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Eichenlaub (Gelesen 17680 mal)
- Mediterraneus
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Re:Eichenlaub
Jedenfalls kommt kein einziger Rhododendron auf einem Sack Rhodo-erde dahergeschwommen.diese Rhodoerde deckt mit Sicherheit auch nicht die Standortamplitude eines Hochgebirgsrhododendron ab.Wohl aber die eines gängigen und käuflich erwerbbaren Rhododendron. Und diese "normalen" Rhododendren gehen meist auf die Wildarten R. catawbiense und R. ponticum zurück, welche eben in Waldbereichen wachsen.Manche Leute sind halt offensichtlich auf werbewirksame und wirtschaftsankurbelnde Convenience-Produkte angewiesen und wissen nicht mehr, dass die Milch nicht von der Milka Kuh kommt und auch nicht im Supermarkt wächst. Und bei denen wächst der Rhodo halt nur in Rhodo-erde, die Tomaten in Tomatenerde etc.Im Prinzip ist des dem Rhodo Wurscht, in was er wächst. Hauptsache humos, feucht und der PH-Wert passt.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Eichenlaub
Nein, die überwiegende Mehrzahl de Gartenrhododendren werden eben entgegen ihres gewünschten, natürlichen Standortes, nämlich unter lichten Gehölzen ohne Wurzelkonkurrenz, gesetzt. Diese sind auch oft nur Saisonpflanzen, weil sie nach 2 Jahren kaum noch ein Blatt haben, und ihre Besitzer eben jedmögliche natürliche Bodenpflege durch Humuszufuhr/Laub wegen Reinlichkeitsfimmel nicht zulassen.Und nein, ein Universalrezept gibt es nicht....die überwiegende Mehrzahl der Gartenformen auch nicht, da Eichenwälder nicht zur beliebtesten Gartenbepflanzung zählen . Wie gut, daß es Foren gibt, in denen bedarfte Nutzer botanische Universalrezepte für die Kultivierung von Pflanzen verbreiten.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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- lerchenzorn
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Re:Eichenlaub
Und noch ein Senf zum Eichenlaub. Aus Mangel an Zeit, Lust und Einsicht kompostieren wir das Laub von zwei großen Stiel-Eichen seit Jahren auf dem einzigen großen Komposthaufen, auf den alles kommt (Staudenschnitt, Grasschnitt, reichlich Küchenabfälle, anderes Laub, das wir extra heranschaffen usw.). Im November/Dezember machen die Eichenblätter da etwa 50 % des Volumens aus, nur wenig verdichtet.Da ich nicht umsetze (aus denselben Mängeln wie oben), sondern mich von der Seite durch das Kompostflöz grabe, rutschen die jüngeren Massen nach und dabei ist alljährlich zu sehen, dass die knapp ein Meter hohe Schicht Eichen-Blätter auf 5 cm zu einer schwarzen, erdfeuchten, schilferig bröckelnden Masse geschrumpft ist. So kann ich sie schon auf Schattenbeete breittragen und auch in robustere Staudenpflanzungen streuen. Was noch liegen bleibt, wird ein wenig durchgearbeitet und rottet weiter.Im Bild die dunklere, blätternde Mittelschicht:
Ich habe noch nie gesehen, dass irgend welches Laub länger als 1 Jahr unzersetzt und im Ursprungsvolumen herumliegt. Was ich aber genieße, ist, einen Platz zu haben, an dem der ganze Haufen locker mal auf 3 bis 4 Kubikmeter wachsen darf, ohne dass er stört. Diese Größe scheint mir auch eine wichtige Voraussetzung für gute Kompostierung zu sein.
Re:Eichenlaub
sehr schön und genau beschrieben!

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— Robert M. Sapolsky
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Re:Eichenlaub
ach so, ja, tolles Bild außerdem! Ich liebe Komposterde!

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Re:Eichenlaub
so schaut mein Kompost auch aus :DFällt dir beim Kompostholen auch immer der gleiche schwerverrottbare Strunk von der obersten Schicht entgegen? Wie oft hab ich den immer wieder obendraufgeschmissen :-XIch dachte bisher, ich bin der einzige, mit sonem Fauleleutekompost, ohne Umsetzen, Sieben und son Kram 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Eichenlaub
Nö, ich mach das auch schon seit Jahren so.
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Re:Eichenlaub
Dito.
Re:Eichenlaub
Die überwiegende Mehrzahl der Gartenrhododendren wird jedenfalls nicht entsprechend ihres 'natürlichen' Standortes (die meisten hochgezüchteten Hybriden würden dort auch nicht lange überleben) erzeugt.Der Schock hält sich daher in Grenzen - wobei die kalktoleranten Inkarho-Hybriden sich deutlich besser verkaufen.Nein, die überwiegende Mehrzahl de Gartenrhododendren werden eben entgegen ihres gewünschten, natürlichen Standortes, nämlich unter lichten Gehölzen ohne Wurzelkonkurrenz, gesetzt.
Das habe ich bisher noch nie beobachtet - hier regional paßt der Boden grundsätzlich nicht und jeder kauft Rhodoerde zu. Ich kenne regional allerdings einige sehr alte und große Bestände, die jedes Jahr üppig blühen - ganz ohne Humuszufuhr/Laub. Ein gut angelegtes Moorbeet und Rhododünger reichen dazu vollkommen aus.Diese sind auch oft nur Saisonpflanzen, weil sie nach 2 Jahren kaum noch ein Blatt haben, und ihre Besitzer eben jedmögliche natürliche Bodenpflege durch Humuszufuhr/Laub wegen Reinlichkeitsfimmel nicht zulassen.
Ob das Eichenlaub im Garten meines Bekannten auch mittelfristig ausreicht, werde ich wohl die nächsten Jahre beobachten können - die Pflanzung auf reinem Eichenlaubhumus steht jetzt eine Saison und die Besitzer selbst sind nur vorsichtig optimistisch. Der Gießaufwand war im Sommer jedenfalls enorm - Rhodoerde scheint eine größere Speicherkapazität zu haben. Ich schau mir das mal an - und sehe vorerst keinen Grund, die hier gut funktionierende Rhodoanlage zu verändern. Das Risiko, daß meine uralten Riesen dadurch anfangen kümmerlich zu wachsen und blühen mag ich nicht eingehen. Wieso nimmst Du eigentlich an, daß unbedingt ein "Reinlichkeitsfimmel" zwingend die Ursache dafür ist, daß man Laub von den Beeten entfernt? Es ist ja auch nicht jeder, der das Laub nicht wegräumt, ein Messie.Wenn man das anfallende Laub im eigenen Garten sinnvoll verwerten kann, spricht nichts dagegen, es zu tun - im besonderen beim Spezialfall Eichenlaub - braucht man es nicht bzw. würde es der Bepflanzung sogar schaden, ist es keineswegs irgendwie verwerflich, es zu entfernen. Dadurch wird man weder zum besseren oder schlechteren Gärtner oder Menschen.Mediterraneus hat geschrieben:Und nein, ein Universalrezept gibt es nicht.
Re:Eichenlaub
Nö, ich mach das auch schon seit Jahren so.
ebenfalls.
Danilo hat geschrieben:Dito.

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Re:Eichenlaub
Ich mache es genau so mit unseren drei Walnussbäumen und habe damit auch keine Probleme. Habe auch einen sehr großen Kompostplatz und da wird einfach alles draufgepackt wie es kommt. Ich habe jedes Jahr reichlich reifen Kompost ohne viel Arbeit. Unzersetzte Teile werden immer im nächsten Haufen weiter kompostiert. Habe auch nirgends Wachstumsprobleme, wie immer beschrieben wird, wenn man Walnuss kompostiert.Und noch ein Senf zum Eichenlaub. Aus Mangel an Zeit, Lust und Einsicht kompostieren wir das Laub von zwei großen Stiel-Eichen seit Jahren auf dem einzigen großen Komposthaufen, auf den alles kommt...Ich habe noch nie gesehen, dass irgend welches Laub länger als 1 Jahr unzersetzt und im Ursprungsvolumen herumliegt. Was ich aber genieße, ist, einen Platz zu haben, an dem der ganze Haufen locker mal auf 3 bis 4 Kubikmeter wachsen darf, ohne dass er stört. Diese Größe scheint mir auch eine wichtige Voraussetzung für gute Kompostierung zu sein.
- lerchenzorn
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Re:Eichenlaub
Sonnenblume? Chinaschilf? Herbstastern?so schaut mein Kompost auch aus :DFällt dir beim Kompostholen auch immer der gleiche schwerverrottbare Strunk von der obersten Schicht entgegen? Wie oft hab ich den immer wieder obendraufgeschmissen...
