da bin ich wieder. Die Fahrt war unterbrochen von einer Vollsperrung der Autobahn bei Paderborn. Es qualmte gewaltig. 200 m vor uns. Feuerwehr und alles. Leute stiegen aus ihren Autos aus und schlenderten in der !Sonne! auf der Autobahn herum. Kleinkinder wurden hier und dorthin getragen. Bisweilen sah es aus wie eine Völkerwanderung. Als es dann offenbar wurde, dass das Problem gelöst und gelöscht war, rannten alle wieder zurück zu ihren Autos. Aber es ging nur auf einer Spur vorwärts. Unserer. Die linke Spur war von einem Penner blockiert. Der schnarchte selig in seiner Karre. BMW wahrscheinlich. Hupkonzert. Dann rechts an der Leitplanke gelehnt ein Pärchen, grau im Gesicht und auch so. Der ausgebrannte Saab - oder so - war sehr, sehr ausgebrannt. Beeindruckend was einem in dem Augenblick einfällt: haben die ihre Sachen aus dem Auto bergen können?In unserem Fall wären es Pflanzen gewesen. Der ganze Kofferraum wieder voll. Welche Schätze! Offenbar meinem Unterbewussten wertvoller als meinem vorsätzlichen Denken ...Danke allen! Es war ein wunderbarer Pflanzentausch! Die Pflanzen fanden fast automatisch ihren neuen Gärtner, mir schien keiner zu kurz gekommen. Es war wunderbar unheimlich wie das vonstatten ging. Ein großes Vergnügen. Überschwänglichen Dank an callis für ihren sagenhaften Desert Icicle Sämling, den ich selig mit zwerggarten teilte und zwar mit einem Laguiole Messer Serie R. David. Ein kleinblütiger schlanker hochgewachsener grünäugiger weißer Schatz! Die Taglilie jetzt. Ein Schatz ist auch Waldschrat und ihre bezaubernde Tochter! Im Würstchengrillen eine Meisterin.

Mit engelhafter Geduld und unendlich gnädigem Humor für uns alte Herrschaften. Waldschrat. Macht auf einem kargen kiefernbewachsenen Boden eine Explosion an exotischen, farbstarken und hochwüchsigen Pflanzen. Und kümmert sich um die winzigsten unscheinbarsten Pflanzenbabys in unwahrscheinlichen Mengen! Ihr Motto scheint zu sein: alles darf wie es will und das exzessiv.Wir namen das Motiv sehr ernst und folgten ihm gewissenhaft. Der arme Zelter. Er hatte aber offenbar das nächtliche Palaver überlebt und machte am folgenden Abend einen frohen und gesunden Eindruck. Danke auch ihm!Wie sich sämtliche Jahrgänge zwischen irgendwas von 20 bis irgendwas von 60 so fortgesetzt amüsiert haben, war eine sehr schöne Erfahrung, die ganz bestimmt auf die vielen Wünsche der Nichtteilnehmer zurückzuführen ist. Danke auch ihnen! Spaß ist bei uns gewesen. Dass so besonnene und sachliche Naturen wie wallu dann so aus ihrer Rolle fielen, dass sie in poetische, impulsive und anhaltende Schwärmereien ausbrachen war ein Erlebnis der besonderen Art und fand nach dem Besuch von trolls Garten statt. trolls Garten hatte das auch voll verdient!Das Essen stand unter dem Motto Olive. Es gab praktisch nichts, was ohne Olive ausgekommen wäre. Rein inhaltlich. Getrunken haben wir ein schweizer Schmetterlingswasser. Gut, nicht ausschließlich, aber doch. Eine Holunderlimonade, die wunderbar erfrischend war und ist. Dank Viridiflora und Rosana. Der unverkrampfte Rahmen der Veranstaltung könnte vermuten lassen, dass der gärtnerisch inhaltiche Austausch zu kurz gekommen sein könnte. Aber nein! Gerade mit Rosana entspann sich eine längere und intensive Diskussion über das Gärtnern in Extremsituationen und überhaupt. Über Krankheiten wurde gar nicht geredet, aber über sämtliche andere Themen. Daniel lachte am besten und dankbarsten über quasi alles und zwar ausdauernd. Meine Hochachtung!Diverse Verabredungen wurden getroffen und der August ist gesichert. Danke an die leider abwesend gewesenen Nina und Thomas, dass sie uns diese herrliche Spielwiese zur Verfügung stellen!
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky