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Hepatica 2010 (Gelesen 64703 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Günther

Re:Hepatica 2010

Günther » Antwort #435 am:

Mal Zeit um ins Maltatal (Kärnten) zu fahren ?
Gerne ;) - am östlichen Ende des Tauernfensters ist Kalk aber nicht gaaanz ausgeschlossen (wenn die geologischen Karten von dort bloß etwas einfacher zu lesen wären).
Irgendwo hab ich in Erinnerung, daß im Maltatal auch ein Fleckerl Marmor sein soll....
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fars
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Re:Hepatica 2010

fars » Antwort #436 am:

Und machen einen Bogen um Hessen.Mögen offenbar keinen Handkäs.
Katrin
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Re:Hepatica 2010

Katrin » Antwort #437 am:

Ja, da gibts auch Arbeiten drüber, daher mein Einwurf ;). Aber ob das für Hepaticas ausreicht? Zur Hepaticaverbreitungskarte in D: Leider gibt es keine Kalkverbreitungskarten, die auch Flußaufschüttungen, Moränen und sonstiges Geschiebe berücksichtigen - das wäre spannend, ob sich das deckt.
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ich
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pearl
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Re:Hepatica 2010

pearl » Antwort #438 am:

ich schau mal in meinen dicken botanischen Werken nach. Aktuellen und der Sturm's Flora von Deutschland von 1904 oder so.
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Phalaina
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Re:Hepatica 2010

Phalaina » Antwort #439 am:

Hepatica ist in Europa eher kontinental verbreitet, deshalb diese Vorliebe für Ostdeutschland. ;)Am westlichen Rand der Verbreitung in NRW kommt die Art nur auf Kalk vor, soweit mir bekannt - manchmal auch recht isoliert ("Leberblümchenberge").
thegardener

Re:Hepatica 2010

thegardener » Antwort #440 am:

Im Berliner Nordwesten gibt es ein kleines Vorkommen in altem Hochwald , sehr nass - im Frühjahr blühen die Hepaticas neben Hottonia palustris - im Schatten der Eichen . Sehr kalkreich kann das Substrat nicht sein . Lerchenzorn kennt den Standort , vielleicht hat er genauere Angaben zur Bodenbeschaffenheit .
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pearl
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Re:Hepatica 2010

pearl » Antwort #441 am:

das ist interessant, thegardener, ich sehe in der Verbreitungskarte ein erloschenes Vorkommen in Berlin Spandau und ein kartiertes Vorkommen in Berlin Hennigsdorf. Noch weiter westlich ist noch ein Vorkommen in Falkensee Datenstand 2006. auf der Verbreitungskarte durch klicken auf : TK-Nummer der Verbreitungspunkte (bitte auf die Karte klicken)
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pearl
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Re:Hepatica 2010

pearl » Antwort #442 am:

Hepatica in Sturm's Flora von Deutschland 1901: "In Laub- und gemischten Wäldern und unter Gesträuch; nicht selten im Osten und Süden, in den Alpen bis 1550 m, nordwestwärts bis Metz-Bingen-Hamm-Hannover-Bremervörde."
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pearl
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Re:Hepatica 2010

pearl » Antwort #443 am:

Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, 8 Bde., Bd.1Hepatica nobilis:"Ökologie: In krautreichen Buchen- und Eichenmischwäldern. Auf mäßigen trockenen bis mäßig frischen wenig nährstoff- und basenreichen, meist kalkhaltigen, humosen, lockeren Lehmböden. Lehm- und Mullbodenzeiger, bis 50 cm tief wurzelnd, einer unserer besten Kalkzeiger. Kennart des Kalk-Buchenwaldes. Typische Begleiter sind Helleborus foetidus, Lathyrus vernus, Carex montana, Daphne mezereum und Cephalanthera rubra."Die letztere habe ich nicht. Schade eigentlich. Aber alles andere ist vorhanden. Jetzt auch eine weiß blühende Form des Seidelbastes. Carex montana werde ich teilen und auch dort auf meinen Leberblümchenhügel pflanzen, Lathyrus vernus Sämlinge werde ich im nächsten Frühjahr reichlich haben und auch dort verstauen.
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pearl
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Re:Hepatica 2010

pearl » Antwort #444 am:

noch die Verbreitung in Baden-Württemberg und sonstwo:"Europäische Pflanze der atlantischen Gebiete. Nordwärts in Skandinavien bis 63° NB, Südfinnland und Baltikum; ostwärts bis ins Gebiet der oberen Wolga; südwärts bis Mittelspanien, Frankreich (nicht im Westen), Süditalien, Bakanhalbinsel (ohne Griechenland). Abweichende Sippen in Ostasien.Das Leberblümchen hat im (unserem) Gebiet 2 Verbreitungsschwerpunkte. Der eine erstreckt sich von der Ostalb über den Schwäbisch-Fränkischen Wald bis ins Muschelkalkgebiet Hohenlohes. Der zweit eumfasst die Südwestalb, den Hegau und das westliche Bodenseegebiet, wowie die Wutach und den Klettgau. In den übrigen Landschaften ist die Pflanze seltne oder fehlt ganz."in der Verbreitungskarte sehen die beiden Verbreitungsgebiete wie Ballungsräume aus. Eine sehr auffällige Sache, die auf Anhieb nicht so leicht zu erklären sit.
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lubuli
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Re:Hepatica 2010

lubuli » Antwort #445 am:

ist ja interressant.bei uns gibt´s einen berg mit buchenwald, der sitzt voller hepaticas. ansonsten sieht man hier nur noch in den gärten.
der mond schlug einen purzelbaum und trieb dann weiter
grüsse lubuli
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fars
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Re:Hepatica 2010

fars » Antwort #446 am:

Aber es ist doch schon witzig, dass hier im basischen Vogelsberggebiet (erruptives Basaltgestein) kein H.-Vorkommen ist.
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Staudo
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Re:Hepatica 2010

Staudo » Antwort #447 am:

Welche dieser Vorkommen urwüchsig sind?
Sicher die meisten. Wer hat schon Leberblümchen angesalbt? Und dass dann auch noch mit Erfolg?In Vorpommern und Nordbrandenburg gibt es (von den Rüdersdorfer Kalksteinbrüchen einmal abgesehen) keinen Kalkschotter.
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Cyps
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Re:Hepatica 2010

Cyps » Antwort #448 am:

Gerne ;) - am östlichen Ende des Tauernfensters ist Kalk aber nicht gaaanz ausgeschlossen (wenn die geologischen Karten von dort bloß etwas einfacher zu lesen wären).
Irgendwo hab ich in Erinnerung, daß im Maltatal auch ein Fleckerl Marmor sein soll....
Das ist korrekt, an der Nordseite des Tales (Maltaberg) kommen Zungen mit Silbereckmarmor vor.Ich kenne identische Inseln auch aus dem Tauerntal, auch von den Nockbergen. Die Streifen sind leicht zu erkennen, da sich die Vegetation spontan, fast mit dem Lineal gezogen, ändert. So kommt es z.B. dass R. hirsutum und R. ferrugineum fast nebeneinander stehen, vergesellschaftet mit Hybriden.Schöne Bestände mit dominierenden Rosa-Farbtöne gibt es vor der Ortschaft Malta ( Aufstieg zum Klettersteig beim Wasserfall => Amphibolit), sowie gegenüberliegend auf der Südseite ( im Bereich des ehemalligen Zoos. Auch aus Oeland sind Fotos von Pflanzen im Hochmoor, mitten im Sphagnumpolster publiziert worden. Der pH-Sensor steckt neben bei und man kann den Wert ablesen.....
sarastro

Re:Hepatica 2010

sarastro » Antwort #449 am:

Das stimmt alles und ist längst bekannt, trotzdem gelten Hepaticas im Jura und auch bei uns fast schon als Kalkzeiger. Hier stehen trotz alledem Hepaticas in saurem Milieu zwischen Rhododendron und fühlen sich pudelwohl. Es kommt wohl auf die Struktur des Bodens an, locker luftig leicht, humos und gleichzeitig ein hoher mineralischer Anteil. Anemone nemorosa wächst im Übrigen auch sowohl als auch!
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