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"New German Style" - was ist das? (Gelesen 84389 mal)
Re:"New German Style" - was ist das?
Das sehe ich genauso. Nur habe ich die landauf landab die Erfahrung gemacht, dass sogenannte natürliche oder naturnahe Pflanzungen bei nicht sehr vielen Leuten gut ankommt. Ob dies in Wien ist oder in anderen Großstädten: eine solche Pflanzung ist top, darf dann aber nicht zur G'stettn verkommen. Und wir können wohl Wegbereiter sein, die Natur ersetzt dies eben doch nicht, sondern ist Teil einer Stilrichtung. Wie auch die English Border!
Re:"New German Style" - was ist das?
Liegt es nicht einfach auch daran, dass sich die Wegbereiter sich vor allem an Situationen austoben, in denen Prairie oder großflächige Steppenvegetation eine sinnvolle Planungsvorstellung sein kann.In meinem Arbeitsalltag als Gartengestalter, der vielleicht in der dritten, wahrscheinlich jedoch vierten Liga mitspielt, habe ich es jedoch vor allem mit Rand- und Übergangssituationen zu tun.Den Lebensbereich "Freifläche" könnte ich als Bepflanzungsvorschlag vielleicht noch jemandem vorschlagen, der ein großzügiges Terrassenbeet anlegen möchte. Einen "Gravelgarden" kann ich eventuell noch in einer trockenen, vollsonnigen Gartensituation vorschlagen, in der sonst nichts wachsen mag.In der Praxis hier sind jedoch vor allem Konzepte gefragt, die ich in den Lebensbereich "Gehölzrand" einordnen möchte. Wo gibt es noch Gärten, in denen man nicht nach wenigen Metern auf Grenzen trifft?Gefragt sind hier vor allem funktionale Lösungen für Sicht- und Wetterschutz, die Kaschierung von unattraktiven Ausblicken. Das klappt einfach nicht mit einem reinem Staudenkonzept.Und Piet Oudolfs Taxushecken und -blöcke kann ich auch nicht jedem verkaufen.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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Re:"New German Style" - was ist das?
Das wäre auch schade, wenn wir Piet Oudolf oder andere "nur" kopieren wollten. Im Übrigen hast Du völlig recht. In Privatgärten steht man vor unzähligen Herausforderung: gewachsene, nicht immer geglückte Strukturen, Gartenbesitzer mit diffusen Wünschen, kaum Platz für Stauden, 4 verschiedene Lebensbereiche auf 10m2, und und und. Aber das macht die Sache auch spannend. Unter solchen Randbedingungen dennoch etwas einzigartiges zu schaffen, etwas zu gestalten, das am besten in kein Schema passt, mit dem ich zufrieden bin und vor allem die Gartenbesitzer, auch noch nach Jahren.Und Piet Oudolfs Taxushecken und -blöcke kann ich auch nicht jedem verkaufen.
Liebe Grüße
Jo
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Re:"New German Style" - was ist das?
4 verschiedene Lebensbereiche auf 10m2wann haben sie meinem garten gesehen?
Ich hoffe, dass sie vorher nicht berichtet wurdenhttp://stadtundgruen.de/AKTUELLES/Kernbeitraege/tabid/585/language/de-DE/~/Default.aspx?tabid=440&NewsId=3024http://gartenplanung-gartengestaltung.blogspot.de/2013/11/new-german-style-im-garten.htmlhttp://www.gds-staudenfreunde.de/public/index/ ... l%20Mainau

Re:"New German Style" - was ist das?
moreno, doch! Wir hacken die ganze Zeit darauf herum.

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Re:"New German Style" - was ist das?
Man kopiert sie aber nicht, wenn man die gleichen Sorten verwendet. Oder doch?Das wäre auch schade, wenn wir Piet Oudolf oder andere "nur" kopieren wollten. Im Übrigen hast Du völlig recht. In Privatgärten steht man vor unzähligen Herausforderung: gewachsene, nicht immer geglückte Strukturen, Gartenbesitzer mit diffusen Wünschen, kaum Platz für Stauden, 4 verschiedene Lebensbereiche auf 10m2, und und und. Aber das macht die Sache auch spannend. Unter solchen Randbedingungen dennoch etwas einzigartiges zu schaffen, etwas zu gestalten, das am besten in kein Schema passt, mit dem ich zufrieden bin und vor allem die Gartenbesitzer, auch noch nach Jahren.Und Piet Oudolfs Taxushecken und -blöcke kann ich auch nicht jedem verkaufen.
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Re:"New German Style" - was ist das?
Der Grat zwischen "Inspiration" und "Kopie" ist schmal
Aber Eibenhecken als Kontrast zu üppigem Wuchs weisen auch viele englische Gärten auf, also hat Oudolf auch "kopiert"
Diese berühmte geschwungene Eibenhecke ist ihm übrigens abgesoffen bei Überschwemmungen, abgestorben und inzwischen entfernt



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Re:"New German Style" - was ist das?
Aus der Debatte hier halte ich mich ansonsten ja raus, weil ich weder ein Gartengestalter bin, sondern ein Sammler, noch irgendwelchen besonderen Möglichkeiten zur Gestaltung des hiesigen Gartens habe.Aber ein Landschaftsgärtner, dem "seine" Eibenhecke absäuft? Spricht nicht gerade für sorgfältige Umsetzung einer Idee in die Praxis.
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Re:"New German Style" - was ist das?
Oudolf ist ja deshalb auch kein New German Planting Styler, sonder ein Dutch Waver. Und bei Dutch Wave kommt es weniger auf die Standortansprüche an, mehr auf das rein visuelle.New German Style hätte im Sumpf wohl eher Erlenhecken verwendet, ungeschnitten 

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Re:"New German Style" - was ist das?
Aber ein Landschaftsgärtner, dem "seine" Eibenhecke absäuft? Spricht nicht gerade für sorgfältige Umsetzung einer Idee in die Praxis.

Liebe Grüße
Jo
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Re:"New German Style" - was ist das?
War's ein Jahrhunderthochwasser, dass den ganzen Garten unter Wasser setzte? Sorry, ich bin, wie oben erwähnt, auf diesem Gebiet unbelesen.Aber ein Landschaftsgärtner, dem "seine" Eibenhecke absäuft? Spricht nicht gerade für sorgfältige Umsetzung einer Idee in die Praxis.Den Kommentar verstehe ich nicht ganz, ein Jahrhunderthochwasser als Planungsfehler anzulasten ist doch etwas hochgegriffen!
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Re:"New German Style" - was ist das?
@bristlecone:Sammler wetten ja manchmal auf Winterhärte, er hat wohl darauf gewettet, dass zu seinen Lebzeiten kein 100- oder 1000-jähriges Hochwasser kommt - und verloren.@Mediterraneus:das würd ich so nicht sagen, er sieht seine Wurzeln ja ganz klar in der Hansen/Stahlschen Lebensbereichseinteilung und eben auch den passenden Standortbedingungen, die dafür notwendig sind.Edit: Dopplung mit Treasure-Jo
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Re:"New German Style" - was ist das?
Dutch Wave aber nicht so sehr, oder? Sonst würde Oudolf ja keine Astilben und Achillea zusammenpflanzen. Er macht auch neben Natur mehr das Klassische mit Stauden.@Mediterraneus:das würd ich so nicht sagen, er sieht seine Wurzeln ja ganz klar in der Hansen/Stahlschen Lebensbereichseinteilung und eben auch den passenden Standortbedingungen, die dafür notwendig sind.
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Re:"New German Style" - was ist das?
das ist gut so. Piet Oudolf ist ja auch jemand, der gerne mal mit dem Pflug am Traktor über seine Pflanzungen fährt um alles unterzubuddeln, wenn er das Gefühl hat, dass was neues hermuss. Er wird also den neo-barocken Eibenhecken nicht hinterherweinen. Es haben sowieso schon zu viele die kompiert. Wahrscheinlich ist er auch froh, dass er das Etikett "Dutch Wave" damit vom Hals hat.War's ein Jahrhunderthochwasser, dass den ganzen Garten unter Wasser setzte? Sorry, ich bin, wie oben erwähnt, auf diesem Gebiet unbelesen.Den Kommentar verstehe ich nicht ganz, ein Jahrhunderthochwasser als Planungsfehler anzulasten ist doch etwas hochgegriffen!
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