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Gestalten durch Entfernen (Gelesen 35841 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:Gestalten durch Entfernen

pearl » Antwort #30 am:

BildWeg am WaldrandBildmit Weißer PestwurzBildSauerklee auf zwei EtagenBild
Sagenhaft! :D Speziell weil ich gerade The Wedding of Sir Gawain and Dame Ragnelle recherchiert habe. Die Story tauchte letzte Woche in einem bestimmten Zusammenhang auf.Die Bilder sehen sehr nach einem Schauplatz für eine geheimnisvolle Begegnung aus! ;) ;D
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Gartenplaner
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Re:Gestalten durch Entfernen

Gartenplaner » Antwort #31 am:

Das zweite Bild, Weg am Waldrand, ist einfach nur traumhaft!!! :o :D :D :D :D Wunderbar, wie du freilegst, "entwirrst", indem du ein Zuviel an Unterholz auslichtest und dadurch starke Strukturen der Natur klar für den Menschen sichtbar machst und behutsam die Natur "ergänztst" mit Pflanzen!Was die Vorher-Nachher-Fotos angeht - wenn man genau hinschaut, kann man den Unterschied sehen :D Allerdings ist es immer gut, aus gleicher Perspektive und zu gleicher Jahreszeit das "Nachher"-Foto zu machen - auch wenn es dann ein Winterfoto ist, sieht man so klarer, was sich verändert hat ;)
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maculatum
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Re:Gestalten durch Entfernen

maculatum » Antwort #32 am:

Gartenplaner: Das ging halt leider nicht, weil die "Entwirrungs"- Arbeiten erst jetzt abgeschlossen waren.Pearl: Geheiratet wurde in diesem Park schon viel, aber ob Sir Dingens und Dame Bummens darunter waren, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. ;) Jo: Ich habe ja selbst nicht die Geduld für Suchbilder... ;)
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Ulli L.

Re:Gestalten durch Entfernen

Ulli L. » Antwort #33 am:

Einfach wunderbar, mystisch, verwunschen......
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Re:Gestalten durch Entfernen

martina 2 » Antwort #34 am:

maculatum, hätte ich nicht #1 gelesen, wäre ich sicher gewesen, daß das im Waldviertel sein muß - Wald und Bodenvegetation erscheinen identisch, der Stein auf dem letzten Bild, die Heidelbeeren, das Mystische... :) Ich kann mich den vorangegangenen Begeisterungsrufen nur ganz unliterarisch und bewundernd anschließen :D
Schöne Grüße aus Wien!
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Jule69
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Re:Gestalten durch Entfernen

Jule69 » Antwort #35 am:

Ich will auch sofort Wald!!!!! Einfach genial und wunderschön anzusehen.... :o
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
troll13
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Re:Gestalten durch Entfernen

troll13 » Antwort #36 am:

Einfach wunderschön verwunschen. :D
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marygold
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Re:Gestalten durch Entfernen

marygold » Antwort #37 am:

Sehr schön, besonders der moosbewachsene Felsen mit dem Waldsauerklee.
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Re:Gestalten durch Entfernen

riesenweib » Antwort #38 am:

:) danke :-*
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
maculatum
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Re:Gestalten durch Entfernen

maculatum » Antwort #39 am:

Die Farne sind endlich voll ausgetrieben. Ob die Fläche zwischen den Steinen irgenwann komplett grün vom Sauerklee wird? Fast wünsche ich mir, sie wird es nicht...... obwohl eine gepflegte geschlossene Waldbodendecke schon auch etwas Tolles ist.Grün in Grün bietet immer noch Raum für Farbnuancen und Texturkontraste.... im Kleinen wie im Großen.Weiß-Gelb-Kombinationen fand ich früher hässlich. Das gibt sich langsam. :-)Die Waldmeisterblüte bildet den Höhepunkt der Waldbodenvegetation.Während der Arbeit der vergangenen Tage habe ich mir noch ein paar Gedanken dazu gemacht, was ich da eigentlich tue...Nochmal zum Verständnis: Der Witz an den hier gezeigten Teilbereichen liegt darin, nichts (Nichts!) hinzuzufügen. Keine Pflanzen, kein Substrat, keinen Dünger, kein Wasser. Die einzigen Maßnahmen bestehen im Ausreißen, Abschneiden und/oder Biomasse Abführen. Warum die Beschränkung? Neugier gepaart mit Respekt vor der Natur.Die Anmerkungen von Sarastro (#16 und #25) haben mich nachhaltig nachdenklich gemacht. Kann man diesen Ansatz eigentlich "Gartengestaltung" nennen? Wer gestaltet denn hier?Zunächst hat die Natur in Reaktion auf vergangene menschliche Eingriffe hier durch Sukzession "gestaltet". Der typische Waldboden sah zu Beginn meiner Arbeit etwa so aus:Weniger beschattete Bereiche zum Teil natürlich auch ganz anders.Dann kam ich mit meinen Pflegeeingriffen, die das Bild mehr oder weniger verändert haben. Kann man das schon "Gartengestaltung" nennen oder ist es reine Landschaftspflege? Sicher kann mir ein Außenstehender keine endgültigen Antworten geben, aber mich interessieren Eure Gedanken.
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Re:Gestalten durch Entfernen

Gartenplaner » Antwort #40 am:

Also meiner Meinung nach ist das definitiv Gestaltung - ob man jetzt Garten-, Wald- oder "Natur"-Gestaltung dazu sagen will, bleibt jedem selber überlassen.Landschaftspflege beinhaltet für mich eher naturschutz/pflegerische Maßnahmen, wie z.B. das Mähen von Magerwiesen, damit sie nicht verbuschen oder das Beweiden der Lüneburger Heide, damits Heide bleibt - mal so grob gesagt.Das hat zwar auch eine "ästhetische" Komponente, aber eher in zweiter Instanz durch das "schöne" Landschaftsbild, das durch diese Pflegeeingriffe erhalten bleibt.Du hast hier einen Wald, der vom Menschen schon einmal gestört wurde und dabei ist, diese Störung wieder völlig zu verwischen.Diese Störung hat aber auch neue Lebensräume auf dem eigentlich oft eher monotonen Waldboden geschaffen durch mehr Licht an manchen Stellen.Und du machst jetzt eine Selektion dessen, was deinem Empfinden nach hervorhebenswert ist, was gesehen werden sollte (übrigens nicht nur deinem Empfinden nach, sondern dem Empfinden von vielen hier im Forum :D )Du schaust auf die schon großartige Natur, die dir glücklicherweise zur Verfügung steht, und hebst heraus - erstmal für dich, aber dadurch natürlich auch für jeden menschlichen Betrachter - nicht für die Rehe, Eichhörnchen usw. ;D Und ein Auge dafür zu haben, was man jetzt entfernt, wo man was ausreisst oder auch eben gerade nicht eingreift ist auch eine Kunst, die nicht jedem gegeben ist.Und auch zu sehen, wo die zufällige Natur eine "gute Gestaltung" gemacht hat, sie zu wertschätzen, zu erhalten - hier zu zeigen - ist eine Form von Gestaltung.Ich sehe es nicht ganz so wie sarastro, der ja in #25 meinte, dass es überspitz nicht viel anderes als "Ausputzen eines verkommenen Gartens" wäre - so etwas ästhetisch gelungen zu schaffen, ist auch eine hohe Kunst, aber man arbeitet dann mit einer schon irgendwann einmal gestalteten Grundlage, die es, finde ich, einfacher macht, als wenn man mehr oder weniger Natur gestalten und nicht verunstalten möchte.Für mich klar Gestaltung ;)
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Re:Gestalten durch Entfernen

pearl » Antwort #41 am:

Nochmal zum Verständnis: Der Witz an den hier gezeigten Teilbereichen liegt darin, nichts (Nichts!) hinzuzufügen. Keine Pflanzen, kein Substrat, keinen Dünger, kein Wasser. Die einzigen Maßnahmen bestehen im Ausreißen, Abschneiden und/oder Biomasse Abführen. Warum die Beschränkung? Neugier gepaart mit Respekt vor der Natur.
es ist in meinen Augen ein wichtiges Experiment und wird eine sehr grundlegende Erfahrung sein. Wozu das dann führt, das weiß keiner. Das ist ja so spannend. Begrifflichkeiten sind zweitrangig, genauso wie Gestaltung in diesem Zusammenhang für den einen oder anderen nicht der richtige Ausdruck ist, hat die eine oder andere meinem Garten abgesprochen Garten zu sein. Auch die großflächigen Gestaltungen von Wolfgang Oehme werden von dem einen oder der anderen nicht als qualitätvolle Arbeiten angesehen, die ihren hohen Preis wert sind. Na und?Es ist unbedingt einem neuen Geist entsprechend, der nach weniger nach dem ganzen mehr, mehr, mehr, machen, machen, machen fragt. Das Ende der Erziehung heißt ein neues Buch. In Menschen nichts reinstopfen, sondern sehen was sich aus ihnen entfaltet. Die Natur nicht manipulieren, sondern ihr aufmerksam und zugewandt beobachtend zu folgen ist eine große Herausforderung und erfordert mehr Disziplin als den Formschnitt für einen ganzen Schlosspark zu besorgen. Demokratie und Humanismus sind auch in der Gartengestaltung und im Gartengeschmack einer Gesellschaft sichtbar.Die Bilder genieße ich übrigens sehr!
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cydora
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Re:Gestalten durch Entfernen

cydora » Antwort #42 am:

Wie Pearl schon schreibt, es ist einfach spannend und Klasse, was Du da machst. Wie man es nennt, ist auch für mich zweitrangig, da kann ich Dir nicht weiterhelfen. Aber auch ich genieße die Bilder :D
Liebe Grüße - Cydora
maculatum
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Re:Gestalten durch Entfernen

maculatum » Antwort #43 am:

Gesammelte Fotos aus dem Juli:Für mich der Star des Waldbodens: Stellaria nemorum hat dieses Jahr sieben(!) Wochen lang üppig geblüht. In direktem Sonnenlicht dagegen verwelken sie schnell. Hier mit verwilderten Geranium endressii und dank Wildverbiss blütenloser Silene dioica.Rest einer uralten Epimedium-Pflanzung.Neubesiedlung nach Baumfällung: Stellaria nemorum kommt von oben, Oxalis acetosella von unten. Wer wird sich durchsetzen?Stachys sylvatica wirkt mehr durch die Form als durch die Farbe.Übrigens: Hier gibt’s noch ein paar Juli-Bilder von eher klassisch gestalteten Flächen aus dem Park.
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Re:Gestalten durch Entfernen

maculatum » Antwort #44 am:

Wiesen sind zwar ein Thema für sich, da sie aber auch durch nichts als Entfernen entstanden sind, gehören sie für mich auch hierher. Ich liebe das rote Straußgras.Entlaufene Echinops sind zwar eine Bereicherung für diese Wiese am Steilhang, lassen sich dann aber extrem schlecht mähen.Die selbe Wiese an anderer Stelle mit der regionaltypischen schwarzen Flockenblume:Eine andere Wiese mit Hornklee:
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