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Winterhärte bei Stauden (Gelesen 17911 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Irm
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Re:Winterhärte bei Stauden

Irm » Antwort #150 am:

Siehst du, so können aus Missverständnis Kriege entstehen, bitte vielmals um Entschuldigung!
Krieg mit Dir :D Quatsch. Ich freue mich doch schon wieder, Dich bei der Staudenbörse hier zu treffen ;)
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
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Mediterraneus
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Re:Winterhärte bei Stauden

Mediterraneus » Antwort #151 am:

tja und warum gedeiht meine knifophia am völlig falschen platz problemlos? sommertrocken, wintertrocken, magerer boden vor einer weissen wand, im sommer muss ich gelegentlich giessen. und blüht..
Das fällt dann unter die Rubrik "Ausprobieren" ;DMan empfahl wohl anfangs auch (so in den 90ern, als ich mit gärtnern so richtig anfing), die Fackellilien eher "steppig" und "mediterran" zu pflanzen. Zu Yucca und so. Einige scheinen damit auch gut klar zu kommen.Heute empfehlen die Gärtner eher die "Guteboden-mit- Wasser-Variante". Vielleicht liegt es auch daran, dass es mittlerweile sehr viele Hybriden gibt, an denen immer neue Wildarten Anteil haben.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Winterhärte bei Stauden

Mediterraneus » Antwort #152 am:

Ich hatte ganz konkrete Fragen gestellt - leider kam viel Geschwafel als Antwort und kaum ein brauchbares Beispiel - Sarastro explizit und einige andere ebenso ausgenommen. Bei mir entsteht der Eindruck, daß es zwar hier viel an Meinung aber wenig an echter Erfahrung gibt, welche Maßnahmen die Winterhärte verbessern und die Risken für Winterausfälle reduzieren können. Auch eine konkrete Aufteilung in Staudengruppen, die man mit der einen oder mit einer zweiten oder auch mit einer Dritten Methode so vorbereitet, daß sie den Winter überstehen, wurde nicht aufgegriffen. Besteht hier so ein eklatanter Mangel an konkretem Wissen und realer Erfahrung? Warum wird dann allgemein wissend getönt, ganz nach dem Motto 'es kommt halt auf die Staude an'.
Mein Buch "Die Freiland Schmuckstauden" behandelt 1100 Staudengattungen. Das Buch "Stauden, die große Enzyklopädie" von der RHS hat 5000 Stauden beschrieben.Wieviele Gruppen hättest du denn gerne?Vielleicht solltest du konkrete Pflanzen nennen, bei denen du die Winterhärte "optimieren" möchtest.Gerne auch mehrere, die kann ich dir dann gerne in "Gleichbehandlungsgruppen" einsortieren.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Winterhärte bei Stauden

Mediterraneus » Antwort #153 am:

'Standortgerechte Pflanzung' ist ein Bißchen mager - das ist nicht Know-How sondern graue Theorie und würde zu sehr monotonen Gärten in der Praxis führen.
Auf dieses Prinzip bauen eigentlich alle guten Gärtnereien, die ich kenne und auch ich habe mir dieses Prinzip zueigen gemacht. Nur eine Pflanze, die sich wohlfühlt, ist eine gesunde Pflanze. Und nur eine Pflanze, die sich wohlfühlt, erreicht ihre maximale Winterhärte.Deshalb hat man versucht, die Stauden nach Gruppen einzuteilen, Prof. Sieber hat das z.B. gemacht, indem er die Stauden nach Lebensbereichen einteilte.Das ist nichts anderes, als die Pflanze zu verstehen lernen und sie an den geeigneten Platz zu pflanzen.
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Mathilda1
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Re:Winterhärte bei Stauden

Mathilda1 » Antwort #154 am:

kommt doch auch drauf an, wie man das auslegt, monoton wirds vielleicht, wenn ich den ursprungsstandort so lasse wie er ist. ich kann aber auch, wenn ich lustig bin, ne halbe tonne andere erde hinschmeissen, damit ich meine lieblingspflanzen doch dort glücklich ziehen kann. das ist dann auch standortgerecht ;)
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Re:Winterhärte bei Stauden

Mathilda1 » Antwort #155 am:

noch zu den gauras, die sind nicht wirklich frostgefährdet. die haben bei mir -26 grad klaglos überstanden, die stehen bei mir in einem sandboden, der leider ziemlich leicht heftig verdichtet, aber sandtypisch fast kein wasser speichert( ja so einen schmarrnboden gibt es..) da muß es andere faktoren geben, die sie meucheln. vielleicht zuviel feuchtigkeit, zuviel stickstoff, was auch immer.
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Re:Winterhärte bei Stauden

sarastro » Antwort #156 am:

Gaura lindheimeri ist vollkommen winterhart, aber eben kurzlebig. Sie ist eine typische "Blackbox"-Pflanze, d.h. sie erhält sich durch Selbstaussaat. Wenn man einzelnen Horsten längere Überlebenschancen einräumen möchte, dann schneide man sie etwa Ende September auf ein Drittel zurück. Dies bewirkt, dass sich Grundtriebe bilden, die auch einem strengen Winter trotzen und sich die Pflanzen nicht zu Tode blühen. Auch bei einigen Chrysanthemensorten sollte so verfahren werden.
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Re:Winterhärte bei Stauden

partisanengärtner » Antwort #157 am:

Was vor Ort aus Samen gewachsen ist hat ist nach meiner Erfahrung besser an die jeweiligen Bedingungen angepasst. Zumindest war die Vitalität und langfristige Überlebensrate der empfindlicheren Pflanzen aus gärtnerischer Kultur in meinen Gärten in dieser Ursprungspopulation fast immer schlechter als die folgenden Generationen.Verwöhnte Gewächshauskinder (Anzucht) können durchaus lebenslang (oft kurz) an ihrer Aufzucht leiden scheint mir.Teilweise vermutlich durch eine beginnende Selektion aber wie ich kürzlich erfahren habe scheinen selbst im Samen während des längeren Quell und Keimprozesses bei Aussaat an Ort und Stelle manche Adaptionen stattzufinden. Da scheint ein gewisser Spielraum in der Ausformung der genetischen Anlage noch im Samen stattzufinden, wenn ich mich recht an die Aussage des Artikels erinnere. Der Unterschied ist ja gelegentlich schon in der ersten Sämlingsgeneration völlig anders. Da wird gelegentlich eine Zicke fast zum Unkraut Gaura war vor Jahren hier so ein Gewächs). Natürlich kann das dann auch mal ein Extremwinter beenden.Im übrigen kann natürlich eine Vermehrung über mehrere Generationen im eigenen Garten durch Selbstaussaat erstaunlich schnelle Ergebnisse erzielen.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Scabiosa
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Re:Winterhärte bei Stauden

Scabiosa » Antwort #158 am:

Selbstaussaat, insbesondere bei Aquilegia, Digitals und Verbascum klappt hier im Garten auch ganz hervorragend. In den meisten Fällen werden das sehr gesunde wüchsige Pflanzen. Bei gezielter Aussaat von Sorten dieser Arten sehe ich das wesentlich differenzierter...
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partisanengärtner
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Re:Winterhärte bei Stauden

partisanengärtner » Antwort #159 am:

Sortenüberleben geht so eher nicht aber mir ist auch aufgefallen das zum Beispiel Stecklingsvermehrung bei Lavendel, Salbei, Thymian und bei den Barnsley Malven in den ersten ein bis drei Jahren die Winterhärte höher ist. Ältere oder alte Pflanzen fallen in ungünstigeren Wintern oft völlig aus doch ihre Stecklinge vom gleichen Klon sind von der gleichen Witterung daneben im gleichen Boden völlig unbeindruckt.Also wenn Stecklingsvermehrung aber auch Teilung (kleine vitale Stücke!) möglich ist kann das die Winterhärte deutlich verbessern.Ich gebe wenn ich solche Pflanzen weitergebe immer den Rat jedes Jahr einige Stecklinge zu machen. (Einfach in den Boden zu stecken am besten im Frühjahr oder Spätsommer)Dann verliert man nie den ganzen Bestand. Zu gut ernährte Pflanzen auch junge sind seltsamerweise auch empfindlicher.Die meisten derartigen Kandidaten bei mir werden gar nicht gedüngt, dafür bleiben sie gelegentlich jahrelang klein, aber auch vital.Allerdings kenne ich besonders Bei Salbei und Lavendel auch sehr alte große Pflanzen in anderen Gärten die Jahrzehnte überleben unter offensichtlich nicht besseren klimatischen Bedingungen als bei mir.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re:Winterhärte bei Stauden

Scabiosa » Antwort #160 am:

Das hört sich sehr erfolgversprechend an, partisanengärtner. (Meine Großmutter hat das früher auch mit Phlox, Chrysanthemen und anderen Bauerngartenstauden so gemacht)Mit Salvia werde ich es selber auch mal testen. Im Herbst hatte ich ein Teilstück S. uliginosa bekommen, es sollte eigentlich auf den Kompost. Das steht bis noch grün da. Ich habe eine halbe Karre voll Buchenlaub drumherum gepackt.
Querkopf
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Re:Winterhärte bei Stauden

Querkopf » Antwort #161 am:

OT, denn dabei geht es ja um Gehölze:
... mir ist auch aufgefallen das zum Beispiel Stecklingsvermehrung bei Lavendel, Salbei, Thymian und bei den Barnsley Malven in den ersten ein bis drei Jahren die Winterhärte höher ist. Ältere oder alte Pflanzen fallen in ungünstigeren Wintern oft völlig aus doch ihre Stecklinge vom gleichen Klon sind von der gleichen Witterung daneben im gleichen Boden völlig unbeindruckt. ...
Ergänzend sei noch Rosmarin genannt. Dass bei diesen mediterranen Gewächsen die Frosthärte mit dem Alter der Pflanze nicht zu-, sondern merklich abnimmt, habe ich schon öfter gehört. Gab hier vor Jahren auch schon mal einen Thread dazu (den ich leider auf die Schnelle nicht finde). (Ende OT)Die Sache mit der Aussaat-Vermehrung finde ich interessant. Vor allem das:
... wie ich kürzlich erfahren habe scheinen selbst im Samen während des längeren Quell und Keimprozesses bei Aussaat an Ort und Stelle manche Adaptionen stattzufinden. Da scheint ein gewisser Spielraum in der Ausformung der genetischen Anlage noch im Samen stattzufinden, wenn ich mich recht an die Aussage des Artikels erinnere. ...
Erinnerst du dich noch an die Quelle? Würde ich sehr gerne mal nachlesen. Aber, wie du selbst schon geschrieben hast:
partisanengärtner hat geschrieben:... Sortenüberleben geht so eher nicht...
Von daher hat das Verfahren Grenzen.
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
sarastro

Re:Winterhärte bei Stauden

sarastro » Antwort #162 am:

Rosmarin gilt hierzulande als nicht winterhart. Trotzdem entdeckte ich vor Jahren in einem Bauerngarten einer Bekannten ein Exemplar, welches zwar geschützt im Innenhof stand, jedoch trotzdem über viele Jahre die volle Kälte abbekam. Das Exemplar wurde 50 cm x 100 cm groß! Diesen Typ vermehrte ich dann über Stecklinge, er gehört nun zum fixen Bestand. Scheint genetisch aus der Reihe zu schlagen!PenstemonNach alter Manier können auch bei uns nicht winterharte, großblumige Bartfäden aus der Gloxinaeflora-Gruppe "winterhart gemacht" werden, indem man im August/September Stecklinge direkt im Freiland bewurzelt und die auf diese Weise rosettenartig über den Winter kommen. Ich habe dies noch nie probiert, aber schon öfters darüber gelesen. Scheint ja auch mit Verbena bonariensis zu klappen, wenn junge Pflanzen auf diese Weise "überwintert" werden.
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Herr Dingens
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Re:Winterhärte bei Stauden

Herr Dingens » Antwort #163 am:

Im übrigen kann natürlich eine Vermehrung über mehrere Generationen im eigenen Garten durch Selbstaussaat erstaunlich schnelle Ergebnisse erzielen.
... was ich bei mir am Unkraut jedweder Art völligst bestätigen kann ;D
Viele Grüße aus Nan, Thailand
sarastro

Re:Winterhärte bei Stauden

sarastro » Antwort #164 am:

Eine alte Erfahrung:Echinocereus coccineus in mineralischem Substrat, eine Glasscheibe darüber gegen Winternässe: unter -25 Grad kein Problem. Dieselbe Art in humusreicher Erde, womöglich noch Staunässe überlebt nicht einmal den Herbst, geschweigedenn -10 Grad.Nur so als extremes Beispiel. Man könnte dies aber auch mit einigen Sedumarten und Mittagsblumen fortsetzen. Entscheidend ist der Idealzustand, die der Naturstandort uns vorgibt, die Breite der Standortamplitude kommt selbstverständlich hinzu.
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