

Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Weinberg/kalkhaltige Erde/am Rheinknie
Nein ich habe auch nichts geplant. Ich habe mir sehr gut überlegt, wo ich Gartenhaus und Kompost aufstelle, der Rest entwickelt sich gewissermassen vorzu. Mein Garten breitet sich langsam auf dem Grundstück aus. Alle Pflanzen müssen ohne zusätzliches Wasser auskommen. Da ich aber immer wieder Schichtwasser habe und zwar extem punktuel unterschiedlich, lässt sich eh kaum planen, was wohin soll, vor allem weil die Bodenqualität ebenfalls sehr unterschiedlich ist, wenn auch etwas grossflächiger.Weiter habe ich ein Farbschema und eine Höhestaffelung, damit trotz Wildwuchs der Garten gestaltet aussieht.Offenbar scheinen tatsächlich alle Gärtni die Gestaltung ihrer jeweiligen Scholle zu planen. Finde ich bewundernswert. Und offenbar tanze ich mal wieder aus der Reihe. Ich habe nicht nur nix geplant, ich wollte auch ganz bestimmt nix machen.
Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Mir ist noch folgendes dazu eingefallen - gute Gestaltung richtet sich nicht nach Trends und Moden. Sie braucht mind. fünf Jahre, bis sie zumindest einen Teil der gedachten Wirkung entfaltet (wenn es nicht ein relativ zweidimensionales Alpinum sein soll) - alleine aufgrund des Höhenwachstums der Gehölze. Mir fällt aber in dem Thread hier auf, daß gute Gartengestaltung für viele Hobbygärtner kein Thema ist - sie möchten häufig lieber ihren Garten ständig neu inszenieren und an verschiedenen Ecken verschiedenes ausprobieren. Umpflanzen ist beliebter, als überlegt zu pflanzen. Trial and Error - und jeder kann alles selbst, ohne es je gelernt zu haben - ist ein Trend. Baumärkte sind aus meiner Warte stark an der Entstehung dieser Zeiterscheinung beteiligt. Da tut sich ein überlegter Gestalter eher schwer damit, seine Konzepte anzubringen. Ich kenne inzwischen zwei ursprünglich gut gestaltete Gärten, deren Besitzer nicht die nötige Geduld aufgebracht haben, um das Konzept aufgehen zu sehen - sie haben bald nach der Pflanzung begonnen, die im Werden begriffenen Traumgärten (die sie zuvor selbst definiert hatten), mit Trend-Aktionen zu zerstören. Was ist also gute Gestaltung heute wert? Genausowenig wie die funktionelle Planung von Häusern - da laufen die Architekten im Kundenauftrag auch jedem kurzlebigen Trend hinterher.LG@hymenocallis,100% d'accord! Langfristig funktionierend heißt für mich gut gestaltet! Ein ganz wichtiges Qualitätsmerkmal der Gestaltung! Und daß Know How fast nie schadet, sondern fast immer nützt, sehe ich ebenso.![]()
:DLGJo
Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Ich finde, GERADE bei einem sehr naturnahen Garten braucht es gestalterische Überlegungen und Entscheidungen, damit er funktioniernder Garten und nicht wüstes Durcheinander wird. Ich kenne einige schreckliche 'Gärten' in diese Richtung, wo nur noch der Überlebenskampf à la 'survival of the fittest' tobt, weil die Besitzer der Pflanzen nicht mehr Herr werden. Wir haben einige Wildpflanzen im Garten - sie sind aufgrund ihrer Wüchsigkeit alles andere als unproblematische Gartengäste. Bei vielen muß man sich gut überlegen, wie man sie im Garten im Zaum halten kann, bei anderen kann man das gleich vergessen.LGP.S.: Eins scheint mir manchmal ein Widerspruch: Die meisten möchten doch einen schönen Garten haben! Aber nicht allzuviele beschäftigen sich ganz bewußt mit Gestaltung. Ich finde, selbst bei einem sehr naturnahen Garten braucht es gestalterische Überlegungen und Entscheidungen. (Jetzt mal die speziellen 'Sammlergärten' ausgenommen, die eine ganz besondere Schönheit haben, die vielleicht auch ohne Gestaltung im herkömmlichen Sinne auskommt)
Zustimmung.Was tun wir aber mit Menschen, die von Gestaltungsgrundsätzen ausgehen, mit denen kein anspruchsvoller "Gartengestalter" konform gehen kann? Geben wir die verloren?Ich bin kein Kundendienst-Gärtner, aber ich hatte mal ein Beratungsgespräch mit einer Frau, die ein Ineinanderwachsen zweier verschiedener Pflanzen nicht ertragen konnte. Jede Pflanze musste für sich alleine stehen (und möglichst immergrün sein und blühen). Meine Überzeugungsarbeit mit Piet-Oudolf-Büchern und Fotos aus dem Hermannshof hat nicht gefruchtet, ich war mit meinem Latein am Ende. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es möglich ist, ihr einen "gut gestalteten" Garten zu kreieren (auch wenn ich das nicht konnte). Wenn sie zufrieden und glücklich ist, kann kein Freund von Staudenlandschaften die Gestaltung verdammen, oder?Die Frage Kunst oder Nichtkunst ist sowieso individuell anzugehen.... Kieswüste... So einen Garten hat kein Mensch verdient. Ich denke, für jeden Menschen, gäbe es passendere, vor allem bessere Gestaltungslösungen. Es ist, finde ich, kein Widerspruch, dass ein Garten im besten Sinne auf seinen Besitzer zugeschnitten ist und gleichzeitig gut gestaltet ist, technisch und ästhetisch gesehen. ...Die Frage ist, was sucht ein Gartenbesitzer: Sucht er einen Handwerker, der wie ein Malermeister einfach und profan eine Wand bemalt oder sucht er auch einen bildenden Künstler? Die Wahrheit liegt meist dazwischen. ...