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Kompost lagern? (Gelesen 17148 mal)
Re:Kompost lagern?
was sagte denn das Bodenlabor über den Kaligehalt deines Gartenbodens?Wenn der auch hoch ist, könntest du vielleicht in den nächsten Jahren mit reiner Stickstoffdüngung arbeiten. Kompost dann nur den eigenen verwenden und nichts zusätzlich dazu holen. Hast du eine Idee wie das mit dem hohen P-Gehalt passiert ist? Habt ihr auch ein Stahlwerk um die Ecke?
gardener first
Re:Kompost lagern?
Wenn ich also 75 l Kompost pro qm brauche, sind das bei einer zu versorgenden Gesamtfläche von 250 qm – wenn ich richtig gerechnet habe - 18,75 cbm. Da ich vorhatte, mit der Hälfte auszukommen, ist die Phosphor und Kali Versorgung nur für 10 Jahre gedeckt.
Bezüglich der anderen Werte versuche ich mal, mich mit den mir vorliegenden Tabellen zu beschäftigen.Vielen Dank jedenfalls, Floris! 


LG Janis
Re:Kompost lagern?
Der Kali-Gehalt meines Bodens liegt bei 11, somit bin ich, wenn ich mir die Soll-Werte (11-20) anschaue, im unteren Bereich.Zu der anderen Frage melde ich mich nachher nochmal.
LG Janis
Re:Kompost lagern?
Nun zur Beantwortung deiner weiteren Frage.Zunächst noch zum eigenen Kompost: den habe ich selbstverständlich, und teilweise lagert er dort unangetastet seit 9 Jahren, ist also zumindest im unteren Bereich direkt verfügbar und von sehr guter Qualität (ich hab mal ein bisschen gebuddelt). ABER: wenn ich den Kompost durch einen Gartenhelfer umsetzen und soweit notwendig sieben lasse, kostet mich das weitaus mehr als wenn ich Kompost anfahren lasse. Aber eine Option wäre es schon.Zu der Frage, wie es zu dem hohen P-Gehalt kommen konnte, muss ich etwas weiter ausholen, versuche aber, mich kurz zu fassen.Die Bodenproben wurden dem Randbereich eines für die norddeutsche Landschaft typischen Walls entnommen. Auf dem Wall wachsen Eichen, Birken, Holunder, div. andere Laubbäume, Thuja, Wildflieder, Wildrosen (so hoch wie die Eichen ) etc. etc., übrigens auch massenweise Brennesseln. Die grossen Bäume gehen mit ihrer Krone aber nicht bis zum Randbereich des Walls, also nehme ich an, dass sie mit ihren Wurzeln auch nicht so weit reichen.Was im Wall alles verbuddelt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, ich habe aber munkeln hören, dass da wohl ein ganzes Haus vergraben wurde, von Glas und Abfall ganz zu schweigen.Jedenfalls hatte ich die Idee, entlang des Walls 25 (!) Rambler und Kletterrosen zu pflanzen. In den Pflanzlöchern wurden auf 60 cm Tiefe die Erde gegen Mutterboden (der von einem Bauern kam) ausgetauscht, da der Boden auch mit viel Split vom benachbarten Weg (vom Vorbesitzer angelegt) durchmischt war.Die Rosen waren nach 3 Jahren in einem Zustand, dass es einem in der Seele weh tat, von den dazwischen gepflanzten ebenfalls 25 Astern, zu denen mir ein Gärtner geraten hatte, waren noch 6 am Leben. Inzwischen sind alle Rosen umgepflanzt.Um zu wissen, ob der Boden dort so schlecht ist, habe ich die Bodenprobe in Auftrag gegeben. Ich kann nicht ausschliessen, dass wir bei Entnahme der Proben auch viel von dem angelieferten Mutterboden erwischt haben.Letztlich kann ich nicht beantworten, ob die geschilderten Umstände zu dem hohen P-Gehalt beigetragen haben.Ich werde aber doch mal irgendwo mitten im Garten eine Bodenprobe entnehmen und untersuchen lassen, denn ich könnte mir vorstellen, dass die im Randbereich des Walls entnommene Bodenprobe atypisch ist.
LG Janis
Re:Kompost lagern?
Ich habe gerade folgendes in eine ganz alten Beitrag gelesen:
Ich glaube zwar kaum, dass man hier auf mittelalterliche Wüstungen stösst, aber vielleicht doch ein Hinweis auf die vor Jahrzehnten verbuddelten Häuser?Phosphor ist ein langanhaltender Hinweis auf menschliche Nutzung.Beispielsweise können mittelalterliche (und oft auch noch ältere) Wüstungen, von denen ansonsten keine Spur mehr vorhanden ist, durch erhöhten Phosphorgehalt im Boden lokalisiert werden.
LG Janis
Re:Kompost lagern?
Es ist wohl eher ein Hinweis darauf, dass einer der Vorbesitzer großzügig mit Thomasmehl gedüngt hat. Das war früher durchaus üblich.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Kompost lagern?
Ich habe auch deutlich erhöhte Phosphorwerte und einen PH-Wert von über 7 dank meiner Kleingartenvorgänger. Ich dünge deshalb mit Ammoniumsulfat (Stickstoff, säuernd) und Rasenschnitt (als organischer Dünger für die Bodenorganismen, nur vom Mineraldünger können die ja nicht leben). Kompost nur ganz wenig, bei mir fällt auch nicht sehr viel an, da ich mein Gemüse ja selbst esse.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Kompost lagern?
Staudo, der direkte Vorbesitzer hatte ganz offensichtlich wenig Interesse an der Anlage eines Gartens, und in weiterer Vergangenheit wurde das Grundstück als Kuhweide genutzt. Dass die Kühe den absoluten Randbereich am Wall als Toilette benutzt haben, kommt mir auch seltsam vor, und wären die Hinterlassenschaften nicht nach 15 oder mehr Jahren ausgewaschen? Die Sache bleibt also mysteriös.Wie schon geschrieben, ich lasse noch eine weitere Bodenprobe von anderen Standorten untersuchen, mal sehen, was dabei herauskommt….Frida, die 2. Bodenuntersuchung warte ich erst mal ab, bevor ich mir weitere Gedanken mache.Danke aber für deine Infos.
LG Janis
Re:Kompost lagern?
Vielleicht hat der Vorbesitzer die Hinterlassenschaften der Kühe, wo sie ihn gestört haben, zusammengefegt und dort auf den Haufen geschmissen?Möglicherweise hat er auch die "Verdauungsreste" von Hunden dort deponiert?Manche Leute, die in Häusern mit Auffanggruben lebten, haben Entsorgungskosten gespart und ihre Grube immer mal abgepumpt. Das Zeug mußten sie auch irgendwo lassen.... Dass die Kühe den absoluten Randbereich am Wall als Toilette benutzt haben, kommt mir auch seltsam vor ...

Re:Kompost lagern?
... tut mir leid, das zu sagen: Leute, die einen Komposthaufen als Müllhaufen angesehen haben, können noch ganz andere Materialien dort verklappt haben.
Re:Kompost lagern?
Ich habe mal einen "Eingeborenen" gefragt:überwiegend wurden in früheren Zeiten die entsprechenden menschlichen Abfälle auf den Feldern verteilt.Guten Appetit! 

LG Janis
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Re:Kompost lagern?
Also ich würde Laborwerte immer kritisch sehen, erstens wegen Fehlermöglichkeit bei der Probennahme (darauf wurde ja schon angespielt).Zweitens aber arbeiten Labors kommerziell und liefern Werte, Zahlen - dafür werden sie bezahlt. Kaum einer macht sich die Mühe die gleiche (homogenisierte) Probe von einem zweiten Labor gegenchecken zu lassen. Wahrscheinlich käme dann in 50% der Fälle heraus, dass mindestens eines der Labors danebenliegt.Entscheidender als alle Werte scheint mir die Praxis zu sein. Janis, wenn du schreibst "Die Rosen waren nach 3 Jahren in einem Zustand, dass es einem in der Seele weh tat..." - dann wäre in der Tat interessant zu wissen warum das so ist.Das muss nicht unbedingt an den Nährstoffen liegen, es kann auch an der Rosensorte, an Lichtmangel, Staunässe, etc. liegen. Ein Rosenkenner, der einen Blick auf die sterbenden Rosen wirft, könnte dir wahrscheinlich besser als alle Labors der Welt sagen, was nicht gestimmt hat.Grundsätzlich wachsen eine Menge Pflanzen hervorragend in reinem altem Kompost, darum versteh ich den Wirbel wegen "1mm Kompost auftragen" oder "10 cm Kompost auftragen" nicht.Die Tatsache, dass dort viele Brennnesseln wachsen, spricht für einen Boden, der stark zehrende Pflanzen bestens versorgt.
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
Audiatur et altera pars!
Re:Kompost lagern?
Hier doch mal 2 Fotos aus dem Sommer 2009, im Herbst 2009 wurden die Rosen hinten an den Fuß des Walls, vor den Zaun (wo man die schräg stehenden Pfähle sieht), auf 30 m Länge gesetzt. 
Nach der Pflanzung hat ein Staudengärtner die Rosen gesehen, fand das Projekt gut und empfahl die zusätzliche Zwischenpflanzung von Astern.Nach 3 Jahren begutachtete ein zweiter Gärtner (Garten-und Landschaftsbau) die sterbenden Rosen und meinte, an diesem Standort könnten wegen zu viel Trockenheit und zu wenig Licht unmöglich Rosen gedeihen, es sei kein Wunder, dass sie weder wachsen noch blühen würden.Stattdessen riet er zu Stauden, wie Cimicifuga, Aruncus, Astilben, Filipendula, Rodgersia. Zur Sortenwahl der Rosen: im mehr halbschattigen Bereich habe ich dunkelblütige Rosen wie Chevy Chase, Himmelsauge, Surpassing Beauty gepflanzt, die hellen Rosen wie Rose helenae, Snow Goose, Frau Eva Schubert kamen alle in den sonnigen Bereich.Staunässe kann ich komplett ausschliessen.
LG Janis
Re:Kompost lagern?
Hallo Janis,bei käuflicher Blumen- bzw. Pflanzerde liegt der N-Gehalt allgemein so um 200mg/l.Das soll aber nur für die ersten Wochen reichen.Nun gibt dein Kompostwerk nur den Nitratgehalt an ( es gibt auch andere N-Verbindungen ) unddas "FM" weiß ich auch nicht zu deuten, aber der Stickstoffgehalt ist sehr gering.Allgemein hat Kompost fast immer einen relativ niedrigen N-Gehalt.Daher die Hornspäne-Düngeempfehlung in Verbindung mit einer minimalen Kompostgabe.Der Rat auch Rindenmulch zu benutzen deutet auf einen leichten Kalimangel hin. Rindenmulch (für diesen Anwendungsfall ca. 3cm ) sorgt nicht nur für eine bessere Bodengare, sondern bringt auch Kali mit. ( verbraucht langfristig allerdings auch etwas Stickstoff )Ausschlaggebend für die sehr kleine Kompostgabenempfehlung ist sicher die schon mehr als ausreichende Phosphorversorgung des Bodens.Woher die stammt, sollte dir gleich sein. Manche Bodenarten legen den Phosphor fest, d.h. er geht nur noch schwer in Lösung und reichert sich mit jeder Düngung weiter an. Du solltest also jeden weiteren Phosphoreintrag, soweit möglich, vermeiden.Selbst die Qualität von Kompost, auch dem eigenen, zu beurteilen, halte ich für unmöglich.Kompost ist nur der Begriff für verrottete Grünabfälle, ganz gleich welche Zusammensetzung, wie viel Erdanteil, wie alt und ob dem Regen ausgesetzt oder nicht.Gleichwohl arbeiten viele von uns erfolgreich mit Kompost und haben die Erfahrung mit dem einen oder anderen Dünger notfalls aufzubessern.Warum deine Rosen nicht wachsen wollen, kann man hier nicht beurteilen.Art und Zustand des Bodens, Feuchte, Licht, alles spielt eine Rolle.Frage einen guten Gärtner oder besser einen erfahrenen Rosenfreund.Klaus-PeterIch habe grad mal nachgeschaut: der Kompost des Kompostwerks hat einen Nitratgehalt (NO3-N) von 132 mg/l FM.Ist das viel?
The proof of the pudding is in the eating.