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Obstwiese im Hausgarten (Gelesen 11380 mal)
Moderator: cydorian
- Zuccalmaglio
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Re:Obstwiese im Hausgarten
@ susesGarten,mit tropfen meine ich die verstärkte Neigung zum Vorerntefruchtfall.Kleine Ergänzung zu den Sorten:Ontario wird selbst auf Sämling kein Riese. M.E. deshalb als Sichtschutz ungeeignet.Wer mild schmeckende Äpfel mag, für den ist Winterrambur durchaus etwas. Nur nicht nach Januar. Die bessere Alternative wäre aber wirklich Roter Bellefleur. Auch mild, hält aber länger. Dafür kleinere Früchte. Ja, und wirklich zu Anfang ein wenig langsamwüchsig, auch wenn man das 30 Jahre alten Bäumen nicht mehr ansieht.Kaiser Wilhelm (Baumriese) würde ich selbst bei Sandboden wg. der Krebsneigung nicht pflanzen.Von den hier bisher genannten Äpfeln wären Boiken und Luxemburger R. meine Favoriten. Beide robust, Boiken mit erfrischender Säure, der andere ausgeglichener. Beide starkwüchsig, Luxemburger R. sehr. Clapps schmeckt sehr gut. Aber mit der Erntemenge vom Hochstamm war ich im Sommer erschlagen. Kaum lagerfähig. Braucht man nicht.Gräfin von Paris bei mir jahrelang nur verschorft und rübig. Die Lage war zu rauh.
Tschöh mit ö
- cydorian
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Re:Obstwiese im Hausgarten
Hängt auch von der gewünschten Verwertung ab. Ich mach z.B. viel Trockenbirnen, da kommen erstaunliche Mengen zusammen. Eine Sommerbirne kommt da gerade recht, weil man in der Haupterntezeit im Herbst diese Aktion bereits erledigt hat. Es entzerrt die Verarbeitung. Dann sollte aber auch die Sorte wirklich passen, damit sich das Ergebnis lohnt. Nicht wenige Sorten werden zwar als auch für die Verwertung als Trockenobst empfohlen, bringen aber nicht recht Qualität.
- Zuccalmaglio
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Re:Obstwiese im Hausgarten
Kann ich nachvollziehen. Auf so was wäre ich aber z.B. nicht gekommen. Man sollte eben über den Tellerrand hinausschauen.Noch ne Sorte: Verschiedentlich im westfälischen empfohlen - Gelber Münsterländer Borsdorfer. Soll ausgeglichen und aromatisch schmecken.Meiner ist erst dieses Jahr gepflanzt. Deshalb kann ich das (noch) nicht bestätigen.
Tschöh mit ö
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Re:Obstwiese im Hausgarten
Vielen Dank für Eure Diskussionen. Ich lerne daraus sehr viel. Bis vor kurzem wusste ich noch nicht, was Birnengitterrost ist. Heute konnte ich schon mit reden
.Birnengitterrost scheint hier nicht so sehr das Thema zu sein. In der Nähe wurde vor wenigen Jahren eine Birnenallee gepflanzt. Man sprach, man habe keine Probleme. Die Birne ist Conference und wäre für mich nichts. Aber das wusste ich Dank Euch ja schon
.Mit der Guten Luise könnte ich mich anfreunden. Ich finde sie optisch schöner, als die Gräfin von Paris und schmecken tut sie auch. Leider kann man sie schlecht lagern. Die Gräfin wäre vielleicht besser für mich.Der Rote Bellefleur gefällt mir schon mal sehr gut. Boskoop auch. Gibts momentan bei uns im Büro. Die Kollege bringen immer Früchte/Gemüse aus dem Garten mit. Mirabelle von Nancy gabs im Herbst auch. Die hat mir nicht so gefallen. Die Kirschen war gut. Ich frage Morgen, was das für welche waren.Boiken gibts in der Obstbaumdatenbank mehrere. @Zuccalmaglio: Welchen meinst Du genau?Susanne


Viele Grüße, Susanne
- Zuccalmaglio
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Re:Obstwiese im Hausgarten
Roter Bellefleur ist wirklich ein robuster Baum. Die doch eher mehrheitlich kleinen und festen Früchte mag ich zum Essen gern.Etwas mehr Säure wäre aber besser. Zum Verarbeiten/Vermusen wäre mir das mit den relativ kleinen Dingern zu viel Aufwand. Dafür mag ich eher großfrüchtige Sorten lieber.Einfach Boiken, nicht Riesen-, Krautsander-, Neuhäuser Boiken.Wenn ich mich recht erinnere, soll es von Boiken aber nach Hartmann(Atlas alte Obstsorten, Auflage ?) einen norddeutschen und süddeutschen Typ geben.Wenn dem so sein sollte, habe ich vermutlich den norddeutschen erwischt, da bei Bielefeld gekauft.
Tschöh mit ö
Re:Obstwiese im Hausgarten
Vor vielen Jahren hatten wir noch einen frostfreien Naturkeller ohne Zentralheizungsrohre, aber keinen eigenen Obstgarten. Da traf es sich gut, dass ich in einem Bauerngarten die Apfel-Hochstämme pflegen durfte. Mitten in den alten Sorten - ohne jegliche Chemie - galten damals der Boikenapfel und der Dülmener Rosenapfel als die Spitzensorten. Aber was ihr Wachstum anbetraf, so konnte man an der in Augenhöhe erkennbaren Veredelungsstelle schon erkennen, dass es sich bei dem Boiken um eine extrem stark wachsende Sorte handelte (über der Veredelungsstelle stärker als die Unterlage) bei dem D.R. hingegen um eine eher schwach wachsende Sorte (über der Veredelungsstelle schwächer als die Unterlage). Da der Bauer im Krieg geblieben war und an den Bäumen jahrzehntelang nichts gemacht worden war, hatte ich beim ersten Auslichten mit dem D.R. keine Mühe. Aber der Boikenapfel war eher eine Trauerweide geworden: Weitgreifend ausladende und vom hohen Ertrag sowie anfangs dafür zu dünnem Holz zu Boden gedrückte Äste mussten entfernt werden. Ich durfte jedes Jahr von beiden Sorten ausreichend Äpfel für den Familienbedarf mitnehmen - der D.R. war jedes Jahr eher alle als es seine Lagerfähigkeit erlaubt hätte. Aber der Boiken war halt nicht jedermanns Geschmack, wehalb der Rest stets verarbeitet werden musste. Aber solange es den später reifenden Boiken gab, vergriff sich auch niemand an dem noch später reifenden Ontario (Obwohl das erlaubt gewesen wäre). Also, das sind schon ältere Sorten, die sich noch immer auf einer chemiefreien Obstwiese lohnen.Von den hier bisher genannten Äpfeln wären Boiken und Luxemburger R. meine Favoriten. Beide robust, Boiken mit erfrischender Säure, der andere ausgeglichener. Beide starkwüchsig, Luxemburger R. sehr.
- Zuccalmaglio
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Re:Obstwiese im Hausgarten
Ontario schätze ich sehr. Aber in schwereren Böden verstärkt Krebs und für einen "richtigen" Hochstamm-Wiesenbaum etwas zu schwachwüchsig.
Tschöh mit ö