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... nun auch noch zur Dendrophobie (Gelesen 29245 mal)

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troll13
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

troll13 » Antwort #90 am:

@MoiraIch will ja niemanden die Sonne streitig machen. Zumal wenn es die "falschen" Bäume sind. Aber 50% ist doch nicht viel. In solchen Fällen könnte man sich aber auch mit dem Thema Waldgarten befassen ;) Sonne kann schließlich jeder ;D
:DUnd bei vielen an Prairie oder Steppenvegetation angelehnten Gartenversuchen sieht es eher "gewollt als gekonnt" aus, weil einfach die Fläche fehlt, um Wirkung zu erzeugen. ;D
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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Mediterraneus
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Mediterraneus » Antwort #91 am:

Nunja, ein Wald auf 150 Quadratmetern hat auch nicht unbedingt eine überzeugende Wirkung ;)Ich kann den Wunsch nach offener Fläche und Sonne durchaus verstehen sagt jemand, der in einem der größten Wälder Deutschlands wohnt
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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oile
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

oile » Antwort #92 am:

Mein hellhäutiger Sohn konnte als Kind den ganzen Sommer ohne viel Sonnenschutz in unserem Garten spielen - den vielen schattenspendenden Bäumen sei Dank. Noch heute schätze ich im Hochsommer das angenehme Mikroklima im Hausgarten. Ohne Bäume wäre das nicht so.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Frühling
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Frühling » Antwort #93 am:

Ich kann den Wunsch nach offener Fläche und Sonne durchaus verstehen sagt jemand, der in einem der größten Wälder Deutschlands wohnt
Vielleicht sollte es andersrum sein! Weil Du in einem der größten Wälder Deutschlands wohnst, verstehst Du den Wunsch nach offener Fläche und Sonne durchaus!
Ein Garten ohne Baum ist wie ein Haus ohne Dach.
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Moira
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Moira » Antwort #94 am:

@MoiraIch will ja niemanden die Sonne streitig machen. Zumal wenn es die "falschen" Bäume sind. Aber 50% ist doch nicht viel. In solchen Fällen könnte man sich aber auch mit dem Thema Waldgarten befassen ;) Sonne kann schließlich jeder ;D
Ich glaube das ist der wesentliche Punkt: Die falschen Bäume. Ein fetter Waldbaum wie eine Rotbuche oder Eiche, der wohl gerne 20-30 m hoch werden würde, ist in einem Privatgarten - selbst in einem großen Privatgarten - fehl am Platz. Bzw. wenige Besitzer werden ihm erlauben mehr als 10 m hoch zu werden, wenn sie und nicht die Nachbarn sämtlichen Schatten abkriegen. (Riesige Privatparks mit Bäumen an Stellen, die weder Haus, noch Terrasse, noch Sonnenbeete beschatten mal ausgenommen).Apfelbäume und andere Obstbäume haben einen perfekten Habitus für den größeren Garten.Ein hübsches Sanddornbäumchen mit Wurzelsperre würde sich selbst im kleineren Garten gut machen und man könnte nie von ihm sagen es würde den ganzen Garten beschatten.(Ich gucke hier auch aus dem Wohnzimmerfenster auf einen Teutoburger-Wald-Ausläufer - bin also nicht nach Bäumen um jeden Preis ausgehungert).(P.S. Erkenntnisse, die auch schon andere in den Thread geschrieben haben, sehe ich bei nochmaligem Durchlesen.)
An manchen Tagen siegt die Gärtnerin - an anderen das Unkraut.
Sandfrauchen
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Sandfrauchen » Antwort #95 am:

Hi zusammenich hab gestaunt, wie viel Beteiligung mein Eingangsbeitrag mit dem runtergesäbelten Cornus mas nach sich gezogen hat !Ich hab in der Diskussion zwei Haupttendenzen gesehen, die Einen sagen, sie möchten auf ihrem Grundstück machen dürfen, was sie wollen. Die anderen plädieren für Baumschutz auch für private Gärten. Amtliche Bevormundung widerstrebt mir auch sehr, aber ich glaube sie ist für diejenigen Grundbesitzer nötig, die eben nicht Ihre Verantwortung für ihr Stückchen Erde ernst nehmen.
Und wer ein Lebensgefühl wie auf einer Verkehrsinsel schätzt, soll es haben.
Ich bin fast geneigt, Staudos Argument zu unterstützen im Sinne von derjenige hat nichts Besseres verdient. >:( Ich fürchte nur, dass solche Einstellung zum Garten um sich greift und die Flächen der entleerten Gärten immer mehr zunimmt. Und da kommt der Punkt, wo ich meine, das geht so nicht. Das Fleckchen Erde, das einem gehört ist eben auch Lebensraum!Wir hier sind ein Gartenforum. Wer in unseren Kreisen einen Baum fällt, wird sich ein paar mehr Gedanken darum gemacht haben als nur ob er bösen Dreck und Schatten macht. Zu meiner Schande weiß ich keine Einzelheiten über die Hamburger Baumschutzverordnung. Habe es aber wiederholt erlebt, dass Baumfällungen zugunsten von privaten Bauprojekten genehmigt wurden, mit der Auflage einer Ersatzpflanzung. Die Leute legen mir dann ein behördliches Schreiben mit einer Auswahl von einheimischen Bäumen vor, von denen sie einen oder mehrere Großbäume pflanzen sollen.dies ist abfotografiert: Bildhier noch ein Link Da frag ich mich, soll derjenige im Ernst eine Eiche, einen Berg-oder Spitzahorn in seinen Garten pflanzen. Vielleicht ‘ne Buche oder ‘ne Weißweide?? Geht’s noch? Die werden doch alle riesig, breiter als manches Grundstück selbst. Sowie der Gartenbesitzer bemerkt, worauf das hinausläuft wird er die Ersatzpflanzung prophylaktisch fällen. Klasse, sehr nachhaltig!Selbst die oben als kleinkronig aufgelisteten haben ja ohne Eingriffe eine anständige Endgröße.Da ist es schon vorgekommen dass ich den Leuten geraten habe “Pflanzt 3-5 Sandbirken mit nur 1,5m Abstand zusammen, dann nehmen sie sich gegenseitig die Kraft und werden nicht so groß wie 3-5 Einzelexemplare.“ oder „Nehmt ne Buche, die könnt Ihr mit nem Hochentaster auf 5m Höhe und Breite halten“ oder „Nehmt ne Weißweide und macht ne Kopfweide draus.“ Alles Notlösungen.Ich wünsche mir realistische amtliche Vorschläge für Ersatzpflanzungen. Gehölze an denen die Besitzer langfristig ihre Freude haben können. Ich denke mir, mancher Gartenbesitzer hat Angst, dass das Wachstum Überhand nimmt. Und da ein ordentlicher Bürger ja gern alles unter Kontrolle hat und da Selbiger auch nicht viel Ahnung hat, schaut er wie es die (vermeintlichen) Profis machen. Und was sieht er da im öffentlichen Grün? Aha! einfach in Brusthöhe gerade abschneiden, das kann ich auch.
Liebe Grüße, 
Sandfrauchen
hymenocallis

Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

hymenocallis » Antwort #96 am:

Ich glaube das ist der wesentliche Punkt: Die falschen Bäume. Ein fetter Waldbaum wie eine Rotbuche oder Eiche, der wohl gerne 20-30 m hoch werden würde, ist in einem Privatgarten - selbst in einem großen Privatgarten - fehl am Platz.
Hier hat die strenge Baumschutzordnung dazu geführt, daß viele der Grundstücke (meist nur 600-700 m² groß) zu dichten undurchdringlichen finsteren Miniwäldchen wurden.Naive Gartenneulinge haben vor 30,40 oder 50 Jahren fleißig gepflanzt, weil Sichtschutz und Schatten gefehlt haben. An die Endgröße der Gehölze und einen vernünftigen Pflanzabstand hat niemand gedacht und jetzt sind die Grundstücke weder als Garten nutzbar noch verwertbar, weil Fällgenehmigungen nur im Ausnahmefall gewährt werden und für jede drei Bäume nachgepflanzt werden müssen. Kronenschnitte sind auch untersagt - die Geldbußen sind schmerzhaft hoch, wenn man es trotzdem wagt. Jedes Gehölz, das in 1 m Höhe 50 cm Stammumfang hat, ist hier gesetzlich geschützt - ausgenommen sind nur Ertragsobstbäume (Zierobst nicht). Die Grundstücksbesitzer, die Bescheid wissen, fällen daher alles, bevor es die kritische Größe erreicht hat. Rund um uns im Neubaugebiet wissen offenbar viele noch nichts von der Regelung und die ersten Miniwälder der Zukunft entstehen bereits. Zedern, Lockenweiden, Magnolien, Gingkos und Amberbäume wurden in großer Zahl gepflanzt und stehen sich jetzt nach 7 oder 8 Jahren bereits gegenseitig im weg.LGPS: Ach ja - bei größeren Bauprojekten (Bauträger mit guten Kontakten zur Stadtverwaltung) werden seltsamerweise problemlos viele große alte Bäume gerodet, ohne daß irgendeine Ersatzpflanzung folgt. Seltsam, nicht?
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Lilia
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Lilia » Antwort #97 am:

genauso sieht es hier auch aus. nur, daß die grundstücke bestenfalls 150 qm gartengrundstück haben. aber bäume stehen da drauf, boah. einmal als sonnenschutz und auch als lärmschutz gegen die hauptverkehrsstraße.die bäume sind so dicht an die häuser gepflanzt - schließlich will mer ja auch noch was vom "garten" haben, daß sich entweder die platten hochdrücken oder die großen äste die dachschindeln abreißen, wenn's windet. so bei mir. fällen ? verboten. vielleicht war ja vor 45 jahren, als hier gebaut wurde, noch nicht bekannt, daß bäume in die höhe und in die breite wachsen.....
Sandfrauchen
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Sandfrauchen » Antwort #98 am:

Noch ein Nachtrag. Meine Trauer über Nachbars Kornelkirsche bedeutet nicht, dass wir nie Bäume gefällt hätten. Ich habe den Garten meiner Kindheit noch ziemlich gut in Erinnerung, dort standen 18 Obstbäume, die mein Opa und Uropa vor 80 Jahren gepflanzt haben. Einziges Ziergehölz im Hintergarten war Uromas weißer Flieder. Als ich 1986 im mein Elternhaus zurückzog waren es noch 6 Obstbäume. Zusätzlich hatte Opa ein ganzes Heer von Fichten an die Grenzen gepflanzt, damit er die Nachbarn nicht sehen muss. Meine Eltern haben zusätzlich noch 2 junge Lärchen und 3 Weymouthskiefern aus dem Wald geholt, eine Douglasie, einen Urweltmammuthbaum. Alles für den Hintergarten (690qm).GG und ich haben nach und nach alle restlichen Obstbäume gefällt, sie waren einfach zu alt. Auch die Unmengen von Nadelbäumen, von ihnen stehen nur noch 2, eine letzte serbische Fichte und eine der drei Weymouthskiefern. Trotzdem ist unser Grundstück alles andere als leer. Die Kiefer, eine 60Jahre alte Birke, eine mittelkleine Buche, eine große Gleditsie, 2 Kirschen, Blutpflaume, mehrere Felsenbirnen, Uromas weißer Flieder und diverse Büsche geben dem Garten Höhe und Athmosphäre - und jawoll - auch Schatten. Ergänzung hier ein paar Schatten-Bilder (scrolen)
Liebe Grüße, 
Sandfrauchen
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Alva
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Alva » Antwort #99 am:

Eigentlich fand ich es toll meinen Garten (Gründach) neu anzulegen. Vorher war da ja nur ein Dach. Aber um den weißen Flieder deiner Uroma beneide ich dich sehr. Ich hätte auch noch gerne eine Pflanze aus dem Garten meiner Großeltern.
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andreasNB
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andreasNB » Antwort #100 am:

Naja, Lockenweiden (Weiden und Pappeln generell) bräuchten meiner Meinung nach keine Baumschutzsatzung. Sind so schnell wachsend und i.d.R. eh kurzlebig.@Sandfrauchen, Da hat man halt einfach ne Liste heimischer Gehölze aus nem Pflanzenbuch übernommen ;D Mein Eindruck ist, bei Bebauungs- bzw. Grünordnungsplänen bzw. Baumschutzsatzungen/Ausgleichsmaßnahmen herrscht oft einfach das Schema F vor. ;) Aber eine Frage:Könnte man nicht auch einfach Sorten und Auslesen dieser Gehölze pflanzen ? So würde das Spektrum doch deutlich (!) größer.
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fars
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

fars » Antwort #101 am:

PS: Ach ja - bei größeren Bauprojekten (Bauträger mit guten Kontakten zur Stadtverwaltung) werden seltsamerweise problemlos viele große alte Bäume gerodet, ohne daß irgendeine Ersatzpflanzung folgt. Seltsam, nicht?
Mit derartigen Verdächtigungen sollte man vorsichtig sein. Ausgleichsmaßnahmen werden nicht selten (oder sogar meistens?) mit Geld ausgeglichen, das die Kommune dann in Ökomaßnahmen umsetzen kann. Das lässt sich nur feststellen, wenn man die Genehmigungen im Detail kennt.Bedenklicher finde ich das Thema mit den Ökopunkten. Die werden fröhlich zwischen den Kommunen gehandelt und zu Geld gemacht und verhindern so möglicherweise Ausgleichsmaßnahmen am eigenen Ort.
Querkopf
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Querkopf » Antwort #102 am:

... Ach ja - bei größeren Bauprojekten (Bauträger mit guten Kontakten zur Stadtverwaltung) werden seltsamerweise problemlos viele große alte Bäume gerodet, ohne daß irgendeine Ersatzpflanzung folgt. Seltsam, nicht?
Mit derartigen Verdächtigungen sollte man vorsichtig sein. Ausgleichsmaßnahmen werden nicht selten (oder sogar meistens?) mit Geld ausgeglichen, das die Kommune dann in Ökomaßnahmen umsetzen kann. Das lässt sich nur feststellen, wenn man die Genehmigungen im Detail kennt. ...
So ist es. Und dabei können ordentliche Summen zusammenkommen. Beim Guckeln nach den Baumschutzregeln in Hamburg (Sandfrauchen hatte die Stadt ja angesprochen) stieß ich auf ein Beispiel, offenbar in Vorbereitung eines großen Bauprojekts: Als Ausgleich fürs Fällen von 162 Bäumen musste der Bauträger gut 230.000 Euro überweisen. Und bekam strenge Auflagen für die Erhaltung des Rest-Baumbestandes. Die Hamburger Ersatzpflanzungs-Baumliste ist natürlich Irrwitz, wenn sie wirklich "Vorschrift"-Charakter haben soll. Hannover z. B. macht das besser, mit einer "Vorschlags"-Liste, die obendrein als "Auswahl" gekennzeichnet ist und auch gleich Warnhinweise enthält (Wurzeln, die in Abwasserleitungen einwachsen oder Wegbeläge anheben können): klick und weiter zum PDF. Der Nutzen von Baumschutzsatzungen steht und fällt mit deren Akzeptanz. Und die wiederum steht und fällt mit der Kompetenz (und Flexibilität!) derer, die über den einzelnen Fäll-Fall zu entscheiden haben. Der bei uns Zuständige nimmt es sehr genau, verteidigt Bäume, wo es nur geht - aber da er sein Metier versteht, weiß er auch genau, was überzogen und unangemessen wäre. Freunde konnten problemlos das Fichtenmoped anwerfen in einem "zugebaumten" Teil ihres Grundstücks (Waldrandlage, wilder Aufwuchs, z. T. Jahrzehnte alt) und nach dem Freischneiden Obstbäume setzen; zuvor gab's aber einen Ortstermin, bei dem jeder einzelne Baum beguckt wurde. Ich selber habe problemlos zwei Fällgenehmigungen erhalten, ohne Ortstermine (Einzelbäume, Anträge jeweils gut mit Fotos dokumentiert). Bei Fall Nr. 2 stand in der Genehmigung eine Auflage drin: Ersatzpflanzung. Aber nur mit Größenvorgabe, ganz in meinem Sinne. Heimisches Gehölz? Nein, das müsse an solch einem Ort (kleiner Vorgarten) nicht sein, hieß es am Telefon. Derselbe Amtsmensch hat aber woanders Fällgenehmigungen versagt. Z. B. für eine ortsbildprägende alte Eiche auf weitläufigem Privatgrund, die die Eigentümer aus nicht allzu guten Gründen weghaben wollten. Vor Gericht hat das standgehalten :), der Baum wächst weiter - Chapeau: So ist "amtlicher" Baumschutz sinnvoll, so erwirbt er sich Respekt.
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Mediterraneus
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Mediterraneus » Antwort #103 am:

Im Endeffekt sieht so eine Stadt dann aus, wie der Garten des zuständigen Bearbeiters in der Behörde. Von ihm gut befundene Bäume dürfen bleiben, von ihm ausgesuchte Gehölze dürfen gepflanzt werden.Eine Stadt, gestaltet von einer Person, hmm. Vielfalt ist aber für mich was anderes. Als Schmetterling oder Wildbiene würde ich mir einen anderen Lebensraum wünschen :-\
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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oile
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oile » Antwort #104 am:

Mit Verlaub, in Querkopfs Beispiel läuft es anders. Ich bin froh über unsere Baumschutzsatzung, sonst sähe es hier gruselig aus: Bäume weg und mit Chemikalien überfrachtete Badeeier in jedem Garten.Bisher dürfte ich auch den Ersatz pflanzen, den ich wollte. Es kostete mich ein Schreiben und ein Telefonat.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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