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Pferdemist Pellets (Gelesen 44512 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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swebz
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Re:Pferdemist Pellets

swebz » Antwort #30 am:

ok es gibt verschiedene Arten von Stickstoff. Zum einen den natürlichen und zum anderen den chemischen.chemischer wird ausgewaschen und geht keine Verbindung mit dem Boden ein (siehe Blaukorn) und der natürliche Stickstoff im Pferde mist gehe eine chemische Verbindung ein (wie zum Beispiel Wasser = H²o => also wenn man H² hat und nun O dazu bringt geht es die Verbindung H²O ein)und nun kommen die Bodenbakterien wieder zum Zuge... sie zersetzen die Verbindung wieder in Stickstoff um sich ihr eigenes gutes Bodenklima zu bilden. Also der Boden reguliert sich selbst. Damit stehen die Nährstoffe der Pflanze dann zur Verfügung wenn die Pflanze es brauch bzw. abruft,. Denn wenn die Pflanze einen Teil aufgebraucht hat und nun der Boden unterversorgt ist, werden die Nährstoffe von den Bakterien gelöst und schon ist wieder alles jut. Kleiner Tip jetzt düngen und im Frühjahr Freude an starken Pflanzen haben!Ich hoffe, es ist jetzt ein bisel verständlicher geworden.
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Staudo
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Re:Pferdemist Pellets

Staudo » Antwort #31 am:

Ich fürchte, ein Chemiker beißt in die Tischkante, wenn er das liest. :-\
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tomma
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Re:Pferdemist Pellets

tomma » Antwort #32 am:

Ich glaube zwar, dass Pferdemist - in welcher Form auch immer - zum Düngen gut geeignet ist und habe damit auch beste Erfahrungen gemacht, aber die Erläuterungen dazu sind schon was ganz Besonderes, und da kann ich Staudos Kommentar nur uneingeschränkt zustimmen. :o ;D
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swebz
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Re:Pferdemist Pellets

swebz » Antwort #33 am:

;D da könntest du recht haben aber a bin ich kein Chemiker und b die meisten von euch (vermute ich) auch nicht und es ging hier mehr darum den Mechanismus zu erklären als den chemischen Prozess@ tommaes gibt da verschiedene Ansätze das ist richtig aber ich hab mich jetzt mit sehr vielen Fachleuten (Chemika, Biologen, Gärtner und Verkäufer von anderen großen Herstellen (Oscorna&co) unterhalten und das was ich oben beschrieben hatte, ist die gängiste Meinung warum Überdüngung nicht möglich istaber warum Pferdemist besser ist als andere Mistarten, weiß es keine richtig, da es viel Forschung in diesem Bereich gab aber keiner konnte den positiven Effect von Pferdemist gegen über anderen Mistsorten beantworten!Ist einfach so!
Tragopogon

Re:Pferdemist Pellets

Tragopogon » Antwort #34 am:

Ja, der Mechanismus an sich ist interessant.
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Staudo
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Re:Pferdemist Pellets

Staudo » Antwort #35 am:

;)Ich selber bin bekennender Blaukornist. Unser Spezialist für Dünger und Pflanzenschutzmittel ist Daniel. Der kann alles sehr gut erklären.
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Floris
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Re:Pferdemist Pellets

Floris » Antwort #36 am:

ich hatte ja weiter oben schon mal vermutet, warum mit Pferdepellets keine Überdüngung möglich ist. Deshalb interessiert es mich, was ihr da eigentlich verarbeitet: reine Pferdeäpfel oder die gesamte Einstreu inklusive Sägespäne?Mich irritiert vor allem die Formulierung, dass die Pflanze Nährstoffe, vor allem Stickstoff, im Boden abrufen soll. Ich war bisher der Meinung, die ganze Versickerungsproblematik von Stickstoff (auch aus organischer Düngung) beruhe darauf, dass sich die Mikroorganismen bei ihrer Umsetzungstätigkeit nach Temperatur, Wasser und Sauerstoffangebot im Boden richten und nicht nach dem aktuellen Bedarf der Pflanzen.
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Gänselieschen
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Re:Pferdemist Pellets

Gänselieschen » Antwort #37 am:

Das Zeug gersetzt sich, so oder so, und die gelösten Bestandteile versickern dann - Dank H2O im Boden. Sollten sie auf ihrem Weg an einer Pflanzenwurzel vorbeikommen - dann kann sich diese bedienen. Die Pflanze wird aber kaum sagen - so, jetzt ist es an der Zeit - komm doch mal vorbei ;D.Da sich die Pellets nicht komplett auf einmal lösen, wird so eine Art Langzeitdüngung stattfinden - wie bei anderem Mist auch. Pflanze ich ne Blume in einem reinen Pelletssubstrat - nur mal so als Extrembeispiel - wird sie mit Sicherheit überdüngt. Andres kann ich mir nicht vorstellen.L.G.
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swebz
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Re:Pferdemist Pellets

swebz » Antwort #38 am:

ok erstmal zum Thema Pflanze ruft ab:es ist etwas schlecht formuliert ok, was aber Fakt ist, dass die Pflanze dem Boden Nährstoffe entzieht und dadurch ja ein Ungleichgewicht entsteht, ein umgedüngter Boden kann diese nicht ersätzen und "laugt" so aus. wenn nun Blaukorn drauf gegeben wird nimmt der Boden nur eine gewisse kleine Menge auf. Bei Naturdünger wird Sie gespeichert und den Boden hat eine Art "reservoir " an Nahrstoffen, aus dem er sich bedienen kann und von allein das Ungleichgewicht erstmal wieder behaben kann. Der Boden wird durch die Humusbildung belüftet.un zu dem was wir verwenden:Wir kaufen nur Pferdemist ein, wo die Pferde auf unserem Stroh Einstreu stehe -> also keine Späne! Hat den Hintergrund, dass wir den Pferdemist bald durch eine Biogasanlage schleusen und die kann mit Späne nicht umgehen.
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swebz
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Re:Pferdemist Pellets

swebz » Antwort #39 am:

@Gänselieschenauch richtig aber auch nur zum gewissen teil klar zerstetzen sich die Pellets langsamer aber der gebunde Stickstoff wird auch nach Zersetzung freigegeben bis auch diese aufgebraucht sind.
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Dunkleborus
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Re:Pferdemist Pellets

Dunkleborus » Antwort #40 am:

ok es gibt verschiedene Arten von Stickstoff. Zum einen den natürlichen und zum anderen den chemischen.chemischer wird ausgewaschen und geht keine Verbindung mit dem Boden ein (siehe Blaukorn) und der natürliche Stickstoff im Pferde mist gehe eine chemische Verbindung ein (wie zum Beispiel Wasser = H²o => also wenn man H² hat und nun O dazu bringt geht es die Verbindung H²O ein)
Wenn ich das analog zum H2O betrachte: Muss man darauf achten, dass die Mengenverhältnisse stimmen, damit es nicht explodiert ?
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Zausel

Re:Pferdemist Pellets

Zausel » Antwort #41 am:

ok es gibt verschiedene Arten von Stickstoff. Zum einen den natürlichen und zum anderen den chemischen....Ich hoffe, es ist jetzt ein bisel verständlicher geworden.
Eben nicht. Du vermittelst mir den Eindruck, ich hätte in Chemie und Bio zu viel geschwänzt. Das finde ich nicht gut.
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Daniel - reloaded
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Re:Pferdemist Pellets

Daniel - reloaded » Antwort #42 am:

ok es gibt verschiedene Arten von Stickstoff. Zum einen den natürlichen und zum anderen den chemischen.chemischer wird ausgewaschen und geht keine Verbindung mit dem Boden ein (siehe Blaukorn) und der natürliche Stickstoff im Pferde mist gehe eine chemische Verbindung ein (wie zum Beispiel Wasser = H²o => also wenn man H² hat und nun O dazu bringt geht es die Verbindung H²O ein)und nun kommen die Bodenbakterien wieder zum Zuge... sie zersetzen die Verbindung wieder in Stickstoff um sich ihr eigenes gutes Bodenklima zu bilden. Also der Boden reguliert sich selbst. Damit stehen die Nährstoffe der Pflanze dann zur Verfügung wenn die Pflanze es brauch bzw. abruft,. Denn wenn die Pflanze einen Teil aufgebraucht hat und nun der Boden unterversorgt ist, werden die Nährstoffe von den Bakterien gelöst und schon ist wieder alles jut. Kleiner Tip jetzt düngen und im Frühjahr Freude an starken Pflanzen haben!Ich hoffe, es ist jetzt ein bisel verständlicher geworden.
Oh mein Gott! ::)Entschuldige bitte, aber was du da schreibst ist so einfach nicht richtig (abgesehen davon, dass das Beispiel mit dem Wasser etwas seeeehr weit hergeholt ist....)!1. Zumindest theoretisch ist es mit jedem Dünger (egal ob organisch oder mineralisch) möglich zu überdüngen. Das schafft man zumindest auch mit Rindermistpellets, Muddern hats bewiesen. ::) In jedes Pflanzloch schön einen Esslöffel voll von den Pellets rein und die Sommerblumen hatten schwarzgrünes laub, wurden riesig, blühten aber erst im August und dann auch nur seeehr spärlich. Da wir zuhause Karnickelkratzboden haben und keine weitere Düngung erfolgte muss es zwangsläufig damit zusammen gehangen haben. Ich war selbst sehr erstaunt dass pelletierter Rindermist so stark wirken kann....Damit will ich weder Rinder- noch Pferdemistpellets verteufeln, ganz sicher nicht! Aber bitte Vorsicht mit Aussagen wie "Überdüngung ist unmöglich"!2. Wenn du verschiedene Stickstoffquellen vergleichen willst schreibst du besser organisch und mineralisch, aber das nur nebenbei.Und jetzt wird es hanebüchen:Richtig ist, dass organisch gebundener Stickstoff im Boden nicht ausgewaschen oder großartig verlagert wird (z.B. Harnstoff, Hornspäne etc.). Das gilt aber nur so lange bis er durch die Bodenlebewesen mineralisiert wird! Ist Stickstoff erstmal bis zum Nitration mineralisiert (und das passiert mit jedem Stickstoffdünger, völlig egal ob Mist, Harnstoff, Hornspäne, Kalkstickstoff oder sonstwas) wird das Nitrat entweder von der Wurzel aufgenommen oder ausgewaschen.Pflanzen nehmen Stickstoff über die Wurzel ausschließlich als Ammonium oder Nitrat auf, völlig egal in welcher Form ich diesen in den Boden gebracht habe!Und die Aussage, dass "Chemischer", also mineralischer, Stickstoff nicht gespeichert wird, im Gegensatz zu organisch zugeführtem ist schlicht falsch!Ammonium wird im Boden durchaus an Tonminerale, Huminsäuren und Ton-/Humus-Komplexe gebunden da Ammonium positiv geladen ist (NH4+). Ob ich dieses nun organisch (etwa in Form von Urin/Gülle) oder mineralisch (etwa in Form von SSA [schwefelsaures Ammoniak], KAS [KalkAmmonSalpeter; hier mit Nitratanteil] oder auch Blaukorn [auch mit Nitratanteil]) zuführe spielt absolut keine Geige.Ferner ist es den Bodenbakterien völlig egal ob die Pflanze nun gerne Stickstoff hätte oder nicht, solange die Bedingungen für die Mineralisation optimal sind, (also Temperatur, feuchtigkeit etc.) mineralisieren diese frechen Biester was das zeug hält, obs der Pflanze nun passt oder nicht..... ;DDass die Optimalbedingungen bezüglich Temperatur und Feuchtigkeit für die Bakterien ähnlich sind wie für das Pflanzenwachstum passt prima, aber daraus den Schluss zu ziehen, dass die Pflanze den Stickstoff abruft wenn sie ihn braucht..... ??? ??? ???Ferner stimmt es einfach nicht, dass von mineralischen Düngern nur ein kleiner Teil im Boden bleibt und der Rest ausgewaschen wird. Unter der Voraussetzung, dass ich lesen kann und die entsprechenden Empfehlungen die ausführlich auf den Säcken stehen lese, verstehe und beachte, wird ein Mineraldünger ebenso nahezu vollständig von den pflanzen genutzt wie ein organischer auch. Richtig ist allerdings, dass ich mit Mineraldüngern vorsichtiger umgehen muss als mit den meisten organischen da sie 1. schneller wirken und 2. konzentrierter sind.Nachteil an Mineraldüngern ist natürlich, dass ich dem Boden keine organische Substanz zuführe und sich damit auch kein neuer Humus bildet. Das kann ich entweder ausgleichen indem ich regelmäßig Kompost etc. zuführe oder organische und mineralische Düngung kombiniere. Ein Boden der ausschließlich mineralisch gedüngt wird und auf dem auch keine Pflanzenreste etc. verbleiben wird sicherlich verarmen und "sterben"...Achso, dann hab ich noch irgendwo gelesen, dass Pferdemist durch den Harnstoffanteil Pflanzen verbrennt.Das ist ebenso Unsinn! Harnstoff an sich ist sehr gut pflanzenverträglich, sowohl über das Blatt als auch über die Wurzel! Problematisch ist das Ammoniak, das durch Bakterien gebildet wird und ggf. ausgast sofern es nicht mit Wasser in Kontakt kommt uns zu Ammonium umgewandelt wird.Hab ich noch was vergessen? Bestimmt, aber ich glaube, das reicht erstmal..... ;DLiebe grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

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fyvie
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Re:Pferdemist Pellets

fyvie » Antwort #43 am:

Achso, dann hab ich noch irgendwo gelesen, dass Pferdemist durch den Harnstoffanteil Pflanzen verbrennt.Das ist ebenso Unsinn! Harnstoff an sich ist sehr gut pflanzenverträglich, sowohl über das Blatt als auch über die Wurzel! Problematisch ist das Ammoniak, das durch Bakterien gebildet wird und ggf. ausgast sofern es nicht mit Wasser in Kontakt kommt uns zu Ammonium umgewandelt wird.
Das habe ich geschrieben und zwar deshalb, weil es mir um den Urinanteil (Harn) im Mist ging und der enthält nun erstmal Harnstoff und keinen Ammoniak, der natürlich später durch Erwärmen und Sauerstoff (Misthaufen) oder Bakterien (Boden) unter Abspaltung von Wasweißich aus dem Harnstoff freigesetzt und dann wie du schreibst wiederum zu Ammonium umgebaut wird (bzw. werden kann)Also ist es für mich ursächlich der Harnstoff(Urin)anteil im Gesamtmist, der (weil er schneller umgesetzt wird als die übrigen Feststoffanteile ) das Problem der kurzfristigen Überdüngung ('Verbrennung') aufwirft und so betrachte ich den 'Unsinn' als Folge einer offensichtlich mißverständlichen Ausdrucksweise meinerseits (bin leider auch kein Chemiker) 8)PS.: Habe nochmal nachgelesen und habe mit dem 'Schwemmen' des Harnstoffs an die Wurzeln wohl tatsächlich danebengelangt, da das Schwemmen an sich ja irgendwie die Anwesenheit von Wasser vorraussetzt und davon auszugehen ist, dass den Harnstoff bis zum Erreichen der Wurzeln schon das Schicksal der Zersetzung zu Ammonium ereilt hat! ;D
wandersfranz

Re:Pferdemist Pellets

wandersfranz » Antwort #44 am:

Hab ich noch was vergessen? Bestimmt, aber ich glaube, das reicht erstmal..... ;DLiebe grüße,Daniel
Das glaube ich auch ;DDanke Daniel, schön erklärt ;DSolche Beitäge gehörten eigentlich extra gesammelt und als Merksätze in einem Düngefred oben angepinntBild
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