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Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen (Gelesen 23609 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Blaumeise
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Blaumeise » Antwort #30 am:

Meiner Ansicht nach haben wir den Eingriff in die Natur längst hinter uns! Es geht ausserdem weniger um Fütterung, sondern um Zufütterung. Dass hier wenige Arten bevorteilt werden (die es nicht nötig hätten), konnte ich nicht unbedingt beobachten. Ich habe grade nachgesehen, was ich notiert habe: es waren 26 Arten, die ich an den Futterplätzen gesichtet habe - dabei bin ich keine Vogelkennerin und habe wahrscheinlich auch welche übersehen oder nicht benennen können. Die 26 sind aber alle mit Fernglas + Buch identifiziert. Grade habe ich in der Zeit (in einem Leserbrief) gelesen, dass vor ca. 15 Jahren noch ca. 18 Arten in den Gärten auftauchten, heute aber durch die Folgen der intensiven Landwirtschaft nur noch 6. (Nagut, ich habe auch 2 Taubenarten mitgezählt ;)) Gruß, Lilli
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usch
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

usch » Antwort #31 am:

Hallo Blaumeise,das sehe ich eigentlich auch so. Ich fütterer ja auch. 26 Arten kann ich noch nicht beobachten, aber auf mindestens 14 komme ich auch. Mal sehen, wie es weitergeht.Aber belegbare Aussagen gegen Fütterung interessieren mich genauso wie die pro Fütterung.Wenn es keine belegbaren Ausagen gibt, ist das auch ne Aussage.LG usch
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Blaumeise
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Blaumeise » Antwort #32 am:

Hallo, Usch,wie Querkopf schon schrieb, werden einige Untersuchungen (auch aus dem Ausland) zur ganzjährigen Zufütterung von dem Ornithologen Peter Berthold in "Vögel füttern - aber richtig" aufgeführt. Das hier alles zu zitieren, führt aber zu weit. Die von mir gesichteten Vögel sind (in der Reihenfolge, wie ich sie im Berthold-Buch mit Datum markiert habe): Kohl-, Blau-, Sumpf-, Tannen-, Hauben-, Schwanzmeise, Grünling, Zeisig, Buch-, Bergfink, Kernbeißer, Stieglitz, Dompfaff, Zaunkönig, Haussperling, Heckenbraunelle, Buntspecht, Amsel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Kleiber, Gartenbaumläufer, Eichelhäher, Elster, Star, Türken-, Ringeltaube. Der Grünspecht zählt nicht, er wurde mit den Ameisen im Rasen gefüttert ;)Gruß, Lilli
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schumally
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

schumally » Antwort #33 am:

Unser Garten liegt mitten in der Großstadt.Außer reichlich Kleingartenanlagen gibts hier nur Grün auf Friedhöfen.in unserem Kleingarten sichte ich an der Futterstelle:Kohlmeise (Untermieter; ausgeflogen)Blaumeise (Untermieter; ausgeflogen)SchwanzmeiseGrünfinkHeckenbraunelleGimpelBuntspechtAmselRotkehlchenAuf die Auswahl bin ich schon stolz, vor 2 Jahren (Gartenlos) hätte ich nicht gewusst wie eine Kohlmeise aussieht. ::)
Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trag,
wird sich ein Singvogel darauf niederlassen.
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Extremkompostierer
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Extremkompostierer » Antwort #34 am:

Wahrscheinlich kann man durch ganzjähriges Füttern die Individuenzahl von Vögeln erhöhen. Besonders bei eh schon weit verbreiteten Arten.Aber ist das wünschenswert?Ich halte das nicht für wünschenswert. Selbst wenn ausgeschlossen wäre, dass man dadurch nicht andere vielleicht viel seltenere und schützenswertere Arten dezimiert.Sentimentale Tierfütterer gibt es in Deutschland schon genug.Aus Naturschutzsich die weitaus schädlichsten waren die deutschen Jäger, die durch Fütterung den Rehbestand erhöhen wollten.Dadurch haben sie nicht nur den Rehen selber Schaden zugefügt, sondern auch zur verarmung der deutschen Wälder beigetragen.
Rieke
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Rieke » Antwort #35 am:

Ohne zu füttern habe ich bisher beobachtet:Täglich: Ringeltauben, Amsel, Kohl- und Blaumeise, Rotkehlchen, Star, Eichelhäher, Nebelkrähe, Elster, Kleiber, Buntspecht, Sperlinge und bis vor ein paar Monaten Wintergoldhähnchen (die sind wahrscheinlich weg, weil Nachbarn große Fichten und 1 Kiefer gefällt haben, da war wohl ihr Brutbaum dabei).Relativ häufig: Zaunkönig, Bachstelze (die kommt gerne, wenn der Rasen gemäht wurde), Grünfink , Mönchsgrasmücke, Gimpel (alias Dompfaff), BuchfinkenGelegentlich, teilweise Wintergäste: Wacholderdrossel, Schwanzmeisen, Stieglitz, Grünspecht, Girlitz, Baumläufer, RotschwänzchenSeltene Gäste: Seidenschwanz, Rotdrossel, Kleinspecht, KernbeisserEs huschen auch hin und wieder kleine hellbraune Vögel durchs Gebüsch, die ich noch nicht identifizieren konnte, Gartengrasmücke vielleicht oder Nachtigallen? Ich sehe die zu selten und wg. meiner Kurzsichtigkeit nicht genau genug. Nachtigallen sind in Berlin recht häufig. Ich muß mich da mal mit Feldstecher auf die Lauer legen.Hier ist übrigens die Position des Nabu zur Ganzjahresvogelfütterung. Eine zentrale Aussage:
Nein, letztlich geht es um die Frage, welche Natur wir wollen. Eine Natur, die mehr einem Zoologischen Garten mit stets gefüllten Futterbehältern gleicht?
Gute Aufnahmen von Vogelstimmen (aus der Sammlung des Museums für Naturkunde in Berlin) gibt es hier:http://nature-rings.de/tiere/Etwas OT:besonders toll ist das Wolfsrudel
Chlorophyllsüchtig
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Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Gänselieschen » Antwort #36 am:

Dann möchte ich diesen Faden mal nach oben holen. Seit zwei Jahren füttere ich ganzjährig - vorher hing' ich auch dem pauschalen - im Sommer gibt es genug Nahrung - nach. Das stimmt aber nicht mehr. Und als in Berlin die Spatzenpopulation um 50 Prozent zurückgegangen war - fing schon bei einigen ein Umdenken an. Glatte Fassaden - damit gibt es keine Nistplätze mehr.Ich glaube gern, dass es auch intensive Gegner gibt - erstaunlicherweise verhält sich ja auch der Nabu recht verhalten, sozusagen. Aber dass das Nahrungsangebot für Samen- und Körnerfresser abnehmend ist - und damit die Populationen gefährdet sind - das kann doch wohl niemand bestreiten - insofern verstehe ich nicht, wie man behaupten kann, dass es im Sommer "genug Nahrung gäbe". Wohl für die wenigen Vögel, die es noch schaffen - das reguliert sich natürlich mit abnehmendem Futterangebot werden auch die Vögel weniger, für die dieses Futter reicht. Das mag im ländlichen Raum - bei intensiver Landwirtschaft - stärker ins Gewicht fallen als bei mir im Wald und in reiner Gartengegend - aber auch die Gärten sind größenteils "unkrauffrei" da blühen gefüllte Blüten, da werden Samenansätze "rechtzeitig" gekappt - was sollen Samenfresser in solchen Gärten denn finden - die müssen ja abwandern oder verhungern.Das Buch hier habe ich mir grad gekauft - und kann wirklich nicht glauben, dass die ganzen Beispiele dort und Praxistest so unsinnig sein sollten, wie manch anderer behauptet.Ich würde gern mal ein paar konkrete Gegenmeinungen hören - bitte keine Allgemeinplätze. Es geht ja auch darum richtig zu füttern - dass Vögel bei falscher Fütterung sterben können - steht dabei außer Frage. Also, was spricht dagegen im Sommer Vögel "richtig" zu füttern?L.G.Gänselieschen
Irm
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Irm » Antwort #37 am:

Also, was spricht dagegen im Sommer Vögel "richtig" zu füttern?L.G.Gänselieschen
z.B. die explosionsartige Ausbreitung von Mäusen aller Art ??? ::) ich beobachte das bei der Nachbarin, die die Spatzen (reichlich) füttert. Eine Meinung habe ich mir aber noch nicht wirklich gebildet, tendiere aber dazu, eher passende Pflanzen anzubauen.
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
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Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Gänselieschen » Antwort #38 am:

Wenn Du das machen würdest - dann betreibst Du auch ganz aktiven Vogelschutz. Z.B. Stieglitze finden wenig in Futtermischungen - Diestelfink - blühende wilde Diesteln - ja wo denn nur??Solange die Mäuse draußen bleiben, dienen sie sicher auch wieder anderen Tieren als Speis. Ich habe zwei Katzen - die könnten dann nochmehr Mäuse fangen - das wäre mir recht, dann würden die Vögel auf jeden Fall uninteressanter für sie - da sie viel schwerer zu fangen sind als ne Maus.L.G.
inSekt

Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

inSekt » Antwort #39 am:

Ich habe meinen Futterplatz am Boden mäusesicher mit feinmaschigen Draht ausgelegt und seitlich am Draht eine Kante, damit man nicht reinklettern kann, denn meine Wühlmauspopulation ist so auch schon zu groß ;DDer Nabu hat seine ablehnende Haltung überwiegend aufgegeben, da die alten Argumente widerlegt wurden, das einzige, was übrig blieb ist:Die Natur ist kein Freiluft-Zoo, doch das taugt für mich als Argument sehr wenig. Der Mensch macht aus der Welt einen großen Zirkus, da darf ich auch einen kleinen Freiluftzoo haben ;DKlar, es ist natürlich auch nicht damit getan, ich habe im Garten auch andere möglichkeiten für die Mätze, Totholz an alten Bäumen, Reisighaufen, Nistmöglichkeiten, im Winter bleiben Amaranth und Co. als Samenquelle für Distelfinken und Konsorten etc. blabla.Ein vogelfreundlicher Garten plus Fütterung und auch eine Tränke !!! ist für mich Ideal und wenn ich sehe, wie wenig ich mit sogenannten Schädlingen im Garten zu tun habe, reicht mir das als Argument. Und der Anblick aus dem Fenster belohnt mich noch dazu, wenn den ganzen Tag sich Vogelscharen die Türklinke am Futterplatz reichen.Übers Jahr habe ich schon über 35 Arten gezählt ;D ;D ;D
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Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Gänselieschen » Antwort #40 am:

Ich habe keine bewusste Bodenfutterstelle - dort liegt wirklich nur wenig, was runterfällt und manchmal ne kleine Handvol extra - am Boden streuen mache im nur im Winter - für Bergfinken und Co. Alle anderen Fresser gehen auch ins Haus. Amseln gibt es ganz viele hier, die finden im Garten auch so reichlich Futter.Und ich habe eben auch zwei Katzen, deshalb versuche ich die Vögel nicht auf den Boden zu locken. Seit ich gesehen habe, wie mein jugendlicher Kater nach dem futterhaus hechtet - habe ich dort Kaninchendraht rangebastelt - das scheint ihn wirklich abzuturnen ;DGut, dass Du das mit dem Nabu wusstest;)Meine Stauden schneide ich schon jahrelang nicht im Herbst, seit ich im Winter mal beobachtet habe, wie sich die Piepser aus den Nacht- und Königskerzen noch die Samen holten. Außerdem überwintern in den Stauden auch wieder noch Insekten - welche das sein sollten weiß ich nicht - ich habe sowas mal gelesen.Ich kann die Vögel auch aus dem Küchenfenster beobachten, selbst im strömenden Regen kommen sie fressen. Inzwischen sind ein paar Holunderblätter im Weg - die müssen leider wieder weg ;). Ansonsten bin ich froh, dass der kleine Baum dies Jahr gut treibt - der hat mit der Fütterei und den Vögeln, die auch mal so am Holz hacken, ganz schön zu tun, ist schon ne Menge abgestorben und der braucht unbedingt neue Leittriebe.L.G:Gänselieschen
inSekt

Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

inSekt » Antwort #41 am:

Wir können unter anderem auch von der Küche und dem Essplatz zuschauen :DKatzen haben wir selbst keine und Nachbars Katzen haben es nicht so leicht, die kommen nicht gerne vorbei. Die Anwesenheit der Hunde gibt ihnen dann noch den Rest, ich hab echt nix gegen sie, möchte sie nur nicht so zahlreich wie vorhanden alle im Garten haben.Der meiste Betrieb ist auf dem Platz am Boden, da sitzen in stiller Eintracht manchmal so um die 20-30 Vögel drin und es gibt selten Ärger, Haferschlopse und Rosies werden dahinter gefüttert, seit dem nerven die Amseln nicht mehr die Kleinen und das Starenpäärchen hat es auch inzwischen gemerkt, das dort was für sie liegt ;DFutterplatz.jpg
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Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

Gänselieschen » Antwort #42 am:

Das mit der abgezäunten Stelle würde bei mir um den Futterbaum herum auch gut gehen, etwa kleiner vielleicht - und da haben die Vögel kein Problem reinzufliegen. Der Flucht weg ist doch im Grunde überall versperrt. Jedenfalls ehe da eine Katze reinspringen kann, sind die Vögel weg - soviel ist klar.Der Hund sieht fast aus wie der, den wir bis vor zwei Jahren hatten...L,.G.
inSekt

Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

inSekt » Antwort #43 am:

Aber der Fluchtweg ist doch frei... ;D ;DNach oben ist offen und wenn die Hunde oder wir kommen ist husch alles flott nach oben weg ;D Kleiner wäre zu klein zur Flucht, bei den vielen Vögeln, die da auf einmal drinsitzen. Wie an anderer Stelle gesagt, sitzen da als mal locker 20-30 Mätze drin, bunt gemischt.Aussenrum stehen auch genug Büsche, wo sie schnell mal reinfliegen können als Schutz.Funktioniert bei mir seit 6 Jahren prima und der einzigste war der Sperber, der sehr selten mal einen erwischte. Aber der hat jetzt so viel in der Einflugschneise, das ihm scheinbar die Lust vergangen ist ;D
wukie

Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen

wukie » Antwort #44 am:

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