Könnte durchaus ein Baustein für die massive Vermehrung der Spanischen Wegschnecke sein.Auf Rasen, Wiese und meinem "Acker" (also meist offenen Gelände das u.a. stärkeren Temperatur- und Feuchtigkeitschwankungen unterliegt) sehe ich die kleinen Gehäuseschnecken aber kaum bzw. nehme ich sie nicht bewußt wahr. Dafür aber besonders unter rottendem Holz und damit dort wo Gehölze stehen. Die Ansprüche an den Lebensraum sind da wohl doch andere.Daher kommt Schneckenkorn dort auch kaum zur Anwendung. Nur um einzelne Anpflanzungen/kleine Beete.In den Gehölz-/"Wald"bereichen finde ich übrigens auch nur (sehr) wenige S.Wegschnecken. Dafür Massen auf Rasen, Wiese und meinem "Acker". Dort ist das Nahrungsangebot größer, sie kommen mit den dortigen Lebensbedingungen besser zurecht - und vielleicht haben sie dort ja auch weniger natürliche Feinde ?Diese kleine Glanzschnecken gehöre ja hierher und die einheimischen Arten haben ausreichend Strategien mit Ihren angestammten Feinden fertig zu werden.Möglicherweise hat der Eisatz von Schneckengiften die Gegenspieler unserer großen Nacktschnecken wie zum Beispiel Oxychilidae so dezimiert das diese so plötzlich überhandnehmen konnten.
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Schneckenschutz (Gelesen 48603 mal)
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Re:Schneckenschutz
- common
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Re:Schneckenschutz
Doch, einfach mal welche vorsetzen, dann klappt das schon, Suse....Meine Hühner fressen keine Schneckeneier....
sicherlich Kriebelmücke, deren ergiebige Larven den Hühnern bestimmt gut schmecken sollten...SusesGarten hat geschrieben:Bei uns im Garten gab es ein stechendes Insekt, von dessen Stichen ich immer ganz schlimme Entzündungen bekam.
Tschüss, common (Bernd)!
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Re:Schneckenschutz
Hallo common,natürlich habe wir den Hühner schon mehrmals Schneckeneier angeboten. Sonst wüsste ich doch gar nicht, dass sie sie nicht fressen
.Nach der Kriebelmücke google ich jetzt. Wenn das ein ganz kleinen Insekt ist, könnte sie es gewesen sein.

Viele Grüße, Susanne
- Saattermin
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Re:Schneckenschutz
Ich habe eben alle Beiträge zum "Schneckenschutz" gelesen. In meiner über 30-jährigen Gärtnerinnenzeit habe ich schon praktisch alle zitierten Möglichkeiten versucht. Mit mehr oder weniger Erfolg. Das nervigste ist ja wohl, dass es eine Geschichte ohne Ende ist oder besser, alle Massnahmen greifen teils für den Moment, aber im nächsten Jahr geht wieder alles auf Anfang.Gestern habe ich mir mal wieder das Buch von Ruth Stout hervorgeholt über das Mulchen. Diese Dame schreibt - jetzt aufgepasst - dass durch das dauernde Mulchen (natürlich nicht schon im ersten Jahr) der Boden einen Ph-Wert aufweist, den die Schnecken nicht mögen und sie hätte deshalb keine Schnecken oder andere Schädlinge im Gemüse/Staudengarten ! ! ! Und das ohne Vernichtungs-Feldzüge. Der Mulch, anfangs ca. 20 cm hoch, aus Heu, Unkraut, Laub u.v.a. Stroh sackt dann innert einigen Wochen (je nach Material) auf 6-8 cm zusammen. Zum Säen schiebt sie den Mulch zurück und sät in Rille oder Setzlinge direkt in den Mulch. Der Mulch wird laufend ergänzt sodass kein Fleck Erde ohne Bedeckung ist. Vielleicht wäre das wirklich eine gute Alternative zu all den "Kampfhandlungen" gegen Schnecken. Einen Versuch wäre es wohl wert.Ich könnte mir übrigens sehr wohl vorstellen, dass ein Grund für die massive Zunahme der Schnecken die Ausrottung ihrer Feinde ist. Ich denke hier an alle die Laufkäferarten oder obgenannte Glanzschnecken, Vögel, Eidechsen, Igel etc. Sei es durch Gift, Intensivierung, Bearbeitung etc. Saattermin
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Re:Schneckenschutz
Vögel, Eidechsen, Igel, gibt es bei mir alles und zumindest Igel habe ich schon Schnecken fressen sehen. Trotzdem gibt es Schnecken ohne Ende. Und das mit dem Mulch, wenn ich an meinen Kompost denke, so ein Kompost ist doch besonders viel Mulch, da gibt es Schnecken massenhaft.
Re:Schneckenschutz
Auf dem Kompost dürfen die Schnecken bei mir Schnecken sein. Sie sind eifrig damit beschäftigt, das Pflanzenzeugs zu mundraspeln und als Dünger wieder auszuscheiden. Natürlich bleiben da auch Familiengründungen nicht aus. Eigelege, die ich finde, werden gehimmelt. Den Kompost siebe ich im Herbst aus und bewahre ihn über Winter in so einem grünen Plastikkompostbehälter auf. Im Frühjahr habe ich da noch nie Kleinschnecken drin gefunden.Die meisten Eigelege habe ich letztes Jahr im Herbst beim Kurzmähen meiner Streuobstwiese im verfilzten Gras knapp über der Erde gefunden.
Re:Schneckenschutz
Anlässlich zwei Vergiftungsfällen bei Hunden durch Schneckenkorn (mit dem Wirkstoff Metaldehyd) gibt es in der Badischen Zeitung dazu heute dieses Interview mit einem Tierarzt des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA).Zitate daraus:"Rund ein halbes Gramm pro Kilo Körpergewicht ist für einen Hund eine letale Dosis. Ein Hund, der zehn Kilo wiegt, müsste also fünf Gramm Schneckenkorn fressen – das sind nicht viele Körner.... Das Gift wirkt rasch aufs Nervensystem, und es löst einen Temperaturanstieg auf bis zu 43 Grad Fieber aus, sodass nach kurzer Zeit das Organsystem versagt. Zur Rettung des Tieres hat man da kaum eine Chance – es sei denn, man kann das Gift sofort im Körper binden und entfernen.""Ich kenne andererseits keinen Fall, in dem Hunde an ausgestreutem Schneckenkorn gestorben sind."
Re:Schneckenschutz
ja was nun?
Ähnlich ist es mit Pflanzengiften und Kindern. Wenn man die Statistik der tatsächlichen Vergiftungsfälle befragt, gibt es keinen Grund für die ganze Hysterie. Lange Listen von "giftigen Pflanzen" sind überflüssig.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Schneckenschutz
Fazit: Hunde vergiften sich bei sachgemäßer Anwendung von Schneckenkorn genauso wenig, wie sich Kinder an sachgemäß angewandtem Kloreiniger vergiften. Lässt man beides gut zugänglich herumstehen, sind Vergiftungen nicht ausgeschlossen.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Schneckenschutz


“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Schneckenschutz
Naja, Schneckenkornvergiftung gehört zu den Sachen, die man in der Praxis tatsächlich manchmal sieht. Liegt vielleicht daran, dass gelegentlich zeitgleich irgendwelche unwiderstehlich stinkenden Dünger (Mist, Animalin, Hornspäne...) mit ausgebracht werden, die alles, was gestreut wurde, attraktiv scheinen lassen. Und es gibt auch einige doofe Staubsaugerhunde, die jeden Mist in sich reinfressen, bevor die Information das Riechzentrum erreicht - leider.
Re:Schneckenschutz
Wie ist das denn eigentlich mit Katzen, Eva, die werden da ja nicht erwähnt?
Re:Schneckenschutz
Ist für Katzen genauso giftig, aber deutlich schwieriger in die Katze zu kriegen, weil die nur selten übelriechendes Zeug unüberlegt reinfressen.
Re:Schneckenschutz
Nein, stimmt, und dass sie, nachdem sie durch die Beete gelatscht sind, durch das Putzen etwas über die Pfoten aufnehmen, wäre wohl zu weit hergeholt, oder?
Re:Schneckenschutz
Bei vergleichbarer Giftigkeit für Hund und Katz müsste die Katze da aber schon einiges an den Pfoten haben.Außerdem: Schneckenkorn enthält einen äußerst bitter schmeckenden Zusatzstoff. Ich weiß nicht, ob eine Katze da noch die Pfoten ablecken würde.