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Auswilderung Sperling (Gelesen 46420 mal)
Moderator: partisanengärtner
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Re:Auswilderung Sperling
Also, ich würd den Kleinen die Möglickeit zum Herumfliegen im Garten geben. Vielleicht schließt er sich einem Pulk Spatzen an. Ansonsten im Winter eben im Zimmer lassen und dann wieder mit der Möglichkeit nach draußen. Übrigens, Glückwunsch den Piepmatz über die kritische Kükenzeit gebracht zu haben. Davor hät ich mächtigen Bammel.
- Cryptomeria
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Re:Auswilderung Sperling
Von mir auch herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Überstehen der Kükenzeit. Der allergrößte Teil schafft es nicht.Ich habe schon alle möglichen Vögel großgezogen. Teils erfolgreich, teils mit Verlust.Mauersegler kein Problem.Krähe war schon aus der Prägephase, kein Problem der AuswilderungBuntspechte kein Problem mit AuswilderungStar nicht mehr in der Prägephase, kein ProblemElster,Star,Sperling in der Prägephase - keine Möglichkeit der Auswilderung. Gingen mit in den Garten, flogen auf die Schulter, ging es allen gut, waren aber stets mit von der Partie, war damals kein Problem , hatten noch keine Katzen und kein Hund, blieben bis sie das Alter oder ein Unfall dahinraffte.War lustig, der Star lief immer beim Graben im Gemüsebeet hinterher und schnappte sich die Würmer.Ich würde immer wieder nach draußen gehen, vielleicht fliegt er doch mit einem Schwarm davon, ansonsten abwarten. Sperling füttern ist kein Problem, auch das Sauberhalten ist kein Problem im Gegensatz zu Drosseln,Star usw.Weiterhin viel Spaß mit dem KleinenViel ErfolgWolfgang
Re:Auswilderung Sperling
Hallo Cryptomeria, auf was bezieht sich das, 'schon aus der Prägephase raus' bzw. 'in der Prägephase'?Als die Vögel zu dir kamen, oder als du anfingst, sie auszuwildern?Wann ist denn bei einem Sperling deiner Meinung nach die Prägephase, ich vermute, meiner ist schon darüber hinaus mit fast 6 Wochen (als ich ihn fand, war er vermutlich eine knappe Woche alt).Wir haben auch eine Katze und hier im Weiler stromern noch eine Menge anderer herum, die habe ich bisher vor ihm ferngehalten (auf Empfehlung einer Tierärztin), damit er nicht auf die Idee kommt, dass sie auch zur Familie gehören und er keine Angst haben braucht Im Rückblick war das mit der Kükenzeit für mich der einfachere Part. Ganz regelmäßig jede Stunde füttern, tränken, etwas hudern und dann wieder unter seine warme Roßhaardecke kuscheln (habe den Pferden einfach ein paar Haare ausgekämmt, hat prima funktioniert, er war immer warm wie eine Taschenheizung, wenn ich ihn rausnahm, obwohl er noch kaum Federn hatte)Ich hatte mich wirklich gewundert, dass es nach diesem Sturz so ohne Probleme abging, scheinbar wirklich ein zähes Kerlchen!Am Tag nachdem ich ihn fand, lag übrigends sein Geschwisterchen genau an der gleichen Stelle, allerdings tot. Ich wollte, es hätte auch überlebt, dann hätte er sich vielleicht anders entwickelt, mehr spatzenkompatibel.Was da wohl in dem Nest passiert sein mag!?Verstehe ich das richtig, dass die nicht auswilderungsfähigen Kandidaten mit dir dann im Haus lebten und nur mit dir zusammen rausgingen oder wie muß ich mir das vorstellen?Ich würde mich freuen, wenn du mir das vielleicht noch ganz kurz schildern würdest!
- Cryptomeria
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Re:Auswilderung Sperling
Hallo,ich habe es Prägephase genannt, weil die Vögel noch sehr jung waren ( Noch kein vollständiges Federkleid ) Ich kenne nur etwas genauer die Prägephase bei Hühnern und Enten. Das ist die kurze Zeit nach dem Schlüpfen 1 oder 2 Tage ( vielleicht auch noch etwas länger ??)Die anderen Vögel hatten schon volles Federkleid. Diese bauten keine Beziehung zu mir auf. Zum Glück. Gut zum Wiederauswildern.Die Jüngeren, deren Alter ich auch nicht genau weiß, hatten aber alle erst beginnendes Federkleid und diese prägten sich auf mich ähnlich wie handaufgezogene Wellensittiche. Davon hatte ich viele. D.h. ich war quasi der Ersatzpartner. Ja, sie blieben bei mir. Spielte damals aber keine Rolle, da ich viele Vögel hatte. Waren zeitweise in einer größeren Voliere, flogen aber auch mit nach drau0en bzw. waren mit in den Wohnräumen.Jüngeren Datums waren alle die, die ich auswildern konnte, insofern erinnere ich mich nicht mehr an so viele Details der früheren Familienmitglieder. Aber an den Star, wie er immer Würmer aufnahm erinnere ich mich noch gut. Ebenso, dass der Spatz auf der Schulter saß und ins Ohrläppchen pickte.Bei uns wäre das heute sehr schwierig, da wir einige Katzen haben, darunter einige richtige Jäger und der Hund hat auch starken Jagdtrieb. Da hätten diese zahmen Vögel wenig Chance.Witzigerweise kuschelten sich die beiden Mauersegler vor ein paar Jahren ins Fell einer alten Katze. sie adoptierte sie wohl als Kindersatz.Aber Mauersegler sind natürlich überhaupt kein Problem, weil sie nur robben und niemals auf Schulter oder sonstwo sitzen können. Diese hatte ich immer in einem Schuhkarton bis sie flugfähig waren.Viele GrüßeWolfgang
Re:Auswilderung Sperling
Vielen Dank für deine Schilderung Wolfgang.Einerseits klingt das eher danach, als würde er mir bleiben, andererseits konnte ich gerade beobachten, wie er am Netz seiner kleinen Voliere hing, das an eine Wildrose grenzt und ihm direkt gegenüber in einer Entfernung von nur 10 cm saß ein anderer offensichtlich junger Spatz, mit dem er sich aufgeregt beäugte. Ich habe mich so darüber gefreut. Eine Weile muß ich ihn allerdings noch in seiner Behausung lassen, bevor ich ihn freilassen kann, damit er sicher wieder zu einem zuverlässigen Futterplatz zurückfindet, solange er noch nicht völlig selbständig ist und Anschluß gefunden hat, sonst würde er wohl verhungern.Es bleibt spannend!
- Gänselieschen
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Re:Auswilderung Sperling
Da hast Du was Tolles geschafft - ich wusste auch nicht, dass junge Spatzen mit Insekten gefüttert werden - hätte sicher pflanzliche Nahrung probiert.Das mit dem Raus und Rein scheint mir für den Winterdas größte Problem - und extra eine Voliere gebaut - ich drücke Dir ganz doll die Daumen, dass es klappt und das Spätzchen spätestens im nächsten Jahr mit den anderen rumzetert.L.G.
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Re:Auswilderung Sperling
Oh - hier hat jemand genau mein Problem .... ich habe ebenso lange ein Spatzenmädchen hier, als ich es fand, sah es aus wie ein schlecht gerupftes Hühnchen, jetzt gehts ihr gut (ebenso ca. 5 Wochen hier), aber fliegen funktioniert irgendwie gar nicht!Flügelverletzung gibt es keine, doch der Vogel gewinnt max. 50 cm an Höhe, das Flugverhalten ähnelt einer schwerst überladenen Hummel.Wie tue ich weiter, was meint Ihr? So kann ich ja nichtmal im Garten Flugstunden abhalten, noch dazu, weil ich mich bemüht habe, den Vogel eben nicht handzahm zu machen.PS: Es ist nicht mein erster handaufgezogener Vogel, aber an Flugprobleme kann ich mich bislang nicht erinnern. Und: Ich würde das Tier natürlich auch gerne auswildern, eine Spatzenkolonie gibt es vor Ort.
- Gänselieschen
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Re:Auswilderung Sperling
Vielleicht ist er wirklich zu fett und kann deshalb schlecht fliegen? Nur mal so - man hat ja da kein Maß oder?L.G.
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Re:Auswilderung Sperling
Vielleicht ist er wirklich zu fett und kann deshalb schlecht fliegen? Nur mal so - man hat ja da kein Maß oder?L.G.

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Re:Auswilderung Sperling
Vielleicht gibt es ja auch bei Vögeln so eine Art Spätzünder. Da kannst Du wohl nur warten. Ich staune sowieso, dass die über's ganze Jahr noch Junge haben, müsste nicht eigentlich lange Schluss sein, damit die auch stark sind zum Winter?L.G:
Re:Auswilderung Sperling
aufgezogen nicht, weil ich immer Katzen habe/hatte, aber vor ein paar Jahren ist uns eine kleine Meise "zugelaufen", die vermutlich von Menschen aufgezogen (hatte eine verheilte Verletzung) und dann am Waldrand ausgesetzt wurde. Sie hat den Nachbarsjungen regelrecht verfolgt, weil sie wohl hungrig war. Er kam heulend bei mir an und hatte "eine Meise"Hat vieleicht jemand auch schon mal einen Vogel aufgezogen und mag mir von seiner Erfahrung berichten?



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(Erich Mühsam 1878-1934)
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Re:Auswilderung Sperling
Ja, das hätte ich auch gemeint - aber im Reitstall gibt es Futter genug und ebenso Nistmöglichkeiten, ich habe gelesen, dass sie bis zu 4 x (?!?) im Jahr brüten. Die Stallkatze sollte eigentlich die Spatzenpopulation im Zaum halten, doch wenn ich die Kleinen rette (ist heuer der 2. Spatz, Nr. 1 hats leider nicht geschafft), ist sie wirkungslos.Den Vogel zwecks Auswilderung wieder in den Stall retourbringen hat sich die Besitzerin klarerweise verbeten, das sehe ich auch vollkommen ein.Ich staune sowieso, dass die über's ganze Jahr noch Junge haben, müsste nicht eigentlich lange Schluss sein, damit die auch stark sind zum Winter?L.G:
- Gänselieschen
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Re:Auswilderung Sperling
Das verstehe wer will - was ist denn dabei, wenn Spatzen im Stall leben. Wir wissen doch inzwischen alle, dass Spatzen sogar zu den bedrohten Vögeln zählen, weil ihre Lebensräume rasend schnell vernichtet wurden in den Städten und Dörfern. Pferdehöfe, Bauernhöfe und so - das sind die Nischen, in denen diese Völkchen noch leben können. Katze zum Vögel reduzieren - hat man das schon gehört? Ich bin grad bissel geschockt.L.G.
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Re:Auswilderung Sperling
Gänselieschen, das ist leider ein eher neueres Thema, dass ganze Spatzenkolonien die Ställe heimsuchen. Sie sitzen dann in Scharen in den vollen Futterbarren, verschmutzen das Futter und hindern die Pferde am Fressen.So weit soll es halt nicht kommen ... PS: Herzlos ist man deswegen nicht, der erste Spatz heuer wurde mir von der Besitzerin zur Aufzucht gebracht ... und die Stallkatze(n) wurden gegen Mäuse und Ratten angeschafft, obwohl da auch nur mehr Giftperioden helfen. Wo Futter ist, da sind Schädlinge, ganz klar und normal.
Re:Auswilderung Sperling
Hallo Martina,das ist aber seltsam, denn was ich gelesen habe, lernen sie Fliegen im Gegensatz zur Futtererkennung völlig von alleine, wenn man ihnen genügend Raum bietet (deshalb habe ich meinen auch zuerst in der Küche aufgezogen und habe jetzt mit der Fehlprägung zu kämpfen)Was ich auch gelesen habe, war aber, dass es a.g. von Fehl.-bzw. Mangelernährung zur Unterentwicklung des Gefieders bzw. der Knochen und deshalb zur Flugschwäche kommen kann.Was fütterst du denn?Wie sieht das Gefieder aus?Hüpft er sonst munter und kräftig herum?Spätestens als ich meinem den in der Anfangsnot flugs ausgegrabenen Kompostwurm in den Rachen schob und der mir postwendend um die Ohren flog (er klebte tatsächlich dann an der Backe
), habe ich mich hinter die Kiste geklemmt und mußte lesen, dass die Küken der verschiedenen Vogelarten wie später erwachsen auch, ganz unterschiedliche Ernährungsbedürftnisse haben (eine sehr gute Seite diesbezüglich ist 'wildvogelhilfe.de)Der Sperling, der sich später überwiegend von Sämereien, Körnern und etwas Insekten ernährt, braucht als Küken vorwiegend tierisches Eiweiß in Form von Insekten, deshalb habe ich Fliegen gefangen (bei unseren Pferden ja kein Problem) und habe ihm gleichzeitig einen Papageienaufzuchtbrei mit der Spritze gegeben, da er alle benötigten weiteren Vitamine und Mineralstoffe enthält.Dann habe ich immer mehr gehackte Nüsse und Sämereien beigemischt, ihm auch Kolbenhirse angeboten, an der er nun begeistert den halben Tag hängt, von der ich ihn aber langsam wieder entwöhnen muß, denn davon werden sie wohl auf Dauer zu fett, ist wohl wie Chips für uns!Bei der Firma Blattner (gibt’s bestimmt auch woanders) habe ich ein spezielles Wildvogelfutter bestellt, nicht das was man als Winterfutter im Baumarkt erhält, sondern eine vielfältige Mischung aus Körnern und Wildsamen.Ganz schön viel Aufwand für so einen kleinen Pieps, aber es macht mir halt solche Freude!
