Zwetschgen im Sommer , ich dachte das betrifft nur Kirschen.Würde das heißen - nach der Ernte - das wäre dann eher zum Herbst hin - im Sommer würde man doch dann ggf. tragende Äste auslichten
Nicht schlecht, der Baum ist sowieso recht hoch, und geerntet haben im letzten Jahr die paar Pflaumen vermutlich Waschbären in zwei Nächten. Da lagen Äste und Blätter unten wie nach einem Frühjahrssturm. Ein trauriger Anblick, und angebissene Pflaumen.
Nachdem ich das hier las, war es mir dann auch klar - komisch, bei mir hatte sich das nur auf Kirschen gefestigt und irgendwas bei Pfirsich und Co, wenn man sieht, wo er angesetzt hat, und wo nicht.Mal einen Ast rausschneiden/oder sägen in der Krone, kann man sicher auch jetzt. Immer hüsch langsam und nie radikal - das ist etwas, was jedenfalls immer richtig ist.
Für einen wohlgesetzten Schnitt ist es von Vorteil, wenn man den Baum unbelaubt sehen kann (die Nachteile bei Steinobst wurden bereits genannt). Aber bei diesem Pflaumenbaum herrscht so ein starker Besenwuchs, dass das vielleicht sogar selber ein Nachteil ist. Äste, deren grösster Teil wegen dem Dichtwuchs keine Belichtung erhalten, werden auch wenig Laub und ausgetriebene Seitenknospen haben. Dann hat man einen guten Hinweis, was man verstärkt heraussägen kann. Schwierig ist das allemal, an den Sproßstellen kann man kaum arbeiten ohne Stummel zu hinterlassen.Grundsätzlich kann man auch bei Zwetschgen Erfolg haben, bei älteren Bäumen allerdings weniger. Ich habe mal erfolgreich einen verhunzten Jungbaum mit Astschäden wieder aufgebaut, ist aber viel Arbeit. Tricks, das Kallusgewebe zum stärkeren Wachstum anzuregen sind hilfreich. Lohnt sich bei interessanten Sorten und an Standorten, wo eine Neupflanzung Probleme hat. So wars bei mir, trockener Standort mit flachgründigem Boden, an dem ich Jungbäume nicht wässern kann, entsprechend viel wächst nicht an. Da ist es oft besser zu sanieren, was schon angewachsen ist anstatt Neues zu setzen.
Ich kann auch nur empfehlen, sich grundsätzlich mit dem Obstbaumschnitt zu beschäftigen. Das Thema ist zu komplex. Man muss verstehen, was man da macht und damit es sinnvol ist, muss auch jedes Jahr geschnitten werden. Am besten einen Schnittkurs belegen oder Videokurs anschauen (find ich besser als ein Buch, denn beim Video sieht man genau was, wie, warum geschnitten wird) Schau mal hier z.B.: http://www.youtube.com/watch?v=EJYxgEATUsY
Fürs erste geht es mit dieser Faustregel:Was nach unten wächst, kommt weg. Was nach oben wächst, kommt weg. Was nach innen wächst, kommt weg. Was nach außen wächst, kommt weg. Was sich kreuzt und reibt, kommt auch weg.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Nachdem, alles was nach oben, unten und innen, außen wächst, weggeschnitten ist, wird sich sicher nichts reiben was noch weggeschnitten werden könnte. Da sollte nur noch der Stamm stehen und der wächst nach oben. 8)Das meint Zwerggarten wohl.
Wenn man die Anweisung nicht ganz wörtlich nimmt schon. Sonst hat man einen Holzhaufen. Wenns nicht mehr ganz nach oben wächst ist es schon seitlich, oder? Innen oder außen alles muß weg.