aber ich würde wirklich von den Grundlagen ausgehen, bevor ich neuere Arbeiten ...
Also für mich sind Quartiere Flächen wo Pflanzen in der Warteschleife stehen, bis sie zum Auspflanzen kommen.Beete, eine Pflanzung die keine Vermischung duldet und Sichtungsbeete wo ich beobachten kann wie sich die Pflanzen unter-, gegeneinander verhalten.Aber eigentlich kann es ja jeder sehen wie er es möchte.Für den Lernenden in punkto Beet mit Eigendynamik wäre demnach diese Fläche für mich immer ein Sichtungsbeet. Wahrscheinlich ist bei so einer Gestaltung, wobei man ja eigentlich Eigendynamik nicht gestalten kann, dieses Beet jahrelang ein SichtungsbeetWie auch immer, aber es scheint, dass Beete mit Eigendynamik nicht unbedingt weniger Pflege bedeutet, sondern mehr Überlegungen in Richtung auf den Naturstandorten und Verträglichkeiten untereinander.Wann tritt die Art in der Natur horstig auf, wann verstreut usw. Ein schwieriges Unterfangen.
In guten Katalogen findet man hinter jeder Pflanze ein Kürzel, das die Verwendung in Lebensbereichen nach Standort benennt. Beete und Beetstauden sind nicht das, was Eigendynamik entwickeln kann. Definitionsgemäß, wenn man sich an diesem System nach Hansen und Stahl orientiert. Im Hermannshof tut man das noch.Beetstauden stehen auf vorbereiteten Pflanzflächen. Der Boden ist aufgeschlossen und mit verschiedenen Zuschlagstoffen aufgewertet. Es wird eine intensive Pflege praktiziert. Aufbinden, Zurückschneiden, regelmäßiges Düngen, Schneiden, Hacken, Jäten und vor allem Wässern! Vermieden wird peinlichst Ausläufer treibendes, sich heftig versamendes und wild wucherndes Zeug. Horstig wachsendes wird punktgenau gepäppelt. Rittersporn, Dahlien ...So etwas habe ich nicht. In keinem meiner Gärten. Eigentlich habe ich auch keine Gärten, sondern Grabeland. Mit Wiesen, Freiflächen, Gehölzsäumen, Felsgarten, Bach ... Standorte, an denen ich die ursprüngliche Vegetation nicht vollständig entferne, sondern nur unerwünschtes, wie Brombeeren, Brennesseln, Hahnenfuß, Löwenzahn ...Die bepflanzten Flächen sind für mich inzwischen von ursprünglichen Quartieren - sie dienten Anfangs der Unterbringung im Exil - zu reifen Pflanzungen geworden. Die ursprüngliche Einteilung in Abschnitte von jeweils 2 x 2 m ist noch vorhanden. Inzwischen gibt es davon 45, ihre Größe hat zugenommen und sie sind miteinander verwoben.Beete würde im Augenblick wirklich keiner mehr dazu sagen. Aus dem Stadium sind wir raus. Gewachsen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky