Dazu hatten wir bei den Gehölzen mal einen Thread, den ich nicht mehr wiederfinde.In dem Thread waren auch Links zu Untersuchungen an Lorbeerkirsche zu eben diesem Thema. Fazit war: Ein komplexes Geschehen, zum Teil zeigten kaliumgedüngte Lorbeerkirschen stärkere Winterschäden als nicht gedüngte.P.S. Dieser Thread war's.Zitat aus #11 dort:Zitat:"Bei Rosa 'Sommerabend' führte ein höherer K-Gehalt des Sprosses im Tieffrost zu erhöhten Frostschäden. Im Früh- und Spätfrost stieg dagegen der Frostschaden bei niedrigen K-Gehalten an, bzw. gab es keinen nachweisbaren Einfluss des K-Gehaltes. Prunus laurocerasus 'Rotundifolia' zeigte dagegen im Spätfrost einen negativen Effekt eines höheren K-Gehaltes wogegen im Frühfrost ein höherer K-Gehalt zu einer besseren Frosthärte führte."Es heißt, dass eine ausgewogene Kaliumdüngung die Winterhärte fördert, da die Zellwände etc. sich kräftigen. Ich bin mir nicht im Klaren, ob dies nicht ein wenig überbewertet wird.
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Winterhärte bei Stauden (Gelesen 18052 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Winterhärte bei Stauden
Re:Winterhärte bei Stauden
Wäre es denkbar, daß in Gegenden mit milden Wintern diese Vegetationsruhe nur schlecht erreicht werden kann und die Pflanzen quasi 'halbwach' größere Probleme mit plötzlicher Kälte haben?Du musst unterscheiden zwischen der Abhärtung, die im Laufe des Jahres erfolgt, als Vorbereitung auf die Winterruhe, und einer längerfristigen "Abhärtung" an andersartige klimatische Bedingungen.Ersteres ist ein Vorgang, der bei allen Pflanzen erfolgt, die eine winterliche Vegetationsruhe einlegen. Die hören nicht einfach zu wachsen, die Anpassung an die Winterkälte ist ein aktiver Stoffwechselprozess.Diese Abhärtung und Enthärtung hängt sehr stark vom Witterungsverlauf ab. Sarastro hat es gerade angesprochen.
Und das ist oft bei einzelnen Sorten innerhalb derselben Art/Gattung schon unterschiedlich, oder?LGbristlecone hat geschrieben:Letzteres, ob also eine allmähliche Anpassung an einen andersartigen Standort mit anderen klimatischen Bedingungen erfolgen kann, hängt davon ab, wie groß die letztendlich genetisch festgelegte Adaptationsfähigkeit ist.
Re:Winterhärte bei Stauden
Ich meinte eigentlich nur Schattierung - keine Frühbeetabdeckung - wäre das sinnvoller gewesen?LGDas hat mit dem Licht nichts zu tun, sondern damit, dass es im Frühbeet so warm war, dass die Pflanzen aus ihrer Winterruhe erwacht sind und angefangen haben, sich auf den Austrieb vorzubereiten oder ausgetrieben sind. Damit war die Frosthärte perdu.
Re:Winterhärte bei Stauden
Hier deckt der Gemüsegärtner nebenan einzelne Kulturen mit Reisig ab - darunter wird das Wachstum nicht gefördert. Auch hier unter den Reisigabdeckungen der empfindlicheren Taglilien treibt nichts.Richtig! Man lernt eben nie aus. Jetzt ist bei uns der Epimedium-Kasten schattiert, ebenso die Ranunculus ficaria-Sorten und einige andere ebenfalls. Schatten = kühlere Verhältnisse, verhindert vorzeitiges Austreiben. Aber in jenem Winter erfroren sogar Epimedien im gewachsenen Boden, nämlich jene Grenzfälle wie E. x omeiense. Aber wir decken erst dann mit Vlies ab, wenn Barfrost, bzw. Dauerfrost unter -10 Grad angesagt ist. Vlies ist zwar Winterschutz, aber nur bei Minustemperaturen! Das Vlies liegt griffbereit. Momentan tut jedoch der Schnee bessere Dienste! Ich verstehe die Kollegen deswegen nicht, dass die automatisch im November alles abdecken. Bei milden Temperaturen fördert Vlies nämlich das Wachstum!!!
Möglicherweise fördert es bei Gehölzen ja wirklich die Holzreife - bei Stauden wäre ich da skeptisch.LGsarastro hat geschrieben:Es heißt, dass eine ausgewogene Kaliumdüngung die Winterhärte fördert, da die Zellwände etc. sich kräftigen. Ich bin mir nicht im Klaren, ob dies nicht ein wenig überbewertet wird.
Re:Winterhärte bei Stauden
Nun - wir haben im Winter häufig Inversionswetterlage (aufgrund des Beckens) und es ist lange und ausdauernd kalt, windstill und nicht sonnig (Hochnebeldecke) - damit haben viele Pflanzen hier keine Probleme, auch wenn wir nur maximal jedes 2. Jahr eine nennenswerte Schneedecke haben. Wie paßt das also zusammen?In wintermilderen Gebieten nördlich der Alpen sind Stauden nicht zuverlässig winterhart, die hier keine Probleme haben. Ist nicht auch denkbar, daß die eher milden Wintertemperaturen bzw. der Wechsel von Temperaturen knapp über und knapp unter 0°C Fäulnißprozesse begünstigt und die Stauden dadurch geschädigt oder geschwächt werden?LGBei Pflanzen, deren den Winter überdauernde Teile direkt am oder gar im Boden liegen, ist das weit weniger der Fall. -15 °C Lufttemperatur können bei geschlossener Schneedecke durchaus Plustemperaturen am Boden bedeuten, jedenfalls herrschen dort keine -15 °C.Selbst bei Barfrost sind die Verhältnisse bodennah oft weniger extrem, weil hier die Frosttrocknis durch Wind eine viel geringere Rolle spielt als weiter oben. Bei absoluter Windstille kehrt sich das um, dann treten die tiefsten Temperaturen direkt an der Bodenoberfläche auf.Außerdem spielt es eine große Rolle, ob das Gelände eben ist, womöglich sogar eine Senke, oder geneigt ist, sodass die Kaltluft abfließt.
- Herr Dingens
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Re:Winterhärte bei Stauden
Richtig, die beste Abdeckung ist immer der Schnee. Wenn es keinen gibt, und es kalt wird, <10°C, hilft Schattierung.Richtig! Man lernt eben nie aus. Jetzt ist bei uns der Epimedium-Kasten schattiert, ebenso die Ranunculus ficaria-Sorten und einige andere ebenfalls. Schatten = kühlere Verhältnisse, verhindert vorzeitiges Austreiben. Aber in jenem Winter erfroren sogar Epimedien im gewachsenen Boden, nämlich jene Grenzfälle wie E. x omeiense. Aber wir decken erst dann mit Vlies ab, wenn Barfrost, bzw. Dauerfrost unter -10 Grad angesagt ist. Vlies ist zwar Winterschutz, aber nur bei Minustemperaturen! Das Vlies liegt griffbereit. Momentan tut jedoch der Schnee bessere Dienste! Ich verstehe die Kollegen deswegen nicht, dass die automatisch im November alles abdecken. Bei milden Temperaturen fördert Vlies nämlich das Wachstum!!!Es heißt, dass eine ausgewogene Kaliumdüngung die Winterhärte fördert, da die Zellwände etc. sich kräftigen. Ich bin mir nicht im Klaren, ob dies nicht ein wenig überbewertet wird.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
- Herr Dingens
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Re:Winterhärte bei Stauden
Hemerocallis,das mit dem Reisig ist theoretisch okay. Hat aber in der Praxis den gravierenden Nachteil, dass sich unter dem Reisig die Mäuse sammeln.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Winterhärte bei Stauden
Bei der Katzenpopulation hier wäre das ein Wunder! Ich hab schon ewig keine Maus mehr gesehenHemerocallis,das mit dem Reisig ist theoretisch okay. Hat aber in der Praxis den gravierenden Nachteil, dass sich unter dem Reisig die Mäuse sammeln.

Re:Winterhärte bei Stauden
Irgendeinen Vorteil muss es ja haben, dass mein Garten im Winterhalbjahr nur kurz Sonne kriegt, und das auch nur auf max 1/3 der Fläche.Wenn es keinen gibt, und es kalt wird, <10°C, hilft Schattierung.
- Herr Dingens
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Re:Winterhärte bei Stauden
Eine Schädigung erfolgt weniger durch Fäulnisprozesse - klar, wenn sie in Staunässe stehen werden sie faulen oder ersaufen - sondern mehr durch Sonne und Wind. Die Sonne regt oben das Wachstum an, wobei unten der Boden gefroren ist und die Wurzeln nicht an Wasser kommen.Der Wind führt zum gleichen Ergebnis: die Pflanze trocknet überirdisch aus und kriegt von unten kein neues Wasser.Deshalb ist Deine Hochlage, feucht, viel Bewölkung, für viele Pflanzen in der Winterruhe so positiv.Nun - wir haben im Winter häufig Inversionswetterlage (aufgrund des Beckens) und es ist lange und ausdauernd kalt, windstill und nicht sonnig (Hochnebeldecke) - damit haben viele Pflanzen hier keine Probleme, auch wenn wir nur maximal jedes 2. Jahr eine nennenswerte Schneedecke haben. Wie paßt das also zusammen?In wintermilderen Gebieten nördlich der Alpen sind Stauden nicht zuverlässig winterhart, die hier keine Probleme haben. Ist nicht auch denkbar, daß die eher milden Wintertemperaturen bzw. der Wechsel von Temperaturen knapp über und knapp unter 0°C Fäulnißprozesse begünstigt und die Stauden dadurch geschädigt oder geschwächt werden?LGBei Pflanzen, deren den Winter überdauernde Teile direkt am oder gar im Boden liegen, ist das weit weniger der Fall. -15 °C Lufttemperatur können bei geschlossener Schneedecke durchaus Plustemperaturen am Boden bedeuten, jedenfalls herrschen dort keine -15 °C.Selbst bei Barfrost sind die Verhältnisse bodennah oft weniger extrem, weil hier die Frosttrocknis durch Wind eine viel geringere Rolle spielt als weiter oben. Bei absoluter Windstille kehrt sich das um, dann treten die tiefsten Temperaturen direkt an der Bodenoberfläche auf.Außerdem spielt es eine große Rolle, ob das Gelände eben ist, womöglich sogar eine Senke, oder geneigt ist, sodass die Kaltluft abfließt.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Winterhärte bei Stauden
???Wem hast Du hier geantwortet?LGEine Schädigung erfolgt weniger durch Fäulnisprozesse - klar, wenn sie in Staunässe stehen werden sie faulen oder ersaufen - sondern mehr durch Sonne und Wind. Die Sonne regt oben das Wachstum an, wobei unten der Boden gefroren ist und die Wurzeln nicht an Wasser kommen.Der Wind führt zum gleichen Ergebnis: die Pflanze trocknet überirdisch aus und kriegt von unten kein neues Wasser.Deshalb ist Deine Hochlage, feucht, viel Bewölkung, für viele Pflanzen in der Winterruhe so positiv.Nun - wir haben im Winter häufig Inversionswetterlage (aufgrund des Beckens) und es ist lange und ausdauernd kalt, windstill und nicht sonnig (Hochnebeldecke) - damit haben viele Pflanzen hier keine Probleme, auch wenn wir nur maximal jedes 2. Jahr eine nennenswerte Schneedecke haben. Wie paßt das also zusammen?In wintermilderen Gebieten nördlich der Alpen sind Stauden nicht zuverlässig winterhart, die hier keine Probleme haben. Ist nicht auch denkbar, daß die eher milden Wintertemperaturen bzw. der Wechsel von Temperaturen knapp über und knapp unter 0°C Fäulnißprozesse begünstigt und die Stauden dadurch geschädigt oder geschwächt werden?LG
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Re:Winterhärte bei Stauden
Eigentlich Dir. Auf Deine Frage "Wie passt das zusammen?"

Viele Grüße aus Nan, Thailand
-
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- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Winterhärte bei Stauden
Das habe ich weiter oben auch schon gesagt - fehlende Wintersonne ist neben Schnee der beste Schutz.Irgendeinen Vorteil muss es ja haben, dass mein Garten im Winterhalbjahr nur kurz Sonne kriegt, und das auch nur auf max 1/3 der Fläche.
Re:Winterhärte bei Stauden
Nun - ich lebe nicht in einer Hoch- sondern in einer Beckenlage. Es ist nicht feucht, sondern meist gefroren. Die von Dir geschilderte Frosttrocknis ist in vielen im Vergleich zu hier wintermilden Gebieten in Deutschland wohl eher vernachlässigbar, wenn ich mir die Temperaturen ansehe. Die tritt hier mit Sicherheit häufiger auf (einfach weil es viel kälter und nicht immer bedeckt ist) und trotzdem ist mir noch keine Rose und keine Staude erfroren. Daher fange ich jetzt mit Deiner Antwort nicht wirklich viel an.Eigentlich Dir. Auf Deine Frage "Wie passt das zusammen?"![]()

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- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Winterhärte bei Stauden
Ganz einfach, die -15, welche auf dem Thermometer stehen. Kälte wird nun mal in Grad gemessen (bei uns) und wie du hier lesen kannst, wird ganz oft die Temperatur genannt. Die ist halt mal eine gute Maßangabe für Kälte und die halt wiederum der entscheidende Punkt für Winterhärte (aber nicht der einzige).Deshalb sagte ich ja "in Mitteleuropa bis -15". Wenn mir ein Gärtner aus Österreich oder den Niederlanden eine Pflanze verkauft, und sagt, bis -15 ist sie ungefähr hart, dann kann ich das ganz gut einschätzen.Verkauft mir ein Gärtner aus Italien eine Pflanze, und sagt, bis -15 hart, dann würde sie hiesige -15 wohl nicht so gut verkraften, da dort solche Kälte nur kurz und selten auftritt. Und überhaupt ist dort vieles einfach schöner 8)Wie gesagt, die Winterhärteangabe ist nur eine grobe Richtschnur, wenn ich grenzwertige Pflanzen kultivieren will, muss ich einfach auch mein eigenes Klima im eigenen Garten und die Standortverhältnisse sehr gut kennen.Bei Gehölzen ist immerhin eine Korrelation zwischen der Lufttemperatur und der Temperatur, die die oberirdischen Teile des Gehölzes abbekommen, gegeben.Bei Pflanzen, deren den Winter überdauernde Teile direkt am oder gar im Boden liegen, ist das weit weniger der Fall. -15 °C Lufttemperatur können bei geschlossener Schneedecke durchaus Plustemperaturen am Boden bedeuten, jedenfalls herrschen dort keine -15 °C.Selbst bei Barfrost sind die Verhältnisse bodennah oft weniger extrem, weil hier die Frosttrocknis durch Wind eine viel geringere Rolle spielt als weiter oben. Bei absoluter Windstille kehrt sich das um, dann treten die tiefsten Temperaturen direkt an der Bodenoberfläche auf.Außerdem spielt es eine große Rolle, ob das Gelände eben ist, womöglich sogar eine Senke, oder geneigt ist, sodass die Kaltluft abfließt.Also: Welche -15 ° meinst du?Wenn man aber dazusagt, in Mitteleuropa bis -15, dann finde ich das schon sehr hilfreich.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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