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Heckentauglichkeit der Eiben (Gelesen 65056 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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sarastro

Re:Heckentauglichkeit der Eiben

sarastro » Antwort #105 am:

Ich finde "Gerade-Hecken" nicht nur langweilig, sondern es geht mir wie bei vielen anderen geradlinigen Tätigkeiten so, dass mir die zentimetergenaue Arbeit nicht liegt. Was spricht dagegen, wellenförmige Hecken, Kugeln, ja sogar Topiaries zu schneiden? Bei uns ist keine Hecke geradlinig. Aber dies muss jeder selbst wissen.
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Elke
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

Elke » Antwort #106 am:

Schwierig finde ich, die Eibenkugeln zu schneiden, die neben der Terrasse stehen. Diese haben trotz aller Bemühungen eher eine Figur, die sich einem liegenden Ei annähert. Besser kann ich es nicht. Ich habe einen Nachbarn, der schafft es, seinen Buchskugeln eine ganz exakte Form zu verpassen.
Sarastro,mir gefallen wellenförmige Hecken auch. Für diese speziellen Formen muss man aber schon eine gewisse künstlerische Begabung haben und die hat eben nicht jeder; ich jedenfalls nicht, wie man in meinem obigen Zitat lesen kann.Viele GrüßeElke
sarastro

Re:Heckentauglichkeit der Eiben

sarastro » Antwort #107 am:

Künstler? Gar nicht nötig. Einfach den Pragmatismus ausschalten und der Fantasie freien Lauf geben. :o ;D
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partisanengärtner
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

partisanengärtner » Antwort #108 am:

Wenn man mal durch nachlässige Arbeit eine Welle in eine Hecke gebracht hat, tendieren die dazu bei jedem Schnitt bewegter zu werden.Nachlässig heißt bei mir ohne eine Schnur zu spannen.Es bedarf meines ganzen künstlerischen Könnens eine Korrektur auszuführen. Aufs dritte Mal hat das weitgehend geklappt. :PDas war eine Ligusterhecke und da kann man nachträglich noch durch Zurechtrücken viel machen. Also Wellen kommen von alleine, dazu muß man keinerlei künstlerische Adern haben. Nur nicht gleich ein Ergebnis im Auge haben. Auch vor einem Sturm kräuselt sich das Wasser erst mal.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Elke
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

Elke » Antwort #109 am:

Künstler? Gar nicht nötig. Einfach den Pragmatismus ausschalten und der Fantasie freien Lauf geben. :o ;D
Sarastro,ob man zum Schneiden einer Hecke oder anderer Formen „ein gewisses Augenmaß“ oder „eine gewisse künstlerische Begabung“ oder wie immer man das nennen möchte, benötigt, ist letztendlich egal. Entscheidend ist, ob es so wird, dass es dem Gartenbesitzer gefällt. Die Geschmäcke sind – wie bei allen anderen Dingen auch – unterschiedlich. Was der eine schön findet, gefällt dem anderen überhaupt nicht. Mir gefallen gerade geschnittene Hecken und gerade Mauern, Dir halt nicht. Ich mag auch die geschwungenen Hecken, wie man sie in Oudolfs Garten sehen konnte. Sie dürfen für mich allerdings nicht zu unruhig wirken; andere würde genau diesen mir unruhig erscheinenden Schnitt als schön ansehen. In meinem Garten übernehmen als Kontrast zu den strengen Formen die Stauden, Kamelien, Rosen usw. die weicheren Formen. Gerade dieser Kontrast gefällt mir persönlich eben recht gut. In England habe ich die folgende Hecke gesehen, die mich dort im Zusammenhang mit den weichen Formen des Reetdaches, den üppigen Rosen und den schönen Bäumen begeistert hat. Es ist allerdings keine Eibe, sondern ein bestimmter Buchs. In meinem Garten würde mir diese Hecke nicht gefallen, da sie mir zu dominant wäre. Leider besitze ich nur ein altes Foto aus dem Jahr 2001, das ich dann eingescannt habe:Buchshecke.jpg
partisanengärtner hat geschrieben:Wenn man mal durch nachlässige Arbeit eine Welle in eine Hecke gebracht hat, tendieren die dazu bei jedem Schnitt bewegter zu werden.Nachlässig heißt bei mir ohne eine Schnur zu spannen.Es bedarf meines ganzen künstlerischen Könnens eine Korrektur auszuführen. Aufs dritte Mal hat das weitgehend geklappt. :P
Axel,wenn schon Du drei Versuche zur Korrektur benötigst, würde ich das wahrscheinlich nur nach sehr vielen Versuchen so einigermaßen zufriedenstellend schaffen. ;D Viele GrüßeElke
sarastro

Re:Heckentauglichkeit der Eiben

sarastro » Antwort #110 am:

Stimmt, die streng geschnittenen Hecken üben einen schönen Kontrast zu verspielten, naturalistischen Beeten. Streng geschnitten bedeutet jedoch, dass wirklich 2x im Jahr auch "streng geschnitten" wird, denn sonst ist kein Kontrast da. Ähnlich verhält es sich mit Rasen und Beeten. Welche Form, ob wellig oder schnurgerade, tja das ist nun wirklich Geschmacksache. Ich bevorzuge eben Augenmaß und Gefühl, mir ist die "Millimeterarbeit" zuwider. Bux in Topiari, ja, toll, aber nicht in meinem Garten...
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

Mrs.Alchemilla » Antwort #111 am:

Ohh, interessante Diskussion, die sich hier ergeben hat... Ich denke auch, es ist Geschmackssache, es geht mir aber auch so, dass ich Formschnitt in manchen Gärten / Gartensituationen einfach nur schön und stimmig finde, obwohl es mir persönlich mitunter auch zuviel der Akkuratesse ist.Gleichzeitig bewundere ich die Akribie, mit der mancher Gärtner dabei ist... Für meinen eigenen Garten werde ich es wohl so halten, dass der Teil am Haus eher formal und gerade wird (sofern das nur mit Augenmaß möglich ist - ich weiß nicht, ob ich mich zur Schnur disziplinieren kann) und weiter hinten, wo es naturhafter wird, wird auch die Hecke freier wachsen dürfen. So hoffe ich, ein stimmiges Bild zu erreichen.
Lieben Gruß

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7thguest
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

7thguest » Antwort #112 am:

Hallo zusammen,nachdem nun endlich mein Account hier freigegeben wurde, möchte ich mich gern einmal hier einklinken und keinen neuen Thread aufmachen.Wir wollen mit unserem Nachbarn jetzt etwa 45 Meter einer Eibenhecke (baccata) anlegen. Die Pflanzen bekommen wir nächsten Freitag geliefert. Es sind 100 Stück und sie haben eine Größe von 120cm (ohne Ballen).Heut haben wir die ur(!)alte Ligusterhecke (die beim besten Willen keine mehr war) und alles, was sich da sonst so angesiedelt hatte, schonmal oberirdisch komplett entfernt. Am Dienstag bekommen wir einen Minibagger und wollen die gesamten Reste auch unterirdisch entfernen. Dann gilt es, den Boden für die Neuankömmlinge gut vorzubereiten. Was könnt ihr denn da für Empfehlungen geben? Auflockern usw. ist klar... ;) Ist es denn ratsam, beim Pflanzen selbst oder auch vorher Kompost einzuarbeiten - da wäre ausreichend zu bekommen. Auch Hornspäne habe ich zur Verfügung.Brauchen Eiben nach dem Setzen einen Pflanzschnitt?Fragen über Fragen... - aber es soll sich ja zum Schluß auch lohnen.Vielen Dank im Voraus für eure Hinweise...
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Staudo
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

Staudo » Antwort #113 am:

Ich würde Kompost einarbeiten aber keine Hornspäne. Nach der Pflanzung würde ich die Eiben schon mal in Heckenform schneiden. Herzlich willkommen!
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

7thguest » Antwort #114 am:

Ich würde Kompost einarbeiten aber keine Hornspäne. Nach der Pflanzung würde ich die Eiben schon mal in Heckenform schneiden.
DANKE! :D Also schon so auf etwa 80cm? - Die langen Spitzen raus, die die Baumschulen gern stehen lassen um sie teurer anzubieten ;) (Wer will sich schon ins Geld schneiden).Die Seitenflanken dann aber so belassen?Was haltet ihr für einen Abstand für angebracht - wir dachten an 50 cm - 60 cm.
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

troll13 » Antwort #115 am:

Von mir auch ein "Herzlich willkommen".Bei der Bodenvorbereitung spielt es immer eine Rolle, wie dein Gartenboden beschaffen ist.Ist er leicht und sandig oder ist es ein pappiger Lehm, der schwer zu bearbeiten ist und auf dem Wasser nach längeren Regenperioden schlecht versickert?
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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7thguest
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

7thguest » Antwort #116 am:

Ist er leicht und sandig oder ist es ein pappiger Lehm, der schwer zu bearbeiten ist und auf dem Wasser nach längeren Regenperioden schlecht versickert?
Nein, wir haben hier keinen Lehmboden. Es ist normaler Boden, der jetzt allerdings über Jahre bzw. Jahrzehnte nicht bearbeitet wurde. Nur der Liguster wird, wie schon gesagt, jetzt entfernt.Auf einem Abschnitt dessen standen bis jetzt auch Laurocerasus "etna", die aber aufgrund der Schattenposition und damit fehlenden Zuwachses umgesetzt werden.Übrigens finde ich die Hecke von Elke aus dem Beitrag 109 den absoluten Hammer!!!
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

troll13 » Antwort #117 am:

Ich würde Kompost einarbeiten aber keine Hornspäne. Nach der Pflanzung würde ich die Eiben schon mal in Heckenform schneiden.
DANKE! :D Also schon so auf etwa 80cm? - Die langen Spitzen raus, die die Baumschulen gern stehen lassen um sie teurer anzubieten ;) (Wer will sich schon ins Geld schneiden).Die Seitenflanken dann aber so belassen?Was haltet ihr für einen Abstand für angebracht - wir dachten an 50 cm - 60 cm.
50 bis 60 cm sind bei solchen Verkaufsqalitäten so gut, dass die Hecke relativ schnell dicht wird. Wenn du etwas Zeit damit hast, kannst du auch auf 75 cm ziehen.Der Schnitt ist kein Pflanzschnitt im engeren Sinne. Du solltest jedoch die "Spitzen stören", damit die Verzweigung angeregt wird. Dabei muss man nicht viel von der Höhe wegnehmen aber die Seiten würde ich jetzt schon schärfer einkürzen, damit dir die Hecke nicht zu breit wird.
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

7thguest » Antwort #118 am:

Man, man - das geht ja wirklich Schlag auf Schlag bei Euch!VIELEN LIEBEN DANK DAFÜR!!!Ich bin wirklich für jeden Tip dankbar - schliesslich ist es auch ne ganz schöne Investition :-\
troll13
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Re:Heckentauglichkeit der Eiben

troll13 » Antwort #119 am:

Ist er leicht und sandig oder ist es ein pappiger Lehm, der schwer zu bearbeiten ist und auf dem Wasser nach längeren Regenperioden schlecht versickert?
Nein, wir haben hier keinen Lehmboden. Es ist normaler Boden, der jetzt allerdings über Jahre bzw. Jahrzehnte nicht bearbeitet wurde. Nur der Liguster wird, wie schon gesagt, jetzt entfernt.Auf einem Abschnitt dessen standen bis jetzt auch Laurocerasus "etna", die aber aufgrund der Schattenposition und damit fehlenden Zuwachses umgesetzt werden.Übrigens finde ich die Hecke von Elke aus dem Beitrag 109 den absoluten Hammer!!!
Wenn du selbst aufgesetzten Kompost zur Verfügung hast, der ein bis zwei Jahre alt ist, kannst du nicht viel falsch machen, wenn du ihn mit der dem Aushub mischst. Bei Deponiekompost bin ich eher vorsichtig.Den würde ich eher in einer dünnen Schicht oberflächig einarbeiten. Wenn der Boden einen eher niedrigen pH-Wert hat, könnte eine maßvolle Kalkung eventuell sinnvoll sein. Auch dies dann nach der Pflanzung.
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