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Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen (Gelesen 4989 mal)

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Staudo
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

Staudo » Antwort #30 am:

Sowohl vom Bund deutscher Baumschulen als auch vom Bund deutscher Staudengärtner gibt es Veröffentlichungen zu den Qualitätsstandards. Diese sind nicht gesetzlich festgelegt, sondern brancheninterne Absprachen, die auf Veröffentlichungen des aid fußen. Im Streitfall beruft man sich darauf. Natürlich steht es jedem Gärtner frei, andere Qualitäten anzubieten.Für Stauden.
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kpc
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

kpc » Antwort #31 am:

Wenn es zu dem "worst case" kommt, was ich nicht hoffe aber auch nicht für unmöglich halte,dann sind doch die Verbraucher selbst schuld daran.Ob die Verbraucher, die dann dafür verantwortlich sind, sich für irgendwelche Standards interessieren, wage ich zu bezweifeln. Für die Schnäppchenkäufer wird sich nicht viel ändern, für uns leider schon.Ich glaube es ist wirklich Sache der sich ändernden Mentalität.Ich kenne einen wirklich engagierten und sehr sachkundigen Gärtner, der immer mehrPflegeaufträge, die er teilweise seit jahrzehnten hat, verliert.Die Leute, oft ist es die nächste Generation, lassen dann von Billigtrupps gärtnern.Ich habe mehrfach Bilder vom Ergebnis gesehen............Wenn Betriebe dadurch kaputtgehen, von wem läßt dann der Rest pflegen ?Das ist nur traurig und trifft auch nur die Falschen.
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fars
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

fars » Antwort #32 am:

Für Allerweltsstauden (Lobelien, Geranien, Petunien & Co.) muss man nicht zum Staudenzüchter oder in die teurere Gärtnerei. Die bekomme ich bei EDEKA oder REWE günstiger und (fast) ebenso gut. Wenn Staudenzüchter sich nicht gegen die Massenanbieter wehren können, müssen sie sich auf seltenere Gewächse konzentrieren und sich eine entsprechende Kundschaft heranziehen. Wir alle kennen derartige Betriebe, die im Übrigen die 08/15-Stauden auch vom "Holländer" beziehen.Hier im Nachbarort kauft sogar ein Gärtner beim REWE die Billigprodukte, die er bei Gestaltungsaufträgen dann teuer mit der Kundschaft abrechnet.
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Staudo
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

Staudo » Antwort #33 am:

Für Allerweltsstauden (Lobelien, Geranien, Petunien & Co.)
Du hast die Stachelbeerstauden vergessen. ;D
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fars
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

fars » Antwort #34 am:

Hier heißen die alle "Blomme" und wenn es ein bisschen höher ist "Blommestock". Da fallen Stachelbeeren und Flieder auch darunter.
Querkopf
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

Querkopf » Antwort #35 am:

...ich versteh ehrlich gesagt nicht, dass es um Qualitätsstandards eine pro/contra-Diskussion gibt ??? ...
Ich sehe keine "Pro/Contra"-Diskussion. Ich frage mich nur - nach wie vor -, wer bei Pflanzen allgemeingültige Standards festlegen und kontrollieren soll.
...Fast alle Produkte auf dem Markt müssen Mindestanforderungen erfüllen, die von allen möglichen Instanzen stichprobenartig überprüft werden, sei es die elektrische Sicherheit des neuen Kühlschranks, die TÜV-Tauglichkeit des neuen Autos, die nicht zu überschreitenden Minimal-Belastungswerte von was auch immer bei Lebensmitteln....
Bei allen diesen Beispielen geht es darum, dass Mindeststandards Gefahren für Leib und Leben abwenden sollen. Dadurch kommt "öffentliches Interesse" ins Spiel. Ergo kümmern sich staatliche Stellen um Standards und Kontrolle. Ob das Auto so schnell fährt, wie es laut Herstellerangabe soll, ob der Kühlschrank ordentlich kühlt, interessiert öffentliche Stellen nicht mehr, dat Dingen ist ja erstmal geprüft sicher ;). Bei Funktionsmängeln schützt die Verbraucher dann die Gewährleistungspflicht. Aber auch nur für begrenzte Zeit - ist der Kühlschrank so konstruiert, dass er exakt zwei Wochen nach Ende der Garantiezeit den Geist aufgibt, kräht kein öffentlicher Hahn danach. Wenn Pflanzen wegen unzulänglicher Anzucht mickern oder eingehen, bringt das niemandes Leben und Gesundheit in Gefahr - also kein Anlass zum Eingreifen für öffentliche Institutionen. "Gewährleistung" geht bei Pflanzen eh nicht, schließlich kommt da die Natur mit ihren Unwägbarkeiten ins Spiel. Nur in den Ausnahmefällen, in denen sich Betrug im juristischen Sinne dingfest machen lässt (etwa wenn ein Verkäufer im Katalog oder auf der Website Pflanzeneigenschaften verspricht, die gar nicht möglich sind - was weiß ich: alpenwinterharten Lorbeer oder Zentner-Obsterträge binnen drei Jahren bei Winzbäumchen oder ähnliche Scherze), gibt's genügend "öffentliches Interesse", um staatliche Institutionen, sprich: Gerichte auf den Plan zu rufen - vorausgesetzt, es ist ein Kläger da...
Gartenplaner hat geschrieben:...Warum sollte man beim Pflanzenverkauf solche Standards, die auch noch wirklich angemessen entwickelt wurden und nicht so schwer zu erfüllen sind, nicht intensiver durchsetzen?
Der Ansatz ist gut, ich bin vollkommen einverstanden. Du müsstest nur erklären, wer "man" sein soll.
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

Gartenplaner » Antwort #36 am:

... Ich frage mich nur - nach wie vor -, wer bei Pflanzen allgemeingültige Standards festlegen und kontrollieren soll. ...Du müsstest nur erklären, wer "man" sein soll.
Die Standards sind ja schon da - die FLL-Gütebestimmungen für Baumschulpflanzen und die FLL-Gütebestimmungen für Stauden.Ob und wers kontrollieren soll, scheint der Knackpunkt zu sein, wie ich sehe.Und das muß ja auch nicht gleich in öffentlich-rechtliche Gesetzgebung gegossen sein ;D Wenn ein Landschaftsarchitekt zwischen Pflanzenverkäufer und Kunden zwischengeschaltet ist, ist die Kontrollinstanz da - aber wie viele Leute kaufen so Pflanzen?Aber vielleicht ists so, wie kpc schreibt:
kpc hat geschrieben:Wenn es zu dem "worst case" kommt, was ich nicht hoffe aber auch nicht für unmöglich halte,dann sind doch die Verbraucher selbst schuld daran.Ob die Verbraucher, die dann dafür verantwortlich sind, sich für irgendwelche Standards interessieren, wage ich zu bezweifeln. Für die Schnäppchenkäufer wird sich nicht viel ändern, für uns leider schon....
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sarastro

Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

sarastro » Antwort #37 am:

Für Allerweltsstauden (Lobelien, Geranien, Petunien & Co.) muss man nicht zum Staudenzüchter oder in die teurere Gärtnerei. Die bekomme ich bei EDEKA oder REWE günstiger und (fast) ebenso gut. Wenn Staudenzüchter sich nicht gegen die Massenanbieter wehren können, müssen sie sich auf seltenere Gewächse konzentrieren und sich eine entsprechende Kundschaft heranziehen. Wir alle kennen derartige Betriebe, die im Übrigen die 08/15-Stauden auch vom "Holländer" beziehen.Hier im Nachbarort kauft sogar ein Gärtner beim REWE die Billigprodukte, die er bei Gestaltungsaufträgen dann teuer mit der Kundschaft abrechnet.
Das stimmt schon. Aber ich finde es eigentlich schade, dass Pflanzen an jeder Tankstelle verkauft werden dürfen, während man für Lebensmittel und andere Dinge eine Konzession braucht, bzw. dies quasi geschützte Bereiche sind. Nichts gegen einen freien Markt, aber der Depp ist anscheinend der Gärtner, weil wir Standesvertreter haben, die ihren Namen nicht verdienen!Wir kaufen im Übrigen nur ganz Weniges in Holland oder bei Kollegen, keine 10 %. Von mir aus nennt man uns deswegen nicht zeitgemäß, altmodisch oder wir können nicht rechnen. Aber wir punkten mit ehrlich bodenständiger, im Innviertel vermehrte Pflanzen - und das ist in Zeiten des schnellen Handels leider alles andere als selbstverständlich. Und ich lasse mir meine Qualität nicht durch irgendein Qualitätszeichen bestimmen und kontrollieren. Die Konsequenz wäre dann eigentlich, dass der Zukauf von Stauden nur bei zeichenführenden Betrieben sein darf, wie auch Biostauden nur bei Biobetrieben. Die Realität sieht aber leider ganz anders aus, die ist seeeehhhr schwammig! Und was mich immer schon aufregt, ist die Tatsache, dass viele Betriebe mit heimischer Ware punkten, die alles andere als heimisch ist, sondern aus Kenia, Kolumbien, Italien, Marokko oder eben Holland kommt.
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Ludger
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

Ludger » Antwort #38 am:

Wobei die Ware aus den Niederlanden nicht immer schlecht ist, auch dort gibt es hervorragende Qualitätsbewußte Gärtnereien und Anzuchtbetriebe. Schnell produzierte Massenware ist bedenklich, egal wo sie produziert wurde.
sarastro

Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

sarastro » Antwort #39 am:

Da gebe ich dir vollkommen recht! In Holland existieren hervorragende Betriebe, die wundervolle Qualität zu einem guten Preis erzeugen. Ich habe in Holland gearbeitet und kenne die Situation ziemlich gut. Ich möchte dort nicht Gärtner sein, denn dort herrscht ein brutaler Verdrängungswettbewerb, mit z.T. unfairen Methoden. Aber ich kaufe eben nur das Allernötigste, ein wenig Jungware, die wir nicht selbst produzieren können und etwas Freilandpflanzen, die in Holland wesentlich besser wachsen. Sonst bin ich aber lieber durch und durch Gärtner. Wozu habe ich denn diesen schönsten aller Berufe gelernt? Um Pflanzen beratend zu verkaufen, sie zu produzieren oder beides?
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schwarze Tulpe
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Re:Kriterien zum Pflanzenkauf - Deklaration angebotener Verkaufspflanzen

schwarze Tulpe » Antwort #40 am:

Nachdem ich bei Tops und Flop beim Pflanzenversand nach der Sortenreinheit und deren Überprüfung fragte, habe ich meine Ansprüche in der Deklaration runtergeschraubt. Ich denke nun, nicht nur vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand, auch beim Kauf von Obstbäumen. Zu schwarz gedacht? Dann kann es ja nur besser werden.Als Obstnascher hoffe ich, dass ich nicht zu lange aufs Fruchten warten muss, dass die Früchte köstlich schmecken, auch wenn es nicht die bestellte Sorte ist.Bei mir fruchten erstmalig etliche Obstbäume. Ich beobachte die kleinen Früchte, freue mich an ihrem Aussehen. Gibt es einen Thread über Fotos und Beschreibungen dieser ganz jungen, kleinen Früchte, dass man die Sorten vergleichen und erkennen kann?
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
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