Blödmann.Luftpumpe?![]()


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Das ist je nach klimatischer Ausgangssituation realisierbar oder eben nicht (außer man spezialisiert sich auf Disteln, Fetthennen, Hauswurzen, etc.). Hier und in vielen weiter südlich gelegenen Regionen Europas gibt es ohne Gießen bzw. Bewässerung mittelfristig nur Steppengärten - ist auch irgendwie unoriginell. Sorgt man vor und gießt/bewässert, hat man dafür ein blühendes/grünes/fruchtendes Paradies. Unsere Zisterne faßt leider keine 7.000 Liter, sondern nur etwas mehr als die Hälfte - wir könnten sie pro Saison wohl 30 mal leergießen, leider füllt die Natur sie während der Vegetationsperiode nur vielleicht 10 x auf. Ich bin jedenfalls gespannt, ob sich Dein Konzept mittelfristig realisieren läßt bzw. bewährt - die trockenen heißen Jahre werden häufiger.LGIch glaube, 7000 Liter habe ich in meinem gesamten Gartendasein noch nicht vergossen.Das wären ja 100 Kannen pro Jahr. Ich wüsste gar nicht, was ich damit alles gießen soll. :-XKlar, viele nehmen für die Kultur bestimmter Arten das zusätzliche Gießen in Kauf, mir ginge dafür schlichtweg zu viel Lebenszeit drauf. Hiesiger Garten soll problemlos drei Monate ohne aktives Eingreifen auskommen, ohne daß man es ihm sonderlich ansieht. Das klappt eigentlich ganz gut bzw. immer besser.
Das ist viel zu teuer und funktionierte auch nur, weil die Menschen, um nicht zu verhungern, mindestens 50% des verfügbaren Einkommens für die Ernährung ausgaben. Wir in Deutschland haben ausreichend Wasser, wenn auch vielleicht regional und zeitweise zu wenig Regen.Warum es heute nicht möglich ist solche nachhaltigen Bewässerungssysteme aufrecht zu erhalten oder neu einzurichten und nur diese unsinnigen Megatalsperren geplant werden, ist mir ein Rätsel.
Convolvulo-Agropyrion, Barnim|6b & Bergstraße|7b
Bezüglich dieser Sorge kann ich Dich beruhigen.Hier und in vielen weiter südlich gelegenen Regionen Europas gibt es ohne Gießen bzw. Bewässerung mittelfristig nur Steppengärten
Ich halte das klimazonenunabhängig für realisierbar. Ein wichtiges Werkzeug lieferst Du in Klammern: Anpassung der Bepflanzung. Was daran unoriginell sein soll, erschließt sich mir nicht. Deine Vorliebe für gestaltendes Gärtnern ohne Berücksichtigung des Standortfaktors "natürlicher Wasserhaushalt" spricht dem botanischen, standortgerechten Gärtnern mitnichten seine Daseinsberechtigung ab. Zumal diese Art des Gärtnerns ebensowenig die Pflanzenauswahl einschränkt wie Deine Gartenphilosophie sie erweitert. Beide verschieben allenfalls das Spektrum an einsetzbaren Arten. Fürderhin zählt Steppenvegetation zu den artenreichsten Florenelementen der gemäßigten Breiten, Monotonie entstünde in den Gärten daher weiterhin infolge von Vorlieben und Kaufverhalten, nicht mangels Auswahl.Das ist je nach klimatischer Ausgangssituation realisierbar oder eben nicht (außer man spezialisiert sich auf Disteln, Fetthennen, Hauswurzen, etc.).
Sieht halt trocken und fusselig aus und ist somit nicht jedermanns Geschmack. Auch nicht im Park übrigens.Schreibt eine mit einer (sooo teuer war sie nicht) Bewässerungsanlage.Dennoch versuche ich natürlich zu pflanzen, was auch ohne Unterstützung durch Wässern wächst. Aber wir reden hier von einer Gegend, in der Sommermonate mit weniger als 20mm Niederschlag die Regel ist und nicht die Ausnahme.Eine trockene Prärie - in einem Park vielleicht - im eigenen Garten nur etwas für Spezialisten.
Gerade Du als Profi müßtest aber doch auch wissen, das Gärten immer schon ein Abbild des Paradieses waren und dort deshalb das wachsen soll, was es rundherum in der Natur nicht gibt. Viele berühmte historische Gartenanlagen in heißeren Klimazonen haben schon vor Jahrhunderten mittels Bewässerung künstliche Oasen entstehen lassen, weil das die Sehnsüchte ihrer Besitzer gestillt hat.Jetzt muss ich mich mal als verkaufender Staudengärtner in die Diskussion einschalten. Es ist nun mal so, dass die Kunden auch in Trockenheitsgebieten (vielleicht gerade dort!) Phlox, Delphinium, Rhododendren, Hortensien und den ganzen Klimbim wollen, dazu tragen Buntbildzeitschriften nicht unerheblich bei. Und dies war immer schon, nicht erst jetzt.
Ist genauso sinnfrei, wie den Männern ausreden zu wollen, daß Frauen mit kindlichem Gesicht, runden Hüften und ausladender Oberweite ideal sind - oder eben den Frauen, daß Männer mit V-förmigem Rücken gar nicht attraktiv sind, einzureden. Es gibt einen 'Archetyp' Garten im Bewußtsein der Menschheit, in dem sich unsere Spezies prinzipiell wohl fühlt und der ist gekennzeichnet durch saftiges Grün, üppige Blüten und viele Früchte (gefällt uns einfach deshalb, weil es unserem idealen Lebensraum entspricht - wir überleben halt viel schlechter in der Steppe). Botaniker sehen das berufsbedingt aus einer anderen Perspektive und finden noch Gefallen an Pflanzen, die der Durchschnittsbürger maximal als Unkraut wahrnimmt, wenn er sie überhaupt bemerkt.Wir kommen uns vor wie Don Quichote gegen Windmühlen, jeden Tag. Wir predigen vom Segen, die uns Stipa, Erodium, Sedum, Geranium cinereum, Ceratostigma, Penstemon, Echinops, winterharten Kakteen etc.pp. in die Gärten bringen. Aber - diese Pflanzen finden bei weitem nicht die Akzeptanz wie eine Mixed Border. Auch trockenheitsliebende Staudenmischpflanzungen setzen sich nur wenig durch. Eine trockene Prärie - in einem Park vielleicht - im eigenen Garten nur etwas für Spezialisten.
Ich denke, es wird zukünftig diejenigen geben, die Dir beipflichten und diejenigen, die Bewässerung als uralte Kulturmethode endlich auch für sich entdecken - im Mittelmeerraum findet das niemand pervers, sondern ganz normal (und das seit Menschengedenken). Ich bin gespannt, welche Gruppe hier in Mitteleuropa überwiegen wird - wir werden es ja noch erleben.LGsarastro hat geschrieben:Man wird sich zwar zunehmend mehr auf standortgerechtes klimagerechtes Gärtnern einstellen müssen, denn teure Bewässerungssysteme finde ich geradezu pervers. Nur ist die Gesellschaft bei weitem noch nicht bereit dazu.
Convolvulo-Agropyrion, Barnim|6b & Bergstraße|7b
Aber wir reden hier von einer Gegend, in der Sommermonate mit weniger als 20mm Niederschlag die Regel ist und nicht die Ausnahme.
Raue Ostalb, 6b, Tallage 500m üNN