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Hippeastrum (Gelesen 427842 mal)
Moderator: Phalaina
Re:Hippeastrum
Ich habe mir vor zwei Tagen kleinblütige Amaryllis-Zwiebeln gekauft, die aber leider – wie auch alle vorhandenen großblütigen Zwiebeln – Anzeichen vom Roten Brenner zeigen. Die Wurzeln sind ja kräftig malträtiert. Ich habe alle Zwiebeln ca. eine Stunde in ein Wasserbad, das mit Dithane Neotec versehen war, vollkommen eingetaucht. Dieses Mittel soll ja auch diesen speziellen Pilz bekämpfen. Ich hoffe, die Bekämpfung klappt damit, weil ich Sorge habe, dass diese Pilzkrankheit auf meine Klivien übergeht, die ja ebenfalls zu den Amaryllis-Gewächsen gehören.Nun habe ich aber gelesen, dass dieser Pilz eine Folge der Weichhautmilben sein soll. Wie kann ich denn nun diese Viecher dazu bringen, ihren Geist aufzugeben? Auch da bin ich in Sorge um meine Klivien.Viele GrüßeElke
Re:Hippeastrum
Ich habe leider das falsche Bild eingestellt. Hier ist jetzt das richtige, auf dem man den Befall durch den Roten Brenner erkennen kann.Viele GrüßeElke
Re:Hippeastrum
Die gezeigten Zwiebeln sind wahrscheinlich WHM-frei. Die paar roten Fehlstellen sind durch mechanische Verletzung zu erklären. Die Wurzeln von trocken präparierten Zwiebeln sehen immer "malträtiert" aus, manchmal ist kaum noch was an lebendem Material da. Treibe die Zwiebeln mal an und beobachte, ob der frische Austrieb rote Stellen hat.
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Re:Hippeastrum
Haweha,vielen Dank für Deine schnelle Antwort, die mir in erster Linie wegen meiner vielen Klivien Hoffnung macht.
Viele GrüßeElke

Re:Hippeastrum
Es ist auch nicht gesagt, dass die für Amaryllidaceen "zuständigen" Fadenfüßigen Weichhautmilben, Steneotarsonemus laticeps an alles drangehen, was zur derjenigen Pflanzenfamilie gehört. Ich habe noch nie was von "Rotem Brenner" bzw "WHM" an Clivia gelesen. Dagegen habe ich momentan den stärksten Befallsdruck an Blutblume Scadoxus sowie Herzkelch Eucharis, nicht an meinen Hippeastren. Die genannten kann ich nur "sauberhalten" wenn ich alle 2 Wochen deren Stengelgründe (beide haben gestielte Blätter) mit Dimethoat versorge.
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Re:Hippeastrum
Haweha,bezüglich des Befalls von Klivien mit dem Roten Brenner:1.) Einer der Klivien-Päpste in Japan, Shigetaka Sasaki, der wirklich Ahnung hat und ein Zögling von Mr. Nakamura (= führender japanischer Klivienzüchter) ist, bestätigte mir, dass Klivien von diesem Pilz befallen werden können. Deshalb sollte man damit verseuchte Amaryllis-Pflanzen nicht neben Klivien stellen.2.) Hier gibt es ein Bild einer vom Roten Brenner befallenen Klivie; bitte bis zum Teil „Krankheiten und Schädlinge“ scrollen:http://www.klivie.de/index.php?id=4Viele GrüßeElke
Re:Hippeastrum
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- RosaRot
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Re:Hippeastrum
Also Bi 58 (?), das ist schon ein Hammer. Pinselst Du die dann damit aus, Haweha, oder sprühst Du das?
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Hippeastrum
Ich beträufele damit, aus der Spritzflasche, dosiert zu 2,5 mL/L, das Herz der jew. Pflanze. Kein "Herumsprühen"...Bi-58 - Bitterfeld sei Dank - riecht zwar markant, der Wirkstoff (Dimethoat) ist aber VIEL weniger giftig als die anderen (nicht mehr zugelassenen) Phosphorsäure-Ester-Biozide.
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Re:Hippeastrum
Hallo Elke,wenn Riemenblätter (Klivien) von einem Pilz befallen werden können,welcher "Roter-Brenner-Symptome" produziert, dann ist zu fragen: 1)"Ist das derselbe Pilz - nämlich welcher bei Hippeastrum schwere bis letale Schäden verursacht,also Stagonospora curtisii?"2)"Wurde es schon beobachtet bzw per Experiment geklärt,dass Rote-Brenner-kranke Hippeastren Klivien infizierten?Klärten jene Fragen, die zitierten japanischen Experten? Ich will damit auf folgendes hinaus:Ich nehme an (ich kann es nicht beweisen) jedenfalls ist für mich das "Szenario" derart,dass alle Amaryllidaceen von Natur aus Pilze "mit sich rumschleppen"(wenn se also nicht gerade unnatürlicherweise aus einem 2-stündigen Wasserbad bei 44-46°C herauskommen)und wenn die Pflanze durch bestimmte Umweltbedingungen geschwächt wird,dass ist speziell bei "längere Zeit nass und kalt" der Fall,dann wird betreffende Amaryllidacee Roter-Brenner-krank.
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Re:Hippeastrum
Na das tröstet. Ich hielt es immer für sehr giftig und bin entsprechend sehr sparsam damit. Habe noch vorrevolutionäre Altbestände...Das mit dem Beträufeln gefällt mir gut!Ich beträufele damit, aus der Spritzflasche, dosiert zu 2,5 mL/L, das Herz der jew. Pflanze. Kein "Herumsprühen"...Bi-58 - Bitterfeld sei Dank - riecht zwar markant, der Wirkstoff (Dimethoat) ist aber VIEL weniger giftig als die anderen (nicht mehr zugelassenen) Phosphorsäure-Ester-Biozide.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Hippeastrum
Haweha,ich habe von Shige lediglich die Auskunft bekommen, dass es sich um den Erreger Stagonospora curtisii handelte, der häufig Amaryllis-Zwiebeln befällt. Außerdem hat er mir noch das Mittel zur Bekämpfung dieser Pilzkrankheit genannt. Von einer kalifonischen Klivien-Liebhaberin, die sich aus Japan Klivien mitgebracht hat, weiß ich, dass dort (also in Japan) Klivien immer wieder von diesem Pilz befallen werden. Um das Pflanzengesundheitszeugnis für die Einfuhr nach Kalifornien zu bekommen, wurden die befallenen Blätter abgemacht. Die in ihrem Teil Kaliforniens sehr trockene Luft verhindert, dass der Pilz sich weiter in den Klivien vermehrt.Ich kann Dir also leider keine Angaben machen, ob der Pilz in Japan durch cytologische Untersuchen genau bestimmt wurde.In dem Dokument „New Zealand Journal of Botany“ auf Seite 5 ist ein kurzer Hinweis über Stagnospora curtisii und Klivien zu finden:http://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1 ... 2.10428504
Bei Klivien habe ich ähnliche Beobachtungen gemacht: Die Wurzeln müssen bei ihnen zuerst geschädigt sein. Das geschieht zum einen durch zu viel Nässe und Kälte zugleich, kann zum anderen aber auch bei einigen Klivien passieren, wenn man sie umtopft. Einige Klivien wachsen nach dem Umtopfen ohne Probleme weiter und blühen im nächsten Jahr. Andere hingegen stoppen ihr Wachstum und werden manchmal von dem Pilz Stagonospora curtisii befallen, wenn die Sporen vorhanden sind.Ich habe mir bei vielen meiner umgetopften Klivien nach einigen Monaten die Wurzelballen angesehen. Mein Eindruck ist, dass ein neues Substrat die Ursache sein könnte. Die alten, vorher intakten Wurzeln, sterben nach dem Umtopfen ab und es müssen sich erst neue Wurzeln bilden. Einige Klivien bilden sehr zügig weitere Wurzeln und wachsen dann flott weiter. Andere Klivien tun sich sehr schwer mit der erneuten Wurzelbildung, denn auch in dieser Hinsicht unterscheiden sie sich in ihren Erbanlagen. Dies sind dann die Kandidaten, die meiner Meinung nach bei Anwesenheit von Sporen des Pilzes Stagonospora curtisii empfindlich sein könnten.Um zu den Amaryllis-Zwiebeln zurück zu kommen: Diese werden für den Handel aus der Erde genommen. Dadurch trocknen große Teile der vorher intakten Wurzeln ab, wie man auf meinem Foto in Antwort Nr. 1110 gut sehen kann. Könnte es sein, dass diese so schon vorgeschwächten Zwiebeln bei weiteren ungünstigen Bedingungen (Kälte und zugleich Nässe) von den Sporen des Roten Brenners befallen werden? Ich habe in den letzten Wochen in sechs holländischen und deutschen Gartencentren nur Amaryllis-Zwiebeln gesehen, die zumindest kleine rötliche Partien hatten. Also vermute ich dass alle diese Zwiebeln die Sporen auf ihrer Oberfläche tragen.Viele GrüßeElke…. Ich nehme an (ich kann es nicht beweisen) jedenfalls ist für mich das "Szenario" derart, dass alle Amaryllidaceen von Natur aus Pilze "mit sich rumschleppen"(wenn se also nicht gerade unnatürlicherweise aus einem 2-stündigen Wasserbad bei 44-46°C herauskommen)und wenn die Pflanze durch bestimmte Umweltbedingungen geschwächt wird,dass ist speziell bei "längere Zeit nass und kalt" der Fall,dann wird betreffende Amaryllidacee Roter-Brenner-krank.
Re:Hippeastrum
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Re:Hippeastrum
Wau!



Re:Hippeastrum
Auf der Suche nach einem Mittel gegen Woll- bzw. Wurzelläuse bin ich auf diesen Beitrag gestoßen und aus gegebenem Anlaß möchte ich darauf hinweisen, daß eine andere Anwendung als die vorgeschriebene verboten ist. LinkInformation von Compo Für meine Zwecke wäre Beträufeln auch perfekt gewesen, aber es gibt ja auch noch andere Mittel in Granulatform oder als Stäbchen.Das mit dem Beträufeln gefällt mir gut!