reichen zu den Armen durchsickern, dann ist das eine tolle Sache. Ob das allerdings ausreicht um die Welt zu rettenDas stimmt schon: eine Riesenvilla mit Ökogarten ist besser als eine Riesenvilla mit Rasen und Thuja.

Vielleicht sind die Armen sympathischer, aber mit ihrer geringen Kaufkraft sind sie kaum fähig die BioBauern zu ernährenja, wir tun was für die Umwelt, denn wir können uns auch das leisten. Ich habe mehr Achtung vor dem Genügsamen, der sich so eine Villa nicht leisten mag, weil er sich bewusst ist, dass die Ressourcen nicht unbeschränkt zur Verfügung stehen, auch dann nicht, wenn man noch ein wenig was für die Umwelt tut.

Re:Der Umweltschutz der Reichen
Ja, klar sollen die Reichen Wildbienenkästen aufhängen. Es gibt genug Reiche, die das nicht tun.Ist der Wildbienenkasten noch selbst herzustellen oder für wenig Geld zu erwerben, gilt dies weniger für das Passivhaus, die Erdwärmepumpe, die Sonnenkollektoranlage, den Hybrid-SUV oder auch nur die Bio-Artischocken. Steht genügend oder gar übermässig viel Geld zu Verfügung, ist es einfach(er), sich (technischen) Umweltschutz anzuschaffen. Damit ist aber beileibe nicht einfach alles in Ordnung, im Gegenteil: solche Umweltpflästerchen vermögen nur einen kleinen Teil dessen zu kompensieren, was die übrige Masslosigkeit des reichen Lebensstils verursacht: riesige Flächen, enorme Mobilität, viel Abfall, schädliche Finanzgeschäfte, viel Energieverbrauch trotz teils nachhaltiger Produktion. Es ist also die schiere Konsummenge, welche die niedlichen Umweltbemühungen der Reichen lächerlich erscheinen lässt. Der reiche Lebensstil ist nicht nachhaltig, so umweltbewusst er auch immer daherkommt. Der Arme mag in der schlecht isolierten Zweizimmerwohnung Fertigfood aus Industrielandwirtschaft in der Mikrowelle wärmen und mit dem katfreien Datsun zur Arbeit fahren, aber er steht schon rein mengenmässig besser da als der Reiche.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Kannst du das statistisch untermauern?Da es weitaus mehr "Arme" gibt und unermesslich viel mehr Arme, die Umweltsünder sind, können sich die Reichen gar nicht so viel versündigen, um den Armen das Wasser zu reichen.aber er steht schon rein mengenmässig besser da als der Reiche.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Du vergleichst unzulässigerweise alle Armen mit allen Reichen. Ich vergleiche aber den einzelnen Armen mit dem einzelnen Reichen. Ein Reicher schädigt die Umwelt etwa zehnmal mehr als ein Armer. Viele Armen schädigen zudem die Umwelt unfreiwilligerweise dadurch, dass sie für die Reichen schmutzige Dinge erledigen, welche die Reichen dann hier angeblich sauber konsumieren.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Das ist nicht unzulässig. Du kannst nur in großen Zahlen vergleichen. Oder du rechnest die Individuen gegeneinander auf (der reiche Meier gegen den armen Lehm). Im Übrigen: Von vielen Umweltsünden der vermeintlich Reichen profitieren auch die vermeintlich Armen. Oder verbraucht der Arme keinen Strom, kein Erdöl, kein Eisen, kein Leder etc.?Du vergleichst unzulässigerweise alle Armen mit allen Reichen.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Viel weniger als der Reiche. Der Reiche braucht z.B. Strom, um Umweltschutz zu betreiben: seine Wärmepumpe, die im Frühling die Raumtemperatur von 16 auf 20 Grad bringt, hängt am Atomstrom, während der Arme bei 16 Grad einen Wollpullover überstreift.Nein, deine Überlegungen gehen nicht auf, weil der Reiche nur schon deshalb der grössere Umweltverschmutzer ist, weil er stets in relativem Überfluss lebt. Da nützt es wenig, wenn er in diesem Überfluss noch ein wenig Umweltschutz betreibt, er müsste schlicht seine Verbrauchmaschinerie runterschrauben, das wär das Beste. Der Zweitwagen wird durch kein Bienenhotel ausgeglichen. Das einfache Leben hingegen ist Umweltschutz an sich. Der Reiche ist stolz, weil seine drei DVD-Rekorder einen tiefen Standby-Verbrauch haben oder er (teures) Eisensulfatschneckenkorn streut, der Arme hat gar keinen oder bloss einen geliehenen DVD-Player und brät die Schnecken auf dem Grill, wenn er denn welche findet.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Dass umweltbewusstes (wie auch gesundheitsbewusstes) Handeln a) vom Einkommen und b) vom Grad der Bildung abhängig ist, hat doch die 'Wuppertaler Studie' in 'Zukunftsfähiges Deutschland' schon vor Jahren belegt. Die Studie ist sauber. Sauberes Untersuchungsdesign meine ich.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Wobei es die Armen vergleichsweise gut haben: sie schädigen die Umwelt sogar dann deutlich weniger als wir Reichen, wenn sie gar keinen Umweltschutz betreiben und wir sie in Ruhe lassen.
Re:Der Umweltschutz der Reichen
Welch eigenartige Argumentation. Könnte ja fast schon von den Linken stammen. Aber selbst die sind inzwischen schon weiter.Aufgaben:a) Definiere "arm".b) Definiere "reich".c) Welche "Reichen" bzw. "Armen" sind gemeint (national/international)?d) Welchen Umweltschaden löst der "Reiche" aus?e) Welche Umweltschäden vermeidet der "Arme"?