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Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren (Gelesen 28977 mal)
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
Die verwendeten Pflanzen waren ja nicht per se "schlecht"
Ihre massenhafte, irgendwann dann nur noch abziehbildartige Verwendung, aber mehr noch ihre fehlerhafte Verwendung auf unpassenden Standorten und die Folgen daraus - die Pflanzen sahen schlecht aus, waren kränklich oder erfüllten den beabsichtigten Zweck nicht - hat dieses Negativbild gebildet.

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
"Falsch" verwendete Pflanzen, wenn man sich an der Theorie der Lebensbereiche orientiert, gibt es heute noch massenhaft.Und die Kieswüsten, die aktuell so in Mode sind, halte ich auch für "Abziehbilder", die sich in einigen Jahren erledigt haben werden, wenn der Kies bzw. Schotter völlig vermoost bzw. verunkrautet ist und die ach so "hippen" Bonsais so verwachsen sind, das auch durch einen Schnitt von einem Profi nichts mehr zu retten ist. 

Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
Ja, klar - das werden die "furchtbaren 90er und 00er-Gärten" sein


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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
für den Schattengarten empfehle ich Ehmke. Franz Ehmke, Schatten im Garten. Ebenfalls in einer guten Gartentradition. Dann gibt es Gisela Zinkernagel, Der harmonische Garten, die auch keine Berührungsängste mit fremdländischen Gehölzen hat und absolut gelungene Pflanzekombinationen zeigt. Beide Bücher sind ein großer Gewinn im Bereich gärtnerischer Handwerkskunst.Den Plomin solltest du doch energisch nachfragen. Ich kann mal schauen, was so für Pflanzbeispiele in der Richtung drinstehen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
am Bücherregal sind mir noch Alan Bloom, Roy Lancaster und John Brooks in die Hände gefallen. Alan Bloom hat die Inselbeete für gemischte Pflanzungen in England entwickelt, eine Fortführung der Ideen, die Schon Graf Tarouca hatte.Roy Lancaster hat Pflanzen für die Gärten auf Exkursionen gesammelt undJohn Brooks den Cottage-Garten, den Landhausgarten und den Naturgarten zusammengebracht. Alan Bloom, Stauden, Pracht der Gärten von 1976, hier noch mal mit Bild vom cover.Roy Lancaster Vicomte de Noailles, Blumen und Pflanzen in Gärten am Mittelmeer, 1977 John Brookes und Gisela Zinkernagel Der schönste Garten. Den eigenen Garten richtig planen und gestalten, 1979
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— Robert M. Sapolsky
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
der Plomin. Karl Plomin, Der vollendete Garten, 1975.Auf Seite 103 eine schöne Zeichnung eines Gartenentwurfs mit dem Titel:Lärchen und Zaubernuss - Japanazaleen und WaldmeisterLarix deciduaLarix kaempferiLarix leptolepisPseudolarix amabilisHamamelis japonicaHamamelis var. zuccarininanaHamamelis mollisRhodeodendron x praecoxRhododendron yunnanenseRhododendron vaseyi Japanische Azallen (Gruppe der Vuykiana-, Arendsii-, Kurume-, Amoena- und Mucronatu-Gruppe)Euonymus alatusCorydalis cavaCorydalis solidaAnemone nemorosaTiarella cordifoliaPrimula denticulataDeschapsia cespitosaGalium odoratumAquilegia chrysanthaAquilegia caeruleaDryopteris borreriDryopteris goldianaOnoclea sensibilisPolypodium vulgareCampanula persicifolia 'Grandiflora Coerulea'Campanula persicifolia 'Grandiflora Alba'Astilbe thunbergii 'Van der Wielen'Cimicifuga dahuricaCimicifuga cordifoliaCimicifuga simplex 'Armleuchter'Aconitum x arendsiiScilla hispanica 'Blue Ribbon'Scilla hispanica 'Excelsior'
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
Der Text dazu ist auch bemerkenswert."Ein ganz lichter Lärchenhain, in dem die Einzelbäume so weit auseinander stehen, dass ihre Zweige sich auf den Boden legen können, ist eine Traumlandschaft. ... immer an ein Aquarell denken ... Hamamelis japonica ... sehen [ihre Blüten] nicht aus, als stammten sie aus Merlins unterirdischer Werkstatt? ... "So, Troll, jetzt aber mal schnell den Plomin bestellt, damit die Mühe sich für mich gelohnt hat!


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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
So sehe ich das auch. Die Pflanzvorschläge der einschlägigen Literatur damaliger Zeit war nicht schlechter als diejenige heutzutage. Das Thema Kiesgärten wird sich schnell als ad absurdum erweisen, wenn man meint, dies wäre pflegeleicht.Die verwendeten Pflanzen waren ja nicht per se "schlecht"Ihre massenhafte, irgendwann dann nur noch abziehbildartige Verwendung, aber mehr noch ihre fehlerhafte Verwendung auf unpassenden Standorten und die Folgen daraus - die Pflanzen sahen schlecht aus, waren kränklich oder erfüllten den beabsichtigten Zweck nicht - hat dieses Negativbild gebildet.
Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
Die Pflanzenliste hört sich spannend an, auch wenn heute kaum jemand Lärchen in den Garten pflanzen würde.Der Plomin ist schon seit dem 4. Okt. bestellt, wurde nur immer noch nicht geliefert. :(Hab meinen nun eigenen Bücherschrank durchstöbert und bin dabei auf Berg/Heft: Rhododendron und immergrüne Laubgehölze" (Ulmer; Erstauflage 1969) gestoßen. In dem Kapitel über Begleitpflanzen werden zwar Stauden, Gräser und Farne erwähnt, die ich auch zur Benachbarung verwenden würde. Die in Bepflanzungsplänen dargestellten Verwendungsbeispiele lassen hier jedoch eher das Ideal eines "aufgeräumten" und nahezu "statischen" Gartens vermuten.Andererseits muss Hans Dieter Warda auch ein Kind dieser Zeit sein bzw. seine Wurzeln in dieser Zeit haben. Seine Verwendungsempfehlungen zu vielen Koniferen im "Großen Buch der Garten- und Landschaftsgehölze" lassen wesentlich "buntere" und lebendigere Gartenvorstellungen erkennen. Man sollte einmal wieder ins Arboretum Ellerhoop-Thiensen fahren und schauen, was dort noch aus den Anfangszeiten in den 80er Jahren erhalten ist.der Plomin. Karl Plomin, Der vollendete Garten, 1975.Auf Seite 103 eine schöne Zeichnung eines Gartenentwurfs mit dem Titel:Lärchen und Zaubernuss - Japanazaleen und WaldmeisterLarix deciduaLarix kaempferiLarix leptolepisPseudolarix amabilisHamamelis japonicaHamamelis var. zuccarininanaHamamelis mollisRhodeodendron x praecoxRhododendron yunnanenseRhododendron vaseyi Japanische Azallen (Gruppe der Vuykiana-, Arendsii-, Kurume-, Amoena- und Mucronatu-Gruppe)Euonymus alatusCorydalis cavaCorydalis solidaAnemone nemorosaTiarella cordifoliaPrimula denticulataDeschapsia cespitosaGalium odoratumAquilegia chrysanthaAquilegia caeruleaDryopteris borreriDryopteris goldianaOnoclea sensibilisPolypodium vulgareCampanula persicifolia 'Grandiflora Coerulea'Campanula persicifolia 'Grandiflora Alba'Astilbe thunbergii 'Van der Wielen'Cimicifuga dahuricaCimicifuga cordifoliaCimicifuga simplex 'Armleuchter'Aconitum x arendsiiScilla hispanica 'Blue Ribbon'Scilla hispanica 'Excelsior'
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
Ich hab im Garten meiner Eltern (also der, in dem im gärtnere) nach und nach 18 (falsche) serbische Fichten umgemacht und ausgegraben.Eine totale Trendpflanze der 80er Jahre 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
Das hat hier 'Kyrill' im Nachbargarten erledigt; ein gutes Dutzend ca. 30 Jahre alte Bäume wurden entwurzelt und sind teilweise auf unser Grundstück gestürzt. Der Nachbar hatte die Bäume auch schon geerbt und wusste gar nicht, wie schön sein Garten im Sonnenlicht aussieht.
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
und die Wurzeln erst. So hoch wie der Baum, so weit die Wurzeln direkt unter der Oberfläche :PUnter diesen Bäumen hat sich eine Unterpflanzung erübrigt, die Gartengestaltung war damals einfacher.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
Ich denke, in den 60ern war es noch ein Zeichen von totalem Luxus, wenn man am Haus ein Stückchen Land hatte, das man zum puren Vergnügen mit Zierpflanzenbestücken konnte. Die Zeit der Nahrungsmittelknappheit war denen, die damals erwachsene Häuselbauer waren, wohl noch allzugut im Gedächtnis. Ich kenne Gärten aus dieser Zeit mit bunten Staudenrabatten, dazwischen Zuckerhutfichten, Rasen, aber auch viel Obstbäume und immer zumindest ein Eck für Gemüse. Die Blüten mussten für meinen Vater vor allem groß und gerne duftend sein, er steht auf Rosen wie Gloria Dei u.ä., auch weil er die als Beute für die Vase nach oben schleppen konnte. Dass die Dinger großteils scheußlich aussehen, hat er inzwischen mit vielen Zusatz-Pflanzen ganz gut kompensiert. Aber grell und bunt soll es noch immer sein. Auch die leuchtend bunten Polsterstauden als Rabatte finde ich 70er Jahre mäßig (Blaukissen, Alyssum, Gänsekresse, Polsterphlox...). Aber auch sehr fröhlich und wo es passt durchaus ok.
Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren
Ich stamme aus einem ländlichen Arbeiterhaushalt, in dem Selbstversorgung aus dem Garten und Kleintierhaltung das geringe Einkommen der Eltern aufgebessern musste.Trotzdem haben sie es geschafft, in den 60er Jahren ein eigenes Siedlungshäuschen zu errichten. Auch wenn der Nutzgarten bis in die frühen 80er Jahre mehr als die Hälfte des Grundstücks einnahm, hat sich meine Mutter es nicht nehmen lassen im Vorgarten und rund ums Haus Staudenbeete anzulegen. Einige dieser Pflanzen existieren immer noch in meinem Garten.Gartenleidenschaft hat es meiner Meinung nach auch damals in breiten Bevölkerungsschichten schon gegeben. Nur hatte die Gartengestaltung meiner Mutter oder garteninteressierten Nachbarinnen sicher kein direktes Vorbild in konkreten gartenarchtitektonischen Konzepten, sondern erfolgte intuitiv oder orientierte sich an Vorbildern aus der näheren Umgebung. "Mein schöner Garten" meine ich erst Ende der 70er Jahre bei uns im Haushalt gesehen haben.Heute habe ich den von Pearl empfohlenen "Plomin" mit der Post erhalten. Dank einer verlängerten Mittagspause konnte ich schon ein wenig stöbern. Obwohl einige Pflanzenempfehlungen (Zitat: "Delphinium, Rose 'Schneewittchen' und die dunkelrote 'Lilli Marleen" verbinden sich zu einem reinen, starken Dreiklang") schon etwas zum Schmunzeln bringen, ist bereits erkennbar, dass es auch in den 70ern abseits von avantgardistischen Ansätzen wie "Land-Art" eine "handwerklich fundierte" Gartenarchitektur gab.Wenn ich mir das Register der behandelten Pflanzen anschaue, finde ich erstaunlich viele Geophyten, Stauden, Gräser und Farne, mit denen wir in unseren Gärten auch noch gerne arbeiten. Aber ich finde auch Gehölze wie Koniferen, Birken, Ginster oder Rhododendron, nach denen man in den "modernen" Konzepten a la "New German Style" vergeblich suchen wird.Also vielleicht genau das, was ich gesucht habe?Danke Pearl für diesen Tipp.

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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren




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