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Unkraut als Verdunstungsschutz? (Gelesen 4689 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Hallo fars,nicht nur der Feuchtigkeitsentzug, auch das Bodenleben spielt eine Rolle.Diesen Fragen nähere ich mich seit Jahren durch Experimente und Beobachtung:Vor Jahren habe ich zwei Reihen Johannisbeeren angelegt. Aus geteilten Büschen und Stecklingen. Eine Reihe halte ich konsequent unkrauftfrei, hacke auch, wenn nichts zu sehen ist, eine Reihe befreie ich lediglich von Grasbüscheln, die den Strauch augenscheinlich bedrängen. Die "freien" Johannisbeeren sind um 1/4 bis 1/3 höher als die anderen. Auch bei Erdbeeren probiere ich. Ein Feld wird konsequent stark gemulcht (anfangs mit Rasenschnitt, dann mit ausgezupftem Unkraut und inzwischen mit kompletten Grasoden). Auch hier ein deutlicher Unterschied. Die gemulchten Erdbeeren sind größer und stärker als die frei stehenden. Im letzten Jahr sind mir in den Reihen der freistehenden sogar einige vertrocknet. Nun mulche ich alle Erdbeeren kräftig. Der dazwischen gesteckte Knoblauch käpft sich da schon durch.Das sind zwei Aspekte - zu viel Unkraut und offener Boden. Deswegen kann man wohl nur salomonisch antworten: es kommt darauf an. Aber in jedem Fall macht es das Augenmaß. Nutzpflanzen wollen wir im Garten bevorzugen, Beikräuter also im Zaum halten, nicht ausmerzen.Auch bei reinen Gemüsebeeten habe ich es probiert. Hacken und jäten vs. wachsen lassen. Allerdings: in dem Wildbeet greife ich doch ab und an 'mal ein. Nämlich dann, wenn irgendein Unkraut zu groß wird. Es wird vor der Blüte abgeschnitten (bei einem benachbarten Wildrasen kommt schon genug Samennachschub) oder (was häufiger passiert), es wird herausgezogen und - was ich für wichtig halte - an Ort und Stelle belassen. Du wirst sehen, wenn Du das ein, zwei Jahre konsequent machst, ist der abgelegte 'Minimulch' viel schneller verschwunden als zu Beginn. Auch gibt es in solchen Beeten wesentlich mehr Würmer als in 'freigehaltenen'. Das zusätzliche Problem bei freigehaltenen Beeten ist, dass man, auch wenn kein Unkraut vorhanden ist, regelmaessig fuer die Zerstörung der Bodenoberflaeche sorgen muss, sodass nicht zu viel Wasser durch die Kapillarwirkung vergeblich verdunstet.Also: Unkraut ja, aber immer im Zaum halten. Dann quasi Unkrautpflege.Die die Regel bestätigende Ausnahme :-) ist Staudos Meinung. Bei Bäumen und empfindlichen Sträuchern ist es tatsächlich zweckmäßig bis notwendig, in den ersten Jahren um den Stamm herum für Wurzelfreiheit zu sorgen. Aber auch hier konnte ich beobachten: in meinem Wildgartenteil ausgepflanzte Bäume und Sträucher sind völlig problemlos an- und weitergewachsen mit kompletter Gras- bzw. Unkrautumhüllung. Allerdings spenden hier bestehende Bäume ganztägig ausreichend Schatten.Viele Gruessehobbygaertner
- Landpomeranze †
- Beiträge: 1679
- Registriert: 13. Apr 2005, 21:18
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Die letzten Tage habe ich - Sisyphos lässt grüßen - zumindest einen Teil des Scharbockskrauts samt Knollen rausgerissen, nebenbei auch noch Cardamine bulbifera und einziehendes Laub von Corydalis. Unter dieser dichten Pflanzendecke war der Boden feucht und krümelig, während die nackten Stellen sich in diesem trockenen April schon längst in rissigen Beton verwandelt haben.Ich will jetzt nicht ein Loblied aufs Scharbockskraut singen, aber bei Lehmboden hat es doch eine gewisse Lebensberechtigung 

Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Hallo, ich wundere mich darüber, wie bei Beantwortung einer Frage hier alle möglichen weiteren Aspekte wie Kraut und Rüben durcheinander geworfen werden. Antwort 1 von max. war doch eigentlich klar und meiner Meinung nach auch zutreffend formuliert. Weitere Pflanzen sind zusätzliche Wasserverbraucher. Dass ein offener Boden sonstige Nachteile hat ist unstrittig. Wenn die Oberfläche aber regelmäßig gelockert (oder gemulcht) wird, hält man die Feuchtigkeit im Boden.Grüße Floris
gardener first
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Jo! Aber vielleicht geht es hier auch um differentielle Feinheiten ;-)Grüße Floris
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Dann trocknet der Sand noch schneller ausWenn die Oberfläche aber regelmäßig gelockert wird...

Ein Garten ist mehr als die Summe seiner Pflanzen.
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Nun mal nicht so apodiktisch.Dieses Forum lebt vom Austausch der Meinungen, auch wenn diese wie Kraut und Rüben anmuten.Interessehalber mal dieser Link:http://www.pfalz.de/de/wein-und-genuss/im-weinberg-duerfen-nicht-nur-die-rebstoecke-bluehen-bodenbearbeitung-und-begruenungHallo, ich wundere mich darüber, wie bei Beantwortung einer Frage hier alle möglichen weiteren Aspekte wie Kraut und Rüben durcheinander geworfen werden. Antwort 1 von max. war doch eigentlich klar und meiner Meinung nach auch zutreffend formuliert. Weitere Pflanzen sind zusätzliche Wasserverbraucher.
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Dann trocknet der Sand noch schneller ausWenn die Oberfläche aber regelmäßig gelockert wird...![]()


gardener first
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Hallo Nahila,Nimm Sandboden, mind. 50 cm tief, idealer Weise 8 m tief, pflanze Erdbeeren oder vorjaehrige Petersilie (mglw. auch andere empfohlene Pflanzen) auf zwei Beete. 1x ziehe jegliches Unkraut sofort, wenn Du es siehst, heraus (damit durch das spaetere Wurzelziehen nicht die Erde aufgelockert wird) und tue ansonsten nichts; das musst Du natuerlich mehrmals die Woche machen; und 1x hacke regelmaessig, mind. 2x die Woche, auch, wenn Du kein Unkraut siehst. tue dies 1 Jahr lang. Giesse niemals! Oder: verdoppele Deine Arbeit nach dem Giessen.Und dann...Nochmal:Dann trocknet der Sand noch schneller aus![]()
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Viele liebe GruessehobbygaertnerNahila hat geschrieben:Dann...Floris hat geschrieben:Wenn die Oberfläche aber regelmäßig gelockert wird...
- Mediterraneus
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Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Stimmt, aber nur direkt an der Oberfläche.Drunter bleibt der Boden VIEL länger feucht.Einmal Hacken spart 3 mal gießen.Mulch hält natürlich den darunterliegenden Boden besonders gut feucht und das Bodenleben aktiv.Dann trocknet der Sand noch schneller aus![]()
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LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
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- Wiesentheo
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- Registriert: 23. Dez 2007, 18:38
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Auch ich möchte hierzu was sagen.Wenn ich meine Buchs stecke,lasse ich alles regelmäßig verunkrauten,wo ich die gesteckt hab. Das bietet den meisten Schutz und Erfolg ist beschert.Die ersten hab ich immer gut sauber gehalten und so. Aber die Erfolgsquote war geringer als nun,wo alles schön grün ist und so.Vor kurzen hab ich erst alles weg gemacht und die Buchs mit Wurzeln in eine Reihe gesetzt. von etwa 200 Stecklingen sind weit über 100 angewachsen,bzw. haben Wurzeln bekommen.So war das nicht,als ich die unkrautfrei gehalten hab.Nur Mal ein Beispiel.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
@ #11
das ist den stöcken, bzw. den winzern nicht egal. ältere reben gehen bei trockenheit nicht gleich ein (jüngere sehr wohl) aber sie tragen natürlich schlecht.das offenhalten des bodens in trockengebieten dient ausschließlich der regulierung des wasserhaushalts und hat mit düngung nichts zu tun. der link in #20 hat zwar eine leichte pr-schlagseite, sagt aber immerhin auch folgendes:...Somit dürfte es den Weinstöcken ziemlich egal sein, ob in der Rebzeile Unkraut wächst. Die Winzer aber mögen einen anderen Grund haben, zu jäten. ..
jedenfalls wird überall auf der erde folgender umgang mit dem wasserhaushalt der rebböden gepflegt:-trockenheit: kein bodenbewuchs-nornmalversorgung: begrünung jede zweite gasse/ winterbegrünung-gute wasserversorgung plus tiefgründige böden: dauerbegrünung...Vor allem in Junganlagen, an trockenen Standorten, auf leichten Böden und in heißen Sommern tritt die Bodenbegrünung als Konkurrent zur Rebe auf....
- BuckarooBanzai
- Beiträge: 274
- Registriert: 15. Mär 2008, 21:06
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Darum nennt man Rasen ja auch das Leichentuch der Gehölze.Aber Fars wenn deine Rhodos dicht stehen sollte es eigentlich keine Probleme mit dem Unkraut geben.Ich halte bei den von mir gepflanzten Bäumen die Baumscheiben vollkommen bewuchsfrei, damit das bissel Regen, was im Sommer fällt, auch zu den Baumwurzeln vordringt. Unter Rasen ist der Boden teilweise selbst im Spätherbst noch knochentrocken. Die These, dass Unkraut ein Verdunstungsschutz ist, teile ich nicht.
Erst muss sich der Gärtner mit dem Spaten mühen dann kann der Baum im Garten blühen.
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Darum nennt man Rasen ja auch das Leichentuch der Gehölze.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
na ja, ein ordentliches Gehölz macht kurzen Prozess aus jedem Rasen und man bekommt ihn schön lückig mit wunderbar samtigem Moos drin, in dem Zwiebelpflanzen herrlich wachsen.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Unkraut als Verdunstungsschutz?
Schön. Zu einem gesunden Boden gehört auch, daß er durchwurzelt ist.... ich wundere mich darüber,