Ok, Ammonium/Nitrat wäre die bessere Formulierung gewesen, sofern das übliche Blaukorn (siehe Threadtitel ;-)) noch soweit dem klassischem Nitrophoska entspricht.
Ja tut es, mit dem Unterschied, dass die meisten Blaukornformulierungen heute ammoniumstabilisiert sind (ENTEC oder NovaTec).
Erstens weil bei denen, die ich kenne, aber das sind nur wenige und nicht von der O-Gärtnerei, nicht draufsteht was drin ist, bzw. nur NPK Angaben halt.Und andererseits, wie du ja oben schreibst, viel Harnstoff (Amid) ideal für Blattdüngung wäre. Und wenn es die Wurzeln nicht direkt aufnehmen können, muss es ja vorher in Ammonium/Nitrat gewandelt werden. Und damit habe ich ja wieder die Salze, sprich Leitwert, die ich im Wurzelbereich vermeiden wollte.
Das ist merkwürdig, denn eigentlich muss bei jedem Dünger der N-Anteil aufgeschlüsselt nach N-Form draufstehen. Findest du i.d.R. direkt unter der Angabe vom Gesamt-N.Jein, natürlich wird Harnstoff in Ammonium und Nitrat umgewandelt und erhöht damit den Leitwert, aber eben verzögert. Interessant ist das dann, wenn man davon ausgeht, dass die Pflanze mehr Stickstoff als Kailum und Phosphat braucht. Mit einem vollmineralischen Dünger gibst du neben dem benötigten N auch immer P und K die ebenfalls den Leitwert erhöhen und ggf. gar nicht gebraucht wird.
Ich glaube, da steht jemand gewaltig auf meiner Leitung und alle sollten kurz aufstehen, aber: Ich brauche doch eine bestimmte Menge an aufnehmbarem NH4/NO3 im Wurzelbereich. Ob ich das nun direkt zur Verfügung stelle, oder warte bis es aus Amid umgewandelt wird, ändert doch nichts am Leitwert.Klar, ein Teil des beim Giessen eingebrachten NH4/NO3 ist bis zum nächsten Giessvorgang aufgebraucht, und wird dann wieder zugeführt. Und beim Amid hätte ich da eine kontinuierliche Nachversorgung über die Umwandlung. Mir klingt das doch eine Spur zu optimistisch und mehr nach Werbeversprechen, als dass es praktisch haltbar wäre. Aber ich lasse mich auch gern eines besseren belehren
Siehe oben.

Nichts desto trotz habe ich dem Thema Dünger bei Orchis wohl bisher zu wenig Beachtung geschenkt, wie bei den Kakteen wohl auch, wie ich zur Zeit sehe. Richtig fette Bulben haben sich bei Miltocidien meist nicht gebildet, Versalzungen und Wurzelausfälle wegen Überdüngung hatte ich aber auch nicht. Aber etwas mehr Blüten könnten speziell die Nopsen und Multis schon haben. Ich werde um Zweiteilung wohl doch nicht drumrumkommen: Schonkost für Cattsen und andere etwas empfindlichere, und dicke Portionen für Phals und andere Vielfraße.
Dicke Bulben und reichblütigkeit bei Multis etc. bekommst du am einfachsten, wenn du die Pflanzen ab Juni rausschmeisst. Im Idealfall hängst du sie in einen Baum in den lichten Schatten (sonst ist im Herbst das Gekrabbel gross....

). èbrigens auch ideal für Cattleyen. Besonders bei Cattleyen wichtig: reinholen bevor die Nachttemperaturen länger unter 10° absinken, sonst bleiben die Blüten in den Scheiden stecken und diese werden braun.Ansonsten kannst du Cattleyen ebenso kräftig düngen (gern zusätzliche Blattdüngungen während des Triebwachstums) wie auch Multis und Phalaenopsis. Mit Erscheinen der Bulben bzw. dem Triebabschluss hörst du natürlich mit der Blattdüngung auf und reduzierst auch die Düngung über das Substrat (aber den Teril kennst du ja).Zur Wirkung des Freilandaufenthalts etc ein Beispiel:Ich hatte eine Burrageara "Stefan Isler" und meiner besten Freundin auch eine in gleicher Grösse geschenkt.Meine hat im Freiland und mit Blattdüngung eigentlich immer 2-3 Neutriebe je Bulbe gemacht und pro neuer Bulbe 2-3 Blütenstände.Das Ding stand nach 4 Jahren im 3 Liter Topf.Die meiner Freundin blieb das ganze Jahr im Zimmer, machte je Bulbe 1, selten 2 Neutriebe, die Bulben blieben klein und mehr als 1 Blütenstiel je Bulbe war nicht drin, auch die Reichblütigkeit war immer deutlich geringer als bei meiner. Ihre steht jetzt (nach 10 Jahren) im 1,5 Liter Topf.... (meine ist vor 4 Jahren meiner Mutter zum Opfer gefallen....

) Allerdings muss ich sagen, dass ihre es öfter 2x im Jahr schafft zu blühen, meine schaffte das grundsärtzlich nur einmal. Hat sich aber immer gelohnt drauf zu warten. :DLiebe Grüsse,DanielP.S.: Ich habe ja auch nie gesagt bzw. nicht sagen wollen, dass jeder Orchideendünger zwingend Harnstoff enthalten muss. Ich habe nur sagen wollen, dass es nur in diesem Fall sinnvoll ist einen solchen zu kaufen. Ansonsten tut es jeder stickstoffbetonte Volldünger. (aus den oben genannten gründen.)
