Ich habe gelesen, daß Spatzen da, wo es sie noch gibt, immer noch zahlreich sind, daß es aber mehr und mehr Gegenden gibt, wo sie ganz fehlen. Nutztierhaltung ist tatsächlich ein Kriterium. Was ihnen auch zu schaffen macht, sind sanierte Häuser, an/in denen sie keine Nisplätze mehr finden.Warum der Spatz auf der Vorwarnliste steht, erschließt sich mir aus meinem persönlichen Eindruck heraus übrigens nicht. Ich bin allerdings auch fast nur in Gärten unterwegs, in denen auch Nutztiere gefüttert werden (Hühner, Rinder, Pferde etc.)
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Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen (Gelesen 23579 mal)
Moderator: partisanengärtner
Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen. - Juvenal
*will Spatenpaulchen und Waldschrat zurück*
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Hier in Stuttgart haben Spatzen Seltenheitswert. Ich freue mich immer richtig, wenn ich mal ein paar sehe.
- Knusperhäuschen
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Hochtaunus, Hessen
Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Bei uns in der alten Heimat Münsterland hatten wir mitten im Dorf immer Spatzen, sie haben unter den Dachschindeln genistet und herumgezwitschert und oft landeten auch arme, kleine Abstürzlinge unten auf dem Gehweg. Im Sommer lag aber auch immer Korn in den Gossen von den Transportern der Bauern, die zur Mühle fuhren, das war eigentlich noch bis in die 80er, 90er Jahre so, der gegenüberliegende Bauernhof war Anfang der 70er abgebrannt. Irgendwann wurden es immer weniger Spatzen, wir haben am Haus nichts verändert, Nistmöglichkeiten hätte es gegeben, aber das Geschtilpe wurde weniger.Hier jetzt im Taunus kann ich beobachten, dass es bei uns, die Dorfstraße raus, etwa 500m vom Dorfkern entfernt, wirklich so gut, wie keine Spatzen gibt, höchstens mal im Winter zwei verirrte Feldsperlinge. Bei unseren Freunden im Ortskern, 500m weiter gibt es noch welche, aber ich glaube, ihnen werden überall die Nistgelegenheiten genommen, weil ja nun fast alle Häuser irgendwie von außen wärmeisoliert werden, Vögel, die da herumpicken, werden durch irgendwelche Konstruktionen ferngehalten, oder es gibt schlicht gar keine Löcher mehr. Schwalbennester werden genauso entfernt. Die Galerien der Nester entlang der Dachkanten verschwinden einfach. Zu Fressen gibts ja für Spatzen auch kaum mehr was, zumindest nicht auf der Straße, Getreide gibt es hier nicht mehr, obwohl wir ein Dorf sind, gibt es auch keinen landwirtschaftlichen Betrieb mehr.Ich freue mich auch über jeden Spatz, den ich sehe, denn seit 2005 hab ich hier höchstens 2 mal Hausspatzen im Garten gesehen, wenn ich mich recht erinnere.
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Die sind bei uns im Moment auch ganz aufgeregt. Es geht ja um Beziehungen, Nistplätze, usw. Auch bei uns haben ein Trupp Feldsperlinge, 4 Türkentauben und einige Amseln das Hühnerfutter entdeckt. Eine Nebelkrähe wollte auch an den Futtertrog, aber das war unseren Hühnern dann doch zu dreist. Die wurde weggejagt. Ansonsten füttere ich jetzt nicht mehr. Bei uns gibt es viele Insekten und unsere Katzen sehen nicht mehr ein warum die Hecke tabu sein soll. Dort wächst alles zu und man kann die Katzen nicht mehr sehen. Zu gefährlich da Vögel hin zu locken. Dafür gibt es eine flache Wasserstelle aus der unsere Katzen trinken und die Vögel trinken und darin baden. Sie ist gut einsehbar und keiner kann sich anschleichen.
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Ich halte viel davon. Ich komme sehr schlecht ohne menschliche Fürsorge klar. Sollen sich die Menschen gefälligst um die Raupen und Blattläuse für meinen Nachwuchs kümmern.Schließlich haben sie die alten Bäume vernichtet und durch ihre sterilen Thuja-und-so-weiter-Arten ersetzt! Mittelspecht Dendrocopus mediusAch ja,Spatzen gibt es bei mir in Neu-Anspach genug,aber ein süßes Weibchen fehlt mir-Kein Wunder bei dieser miesen Ernährungslage!!!!
Meine Igel im Garten,von jung an aufgezogen und gepflegt,sind meine ultimative Waffe gegen Schädlinge aller Art,besonders die Nager fürchten sie wie der Teufel das Weihwasser!
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Dann komm Mal her aus deiner Mondlandschaft. Hier ist Vogelleben Pur. Ich hab und werde auch nie Nistkästen aufstellen. Ist genug da, wo Nester sind und gebaut werden können und so weiter. Futter....Gibts reichlich in der Natur.Zufüttern wäre ein Eingriff in das Gleichgewicht und in den natürlichen Lebensraum und Lebensgrundlage.Hier könnten sich die Tierschützer damit beschäftigen.Da ist ein breites Betätigungsfeld.FrankIch halte viel davon. Ich komme sehr schlecht ohne menschliche Fürsorge klar. Sollen sich die Menschen gefälligst um die Raupen und Blattläuse für meinen Nachwuchs kümmern.Schließlich haben sie die alten Bäume vernichtet und durch ihre sterilen Thuja-und-so-weiter-Arten ersetzt! Mittelspecht Dendrocopus mediusAch ja,Spatzen gibt es bei mir in Neu-Anspach genug,aber ein süßes Weibchen fehlt mir-Kein Wunder bei dieser miesen Ernährungslage!!!!
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
:)Mondlandschaft stimmt schon. Es gibt sie leider. Manchmal gibt es zwischen den Häuserschluchten noch einen sterilen Garten - hinter einer Glasscheibe. Im Kaufhaus hört man dann Wassergeplätscher und Vogelstimmen. ...Ob es da für Vögel generell überhaupt Platz zum Überleben gibt? Sinnvoll sie künstlich dort zu halten?Es ist Zeit für uns Gärtner, etwas Wildwuchs im eigenen Garten zuzulassen und nicht jedes Räupchen zu verfolgen. Blüten mit Nektar, statt sterile Riesenblüten, Vogelnähr- und Nistgehölze, usw.Noch gibt es herrliche Rückzugsgebiete für Vögel und dort ist es sinnvoll jetzt nicht mehr zu füttern.In der Natur gibt es nicht immer nur reife Sämereien. Was lernen denn die Vogelkinder bei so einer künstlichen Fütterei von ihren Eltern sich Nahrung zu verschaffen?
Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Seitdem wir ganzjährig füttern ist die Artenvielfalt deutlich gestiegen.Im letzten Winter hatten wir sogar Buntspechte zu Besuch, erstmalig.Die einzelnen Arten sind deutlich stärker vertreten, wir haben den Eindruck,dass teilweise sogar 2 Gelege großgezogen werden von verschiedenen Gattungen.Im Sommer wird primär frisches Obst und Gemüse gefüttert, gemischt mit zerkleinerten Körnern.Ab und an auch ein paar Mehlwürmer dazwischen gemischt.Scheint den Piepern gut zu schmecken.
Eva-Maria
...und nur die Harten komm' in Garten!
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Ich habe schon mehrfach hier gepostet, dass ich das ganze Jahr über Sonnenblumenkerne in Futtersäulen füttere. Diese Ausgabe gönnen wir uns, da wir das ganze Jahr in unserem kleinen Garten Singvögel sehen. Hier habe ich gestern Fotos gepostetLetztes Jahr hat eine Blaumeise ihr Junges, das wohl gerade flügge geworden ist, mit vermutlich eingespeichelten Körnern gefüttert. Leider hatte ich keinen Fotoapparat zur Hand - ein Bild für die Götter
Ich weiß zwar nicht, wo sie brüten, aber die zwei Dompaff-Pärchen, die uns regelmäßig besuchen, sind erst seit diesem Jahr bei uns.

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- Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Es gibt diesen Faden für die Ganzjahreshelden.Hallo Zwiebeltom
, ich habe aber in diesem Sommer auch bereits im Mai mit der Fütterung aufgehört. Aber nicht, weil ich meinte, dass die Vögel nichts mehr brauchen, sondern weil sich meine beiden halbwüchsigen Kater sehr intensiv an den Futterstellen herumtrieben. Nach drei toten Meisen hatte ich die Faxen satt. Inzwischen hat die Neugier der Katzen nachgelassen und ein ordentlicher Katzenschutz ist auch dran. Also kann wieder gefüttert werden.Das Nahrungsangebot in der Natur nimmt ab - vielleicht nicht überall - aber insbesondere Samenfresser haben mancherorts ihre Not, weil viel zu früh gemäht wird und es zu wenig Wildwuchs gibt.L.:G

Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Solange ich ansonsten Wildvögel richtig behandle, nehme ich mir das Recht raus, sie verbal zu vermenschlichen,Ihr vermenschlicht Tiere. Meisen und Grünfinken mit "anklagendem Blick" oder "gefrustete" Singvögel. ::)Die haben im Zweifelsfall im letzten Jahr gemerkt, wo es Futter gibt und schauen jetzt im Herbst wieder vorbei. Es sind Tagestemperaturen um die 15 Grad und auch nachts ist es nicht kalt. Futter brauchen die Vögel jetzt ganz sicher noch nicht.


LG Janis
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Bei uns ist alles sehr weitläufig. Die Grundstücke sind sehr groß. Drum herum sind Wald und Wiesen. Da fällt aus meiner Sicht eine im Sommer gut befüllte Futterstelle überhaupt nicht ins Gewicht. Sie macht den Menschen Freude und einigen Vögeln erleichtert sie die Nahrungssuche. Allerdings werde ich weiterhin nicht mehr füttern, wenn die Jungvögel im Frühling unterwegs sind. Denn sie sind einfach zu leichte Beute, wenn sie unter dem Futterbäumchen die Reste aufpicken. Dies Jahr war die Pause allerdings sehr lang.
- cydorian
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Grundsatzfragen
Hier ein paar andere Ergebnisse, wenn man die Blaumeisenpopulation (wohl der häufigste Vogel Dank dem Menschen, nur solche Massengeneralisten profitieren von der anthropogenen Umgestaltung der Landschaft) hoch hält:http://forum.garten-pur.de/index.php?bo ... t=150Unter anderem Beitrag #152Letztes Jahr hat eine Blaumeise ihr Junges, das wohl gerade flügge geworden ist, mit vermutlich eingespeichelten Körnern gefüttert. Leider hatte ich keinen Fotoapparat zur Hand - ein Bild für die Götter![]()
- GartenStein
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Futterstation
selbst erklärend ;)http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... 100.html[b]!!! Video steht leider NICHT mehr zur Verfügung !!![/b]