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Sauerkirsche auf eigener Wurzel (Gelesen 36153 mal)
Moderator: cydorian
Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Ich habe mittlerweile von verschiedenen Untersuchungen gelesen, bei denen festgestellt wurde, daß Sauerkirschenbäume auf eigener Wurzel gesünder sind und bessere Früchte liefern, als Sauerkirschen, die z.B. auf F 12/1 veredelt sind.Hier fand man z.B., daß wurzelecht gezogene Sauerkirschen weniger anfällig für Monilia sind und auch weniger zum Verkahlen neigen:http://www.stmlf-design2.bayern.de/lwg/gartenbau/versuche/2001/Sauer-Pilz.pdfUnd hier (ganz unten auf der Seite) sieht man zumindest für die zwei untersuchten Sorten, daß die Früchte von wurzelechten Bäumen größer sind und mehr Zucker enthalten:http://www.weihenstephan.de/ob/forschung_bish_proj_2_2.htmlTrotzdem sind alle Sauerkirschenbäume, die ich bisher in Baumschulen gefunden habe veredelt. Warum? Und vor allem: wie klappt das mit der Bewurzlung? Kann man einfach Steckhölzer schneiden und wie Johannisbeeren im Herbst in den Gartenboden stecken, oder braucht es Behandlung mit Bewurzlungshormon und beheizte Vermehrungsbeete?Eine Baumschule schlug mir vor, den bestellten Baum doch einfach tiefer zu pflanzen, so daß die Veredlungsstelle unter der Erde liegt und die Edelsorte sich freimachen kann. Hm.Bevor übrigens jemand auf Abwege gerät: Bei Süßkirschen klappte das mit den eigenen Wurzeln wohl nicht gut. Die Bäume waren kränklich, die Blätter gelblich. (lt. Buch "Kirschen- und Zwetschenanbau" von Feucht/Vogel/Schimmelpfeng)Bei der Suche nach Informationen zur Schwäbischen Weinweichsel fand ich, daß diese zumindest früher wohl durch Wurzelausläufer vermehrt wurde. Würden vielleicht alle Sauerkirschen Wurzelausläufer bilden, wenn sie auf eigener Wurzel stünden?Hat jemand hier die 'Schwäbische Weinweichsel'? Im Netz fanden sich leider widersprüchliche Informationen: die einen bezeichneten Früchte und Saft als dunkel bis braunrot, bei den anderen wurden sie als hellrot beschrieben. Ich habe jetzt einen solchen Baum gepflanzt, dessen Früchte laut Baumschule 'hellrot' sein sollen. Auf dieser Seite aber (ganz unten!):http://www.imker-schwaben.de/dillingen/02-historisches/dlg5chr.htmwerden die Kirschen so beschrieben "Die vollreifen dunkelsaftigen und dunkelroten Früchte übertreffen an Geschmack alle anderen Sauerkirschensorten." Natürlich hätte ich gerne so einen Baum. :)Da es sich um eine alte Lokalsorte handelt, die oft auch durch Sämling vermehrt wurde, existieren wohl viele verschiedene Typen der Schwäbischen Weinweichsel. Wäre schon interessant, besonders aromatische davon zu versammeln.
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
dieversenden die schwäbische weinweichsel.ich kenne sie aber nicht.gruß
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
...und genau bei denen habe ich vor zwei Wochen meine Schwäbische Weinweichsel auch gekauft. 8)Aber bei denen wird sie als 'hellrot' beschrieben. Daher würde mich auch der dunkelrote (und angeblich unübertroffen aromatische) Typ interessieren.dieversenden die schwäbische weinweichsel.
- Zuccalmaglio
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Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Auf die Sortenbeschreibung von Baumschulen, hier hellrot, würde ich nach meiner Erfahrung nicht unbedingt vertrauen. Warte doch mal ab, was rauskommt.Die Weihenstephaner Ergebnisse zu "Safir" kann ich nicht ganz bestätigen. Nach 5 Jahren Standzeit lediglich in zwei Jahren jeweils ein Zweig von 15 cm Monilia befallen. Aber keinerlei Schrotschuss oder Sprühflecken. Unterlage "Maxma".Der Ertrag ist aber gegenüber Schattenmorellen gleichen Alters und Größe gering.Hinsichtlich Stecklingshözern bei Sauerkirschen habe ich keine Erfahrungen.
Tschöh mit ö
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Hallo!Ich habe letztes Jahr ein "Safir"-Bäumchen gekauft. Weil wir umziehen möchten, habe ich das Bäumchen in einem Topf gepflanzt. Schon in Sommer konnte ich ca. 1 Liter Kirschen ernten.Auf die Sortenbeschreibung von Baumschulen, hier hellrot, würde ich nach meiner Erfahrung nicht unbedingt vertrauen. Warte doch mal ab, was rauskommt.Die Weihenstephaner Ergebnisse zu "Safir" kann ich nicht ganz bestätigen. Nach 5 Jahren Standzeit lediglich in zwei Jahren jeweils ein Zweig von 15 cm Monilia befallen. Aber keinerlei Schrotschuss oder Sprühflecken. Unterlage "Maxma".Der Ertrag ist aber gegenüber Schattenmorellen gleichen Alters und Größe gering.Hinsichtlich Stecklingshözern bei Sauerkirschen habe ich keine Erfahrungen.

Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Ich habe noch nichts darüber gelesen, besitze aber seit einigen Jahren eine kernechte Sauerkirsche, auf eigener Wurzel.Ich habe mittlerweile von verschiedenen Untersuchungen gelesen, bei denen festgestellt wurde, daß Sauerkirschenbäume auf eigener Wurzel gesünder sind und bessere Früchte liefern, als Sauerkirschen, die z.B. auf F 12/1 veredelt sind.

Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Hallo,ich hab bei uns im Knick in 03 eine wilde Sauerkirsche gefunden und Stecklinge genommen. Es funktioniert recht gut. Diesen Sommer hat der eine das erste Mal geblüht und ich hab 4 Kirschen geerntet. Leider trägt der ursprüngliche Baum kleine und relativ wenige Früchte, aber sie schmecken. Ein Zufallskind eben.Der Verdacht, daß wurzelechte Kirschen robuster sein könnten als veredelte, ist mir auch schon gekommen, besonders nachdem ich den Beitrag über wurzelechte Rosen gelesen habe und nachdem meine Zierkirsche im Garten an Monilia eingegangen ist, während ihre wurzelechten Ableger sich bester Gesundheit erfreuen (toitoitoi). Zudem stehen hier auch recht viele wilde Kirschen (avium) in der Gegend, an denen mir noch keine Monilia aufgefallen ist, während die veredelten Kirschen nebenan immer mal vertrocknete Spitzen ausweisen.Schaun wir mal, wie es weitergeht.
73 Anja
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Wie und wann hast du es gemacht? Steckhölzer im Herbst in den Gartenboden gesteckt? Oder im Frühjahr (wann genau?)? Oder im Warmen, in Töpfen?ich hab bei uns im Knick in 03 eine wilde Sauerkirsche gefunden und Stecklinge genommen. Es funktioniert recht gut.
Deine Zierkirsche hatte wurzelechte Ableger? Wie das? Oder nur ihre Unterlage?Der Verdacht, daß wurzelechte Kirschen robuster sein könnten als veredelte, ist mir auch schon gekommen, besonders nachdem ich den Beitrag über wurzelechte Rosen gelesen habe und nachdem meine Zierkirsche im Garten an Monilia eingegangen ist, während ihre wurzelechten Ableger sich bester Gesundheit erfreuen (toitoitoi).
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Ich hab im Juni Stecklinge geschnitten und in 10er Container mit Aussaaterde gesteckt. Tüte drüber und auf der Terrasse etwas schattig gehalten. Der Sommer war aber auch entsprechend warm.Wie und wann hast du es gemacht? Steckhölzer im Herbst in den Gartenboden gesteckt? Oder im Frühjahr (wann genau?)? Oder im Warmen, in Töpfen?
Bei meiner Zierkirsche hab ich mehrere Äste abgemoost (und auch hier bereits drüber geschrieben). Es sind also definitiv Ableger vom oberen Teil.Deine Zierkirsche hatte wurzelechte Ableger? Wie das? Oder nur ihre Unterlage?

73 Anja
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
@Anja,wie lang hast du deine Stecklinge geschnitten? Sind diese bereits bewurzelt? Ich habe im Juli einige Stecklinge von meiner wurzelechten Sauerkirsche gemacht, weiß aber noch nicht ob sie bewurzelt sind.Kannst du den Vorgang mit dem Abmoosen bitte noch einmal genau erklären? Das würde ich auch gern mal ausprobieren.Ich hab im Juni Stecklinge geschnitten und in 10er Container mit Aussaaterde gesteckt. Tüte drüber und auf der Terrasse etwas schattig gehalten. Der Sommer war aber auch entsprechend warm.Bei meiner Zierkirsche hab ich mehrere Äste abgemoost (und auch hier bereits drüber geschrieben). Es sind also definitiv Ableger vom oberen Teil.
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Hallo Matthias, die Stecklinge hab ich im Juni 2003 geschnitten. Länge etwa 10cm, gesteckt in Aussaaterde und Tüte drüber. Ich glaube, nach 2-3 Monaten waren sie sicher bewurzelt, da Wachstum zu sehen war. Dies Jahr sind sogar schon 4 Kirschen geerntet worden.[@Anja,wie lang hast du deine Stecklinge geschnitten? Sind diese bereits bewurzelt? Ich habe im Juli einige Stecklinge von meiner wurzelechten Sauerkirsche gemacht, weiß aber noch nicht ob sie bewurzelt sind.
Im Frühling hab ich einen mindestens 2 cm breiten Ring der Rinde entfernt und nach neueren Informationen sollte man diesen Bereich 1-2 Tagen antrocknen lassen. Um die Stelle wird Spaghnummoos gelegt und durch eine Folie geschützt. Hier ein Link, denn Bilder bringen mehr als 1000 Worte:BilderBei und auf der Seite wird diese Technik öfter diskutiert, aber Bilder dazu sieht man nur, wenn man sich angemeldet hat.Kannst du den Vorgang mit dem Abmoosen bitte noch einmal genau erklären? Das würde ich auch gern mal ausprobieren.
73 Anja
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Hallo Anja,danke für die Info, ich werde im nächsten Jahr noch mal einen Versuch starten, und zeitiger stecken.Hallo Matthias, die Stecklinge hab ich im Juni 2003 geschnitten. Länge etwa 10cm, gesteckt in Aussaaterde und Tüte drüber. Ich glaube, nach 2-3 Monaten waren sie sicher bewurzelt, da Wachstum zu sehen war. Dies Jahr sind sogar schon 4 Kirschen geerntet worden.
Danke für den Link zu deinen Bildern, da versteht man sofort alles besser.Im Frühling hab ich einen mindestens 2 cm breiten Ring der Rinde entfernt und nach neueren Informationen sollte man diesen Bereich 1-2 Tagen antrocknen lassen. Um die Stelle wird Spaghnummoos gelegt und durch eine Folie geschützt. Hier ein Link, denn Bilder bringen mehr als 1000 Worte:

Mit Bonsai habe ich ansonsten nichts am Hut, aber um die Bilder zu sehen habe ich mich mal schnell in eurem Forum angemeldet. ;)Wo finde ich denn nun weiterführende Beiträge und Bilder zu diesem Thema?Bei und auf der Seite wird diese Technik öfter diskutiert, aber Bilder dazu sieht man nur, wenn man sich angemeldet hat.
Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Wie Immer über die Suchfunktion ;)http://www.bonsai-fachforum.de/search.p ... t=100Schau insbesondere auf die Beiträge im 'Best of Bonsai'.Wo finde ich denn nun weiterführende Beiträge und Bilder zu diesem Thema?
73 Anja
- Dicentra
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Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Aus aktuellem Anlass grabe ich den Thread mal aus...Meine Sauerkirsche 'Karneol' auf Prunus avium Unterlage, die ich vor drei Jahren gepflanzt hatte, hat dieses Jahr wegen massivem Monilia-Befall aufgegeben. Eigentlich wollte ich keinen Sauerkirschbaum mehr pflanzen, weil ein liebes Forumsmitglied meinte, "Sauerkirsche in Berlin kannste vergessen", aber nun kam mir eine wurzelechte sogenannte "Duo"-Sauerkirsche unter und ich hab sie kurzentschlossen mitgenommen (wir lieben Sauerkirschen). Die Stamm bildende Sorte ist 'Vowi', aufgepropft ist 'Morina', das Ganze scheint ein Viertelstamm zu sein. Nun würde es mich interessieren, wie groß wird eine wurzelechte Sauerkirsche? Das gefundenen Infos besagen, dass Wurzelechtheit das Wachstum begrenzen soll.Wie lange darf ein Sauerkirschbaum an einem Platz gestanden haben, bevor ich die Erde für einen neuen austauschen muss? Ist drei Jahre schon zu lange? Der Boden ist relativ schwer, schluffig-lehmig.Noch eine Frage: Muss ich mit Ausläufern rechnen? Und ein letztes: muss ich die Pflanzscheibe unbedingt freihalten? Platz ist bei mir kostbar... Ach ja, Ahnung habe ich von Obstbäumen eigentlich nicht
.LG Dicentra

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Re:Sauerkirsche auf eigener Wurzel
Bis jetzt hab ich angenommen das wurzelecht bedeutet, daß die Edelsorte auf der eigenen Wurzel sitzt und nicht gepfropft wurde. Man lernt nicht aus ;)Was wäre dann eine nicht wurzelechte?
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel