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Reisebericht Kalifornien (Gelesen 51233 mal)
Re:Reisebericht Kalifornien
In den Gebieten, in denen diese Bergmammutbäume vorkommen, spielen Feuer eine wichtige Rolle. Kleinere Feuer werden heute absichtlich gelegt - sogenannte "prescribed fires" -, um die Streu auf dem Boden kontrolliert abzubrennen und so zu verhindern, dass es zu größeren Bränden kommt, die bis in die Kronen springen und dann auch den Mammutbäumen gefährlich werden können.Der "Nebel" auf den folgenden Bildern ist tatsächlich der Rauch solcher "prescribed fires".
Re:Reisebericht Kalifornien
Beeindruckend!
Nur den General kann ich ohne Größenbezug nicht so richtig einordnen. Das muss man wohl live gesehen haben...



Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
Hier blüht alles drei Wochen später.
Re:Reisebericht Kalifornien
Man erahnt aber hoffentlich, dass das ein ziemlich großer Baum sein muss. Die typische Reaktion der meisten Menschen, wenn sie davorstehen, ist erst ein paar Worte des Erstaunens, dann unsicheres Gelächter, dann Schweigen.
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Re:Reisebericht Kalifornien
Ist ja auch klar, man kommt sich plötzlich vor wie "Hänschen im Blaubeerwald" oder wie "Alice im Wunderland". Schöne Fotostimmung. 

- Landpomeranze †
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Re:Reisebericht Kalifornien
Ich kenne einen Zimmermann, der große Bäume immer in Dachstühle oder Holzfassaden umrechnet 8)Wie funktioniert das mit den prescribed fires - graben sie zur Sicherheit eine Wasserschneise?Man erahnt aber hoffentlich, dass das ein ziemlich großer Baum sein muss. Die typische Reaktion der meisten Menschen, wenn sie davorstehen, ist erst ein paar Worte des Erstaunens, dann unsicheres Gelächter, dann Schweigen.
Re:Reisebericht Kalifornien
Ich weiß nicht, wieviel Holz "dein" Zimmermann für einen Dachstuhl braucht, aber: Die größte Eiche Europas soll die Ivenacker Ringeiche sein, die etwa 180 Festmeter Holzmasse hat. Der "General Sherman" entspricht dann von der Holzmenge des Stammes her mehr als 8 dieser Eichen.Das mit den prescribed fires ist etwas komplizierter: Es gab ja schon natürlicherweise Feuer durch Blitzschläge in diesen Waldgebieten, bevor die Siedler kamen. Die richteten wenig Schaden, weil sie nur die relativ dünne Streuauflage am Boden verbrannten, die vor allem aus Kiefer- und Tannennadeln und dünnen Zweigen sowie Zapfen bestand. Für die Bergmammutbäume sind solche Brände essentiell, da die Sämlinge nur auf mineralischen Böden und an solchen Stellen hochkommen, wo genug Licht um sie herum ist. Im Schatten ausgewachsener Bäume, und sei es nur der lichte Schatten von Kiefern, können sie sich nicht verjüngen.Fast alle etwas größeren Mammutbäume haben Brandnarben in der Rinde (ich werde dazu noch Bilder zeigen), sind aber gegenüber herkömmlichen Bränden mit ihrer dicken Borke feuerfest.Das gilt nicht, wenn das Feuer so stark ist, dass es die Kronen erreicht. Dann stirbt auch ein Mammutbaum den Flammentod. Von Natur aus kommt das nicht so oft vor.Seit die Gebiete Nationalparks sind bzw. die Wälder dort in der Sierra Nevada generell vor Bränden geschützt wurden, hat sich die Situation verändert. Man hat in bester Absicht - bloß keine Feuer! - eine Situation geschaffen, die zu großen Problemen führt. Seit man alle kleineren Feuer gleich gelöscht hat, hat sich über Jahrzehnte soviel trockene Streu angesammelt, dass jetzt bei jedem Blitzschlag in vielen Gebieten Großfeuer drohen. Deshalb sind die Parkverwaltungen schon vor Jahren dazu übergegangen, die ganze Streu von Hand zusammenzusammeln und an sicheren Stellen zu Haufen geschichtet abzubrennen. Die Asche wird dann wieder ausgebracht.An Stellen, an denen die Streuauflage noch oder wieder dünn genug ist, legt man bei günstigen Wetterbedingungen (wenig Wind, der noch dazu aus der richtigen Richtung weht) gezielt kleine Feuer. Die brennen oder besser gesagt qualmen dann einige Stunden oder Tage vor sich hin, immer nahe am Boden. Diese Feuer werden ständig überwacht, damit man ggf., wenn es doch mal schiefgeht, erstmal dafür sorgen kann, dass die Touristen aus der Gegend verschwinden.Schneisen werden da, soweit ich weiß, nicht gegraben. Das macht man aber z.T. in anderen Waldgebieten, wo zwischen den Waldstücken immer wieder große freigeschobene Schneisen ohne Gehölzbewuchs zu sehen sind.Dank dieser veränderten Sichtweise auf Brände als notwendige Bestandteile des dortgien Ökosystems gibt es nun auch wieder reichlich Naturverjüngung von Sequoiadendron, die in den Jahren davor immer weniger geworden war.
Re:Reisebericht Kalifornien
Boah Wahnsinnsbilder,Bristlecone. Ich habe in Kalifornien einmal neben der Wurzel eines solchen Riesen gestanden, als Zwerglein, wirklich.
( GG allerdings meinte, ich hätte nicht gegen den Baum lehnen sollen!
Wir liessen ihn dann einfach liegen
)





Re:Reisebericht Kalifornien
Also gut: Das offenbar unvermeidliche Gruppenbild mit Menschen im Bild!

Es muss erstmal im Gehirn "Klick" machen. Jetzt verstehe ich das erste Bild viel besser.Für mich bleibt das Foto des Stammfußes aber das entschieden eindrucksvollere.


Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
Hier blüht alles drei Wochen später.
Re:Reisebericht Kalifornien
Kehren wir vom King's Canyon/Sequoia National Park zurück in den Yosemite-Nationalpark. Auch dort gibt es drei der sogenannten groves (Haine) mit Bergmammutbäumen. Der größte dieser "Haine" mit den größten Mammutbäumen ist der Mariposa Grove am südwestlichen Ende des Nationalparks.Nicht weit vom Parkplatz, bequem zu erreichen und deshalb viel besucht, steht der der "Grizzly Giant", der größte Mammutbaum im Park. Er hat an der Basis knapp 30 m Umfang und in Brusthöhe nicht ganz 8 m Durchmesser. Sein Stammvolumen liegt bei etwa 960 m³, etwas mehr als die Hälfte des General Sherman.