In meinem bisherigen Leben habe ich so manches Holz gestrichen. Aus der Erfahrung war für mich klar: Kein Lack. Der blättert eh nur. Lasur? Bringt nicht viel, manch eine blättert auch.
Genau das waren auch meine Gedanken.
[...]Der konstruktive Holzschutz in Ehren. Wir hatten Lärche "Schlagwetterbretter" - pardon, die bogen und platzten als sei es Fichte. Wenn ich daran denke, wieviel Geld die gekostet haben
Vielleicht
war es Fichte...? Der konstruktive Holzschutz soll ja dafür sogen, dass das Holz möglichst wenig der Witterung ausgesetzt wird, vor allem der Nässe. Das traf doch auf eure "Lärchenbretter" nicht zu, also sie waren dem Regen ausgesetzt, oder?
Die Weiterentwicklung "Holzschutz bringt eh nur sehr wenig" war im Zaunbereich die konsequente Umsetzung von unbehandelt. Ja wenn da ne Latte wegfault, pardon, nimmst ne neue Haselstange, fertig.
Na, das ist jetzt aber unfair. Zaunlatten sind dem Wetter von allen Seiten schutzlos ausgesetzt. Kein Wunder, wenn sie schnell wegfaulen. Die Wände eines Schuppens sind da schon etwas anderes.
Aber das Gartenhaus ist eben ein Kostenfaktor. Klar steht das luftig aufgebockt. Klar bekommt es dann Regenrinne und Co.Klar wird das Dach nach der Dachpappe auch noch bepfannt. Aber Holz bleibt Holz und unterliegt nunmal einem biologischen Abbauprozess. Von Insekt bis Licht, von Regen bis Hitzesprüngen.
Vor 'Hitzesprüngen' wird Farbe auch nicht schützen, vermute ich mal. Jedenfalls keine dunkle... Und in die Ritzen und Sprünge können Insekten eindringen, da hilft die Farbe auch nicht. Bleibt nur der Schutz vor Regen und vor Licht. Ich kann nur wiedergeben was mir gesagt wurde: Regen und Licht alleine lassen das Holz nicht wegfaulen, wenn richtig konstruiert wurde (und wenn nicht gerade völlig ungeeignetes Holz verwendet wurde).
Die Naturölfarben blättern wenigstens nicht. Ob sie was bringen - ausser Farbe... we will see. Nachdem es mir aber ungeheuer war drinnen auch rot zu sehen

, habe ich jetzt noch zwei Farbtöne nachbestellt. Einmal wieder grau als Absetzung der Fensterrahmen und fichtengelb für innen. Bisserl Bammel habe ich, ob ich so genau streiche, dass da keine rote Nase reinwärts läuft

Nochmal: was spricht denn dagegen, das ganze Holz farblos zu streichen und nach dem Aufbau die Außenwand rot? Wozu 'fichtengelb' innen, die natürliche Holzfärbung dürfte innen besser aussehen, und UV-Licht kommt ja nicht viel rein. Die Genauigkeit dürfte dann kein Problem sein.Ich hatte mir im Baumarkt ewig lange die Inhaltsangaben verschiedener Holzöle durchgelesen und war ziemlch genervt von den vielen verschiedenen Produktbezeichnungen (Holzöl, Terrassenholzöl, Bankiraiöl, Hartöl, Hartwachsöl, Naturharzhartöl, ...), obwohl eigentlich immer die gleichen drei, vier Grundstoffe drin sind (Leinölstandöl/Leinölfirnis, Tungöl, Verdünner, Sikkative). Habe mich auch intensiver mit den verschiedenen Ölen und der Öltrocknung beschäftigt. Demnach gibt es trocknende Öle, die unter Aufnahme von Luftsauerstoff vernetzen und fest werden (vor allem Leinöl, in geringerem Maße auch Nussöl und Mohnöl. Außerdem Tungöl.) und nichttrocknende Öle. In Naturharzhartölen sind halt noch Harze wie Kollophonium oder Dammar enthalten, in Hartwachsölen z.B. Carnaubawachs. Was mich immer wieder irritiert: ausgerechnet das teure Osmo-Öl hat als Grundlage kein trocknendes Öl, sondern ein nichttrocknendes (glaube, es war Distelöl?). Die bringen es offenbar durch irgendwelche spezielle Modifikation oder durch andere Zusatzstoffe zum Trocknen. Aber sie erklären nicht, warum sie das tun. Warum benutzen sie praktisch als einzige ein nichttrocknendes Öl als Grundlage? Was sind die besonderen Vorteile? Wenn es besondere Vorteile hätte, dann würden sie es doch groß in ihrer Werbung herausstellen oder? Also vielleicht doch Kostengründe? Soetwas hasse ich.Ich habe deshalb auf Fertigprodukte verzichtet und gleich zu den Grundstoffen gegriffen: Leinölfirnis, Verdünner und Tungöl. Sikkative (Metallsalze, die die Trocknung beschleunigen) sind im Firnis schon drin. Das Tungöl soll noch wetterfester sein als Leinöl, allerdings musste ich feststellen, dass die Leinöl-Tungöl-Mischung mehr wie ein Lack wirkte, während nur Leinölfirnis (evtl. mit Verdünner) mehr einzieht und unauffällig bleibt. Für einen kleinen, wenn auch rein oberflächlichen Schutz gegen Pilze und Insekten habe ich die Bretter zuerst mit einer Boraxlösung eingestrichen, danach erst mit dem Öl. Falls ich doch noch farbig streichen möchte, werde ich Pigmente ins Leinölfirnis rühren. Fürs Dunkelrot wären das u.a. Eisenoxid. Ich werde aber wahrscheinlich zuerst Terra di Siena probieren.Grüße,Robert