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historische Sorten (Gelesen 9711 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:historische Sorten
Im Hortus eystettensis findet man übrigens reichlich altmodische Pflanzen. Hier sind Bilder daraus zu sehen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
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- Waldmeisterin
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Re:historische Sorten
troll, ein sehr hübscher Wälzer, den ich mir womöglich zulegen werde, aber eigentlich nur interessehalber.Ne, ich will kein Gesamtkunstwerk schaffen, das könnte ich auch gar nicht. Ich brauche lediglich einen Rahmen, der die Auswahl an möglichen Stauden absteckt.Freilich könnte ich in den Baumarkt gehen und mir die paar Sorten, die die an Hosta, Taglilien, Rosen rumstehen haben und die mir einigermaßen gefallen, in den Garten pflanzen. Ehrlich gesagt, habe ich das bisher auch so gemacht.Mittlerweile bin ich etwas sensibilisiert, aber immer noch unfähig. Letztes Jahr sah der Vorgarten so aus, eine Mischung aus bereits vorhandenen Pflanzen, Spontanvegetation und irgendwelchem Zeugs, dass ich eingebracht habe. Gefiel mir eigentlich ganz gut, so ähnlich soll's wieder werden. Nur eben kontrolliert, mit historischem Zeugs.Ulli, die Liste von Gaissmayer habe ich auch schon studiert und einige Must-Haves gefunden.
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Re:historische Sorten
Der Wälzer ist 1852 erstaufgelegt und steckt damit sicher ab, was zur Bauzeit eures Hauses an Stauden alles bekannt und verfügbar war. Du wirst überrascht sein, was dort alles genannt wird.Eine Neuinterpretation dieser historischen Gartenkunst würde mich selbst in so einem Kontext auch reizen. 

Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
- Waldmeisterin
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Re:historische Sorten
Jetzt hab ich mir tatsächlich, mal wieder komplett rückenmarksgesteuert, dieses Buch bestellt. Sch* Internet.Ne, tatsächlich bin ich total gespannt, was die damals so "verbaut" haben. In meiner Gartenzeitung von 1903 ist Heracleum mantegazzianum gerade der letzte Schrei

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Re:historische Sorten
Tscha ... aber irgendwo muss Du den Anfang machenIch habe eine Pfingstrosengärtnerei hier in der Nähe gefunden, alleine dort gibt es 50 Stauden und Strauchpäonien, die vor 1900 gezüchtet wurdenSelbst wenn ich explizit die weglasse, die mir auf den ersten Blick nicht so gut gefallen, bleiben zwanzig übrig, aus denen ich auswählen muss. Schwierig. Und das ist erst der Anfang.


Aster!
Re:historische Sorten
Hallo Waldmeisterin,möglicherweise können historische Gärtnereikataloge Hilfestellung leisten? Ich bin ein großer Fan dieser Kataloge, zeichnen sie doch ein schönes Bild der Sortenentwicklung. Wie Du in dem Eingangspost schon andeutest, will ein Überblick erst erlangt werden....Thema vorne nun soll sein: historisch, also so alt, dass es auch im ursprünglichen, ersten Garten des Hauses (ca 1860) gewachsen sein könnte. ... Also: welche alten Sorten der gängigen Gartenpflanzen kennt ihr?


Re:historische Sorten
Ich empfehle dringend das fast vergessene Blausternchen der Gärten des 19. Jahrhunderts: Scilla amoena.
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Re:historische Sorten
Ich schließe mich begeistert an und habe hier das frisch geschossene Bild der heute in Vollblüte stehenden Blume
und hier ihre Geschichte , soweit Franz Speta sie in den 1970er Jahren herausfinden konnte.Die Pflanze ist bis heute in ihrer vermutlichen Heimat nicht wieder aufgefunden worden und verschwindet leider auch hier allmählich von den Kirch- und Friedhöfen.Willkommen (zurück), Inken.
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Re:historische Sorten


Re:historische Sorten
Von einer Kundin bekam ich diese Primula vulgaris 'Hose in Hose', die sie schon lange im Garten hatte. Es gibt verschiedene Formen und Farben von diesen "Doppeldeckern", aber alle sind sie selten geworden, wie auch das historische Sortiment der P. - pruhoniciensis- Sorten, auch Teppichprimeln genannt. Die meisten existieren mindestens seit 50 Jahren, einige sind über 100 Jahre alt und älter!

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Re:historische Sorten
Vielleicht wäre auch eine gestalterische Orientierung hilfreich - welche Gartengestalter haben welchen Stil mit welchen Pflanzen in dem Zeitraum 1860 plusminus? in Gärten umgesetzt?In dem recht neuen Buch "Lustwald, Beet und Rosenhügel" von Clemens Alexander Wimmer liegt dein Zielzeitraum entweder in der Epoche "Eklektizismus" oder "Spät- und Neuromantischer Garten", mit viktorianischen Teppichbeeten, "architektonischen Gärten" versus "Naturgärten"...Das Pflanzensortiment und die Neueinführungen, also sozusagen die "Modepflanzen" der Zeit, werden beschrieben.Bekannte Vertreter Bei den Gartengestaltern für Hausgärten sind z.B. Gertrude Jekyll und William Robinson in England.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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- Waldmeisterin
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Re:historische Sorten
Historische BlumenReseden, Reseda odorataZentifolienScilla amoenaScabiosa caucasica 'Perfecta' oder 'Alba Perfecta' (beide 1899)Phlox paniculata 'Freifräulein von Lassberg' (1895)Phlox paniculata 'Jules Sandeau' syn. 'Württembergia' (1877) -> Hier müsstest Du mal schauen, ob diese Sorte bei Dir anständig wächst, sie ist eher im süddeutschen Raum gut. Phlox maculata (oder P. carolina ) 'Miss Lingard' (vor 1891), der Hochzeitsphlox!Hui, da kommt ja einiges zusammen, danke!Schantall, danke für die Deppen-Anleitung. Allerdings weiß ich noch nicht, ob ich tatsächlich Pfingstrosen als „Kristallisationskeim“ wähle. Im Augenblick sammle ich noch Optionen.Inken, der link ist ne Wucht, auch wenn das in Arbeit ausarten dürfte, die ganzen Kataloge durchzuwälzen. Aber von nüscht kommt nüschtScabiosa und Phlox sind notiert, und weil es der Himmel mal wieder gut mit mir meint, krieg ich sogar schon ein Stück „Hochzeits-Phlox“ geschenkt. Und das, wo ich Hochzeiten ziemlich doof finde.Die Scilla, Primula und Anemonen habe ich fürs Frühjahr notiert, mal sehen, ob die irgendwo aufzutreiben sind.Vielleicht ist es aber wirklich ein guter Tipp, mal zu gucken, was die Gartenplaner vor 150 Jahren sich so ausgedacht und mit was die so gearbeitet haben. Wenn ich mir unsere verschnörkelte Butze so angucke, würde ich mal auf neoromantisch tippen. Allerdings scheinen die Erbauer auch nicht so richtig viel Geld gehabt zu haben, das Haus wird in einem zeitgenössischen Bericht als "Sommerhaus in einem großen Obstgarten" beschrieben und ist auch nicht wirklich herrschaftlich. Ich nehme mal an, dass hier neben Zier- auch ganz viel Nutzgarten war.Jedenfalls habe ich auf dem Pflanzenmarkt Anemone „Honorine Jobert“ und Rose „Mme Plantier“ gekauft. Vorm Küchenfenster blüht gerade der Apfel, dann kommt der Philadelphius und dieses herrliche Weiß, das dort in der Dämmerung leuchtet, würde ich gerne verlängern. Mit den beiden geht das sogar historisch.Sarastro hat mich mit seiner Primel-Kundin auch auf die Idee gebracht, bei Touren übers Land mal zu gucken, was da in den Gärten alter Häuser so wächst
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
Re:historische Sorten
Historische Sorten? Jede Menge vorhanden. Ob sie allgemein geschätzt werden, ist die andere, entscheidende Frage. ADR-Rosen versus Damascener-Rosen oder Primula-F1-Hybriden gegen altmodische Teppichprimeln. Leider spricht die Wirtschaftlichkeit, Vermehrbarkeit und auch die Vitalität einer Sorte eine andere Sprache. Historische Sorten sind und bleiben ein Nischenprodukt, aber ein hochinteressantes! Nicht des Konservierens willens, sondern um zu erkennen, dass früher auch keine schlechten Sorten im Handel waren.
Re:historische Sorten
'Honorine Jobert' wird Dich nicht enttäuschen....Jedenfalls habe ich auf dem Pflanzenmarkt Anemone „Honorine Jobert“ und Rose „Mme Plantier“ gekauft. ...





