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Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung? (Gelesen 18186 mal)
Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
egal, er ist auf jeden Fall tot.Am Mittelrhein werden Ziegen zur Landschaftspflege eingesetzt. An einem Ausflugsrestaurant mit Biergarten werden sie gefüttert. Zu dumm. Die Ziegen machen um das Gebäude hoch über dem Rhein auf dem nackten Fels alles platt und vernachlässigen ihre Pflichten gegenüber der Behörde und fressen das Unterholz entlang der Rheingrabenkante nicht frei.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
entweder ist der zuständige Sachbearbeiter so mit der Abwicklung von Formalien beschäftigt dass er nicht dazu kommt nachzuschauen, oder seine Behörde hat nur noch Leasingfahrzeug die nicht ins Gelände dürfen.
gardener first
Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
Vielleicht hat der Mitarbeiter auch keine Lust sich groß darum zu kümmern und bekommt Gehalt, Urlaub und Pensionsansprüche unabhängig davon, was die Ziegen machen.Das Freihalten ungenutzter Flächen ist ein Hobby, entweder ein privates oder ein gesellschaftliches. Ich bin großer Freund des bezahlten Vertragsnaturschutzes. Der hat den großen Vorteil Zahlung an bestimmte Naturschutzziele zu knüpfen. Wenn die Fläche verbuscht, gedüngt oder anderweitig fehlerhaft gepflegt wurde, gibt es kein Geld. Dieses wiederum muss langfristig gesichert sein.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?




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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
nur so gehts, ich stimme dir zu und nenne mich jetzt auch Freund des bezahlten Vertragsnaturschutzes. Ich wusste noch gar nicht, dass es das gibt. Hier jedenfalls glaube ich nicht. Ich muss mich mal erkundigen. Zu lange Zeit aus Frustration aus diesen Sachen und aus dem NABU raus.Ich bin großer Freund des bezahlten Vertragsnaturschutzes. Der hat den großen Vorteil Zahlung an bestimmte Naturschutzziele zu knüpfen. Wenn die Fläche verbuscht, gedüngt oder anderweitig fehlerhaft gepflegt wurde, gibt es kein Geld. Dieses wiederum muss langfristig gesichert sein.
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- lerchenzorn
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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
entweder ist der zuständige Sachbearbeiter so mit der Abwicklung von Formalien beschäftigt dass er nicht dazu kommt nachzuschauen, oder seine Behörde hat nur noch Leasingfahrzeug die nicht ins Gelände dürfen.



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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
Etwas abschweifend: Wenn die Wölfe sich in den Ecken breit machen, dann hat es sich wieder mit den Ziegen und Schafen für den Vertragsnaturschutz. Bzw. die Wölfe werden mit denen gefüttert. ;DDer Staat hat ja das Geld da immer wieder neue anzuschaffen und Geld spielt dann ja keine Rolle wenn die Wölfe im Spiel sind. Aber das wird noch etwas dauern.
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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
Studier mal die aktuelle Entwicklung des "Verbrauchs" der Wölfe. Das hält sich in Grenzen. Manch Schäfer ist auch vorsichtig mit dem Schimpfen, weil er weiß, wie leichtfertig er mit dem Zäunen und wachen war. Und wer sein Tier am Dorfrand über Nacht ohne Zaun am Pflock lässt - mitten im Rudelstreifgebiet - wundert sich auch nicht mehr wirklich.Eins ist richtig: Verluste wird es auch bei guter Zäunung und trotz Herdenschutz geben und die Tierhalter brauchen Unterstützung. Wolf und Bär waren in Osteuropa aber nie der wahre Grund für einen Niedergang der Schafweide. Auch hier nicht.Passt sogar zum Thema: Wo der Wolf läuft, wächst der Wald. Das macht mir Steppentier dann wirklich Angst.

Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
lerchenzorn! Respekt! Das sind Dinge, die ich jedes Mal auf der Fahrt in meinen Wald- und Wiesengarten denke, wie soll es mit der Landschaft und dieser im speziellen weiter gehen, wenn kein Geld da ist und alles dem Profit hinterherrast. Immer habe ich die Landschaftspflege des National Trust im Sinn, wo etwas geht, was hier in Deutschland schon deshalb nicht geht, weil die Bauern hier keinen Sinn dafür haben die Naturromantik der Städter auf ihrem Boden ausbaden zu müssen und im Ansehen und finanziell in den unteren Rängen plazieren. Hier gibt es vor allem Waldwirtschaft. Gerber waren hier angesiedelt. Es gab Niederwald, der artenreich war. Im Hessischen Ried ist alles trocken gelegt worden und eine alte Dame kämpft erbittert um die letzten Bestände auf Resten von Sanddünen in Lorsch.Ganz schlimm sind hier diese Zwischenstädte und jede Gemeinde ist auf die Gewerbesteuer angewiesen, also werden Gewebeflächen ausgewiesen und überall Bauland erschlossen. Egal, ob es sinnvoll ist, jede Gemeinde will was vom großen Kuchen. Das wäre nur zu ändern, wenn Gemeinden wesentlich mehr Gelder für den Erhalt und die Pflege von Landschaften bekämen und wenn ein größeres allgemeines Interesse an Landschaft da wäre. Dieses forum ist ein kleiner Beitrag dafür das zu ändern, aber wir werden eine effektive Änderung in dieser Richtung nicht mehr erleben, dafür sind noch viel zu viele Schritte zu tun.
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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
Lerchenzorn hat recht: Vertragsnaturschutz und EU-Förderung sind zielführend, solange genug Geld in den Töpfen ist - was in einem armen Land wie Sachsen-Anhalt auf Dauer sehr fraglich ist. Deshalb ist es langfristig notwendig, die Landschaftspflege mit Schafen zumindest einen gewissen wirtschaftlichen Nutzen bringt! Wie lange war der Wolf in Mitteleuropa verschwunden? Soweit ich weiß ungefähr 150 Jahre. Das bedeutet, sowohl das Wild als auch Schäfer und Schafe haben Jahrtausende bzw. Jahrhunderte coexistiert. Schafe und Ziegen müssen nachts durch geeignete Zäune oder durch den Schäfer geschützt werden. Und der gelegentliche Verlust eines Schafs an Wölfe ist im Grunde auch zu verschmerzen oder auszugleichen.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
Die Coexistenz war in der Form, dass jeder fassbare Wolf erschlagen/erstochen/erschossen wurde. Und bereits im 18. Jh. gab es Wölfe nur noch in abgelegenen Ecken, also nicht mehr flächendeckend. Weiter waren die Leutchen damals sehr billig als WAche. D. h. heute jemand da hinstellen rund um die Uhr ist schlicht unbezahlbar. Ich will hier jetzt keine Diskussion über pro und contra Wolf anfangen, will damit nur zeigen, dass so manche Bestrebungen völlig conträr laufen.Und für das Geld, das man für die Wölfe grad ausgibt, könnte man viele Schafe bezahlt weiden lassen. Meiner Meinung nach kann man solche Vertragsnaturschutzprojekte in ein paar wenigen, seltenen Fällen machen.Aber so lange sich das nicht annährend irgendwie finanziell rechnet, wird das nix langfristiges.
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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
Sag ich doch! Dass Schafhaltung wirtschaftlich werden muss, meine ich!Was den Wolf betrifft: Vergiften hast du noch vergessen.(Bei den schönen Eisenhüten bei den aktuell blühenden Stauden fiel mir noch Acontum vulparia, der Wolfs-Eisenhut ein.)Aber wenn man sich nicht wieder auf's erschießen verlegen möchte - was der Schutzstatus inzwischen verbietet - dann kommen die Wölfe wieder und Schäfer und Schafe müssen mit ihnen leben. Und wie schon gesagt, der Schäfer, der Nächte im Schäferwagen verbringt, lebt von Hartz 4.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
Um unseren "Kürbisacker" herum sind einige Brachäcker die langsam aber sicher verbuschen und wir kommen nicht nach mit Unkraut entfernen.
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Re:Was ist schlimm an Brachland, Verbuschung und Verwaldung?
Noch ein Bild.
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