Im Mai
2011 kaufte ich mir ein Haus in einem kleinen Dorf in West-Ungarn, 15 km von der Grenze zu Slowenien entfernt. Das dazugehörige Grundstück ist 20 x 200 Meter groß. Es steigt nach hinten leicht an, hinten ist es ca. 3 m höher als vorn. Außerdem hängt es leicht von rechts nach links, so daß es nie überschwemmt sein kann. Generationen von Vorbesitzern haben ihren Müll in der Erde vergraben, dazu über eine halbe Tonne Glasscherben eines früheren Glas-Gewächshauses. Außerdem waren noch die Ziegelfundamente von früheren Gebäuden und eine 7 cm dicke Betonplatte von 30 m² 10-20 cm unter der Erdoberfläche. Ich versuchte erfolglos, den größeren hinteren Teil im Bereich der Felder an einen der zwei Bauern im Dorf zu verpachten. Auch bisher war dieser Teil für den Maisanbau genutzt worden und im Herbst 2010 grob umgepflügt worden, wodurch er sehr uneben war.Die ersten Fotos nach Abschluß des Kaufvertrags. Wegen den Dimensionen füge ich keine kleinen Bildchen an, sondern Links zu großen Fotos, die sich automatisch in neuem Tab öffnen.

Im August 2011, als ich wieder da war, stand das Unkraut vor allem im hinteren Teil 1,60 m hoch, vor allem Ambrosia, was schon dem Bürgermeister gemeldet worden war. Ich entging nur knapp einer Strafzahlung. Ich kaufte eine große Gartenschere und schnitt alles von Hand in Bodenhöhe ab.Anfang März
2012 begann die Arbeit auf diesem Grundstück. Ich hatte einen Amateur-Gärtner gefunden, der mir für 33 Euro pro Tag zehn Tage lang half und auch diesen Mehrzweck-Bagger organisierte, der für diesen einen Tag 267 Euro kostete. Ich rechne der Einfachheit halber 300 Forint = 1 Euro.

Danach fuhr ein netter Österreicher, den ich zufällig kennengelernt hatte und der einen Traktor hatte, mit seinem Kultivator zweimal über den hinteren Bereich. Danach glättete und säuberte ich 10 Wochen lang mit Spaten und Rechen diese 2800 m². Ich bin 1,69 m groß und wiege 54 kg. Das war die körperlich härteste Arbeit meines Lebens, die Schmerzen und der Zeitdruck waren brutal. Immer schneller begann das natürliche Wachstum von schon vorhandenen Grasbüscheln und Unkraut. Dann, Mitte Mai säte ich 60 kg Rasensamen und bat Gott um Regen. Eine Bewässerung war unmöglich. Bei längerer Trockenheit wäre die ganze Arbeit umsonst und das Geld für den teuren Samen zum Fenster hinausgeworfen gewesen.... Gott half, es begann eine Phase mit regelmäßigen Schauern. Danke, Gott!

Inzwischen sah es im vorderen Bereich so aus:

Ein Weiterarbeiten im vorderen Bereich war nicht mehr möglich, ich konnte den Rest des Jahres nur noch das Unkraut mit der Sense mähen; die Disteln zog ich Stück für Stück von Hand aus dem Boden. Dazu steckte ich zwei Leder-Arbeitshandschuhe ineinander.Nach dem ersten Mähen:

Im Juli:

Während dieser ganzen Zeit nutzten rund zwei Dutzend Dorfbewohner sowie die Arbeiter auf dem anschließenden riesigen Maisfeld diese neu angelegte Wiese wie öffentliches Gelände als Abkürzung auf dem Weg zu den Feldern, zur Kneipe, fuhren mit Schubkarren und Traktoren drüber.

Im November sägt ein Nachbar das Gestell zum Lagern von Maiskolben ab, das er mir für 9 Euro abgekauft hat, während hinten der Zaun gebaut wird, den ich in Auftrag gegeben habe.

Es folgt ein langer, kalter und schneereicher Winter. Noch Anfang April
2013 schneite es vier Tage lang.

Danach grub ich als erstes die Betonplatte aus, das dauerte gut vier Wochen. Sie zerfiel ja sofort in tausend Teile.

Weiter ging es mit Müll entfernen, Ziegelbruchstücke entfernen, Unkraut entfernen, Boden fräsen - hatte mir eine Motor-Bodenfräse gekauft - und glatt rechen. Nach jedem fertigen Teilstück war der Rest schon wieder mit Unkraut überwuchert; jedesmal von vorne anfangen.

Das hatte ich inzwischen von Hand aus dem Boden geholt - ohne das, was ich schon über die Mülltonne entsorgt hatte! Die Dimensionen täuschen. Der Eimer im Vordergrund erscheint groß, der Haufen rechts hinten ist viel größer als es auf dem Foto aussieht.

Am 24. September 2013 säte ich den Rasen auf dem letzten Teilstück. Ich war überglücklich. Ich habe jeden Tag bis Sonnenuntergang gearbeitet, auch Samstag und Sonntag. Nur bei Regen hatte ich Pause. Endstand 2013:

Jetzt kann ich anfangen, einen Garten zu gestalten. Leute, ich kann euch versichern, ich habe verstanden, was hinter dem Sprichwort "Aller Anfang ist schwer" steckt.