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Winterschäden 2012 bei Rosen (Gelesen 163459 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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Santolina1

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

Santolina1 » Antwort #150 am:

Das Mark ist der sichere Anzeiger- braun=hinüber, grün bzw. weißlich hell=intakt.
Also das mit dem Mark stimmt meiner Erfahrung nach nicht, hoffentlich auch dieses Jahr nicht, denn sonst wären unsere neuen veredlungen zu 80 % kaputt. Aber auch so sind schon 30-40% erfroren. moschatas, Noisette, china und englische hat es hart erwischt. Hier mal eine genauere Erkärung, warum das mit dem schwarzen Mark nicht so ist: Bei Gehölzen ist die wichtigste Lebensbahn das Kambium, das bildet nach innen jährlich einen neuen "Jahresring" an Leitungsbahnen zum Transport von Wasser und Nährstoffen nach oben (Xylem) und nach außen eine Schicht Leitungsbahnen (später Rinde) zum Transport der Assimilate nach unten. Dieses Kambium und jeweils die neueste Schicht Leitungsbahnen sind immer am lebendigsten, die älteren (mehr oder weniger) Tot.Es ist also relativ unwesentlich wenn der Kern, meist auch nur das Mark braun und erfroren sind. Auch hohle Bäume wachsen ja oft noch prima. Immer tödlich ist es wenn das Kambium erfroren ist. Oft erlebt man es ja auch, daß das Xylem noch funktioniert, das Kambium und das Phloem aber kaputt sind. Dann bilden sich an der Triebbasis richtige Krebsartige Kalluswucherungen durch den Assimmilatstau, irgendwann checkt die Pflanze dann, daß es sinnlos ist weiter diesen Trieb mit Nährstoffen und Wasser zu versorgen aber keine Rücklieferung zu bekommen, der Ast stirbt mitten im Sommer ab und die Diagnose ist dann meist fälschlicherweise : eindeutig Krebs!
Rosenschule, das tut mir sehr leid für dich und den Betrieb, dass soviele Rosen erfroren sind. Dieser Winter war allerdings wirklich außergewöhnlich und wir alle hoffen, dass so etwas so schnell nicht wiederkommt. Du hast natürlich recht, das Mark alleine ist nicht der Anzeiger. Ich habe mich da vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt, ich meinte 'innen' braun. Ich werde allerdings heuer rigoroser schneiden, da ich letztes Jahr einige Triebe mit Mark braun und außen noch relativ weißlich nicht geschnitten habe und was passierte? Sie sind im Frühsommer/Sommer nach einer Blüte alle vertrocknet. Der extrem heisse Mai und Juni hat dazu wahrscheinlich auch beigetragen, trotz Wassergaben.
chris_wb

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

chris_wb » Antwort #151 am:

Zeigen mir eigentlich die Knospen an den Trieben auch schon an, ob es sie dahingerafft hat? Die meisten kann ich ganz leicht mit dem Finger abstreifen, sie sind brauner Matsch. :P
ManuimGarten

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

ManuimGarten » Antwort #152 am:

Hier mal eine genauere Erkärung, warum das mit dem schwarzen Mark nicht so ist: Bei Gehölzen ist die wichtigste Lebensbahn das Kambium, das bildet nach innen jährlich einen neuen "Jahresring" an Leitungsbahnen zum Transport von Wasser und Nährstoffen nach oben (Xylem) und nach außen eine Schicht Leitungsbahnen (später Rinde) zum Transport der Assimilate nach unten. Dieses Kambium und jeweils die neueste Schicht Leitungsbahnen sind immer am lebendigsten, die älteren (mehr oder weniger) Tot.Es ist also relativ unwesentlich wenn der Kern, meist auch nur das Mark braun und erfroren sind.
Rosenschule: danke für die Erklärung. :DDas tut richtig gut, das einmal erklärt zu bekommen. Ich konnte mich nämlich nie zum Rückschnitt bis in das weisse Mark aufraffen. Ich schneide immer nur das wirklich Dürre und den Rest auf die gewünschte Höhe. Es kommt vor, dass ich bei einigen Zweigen später nachbessern muß. Aber das sind vereinzelte Triebe.
Santolina1

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

Santolina1 » Antwort #153 am:

Carabea, der Löwe lebt. Absolut beeindruckend - die 'Kirschkönigin' von Hortus sieht aus, als hätte es gar keinen Winter gegeben. So saftig frischgrün wie im Herbst als ich sie erhielt. 'Flora' sieht gut aus. Frühlingsduft und - morgen = top. Francois Foucard sieht gut aus. Schneewittchen von Kordes beschädigt, sieht aber entschieden besser aus als Schneewittchen 01. Burghausen ist relativ gut davongekommen. Clg. Cecile Brunner = ex. Celine Forestier = wird wohl keine Blüten geben. Treasure Trove, Seagull, Apple Blossom, Peter Lambert = jeweils in etwa die Hälfte der Triebe hinüber. Marie Pavic hat auch etwas Schaden genommen. Tresor sieht übel aus.
Waldschrat, in welcher WHZ gärtnerst du?Apple Blossom hätte ich mehr Winterhärte zugetraut, mit der habe ich geliebäugelt als relativ Winterharte.Der Francois ohne Schaden? Wie hoch ist er bei dir und hast ihn geschützt mit Schilfmatten oder ähnliches?
carabea
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Registriert: 11. Okt 2007, 21:24

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

carabea » Antwort #154 am:

Carabea, der Löwe lebt.
Das freut mich sehr :D
Waldschrat hat geschrieben:Tresor sieht übel aus.
Du meinst jetzt aber nicht Trésor de Thorigny, oder? :o
liebe Grüße von carabea
marcir

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

marcir » Antwort #155 am:

Carabea, der Löwe lebt.
Das freut mich sehr :D
Waldschrat hat geschrieben:Tresor sieht übel aus.
Du meinst jetzt aber nicht Trésor de Thorigny, oder? :o
Zwar bis zur Anhäufelung braun, aber unten kommt noch was grün, Carabea, lebt also auch hier.
carabea
Beiträge: 4577
Registriert: 11. Okt 2007, 21:24

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

carabea » Antwort #156 am:

Ich sag's ja immer wieder: Inselrose :) Jetzt muss ich aber endlich mal bei mir auch einen Steckling zum Vergleich wachsen lassen.
liebe Grüße von carabea
Querkopf
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Registriert: 15. Dez 2003, 07:00

Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

Querkopf » Antwort #157 am:

Hallo, Thüringer,
In jedem Frühjahr passiert hier das Gleiche: Panik/Hektik bei den Damen - das haben die Rosen nicht verdient. :(
sag' lieber, diesen Sch...winterverlauf haben die Rosen (und natürlich auch die anderen Gehölze) nicht verdient: Nach beinahe unheimlich mildem Dezember & Januar rattatazong runter zu zweistelligen Minusgraden ohne Schnee, sowas geht nie gut. Nach den Erfahrungen der vergangenen Eiswinter sind jetzt, grad zehn Tage nach dem Auftauen (und angesichts weiterer Nachtfröste, die kommen werden...) noch längst nicht alle Schäden sichtbar. Ich werde erst beim Schneiden genau gucken, bisher hab' ich's mir noch erspart. Auf den ersten flüchtigen Blick sehen einige Öfterblühende und Engländerinnen, die schon in den vorigen Wintern gelitten haben, wiederum mau aus :'(. Andererseits: Rosa moschata und 'Westerland', beide durchaus Sensibelchen, haben mir heute beim Gräserrückschnitt junge, quicklebendige Triebe in die Jacke gehakt. Die Rosen haben sich leider nicht so vernünftig benommen wie die Zaubernuss, viele hatten im Januar schon kräftig ausgetrieben. Hamamelis 'Pallida' hingegen hat gewartet: Sie hat erst nach der späten Eiszeit zu blühen begonnen, Ende Februar - so spät wie noch nie. Sie scheint "gewusst" zu haben, was kommt, und steht nun wunderherrlich da. Im Gegensatz zu den voreiligen Rosen...Zum Rosenschnitt ist es noch viel zu früh, hier beginnt eben erst die Kornelkirsche zu blühen. Ich warte auf die Forsythien ;). Schöne GrüßeQuerkopf
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kaieric
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Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

kaieric » Antwort #158 am:

Das Mark ist der sichere Anzeiger- braun=hinüber, grün bzw. weißlich hell=intakt.
Also das mit dem Mark stimmt meiner Erfahrung nach nicht, hoffentlich auch dieses Jahr nicht, denn sonst wären unsere neuen veredlungen zu 80 % kaputt. Aber auch so sind schon 30-40% erfroren. moschatas, Noisette, china und englische hat es hart erwischt. Hier mal eine genauere Erkärung, warum das mit dem schwarzen Mark nicht so ist: Bei Gehölzen ist die wichtigste Lebensbahn das Kambium, das bildet nach innen jährlich einen neuen "Jahresring" an Leitungsbahnen zum Transport von Wasser und Nährstoffen nach oben (Xylem) und nach außen eine Schicht Leitungsbahnen (später Rinde) zum Transport der Assimilate nach unten. Dieses Kambium und jeweils die neueste Schicht Leitungsbahnen sind immer am lebendigsten, die älteren (mehr oder weniger) Tot.Es ist also relativ unwesentlich wenn der Kern, meist auch nur das Mark braun und erfroren sind. Auch hohle Bäume wachsen ja oft noch prima. Immer tödlich ist es wenn das Kambium erfroren ist. Oft erlebt man es ja auch, daß das Xylem noch funktioniert, das Kambium und das Phloem aber kaputt sind. Dann bilden sich an der Triebbasis richtige Krebsartige Kalluswucherungen durch den Assimmilatstau, irgendwann checkt die Pflanze dann, daß es sinnlos ist weiter diesen Trieb mit Nährstoffen und Wasser zu versorgen aber keine Rücklieferung zu bekommen, der Ast stirbt mitten im Sommer ab und die Diagnose ist dann meist fälschlicherweise : eindeutig Krebs!

danke für diese aufschlussreiche erklärung!!
Pewe

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

Pewe » Antwort #159 am:

Waldschrat, in welcher WHZ gärtnerst du?Apple Blossom hätte ich mehr Winterhärte zugetraut, mit der habe ich geliebäugelt als relativ Winterharte.Der Francois ohne Schaden? Wie hoch ist er bei dir und hast ihn geschützt mit Schilfmatten oder ähnliches?
WHZ 7a/b (da kann ich mich nicht entscheiden).Den Francois hab ich erst seit letztem Jahr, der längste Trieb hatte und hat noch so ca. 170 cm. Im letzten Moment hatte ich ihn aus dem Bäumchen gewickelt, in Bodennähe nett zusammengeringelt, mit viel Packpapier und darüber Luftpolstern abgedeckt.
Pewe

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

Pewe » Antwort #160 am:

Du meinst jetzt aber nicht Trésor de Thorigny, oder? :o
Doch :-\
Rosenkultivarium

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

Rosenkultivarium » Antwort #161 am:

Das Mark ist der sichere Anzeiger- braun=hinüber, grün bzw. weißlich hell=intakt.
Also das mit dem Mark stimmt meiner Erfahrung nach nicht, ...... Es ist also relativ unwesentlich wenn der Kern, meist auch nur das Mark braun und erfroren sind.......Auch hohle Bäume wachsen ja oft noch prima........
Aus meiner Erfahrung hat Santolina völlig recht!Triebe mit braunem Mark gehören weggeschnitten.Es ist wesentlich vitale Sträucher mit gesunden Basistrieben heranzuziehen und nicht "hohle Bäume", viele weitere Probleme ergeben sich aus geschädigten Trieben, Krankheitsanfälligkeit, Schädlingsbefall, Windbruch, etc.Wie auch Sonneschein geschrieben hat erfolgt die Entwicklung von Basistrieben ohne Schnitt zögerlicher, später und das Holz reift dann im Laufe des Herbstes nicht - der nächste Frostschaden ist damit bereits vorprogrammiert!
carabea
Beiträge: 4577
Registriert: 11. Okt 2007, 21:24

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

carabea » Antwort #162 am:

Du meinst jetzt aber nicht Trésor de Thorigny, oder? :o
Doch :-\
Oha! :o Da schaue ich mein Baby lieber noch nicht so genau an.
liebe Grüße von carabea
zwerggarten

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

zwerggarten » Antwort #163 am:

dieses jahr wird jedenfalls vieles neu: endlich wieder licht in der rosen-stauden-rabatte... ::) ;)trésor de thorigny ist auch hier schwarzbraun bis zum boden, aber unten noch grün.
Rosenkultivarium

Re:Winterschäden 2012 bei Rosen

Rosenkultivarium » Antwort #164 am:

[quote author=Santolina Mercedes mit Ernst G. Dörell lasse ich mir ja noch einreden, weil sie sich doch ähnlich sehen, aber es ist generell ein Problem ist!@ Rosenkultivarium, mich würden noch die Himmelsaugen interessieren, obwohl OT.Mercedes wird fälschlich auch als Ernst G.Dörell verkauft! E.G.D ist leider nicht mehr vorhanden. Was als Himmelsauge verkauft wird ist Russelliana, sogar manchmal mit demselbe Bild:http://www.rosenhof-schultheis.de/Rosen ... sauge.html
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