... aber da dies hier das Fotoforum ist, möchte ich darauf hinweisen, dass viel der Faszination das Motiv selbst ausmacht.
Das ist wohl richtig, aber mindert ja nicht die fotografische Leistung, auch wenn sie in diesem Fall vielleicht ganz wesentlich darin besteht, einen exotischen Ort aufzusuchen und die Geduld zu haben, bis die Touris mal nicht mit auf dem Bild sind.Das Problem an sich kenne ich gut, denn Bilder von weitgereisten Fotografen faszinieren in der Regel mehr als von Motiven gleich um die Ecke. Bei letzteren muss man das noch mehr als ohnehin schon durch besondere Perspektiven, Blickwinkel und Lichtstimmungen ausgegleichen. Und je mehr insgesamt fotografiert wird, desto höher scheint die Messlatte zu werden, man hat halt "alles schon gesehen" und es sind vor allem unbekannte Motive, die noch für den "Kick" sorgen. Das erklärt auch, warum es immer wieder temporäre Begeisterung für bestimmte Bildstile gibt wie den HDR-Look oder den derzeit verbreiteten süßlichen Look in der Naturfotografie (Schmetterling freigestellt vor bonbonfarbenem Hintergrund

). Nach kurzer Zeit kann man das aber nicht mehr sehen.Fazit: die Anstrengungen, die ein Fotograf unternimmt, um den Betrachter mit etwas neuem, unbekannten zu fesseln, gehören mit zur fotografischen Leistung. Das kann die Expedition in unbekannte Gefilde ebenso sein wie die Geduld, an einem bekannten Fleck immer wieder auf das besondere Licht zu warten.