Aus eigener Erfahrung kann ich aber berichten, daas ich Pflanzen bis zu 5° C unter den angegeben Werten durch den Winter gebracht habe, aber andererseits andere (oder sogar die gleichen) ein andermal sie bei wesentlich milderen Werten verstorben sind. Wie sarastro sagt, kann man da keine Regel aufstellen, höchstens eine gewisse Bandbreite angeben.Wenn man aber dazusagt, in Mitteleuropa bis -15, dann finde ich das schon sehr hilfreich.Oft kann man ja auch bei Pflanzen, die man schon erfolgreich kultiviert, schauen, mit welcher Härte die angegeben werden.
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Winterhärte bei Stauden (Gelesen 17932 mal)
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Re:Winterhärte bei Stauden
Re:Winterhärte bei Stauden
Haben wir grad - das ist hier nicht unüblich.Allerdings profitieren Schwertlilien oder Fackellilien hier nicht wirklich davon - die sind aber hier auch irgendwie 'immergrün' - könnte das ein Kriterium sein?LGStauden haben den Vorteil, dass meist nur das Überwinterungsorgan/Wurzel in der Erde zu schützen ist.Da kann man bei einziehenden Stauden recht gut schützen. Manchmal erledigt das eine dicke Schneedecke .
Re:Winterhärte bei Stauden
Das setzt aber voraus, daß die hochgezüchteten Gartenformen von den Bedürfnissen her noch sehr nahe an der Wildform sind, oder?LGIch schaue mir erst mal an, wo die Pflanze eigentlich ursprünglich in ihrer Wildform herkommt: Land, Standort, Vorlieben. Und wie ist dort der Winter.Dann kann ich schauen, ob ich den Sollzustand an unseren Istzustand irgendwie angleichen kann. (Edith: bzw. andersrum)Z.B. vor Nässe schützen, Boden steiniger machen, durchlässiger machen, mit Laub mulchen, vor Frost schützen etc....
Re:Winterhärte bei Stauden
Bei vielen Stauden kommen die Triebe aber nicht aus einer tiefliegende Wurzel sondern aus einem knapp an der Oberfläche liegenden Herz oder einer Krone - wenn dieser Bereich durch Frost geschädigt wird, helfen dann die tiefer liegenden Wurzeln auch nicht weiter.LGIch hatte noch etas vergessen: Der Boden gefriert meist nur Oberflächlich. Je tiefer eine Pflanze wurzeln kann, desto höher ist das Überlebenspotential im Winter.
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Re:Winterhärte bei Stauden
Das ging mir genauso. Andererseits kann jede Pflanze eingehen, auch eine FichteAus eigener Erfahrung kann ich aber berichten, daas ich Pflanzen bis zu 5° C unter den angegeben Werten durch den Winter gebracht habe, aber andererseits andere (oder sogar die gleichen) ein andermal sie bei wesentlich milderen Werten verstorben sind. Wie sarastro sagt, kann man da keine Regel aufstellen, höchstens eine gewisse Bandbreite angeben.Wenn man aber dazusagt, in Mitteleuropa bis -15, dann finde ich das schon sehr hilfreich.Oft kann man ja auch bei Pflanzen, die man schon erfolgreich kultiviert, schauen, mit welcher Härte die angegeben werden.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Winterhärte bei Stauden
Das wollte ich auch gerade noch anmerken; oft sind die Hybriden wesentlich unempfindlicher, sozusagen gartentoleranter als die Wildarten, die manchmal endemisch nur in einer engbegrenzten Region gedeihen.Das setzt aber voraus, daß die hochgezüchteten Gartenformen von den Bedürfnissen her noch sehr nahe an der Wildform sind, oder?LG
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Re:Winterhärte bei Stauden
Manche Stauden können sich aber auch aus kleinen Wurzelresten aus der Tiefe oder tiefersitzenden Vegetationspunkten wieder regenerieren, z.B. Zauschneria oder auch Agapanthus (ich nenne jetzt mal weniger winterharte)Bei vielen Stauden kommen die Triebe aber nicht aus einer tiefliegende Wurzel sondern aus einem knapp an der Oberfläche liegenden Herz oder einer Krone - wenn dieser Bereich durch Frost geschädigt wird, helfen dann die tiefer liegenden Wurzeln auch nicht weiter.LGIch hatte noch etas vergessen: Der Boden gefriert meist nur Oberflächlich. Je tiefer eine Pflanze wurzeln kann, desto höher ist das Überlebenspotential im Winter.
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Re:Winterhärte bei Stauden
Das ist bei vielen Stauden so, dass sie sich aus der Wurzel allein regnenerieren können. so der Staudenmohn oder der allseits geliebte Giersch...
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Re:Winterhärte bei Stauden
Aber grundsätzlich bleiben Ansprüche schon gleich. Eine Bartiris bleibt eine Bartiris und wird auch in der Züchtung nicht zur Waldpflanze, sondern sie will durchlässigen, steinigen Boden und Sonne. An so einem Standort ist sie dann auch am winterhärtesten. ;)Dass man gezielt in der Züchtung winterhärtere Klone, z.B. aus Bergregionen mit reinkreuzt, macht die Pflanze auch winterhärter. Aber nicht gleich um Welten.Das wollte ich auch gerade noch anmerken; oft sind die Hybriden wesentlich unempfindlicher, sozusagen gartentoleranter als die Wildarten, die manchmal endemisch nur in einer engbegrenzten Region gedeihen.Das setzt aber voraus, daß die hochgezüchteten Gartenformen von den Bedürfnissen her noch sehr nahe an der Wildform sind, oder?LG
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Re:Winterhärte bei Stauden
Das hängt schon sehr auch davon ab, ob Pflanzen sich auf die Temperaturen "vorbereitet" haben. Wenn sie im Herbst noch gerade einen neuen Wachstumsschub einlegen oder wie vor 3 (?) Jahren im Januar die Winterruhe aufgeben und austreiben, dann sind sie gefährdet. Ich meine, wer hätte gedacht, daß in unseren mitteldeutschen Gefilden ganze Bestände an Stauden erfrieren wie etwa Stachys bycanthina oder Geranium phaeum? Und doch war es so. Ich habe damals mindestens ein Drittel meiner Staudenarten bzw. Sorten verloren. Vieles, davon gilt als absolut winterhart.
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Re:Winterhärte bei Stauden
Ja. Es gibt einfach zuviele Faktoren zu beachten.Man kann nur Richtwerte geben, Pflanzen sind Lebewesen und sind nicht berechenbar.Diese Richtwerte sind für mich die WHZ 7 und zusätzlich die Lebensbereichangabe.Bei Gehölzen halte ich mich an WHZ 7 (meist), bei Stauden kann ich auch mal eine Zone höher gehen, da die unterirdisch leichter zu schützen sind.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Winterhärte bei Stauden
Es ist auch wichtig, wie rasch und mit welcher Amplitude eine Frostperiode auftritt - Bereiche mit wenig oder ohne Wintersonne sind z.B. viel weniger gefährdet.
Re:Winterhärte bei Stauden
Mir ist schon klar, daß man dazu keine allgemeingültige Pauschalaussage treffen kann, aber vielleicht kann man Stauden gruppieren und dann etwas Konkretes zur jeweiligen Gruppe sagen?Beim Phlox z. B.: mag der vielleich eher kontinentales Klima und braucht die Sommerhitze, um dann die kalten Winter gut zu überstehen?Hier schneide ich z. B. Bartfaden und Texasgaura nicht zurück und binde die Triebe zusammen (auch bei den Freilandfuchsien, aber das sind ja eigentlich Gehölze) - bei den Fackellilien half nicht mal das.LGDas sehe ich genauso. Es können hier keinerlei Patentrezepte gegeben werden, genauso wenig, was Dauerhaftigkeit anbelangt. Chrysanthemensorten sind am einen Ort langlebig und winterhart, während sie anderswo versagen. Phlox ist in Russland eine Augenweide, während die meisten Sorten im milden Freiburg nach wenigen Jahren "den Schirm zumachen". Umgekehrt sind viele winterharten Kakteen bei uns und in Freiburg gut aufgehoben, während sie in Norddeutschland aus bekannten Gründen wie Nässe etc. versagen. Das sind nur wenige Beispiele eines hochkomplexen Themas. Man kann an ungeeigneten Stellen sogar den panaschierten Giersch umbringen und ihn deswegen als nicht ausreichend winterhart bezeichnen. Auf dem Dach, beispielsweise auf dünner Substratauflage!
Re:Winterhärte bei Stauden
Wir hatten damals die selben Temperaturprobleme - und hier ist mir keine einzige Staude eingegangen. Sind sie hier einfach durch die kälteren Winter und heißeren Sommer robuster?Kann man Stauden 'abhärten'? Hier hatte ich schon öfter das Problem, daß Pflanzen aus kühleren Herkunftsländern ein oder zwei Saisonen für die Akklimatisation gebraucht haben - manche haben es gar nicht geschafft und sahen auch nach mehreren Saisonen noch traurig aus. LGDas hängt schon sehr auch davon ab, ob Pflanzen sich auf die Temperaturen "vorbereitet" haben. Wenn sie im Herbst noch gerade einen neuen Wachstumsschub einlegen oder wie vor 3 (?) Jahren im Januar die Winterruhe aufgeben und austreiben, dann sind sie gefährdet. Ich meine, wer hätte gedacht, daß in unseren mitteldeutschen Gefilden ganze Bestände an Stauden erfrieren wie etwa Stachys bycanthina oder Geranium phaeum? Und doch war es so. Ich habe damals mindestens ein Drittel meiner Staudenarten bzw. Sorten verloren. Vieles, davon gilt als absolut winterhart.
Re:Winterhärte bei Stauden
Das war ein Ausnahmewinter, mit dem jedoch zunehmend mehr gerechnet werden darf. Wir sollten uns mit unserer selbst verursachten Klimaveränderung durch teilweise sehr milde Winter nicht zu sicher wähnen. Ich wehre mich gegen diese Patentrezepte und Angaben, wo man das Gefühl hat, am Schluss ist der Gärtner der Mörder, weil im Katalog "absolut hart" steht. Ebenso stört es mich maßlos, wenn Kunden kommen und sich beschweren, ihr Rittersporn sei nur 120 cm hoch geworden, wo doch im Katalog 140 cm angegeben sind. Die Menschheit sucht nach Schuldigen, wer trägt sozusagen die Verantwortung. Wir Gärtner sind keine Tischler, die auf den Millimeter genau messen.Das alles sind doch Richtlinien wie die 130 auf der Autobahn, die immer wieder überschritten werden, das steckt in der Natur der Sache...Das hängt schon sehr auch davon ab, ob Pflanzen sich auf die Temperaturen "vorbereitet" haben. Wenn sie im Herbst noch gerade einen neuen Wachstumsschub einlegen oder wie vor 3 (?) Jahren im Januar die Winterruhe aufgeben und austreiben, dann sind sie gefährdet. Ich meine, wer hätte gedacht, daß in unseren mitteldeutschen Gefilden ganze Bestände an Stauden erfrieren wie etwa Stachys bycanthina oder Geranium phaeum? Und doch war es so. Ich habe damals mindestens ein Drittel meiner Staudenarten bzw. Sorten verloren. Vieles, davon gilt als absolut winterhart.

