Langsam essen (Gelesen 10638 mal)

[hymenocallis]

Olivenöl besteht großteils aus der nur einfach ungesättigten Ölsäure, enthält keine Linolensäure und nur wenig Linolsäure und ist deshalb zum Braten bestens geeignet. Ich kaufe meist das preisgünstigte Olivenöl - auch das ist eigentlich immer extra vergine - gibt es in D eigentlich anderes? In Griechenland ist mir aufgefallen, dass es dort auch einfachere Sorten gibt.

In Italien gibt es raffiniertes Olivenöl zum kochen und braten und extra vergine (kaltgepreßt) ausschließlich zum Salat machen und marinieren. In Österreich ist seit vielen Jahren beides erhältlich (inzwischen sogar beim Diskonter). Davor haben wir es immer aus Italien mitgenommen. Natives Olivenöl beginnt bei 180-190°C zu rauchen, raffiniertes verträgt 220°C problemlos. Ab 180°C werden die antioxidativen Stoffe im extra vergine zerstört.

[Poison Ivy]

also schon lange nicht mehr artgerecht und so wie es die Evolution für unsere Spezies vorgesehen hatte.

Die Evolution hat weder für unsere Spezies noch für irgendeine andere irgend etwas vorgesehen.

[zwerggarten]

gerade gestern habe ich aber noch mit ihr gesprochen und sie sagte, sie habe einen plan. und wenns vielleicht auch nur ein essensplan ist...mal im ernst: wenn hastig und heißhungrig verschlingen normal und richtig wäre, dann also auch essen vorm fernseher oder mit etwas zum lesen? sozusagen, die potentielle nächste beute immer im blick habend?

[Günther]

Jedenfalls nix Vegetarisches oder gar Veganes.

[Crambe]

"Wie man isst, so schafft man", hieß es bei meinem Vater immer, wenn meine Mutter uns ermahnte, langsamer zu essen. Ich bin anscheinend eine schnelle Schafferin Was Gutes muss man einfach schnell essen

[zwerggarten]

sozusagen inhalieren.

[Crambe]

sozusagen inhalieren.

Genau.

[Günther]

Am besten als Konzentrat in Form einer Infusion.Zur Not Astronautenpillen....

[Crambe]

Nix Infusion. Geschmack darf schon dabei sein. Essen ist nicht nur eine reine Überlebensfrage! Gutes Essen hat auch mit Kultur zu tun. Aber was spricht dagegen, ein gutes Essen eben nicht ewig zu zerkauen, sondern schnell zu essen? Jeder, wie er mag. Man sollte daraus keine Glaubensfrage machen

[Günther]

Wer geschmackloses Fast-Food eiligst hinunterwürgen will - soll er/sie/es.Wer ein geschmackloses Stück Tofu eine halbe Stunde im Mund hin- und herschieben und memmeln will - soll er/sie/es.Aber einen Bissen wohlschmeckender Art kann man ruhig etwas länger ausschmecken.

[Lehm]

Wobei sich selbst ein Wiener Schnitzel unter dem Einfluss der Speichelsäuren im Mund irgendwann zersetzt. Drum Fleisch runterschlucken, bevor es fault.

[Staudo]

Für die Verdauung ist der Magen zuständig, nicht der Mundraum.

[Günther]

Die Vorbereitung geschieht im Mund, nebst der Bewertung der Geschmacksstoffe plus eventuellem Erfreuen an denselben. Auch der erste Schritte der Vorverdauung finden dort statt.Der Magen sorgt für weiteren Aufschluß - dort ist der Geschmack unbedeutend.Restverdauung und Auswertung geschieht nach dem Magen.....Auch dieses bedarf einiger Zeit, Beschleunigung der Durchförderung ist möglich, meist unerwünscht bis krankhaft-schädlich.

[Windsbraut]

Für die Verdauung ist der Magen zuständig, nicht der Mundraum.

So ganz stimmt das nicht - die Stärkeaufspaltung beginnt bereits im Mundraum. Je länger man kaut, desto wirkungsvoller, übrigens ...........Interessanter Thread! Ich möchte eigentlich hymenocallis und crambe beipflichten - sowohl heißhungrig verschlingen wie auch langsam genießen ....... ich mache beides und möchte beides nicht missen.

[Dunkleborus]

also schon lange nicht mehr artgerecht und so wie es die Evolution für unsere Spezies vorgesehen hatte.

Die Evolution hat weder für unsere Spezies noch für irgendeine andere irgend etwas vorgesehen.

*unterschreibt vehement*

mal im ernst: wenn hastig und heißhungrig verschlingen normal und richtig wäre, dann also auch essen vorm fernseher oder mit etwas zum lesen?

Warum denn nicht? Ich esse leidenschaftlich gern, und ich lese gern.Beides zusammen kommt sich nicht in die Quere - eher im Gegenteil: Während die Geschmacksknospen mit den Essensmolekülen wilde Orgien feiern, ist der weniger archaische Hirnanteil mit Lektüre beschäftigt, anstatt mit seiner Hibbeligkeit den Essgenuss zu stören. Nette Gespräche haben den gleichen Effekt, aber da hat man im falschen Moment immer den Mund voll.